Allwetterzoo - Tumblr Posts
Münster: Allwetterzoo
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Auf den, im Westen vor der Stadtbefestigung liegenden, Aawiesen befand sich im 19. Jahrhundert ein Sommertheater, das auf einer kleinen Insel lag. Ein romantisches, idyllisch gelegenes Gelände, wo die Aa in die Stadt eintritt. Eine Brücke gab es nicht; nur mit einem Kahn konnte die Insel erreicht werden.

Genau diese Stelle hatte sich der legendäre Professor Hermann Landois für die Gründung des Zoos ausgesucht. Landois war Priester, Zoologe und vor allen Dingen ein besonders kreativer Mensch - und auch ein etwas skurriler Kauz.

Sein Ziel war es, die Forschungsergebnisse und das Wissen über die heimische Tierwelt der Bevölkerung nahezubringen. 1871 war es dann soweit: der ,Westfälische Verein für Vogelschutz, Geflügel- und Singvogelzucht' wurde gegründet.

Bereits 1873 wurde beschlossen, einen zoologischen Garten zu errichten. Die von Landois vorgesehene kleine Insel an der Aa konnte im Februar 1874 erworben werden. Etwas später kaufte der Verein auch die angrenzenden Aawiesen hinzu, die für den Ausbau der Anlage notwendig war.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es bereits viele Tierstationen, wie zum Beispiel den Bärenkäfig, das Löwenhaus, das Aquarium, das Elefantenhaus. Auch in den weiteren Jahren wurde der Tiergarten ständig weiter ausgebaut.

Dann gab es die so genannten Völkerschauen, in den Menschen aus Afrika und anderen Regionen der Erde gezeigt wurden. Diese “Vorführungen” hatten regen Zulauf und brachten Geld für das Zooprojekt. Über diese äußerst zweifelhaften und unrühmlichen Veranstaltungen machte man sich damals wenig Gedanken.

Bei den Bombenangriffen in den letzten Kriegsjahren des WW II wurden fast alle Tiere getötet. Zwei überlebende Elefanten mussten 1945 als Reparationsgut an den Antwerpener Zoo abgegeben werden. Der Großteil der Zoogebäude war vernichtet. Es begann ein mühsamer Wiederaufbau.

1950 bekam der Zoo wieder einen Elefanten, der in das nur leichtbeschädigte Elefantenhaus einziehen konnte. Zum 75jährigen Bestehen im Jahre 1950 zeigte der Zoo wieder ein eindrucksvolles Bild. Aber das 100jährige Jubiläum wurde bereits an anderer Stelle gefeiert: im neuen Allwetterzoo.

Für die Haltung der Tiere konnten beim Neubau modernste und neueste tiergärtnerische Erkenntnisse zugrunde gelegt werden, die im alten Zoo nicht möglich gewesen wären. Ein neues Gelände war bereitgestellt worden, stadtauswärts am südlichen Teil des Aasees.

Der 1974 eröffnete Allwetterzoo erlaubt einen Besuch bei fast jedem Wetter und war damals in seiner Bauweise revolutionär. Der namensgebende Allwettergang ermöglicht es bei schlechtem Wetter, einen Teil der Tiere trockenen Fußes zu erreichen.

Er verbindet die Tierhäuser mit einem überdachten Weg. Dieser 1 Kilometer Rundweg (auch Regenweg genannt) führt leider nicht an den großen Freianlagen vorbei, es kann also durchaus sein, dass der Regenweg nicht den Erwartungen entspricht. Außerdem schützt der Allwettergang nicht gegen Wind und Kälte.

Der große Rundweg, der 5 Kilometer “Sonnenweg”, führt durch den gesamten Zoo und ist leider nur bedingt rollstuhltauglich. Entweder kommen unerwartet Treppen in die Quere oder Rindenmulchwege erschweren das Vorwärtskommen.

Der Allwetterzoo bietet dem Besucher einiges: Begehbare Freianlagen und Volieren, das Westfälische Pferdemuseum mit Original-Exponaten zur Geschichte des Pferdes in Natur und Kultur, etliche Spielplätze für Kinder und eine Tropenhalle mit freifliegenden Vögel.

Die Delfinhaltung wurde 2013 aus Kostengründen aufgegeben und das ehemalige Delfinarium dient nun als Robbenhaven und als Showbühne für die kalifornischen Seelöwen.

Der Allwetter-Zoo bietet einige interessante Tieranlagen, beispielsweise für Erdmännchen, Nashörner und Elefanten und auch das Aquarium ist einen Besuch wert.

Die Highlights für große & kleine Besucher:
Lori Besucher Fütterung
Pinguin Besucher Fütterung
Pinguinmarsch durch den Zoo
Elefanten Besucher Fütterung
Tierpflegergespräche

Störend am Zoo sind leider heute die 70er-Jahre-Betongebäude und der Allwettergang. Aber es sind Verbesserungen ersichtlich, um das Erscheinungsbild des Zoos zu modernisieren.

Die Gastronomie ist leider auch völlig unkreativ und unattraktiv, dabei hat doch gerade das Münsterland viel mehr zu bieten als Pommes und Currywurst. Hier ist irgendwie auch alles noch in den 70ern stecken geblieben.

Preise / Tagestickets Sommer:
Erwachsene 18,90 € Schüler/Studenten (mit Ausweis) 12,90 € Kinder (von 3 – inkl. 14 Jahren) 10,90 € Begleitperson (bei Ausweis-Eintrag „B“) frei
Preise / Tagestickets Winter:
Erwachsene 14,90 € Schüler/Studenten (mit Ausweis) 9,90 € Kinder (von 3 – inkl. 14 Jahren) 8,90 € Begleitperson (bei Ausweis-Eintrag „B“) frei
Für den Parkplatz werden üppige 4 Euro verlangt!
