Uukwaluudhi Safari Lodge - Tumblr Posts
Namibia 2018/19 - Teil 6
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen mussten wir schon wieder unsere Klamotten zusammen packen und weiter ging es zur nächsten Station unserer diesjährigen Reise.

Alle waren total erstaunt, dass wir nicht weiter in den Etosha Nationalpark fahren wollten. Wir erklärten dann, dass wir in diesem Jahr mal "something crazy" machen wollten und von daher in den Norden fahren würden.

Also machten wir uns auf die Socken und fuhren zunächst wieder bis zur B 1 zurück, um dann - bei Sachsenheim - links abzubiegen. So fuhren wir quasi am östlichen Rand des Etosha Nationalparks entlang, bis in das Ovamboland.

Das Ovamboland - benannt nach der größen Volksgruppe Namibias - ist die bevölkerungsreichste Region des Landes. Hier leben fast die Hälfte aller Einwohner von Namibia.

Allerdings hatten wir den Eindruck, dass auf jeden Einwohner mindestens 1 Kuh, 2 Ziegen und 3 Esel kommen, die sich alle rege am Szraßenverkehr beteiligen. Manchmal auch mit weniger glücklichem Ausgang, denn hin und wieder lag ein Eselkadaver neben der Straße.

Donkeykarren (Eselskarren) sind ganz klar aus der Mode und die heutige Generation gibt PS-stärkeren Modellen mit Motor eindeutig den Vorzug. Somit sind die genügsamen Grauen über und werden sich selbst überlassen. Herrenlos herumstreunend vermehren sie sich wie die Pest und fressen anderen Nutztieren die wertvollen Futterreserven weg. Als ob man zuviel davon hätte!

Als erste Stadt erreicht man Oshakati mit über 40.000 Enwohnern. Hier kurvten wir ein bisschen durch die Gegend, um uns einen Eindruck zu verschaffen.

In dem funkelnagelneuen Shopping-Centre von Shoprite gibt es auch einen fungelnagelneuen KFC. Dort kehrten wir ein und hatten sogar das Glück sofort einen freien Parkplatz zu finden. Die sind da einfach zu knapp bemessen.
Draußen turnten ein paar Halbstarke aus den Townships herum, die sich an den Glasscheiben die Nasen platt drückten und versuchten jeden anzuquatschen und auch die Autos wurden von denen kontrolliert, ob nicht vielleicht doch versehentlich eine Tür auf ist...

Als nächster Ort folgt Ondangwa mit etwa 10.000 Einwohnern. Hier tankten wir unseren Hilux noch einmal randvoll.
Anschließend fuhren wir nach Outapi, um den Ombalantu Baobab Tree zu besichtigen. Dieser Baum ist als Nationales Erbe eingestuft und gilt als einer der ältesten Baobab Bäume in Afrika. Mit rund 30 Metern Höhe und seinem Stammumfang von über 20 Metern wird das Alter dieses Riesen auf mindestens 800 Jahre geschätzt.
Der riesengroße, teilweise hohle Stamm diente bereits als Postamt, als Kapelle oder gar als Gefängniszelle.
Auf dem Gelände gibt es Campingplätze, Grillmöglichkeiten und Ablutions (Waschräume mit WC und Duschen). Das ganze Gelände ist umzäunt und ich hatte auch gelegentlich mal gelesen, dass dort schlicht zu wäre.
Wir hatten aber Glück und unter dem kühlen Schatten des Baumes saß sogar eine Dame vom MET - und jetzt kommt der Brüller des Tages! Der geneigte Leser meines Reiseblogs weiß ja, dass wir immer eine Gummi-Korallenschlange vorne auf dem Armaturenbrett liegen haben.
Jedenfalls ist die schicke orangefarbige Schlange irgendwie durch die Rüttellei runtergefallen und auf meinem Fuß gelandet, was ich aber nicht bemerkt habe.
Als ich jetzt aus dem Hilux krabbelte, sah die gute Frau als erstes meinen Fuß mit Schlange dran und bekam den Schock ihres Lebens. Ich denke noch so "Was hat die denn?", als sie wie der Blitz von ihrem Stuhl hochschoß und Anstalten machte in den Baobab Baum zu klettern....
Ich gucke nach unten, sehe die Korallenschlange am Fuß baumeln und rief nur noch: "No real snake, it´s a rubber snake!" Bis zum heutigen Tage wusste ich echt nicht, dass Schwarze auch blaß werden können. Ist aber so!
Nachdem nun alle Schlangen-Misverständnisse ausgräumt waren und das Biest wieder vorne im Auto lag, ging es erstmal zur Besichtigung des Nationalen Denkmals....äh....Baumes.
Die MET-Dame vergaß natürlich nicht uns darauf hinzuweisen, dass es auch einen Shop mit schönen Souveniers gäbe. Na gut, gucken kann man ja mal.
Ach Gottchen, die Stücke hatten schon schwer Staub angesetzt, besonders die Korbflechtereien sahen schon sehr mitgenommen aus. Wir entschieden uns für eine Holzarbeit.
Als wir damit an der Kasse stehen, musste die Kassiererin erstmal den Preis ermitteln. Umständlich kramte sie eine Mappe heraus. Dabei fiel ihr das Mittagessen runter und offenbarte eine ganze Legion von Ameisen, die sich darin bereits häuslich eingerichtet hatten. Unfassbar! Mich schüttelt es jetzt noch....

