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Sexuelle Befreiung Aber, Schreibt Herbert Marcuse In Triebstruktur Und Gesellschaft, Bedeute Mehr Als
Sexuelle Befreiung aber, schreibt Herbert Marcuse in ‘Triebstruktur und Gesellschaft’, bedeute mehr als die Abwesenheit von Unterdrückung: sie setze eine neue Moral und eine Revision des Begriffs ‘menschliche Natur’ voraus. Jede echte Theorie über sexuelle Befreiung müsse den wesentlich polymorphen Bedürfnissen des Menschen Rechnung tragen. Nach Marcuse wird in allen Perversionen Sexualität als Selbstzweck vorausgesetzt, was als Herausforderung für jede Gesellschaft gelten müsse, die Sexualität als Mittel zu einem nützlichen Zweck benutze. Perverse stünden deshalb außerhalb des eisernen Leistungsprinzips, das heißt, eines für die Organisation des Kapitalismus grundlegenden Prinzips, und stellen dadurch, ohne es zu beabsichtigen, die Grundlage des Kapitalismus in Frage. In seinen Kommentaren zu den Überlegungen Marcuses macht Altman zu diesem Punkt geltend, daß Homosexualität, sobald sie exklusiv wird und, statt weiterhin die konventionellen Formen der Heterosexuellen kritisch aufs Korn zu nehmen, eigene wirtschaftliche Normen aufstellt, eine Kopie eben dieser Form anstrebt und ebenso repressive Züge annimmt wie ausschließliche Heterosexualität
Manuel Puig, Der Kuß der Spinnenfrau, S.163
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