Also Das Ist Nicht Der Grund Warum Ich Normalerweise Wegem Des Deutschen Bahns Weinen Muss - Tumblr Posts
Kurzer Monolog ausgelöst durch den Satz "the queer experience is often defined by pain" incoming.
Ich bin in vielerlei Hinsicht unfassbar repressed. Might be the loving embrace of my father's Bauernfamilie, might be my very own, very arrogant fear of judgement. Unverständnis und Ablehnung sind mir absolut nicht fremd. Vielleicht war ich in Sachen Akzeptanz ein kleines bisschen ausgehungert. Aber seitdem ich mir, was meine eigene Identität angeht, auch nur das kleinste bisschen Offenheit abverlange ertrinke ich praktisch in... ja, Akzeptanz halt. Ich weiß, dass die "du bist wirklich, wirklich nicht alleine"-Rede fast schon ein Klischee ist. Klar, schon gehört, I know. Aber dann bist du auf irgendeinem Festival, und vor dir steht ein Typ mit Vollbart den du höchstens ein, zwei Mal getroffen hast und zieht sich die Biker-Handschuhe aus weil er dir zeigen will dass er Nagellack trägt. Oder irgendwer kommt nachts auf irgendeiner Feier angekrochen und fragt ganz vorsichtig, in diesem ganz bestimmten Tonfall den ich inzwischen wittern kann wie ein fucking Trüffelschwein: "Hey, darf ich dich was fragen? Bist du eigentlich auch..."
Idk, ich will nicht rumsülzen. Ich wurde vor kurzem auf sehr, sehr dumme Art gegenüber meiner Familie mütterlicherseits geoutet. Das war was wovor ich echte Angst hatte. Bei meinem Vater bin ich mit 16 mit so absoluter Selbstverständlichkeit für was ähnliches rausgeflogen, er hat so reflexartig mit Boshaftigkeit reagiert dass ich es in keinster Weise hinterfragt habe. Ich habe es damals einfach als natürliche Reaktion hingenommen. Ofc, was will er denn sonst machen? Womit hast du überhaupt gerechnet? Und meine Familie mütterlicherseits war... ok? Ich weiß nicht, warum ich tief im inneren immer noch mit derselben Reaktion gerechnet habe. Aber sie waren einfach, ja, ok damit.
Ich glaube ich hätte bereits vor langer Zeit ahnen müssen dass alles irgendwie ok wird. Als ich 16 war, kurz nach dem Vorfall mit meinem Vater, outete sich jemand in meinem Bogensportverein. Der Typ war Mitte 20, KFZ-Mechaniker und Metalhead. Anschließend kam er zu mir (ich war, wie gesagt, 16, repressed as all hell und in keinster Weise out), und sagte, dass ich ihm somehow den Mut zum Outing gegeben hätte. Damals fand ich das primär wild, und sekundär fucking mortifying, weil holy shit how do you know tell me your secrets is it that obvious- Rückblickend interessiert es mich nicht, warum und wie er zu dem Schluss gekommen ist. Es war strange, aber es war ein kleiner Lichtblick in Sachen Offenheit.
Letzte Woche konnte ich tatsächlich darüber lachen als jemand assumed hat dass ein Freund von mir mein Partner sei. Vor ein paar Jahren hätte ich das einfach nur panisch abgestritten. Hey, es wird tatsächlich einfacher. Man findet seine Leute.