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4 years ago

- Deutsch/German -

Dorsten: Hervester Bruch

Das Naturparadies Hervester Bruch ist ein Schlaraffenland für Naturfreunde. Neben der beeindruckenden Auenlandschaft sind dort zahlreiche Vogelarten zu beobachten. Das 168 Hektar große ehemalige Niederungsgebiet befindet sich nordöstlich des Stadtteils Hervest-Dorsten. 

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Der Hervester Bruch ist ein ehemaliger verlandeter Nebenarm der Lippe und Bestandteil der Hervest-Wulfener Sandplatten. Die ursprüngliche Vegetation war wahrscheinlich ein teilweise feuchter und teilweise höher gelegener trockener Eichen-Buchenwald.

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Im Laufe der Jahrhunderte wurde das natürliche Landschaftsbild durch Kultivierungsmaßnahmen stark verändert. Aus sandigen Böden des Münsterlandes entstanden nährstoffarme Heidegebiete.

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1842 weist das Ur-Messtischblatt den Hervester Bruch als weitläufige Heidelandschaft mit geringem Waldanteil aus. Feuchtheide- und Niedermoorflächen in den tief liegenden sowie Trockenheide auf den höher gelegenen Bereichen prägten zu diesem Zeitpunkt das Landschaftsbild.

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Gezieltes Eingreifen des Menschen veränderte es während der nächsten 50 Jahre wiederum nachhaltig. Der Hervester Bruch war bis 1892 in ein klein parzelliertes, stellenweise durch Wallhecken gegliedertes, feuchtes bis trockenes Grünlandgebiet umgewandelt worden.

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Bis Ende der 1980er-Jahre veränderte sich das Landschaftsbild kaum. Wie das gesamte Ruhrgebiet ist auch dieses Gebiet durch den Bergbau und dessen Folgen beeinflusst. Steigendes Grundwasser und Bergsenkungen veränderten das Landschaftsbild massiv.

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Extensivbeweidung mit Wildrindern und natürliche Vegetationsentwicklung im Osten sowie Entstehung neuer Feuchtbiotope und Besiedelung mit einer artenreichen Vogelwelt im Westen des Hervester Bruchs kennzeichnen heute einen durch den Bergbau stark geschädigten, aber in einer positiven Entwicklung begriffenen Landschaftsraum.

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Nach einem Beschluss des Kreises Recklinghausen ist der Hervester Bruch im Jahre 2012 zu einem zusammenhängenden, störungsfreien Gebiet umgestaltet worden.

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Auf Anfrage des Kreises pachtete Bauer Kiekenbeck rund 20 Hektar der großen Naturschutzflächen und ließ sich auf die vom zuständigen Kreis Recklinghausen geborene Idee, dort Wasserbüffel anzusiedeln, gerne ein. Die Büffel sollen sich an Schilf und Binsen gütlich tun und das Gehölz klein halten.

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Da Wasserbüffel nicht wie normale Hausrinder über die Haut schwitzen, benötigen sie zur Abkühlung ein kühles Bad in der Blänke, wie natürliche flache Wasseransammlungen genannt werden.

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Manch ein Besucher ist auch schon einmal besorgt um die "Rinder", dann wird Aufklärungsarbeit geleistet, um welche wasserfesten Exoten es sich bei diesen Tieren wirklich handelt. 

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Ohne die Beweidung würde sich das Gebiet in kurzer Zeit in einen Bruchwald verwandeln. Erwünscht ist aber die Erhaltung des Biotopmosaiks mit weiten, feuchten Grünländern als Brut- und Nahrungsgebiet für die vielfältige Vogelwelt mit seltenen und gefährdeten Arten. Die haben sich dort rasch angesiedelt, als Bergsenkungen Anfang 2000 zur Wiedervernässung des Gebietes führten. 

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Für die schöne Weitsicht der halboffenen Weidelandschaft, sorgt eine Herde friedlich grasender Heckrinder, die die weitere Landschaftspflege übernehmen und so einen natürlichen Lebensraum für ihre Bewohner schaffen.

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Entlang des Weges kamen wir an Beobachtungsposten vorbei, die mit Bestimmungstafeln ausgestattet sind, um so Besuchern ein zuordnen der Tierwelt zu erleichtern.