Unser heutiges Tagesziel, die Uukwaluudhi Safari Lodge, erreichten wir gegen 16 Uhr. Die Lodge wurde bereits 2004 inmitten eines großen Mopane Bestandes gebaut.

Es ist bis jetzt die schlechteste Unterkunft unserer diesjährigen Reise. Und auch das Dinner haut uns nicht vom Hocker. 1 Eßlöffel Reis und ein 1/4 Chicken mit 3 Kartoffelspalten als Gemüse? Also wirklich!

Von der großen Holzterrasse hat man einen ganz guten Blick auf das beleuchtete Wasserloch. Allerdings fanden wir da Emanya deutlich spektakulärer. Hier müssen wir definitiv nicht noch einmal hin!

Lekker Slaap
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2018/19 - Teil 7
Herrschaften und Oukies!
Heute machen wir mal nix! Null-komma-gar-nix!
Um kurz nach 8 "schlenderten" (kraxelten wir den Pfad in leichter Hanglage) von unserem Chalet zum Haupthaus. Wir nahmen nicht den Weg duch den Haupteingang, sondern gingen hintenrum und dann die Treppen rauf zum Aussichtsdeck.

Diese rustikalen Holztreppen stehen in ihrem Zustand denen des Fort Namutonis, die dort hoch auf die Umlaufmauer führen, in Nichts nach.
Insgesamt waren wir 8 Personen: 4 Südafrikaner (Camper) und 4 Deutsche. Die Südafrikaner sind mir gestern Abend schon unangenehm aufgefallen, als sie nach der Benutzung des Pools anschließend ihre Schuhe darin abgewaschen haben.

Unverschämt! Da brauchen sich die Camper nicht wundern, dass mehr und mehr Unterkünfte strikt trennen - und die Campingfreunde eben keinen Zutritt mehr zur Hauptlodge erhalten bzw. die Einrichtungen nicht mehr nutzen dürfen.
Oder sogar - wie auf Wüstenquell - die ihre Campsites ganz abgeschafft haben, da es einfach immer nur Ärger gab und der ganze Aufwand unterm Strich nicht lohnt.

Das andere deutsche Paar war ebenfalls mit einem Fahrzeug von Safari Car Rental unterwegs. Allerdings bemängelten sie, genauso wie wir, dass das vorhandene Navi mit uraltem Kartenmaterial bestückt ist. Morgen montieren wir das Ding ab und mein eigenes Gerät kommt dran. Da sind wenigstens die Adressen auf dem neuesten Stand.

Aber so ist das: die Firma ist mit 16 Fahrzeugen vor circa 4 Jahren gestartet und jetzt haben sie 60 Autos im Einsatz. Und nahezu die gleiche Anzahl an Mitarbeitern muss sich jetzt um rund 4x so viele Fahrzeuge kümmern.

Die anderen Deutschen checkten heute bereits wieder aus, bzw. wollten auschecken, doch leider funktioniert mangels Internetverbindung auch die Kreditkartenverbindung hier nicht.

