Was Bleibt?
Was bleibt?
Stummer Plattenspieler, die Klappe geschlossen. Kalte Hochzeitsschuhe und das Abschlussballkleid zerknittert. Heute Plastik statt Holz. Frustrierte Gesichter, müde Augen, alte Falten. Anfänge, die weiter zurückliegen als ihre unabdingbaren Enden. Mein Gemüt schwer, die Stimmung unpassend, da Sonnenschein, kalte Brise und Wattewolken. Und Metaphern so abgenutzt wie mein Herz an solchen Tagen. Will die Dinge einpacken, fein säuberlich ordnen und immer bei mir tragen, doch weiß; gehen kann ich nur alleine. Die Zeit ein reißender Fluss, unerbittlich, unbarmherzig, gewaltig. Um mich herum wissen alle zu schwimmen, lassen sich treiben, genießen sogar die Reise. So scheint es zumindest. Doch die Wahrheit ist heute egal, findet keinen Raum in vollen Köpfen, schweren Seelen. Bin geschüttelt, gerüttelt, geschlagen, will ankommen, will neu anfangen, aber weiß; alles bleibt.
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Untitled, cover for the magazine 'Grua', 1957 - by Leopoldo Pomés (1931 - 2019), Spanish

Stadtluft.
Stadtluft saugt sie auf, Die edlen Intentionen, heroischen Vorhaben, vergilbten Hoffnungen. Hinter deinen Friedhofsmauern der Frieden, die Ruhe, Zeit um durchzuatmen, So scheint es, Egal ob schneidender Winternebel oder ein Hauch von Sommer; Manchmal nicht ein Hauch von Integrität. Eingebettet von Stelen, Ummauert von Efeu umschlungenen Birken und Farn, Ein Zuhause. Die Wand Nylon, ein Hauch von Nichts, Doch schenkt sie Illusionen von Geborgenheit, Sicherheit sogar, Für eine Nacht, Für einen Wimpernschlag. Genug? Murmelnde Schritte auf deinen Steinpfaden, Alte und junge Seelen auf Wanderschaft, Manche alleine, manche verbunden, Manche am Suchen, manche am Finden, Manche auf Erden, manche im Nirvana, Und doch sind sie alle gefangen, Hinter deinen offenen Eisentoren. Was gibt es da draußen für sie? Harsche Bewertungen, laute Stempel, ein Leben im Korsett? Oder ist das Glück dort den Mutigen vorbehalten, Die wandern in Träumen, wie auch wandern im Leben? Du kennst deine Aufgabe, Du verwandelst Momente in Ewigkeiten, Du konservierst, schenkst Gemächlichkeit, Du hältst ihn zurück, Den Hauch von Tempo und Entscheidungen.