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Haubentaucher, Schwärme von Wildgänsen oder Silberreiher zählten unter anderem zu den Vogelarten, die uns eine Vorstellung ihre Flugkünste und auch Fangtechniken gaben.

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Die "Stars" sind natürlich die Störche, die sich im Hervester Bruch pudelwohl fühlen und jedes Jahr zuverlässig für Nachwuchs sorgen. Zwei Horste sind zur Zeit besetzt. Damit es nicht zur Revierstreitigkeiten unter den Tieren kommt, liegen diese etwa 1,5 km von einander entfernt.

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Das Gebiet ist für den gewöhnlichen Autoverkehr gesperrt worden. Es gibt zwei Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe: 1x in der Gälkenheide kurz vor dem Wienbach und 1x an der Herverster Straße/Ecke Brauckweg.

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Besichtigung und Parkmöglichkeit sind kostenlos.


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4 years ago

- English -

Dorsten: Hervester Swamp

The natural paradise Hervester Swamp is a paradise for nature lovers. In addition to the impressive floodplain landscape, numerous bird species can be observed there. The 168 hectare former lowland area is located northeast of the Hervest-Dorsten neighborhood.

- English -

The Harvester Swamp is a former silt-up arm of the Lippe and part of the Harvest-Wulfener sand plates. The original vegetation was probably a partly moist and partly higher-lying dry oak-beech forest.

- English -

Over the centuries, the natural landscape has been greatly changed by cultivation measures. Low-nutrient heath areas developed from sandy soils in the Münsterland.

- English -

In 1842, the original measuring table sheet shows the Hervester Bruch as an extensive heath landscape with a small proportion of forest. Wet heath and low moor areas in the deep and dry heath in the higher areas shaped the landscape at this time.

- English -

Targeted human intervention changed it again over the next 50 years. The Hervester Bruch had been converted into a small parceled, damp to dry grassland area, partially divided by hedgerows, until 1892.

- English -

The landscape hardly changed until the late 1980s. Like the entire Ruhr area, this area is influenced by mining and its consequences. Rising groundwater and mountain subsidence massively changed the landscape.

- English -

Extensive grazing with wild cattle and natural vegetation development in the east as well as the emergence of new wetlands and settlement with a species-rich bird life in the west of the Hervesterbruch characterize a landscape area that has been severely damaged by mining but is in a positive development.

- English -

Following a decision by the Recklinghausen district, the Harvester Bruch was transformed into a coherent, Disturbance free area in 2012.

- English -

At the request of the district, Farmer  Kiekenbeck leased around 20 hectares of the large nature conservation areas and was happy to accept the idea born by the responsible district of Recklinghausen to establish water buffaloes there.

- English -

The buffalos are supposed to treat reeds and rushes and keep the growing trees small. Since water buffalos do not sweat over the skin like normal domestic cattle, they need a cool bath in the pond to cool down.

- English -

Sometimes visitors are really worried about the “cattle”, then some educational work is necessary to explain which "waterproof" exotic species these animals really are.

- English -

Without grazing, the area would quickly turn into a Carr forest. However, it is desirable to maintain the biotope mosaic with wide, moist grasslands as a breeding and feeding area for the diverse bird life with rare and endangered species. They quickly settled there when subsidence led to the area being rewetted in early 2000.

- English -

A herd of peacefully grazing rear cattle, which take over the further landscape maintenance and thus create a natural living space for their residents, provides for the beautiful farsightedness of the semi-open pasture landscape.

- English -

Along the way we passed observation posts, which are equipped with identification boards to make it easier for visitors to assign the wildlife.

- English -

Great crested grebes, flocks of wild geese or great egrets were among the bird species that gave us an idea of ​​their flying skills and fishing techniques.

- English -

The “stars” are, of course, the storks, who feel at home in the Hervester Bruch and reliably care for offspring every year. Two eyries are currently occupied. So that there are no territorial disputes among the animals, they are about 1.5 km apart.

- English -

The area has been closed to ordinary traffic. There are two parking spaces in the immediate vicinity: 1x in the Gälkenheide just before the Wien creek and 1x on the Herverster Straße / corner of Brauckweg.

- English -

Viewing and parking are free of charge.


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