Dann biete ich doch sowas meinen Gästen erst gar nicht an - und schreibe nicht noch großartig auf die Homepage und in das gesamte Infomaterial, was alles für Kreditkarten (inklusive Maestro) akzeptiert werden. Der Gast verlässt sich da drauf und kann am Ende zusehen, wie er das Problem der Bezahlung lösen kann. Nach allerlei hin & her ist es den Beiden gelungen, dass das Geld irgendwie telefonisch angewiesen wurde. Was für ein Heckmeck!

Nach dem Frühstück schauten wir noch ein wenig von der Aussichtsplattform runter zum Wasserloch und mit dem hauseigenen Fernrohr weit in die Savanne, wo man immer wieder mal kleinere Tierherden durchziehen sieht.
Anschließend stapften wir wieder zurück zum Chalet und nutzen die noch vorhandene "Kühle" um ein Vormittags-Nickerchen zu machen.

Das Zimmermädchen kam irgendwann vorbei, doch die haben wir weg geschickt. Unter den Betten hat sie sowieso noch nie geputzt, dann braucht sie heute damit womöglich auch nicht anfangen.
Den Rest des Tages saßen wir auf unserer Terrasse, lasen, guckten mit dem Fernglas nach Tieren, machten etwas Körperpflege, luden unsere Akkus der diversen Geräte und schütteten Unmengen an Flüssigkeit in unsere Körper.

Micha hat an einem der Mopane-Bäume unterhalb unseres Chalets unsere neue Wildkamera installiert, da wir gestern Abend Hyänen-Besuch ums Häuschen schleichen hatten. Mal sehen, was wir da so erwischen.....
Das mit der Wildkamera ist uns gestern zu spät eingefallen, da konnten wir nicht mehr so einfach aus dem Chalet. Leider lässt sich, mangels nicht vorhandenem Schlüssel, unsere Tür nicht abschließen.

Die Dame an der Rezeption versicherte uns gestern aber auch, dass wir gar keinen benötigen würden, denn "it´s very safe here!". Aha, nur die Tür ist so verzogen, da lässt sich nix richtig schließen. Aber wir sind ja auf fast Alles vorbereitet und so haben wir die Tür soweit es ging zugeschoben und mit Tapeband zugeklebt! Däh!

Die beiden Fenster im Badezimmer eignen sich hervorragend um Durchzug zu machen, allerdings gibt es keine Moskitonetze davor. Macht auch nix! Wir haben unsere eigenen dabei, diese hat Micha schön zugeschnitten und ebenfeballs mit Tapeband dran gepappt. Die nehmen wir morgen aber wieder ab - und mit. Wer weiß, wo wir die demnächst noch so überall benötigen.

Heute Abend, beim Dinner, stellten wir fest, dass wir wieder mal die einzigen Gäste sind. Als wir zum Hauptgebäude kamen, lag das Personal nett auf den Liegen am Pool und ruhte sich von der furchtbar schweren Arbeit aus. Wahrscheinlich ist deswegen auch das Internet nicht verfügbar, da sonst das Personal den ganzen Tag mit dem Handy daddeln würde.

Wir setzten uns erst einmal auf die Aussichtsplattform und schauten dem Treiben am Wasserloch zu. Da war mächtig was los: Giraffen, Zebras, Oryx und Eland kamen und gingen.
Als die Sonne ganz weg war nahmen wir im Restaurant Platz. Das Essen war heute deutlich besser als gestern. Es gab als Main Course "Filet vom Game". Was für Game wusste die Bedienung nicht.
Wir fragten dann nach der Auslastung der Lodge für die nächste Zeit und erfuhren, dass die nächsten Gäste erst für den 23. Dezember erwartet würden. Das bedeutet: 1 Woche keine Gäste.

Aber so ist das, wenn man seine Preise immer nur hochschraubt, aber die Leistung nicht entsprechend dazu anpasst und an den Zimmern auch nix macht. Dann steht man plötzlich da und wundert sich!
Nach dem Essen guckten wir noch mit einem großen Rock-Shandy ein bisschen "Wasserloch-TV" und stiefelten dann zurück zum Chalet. Wieder den ganzen Krempel einpacken, denn morgen früh geht es weiter bis an den Kunene River. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet.
Gerade hören wir wieder die Hyäne draußen vor dem Chalet "singen".
Lekker Slaap
Angie, Micha und der Hasenbär