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Namibia 2020 🤗 - Tag 4
Herrschaften und Oukies!
Heute schliefen wir ein ganzes halbes Stündchen länger. Sagenhaft! Um 8 brachte uns Ariane dann den Early Morning Coffee, da hatte Micha bereits den meisten Krempel von uns schon wieder im Auto verstaut.
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Wenn wir hier heute wieder weg sind, dann war es das auch an Gästen für die nächsten Tage. Es ist einfach nur schlimm!!! Um Ariane noch ein bisschen zu unterstützen, es aber nicht so offensichtlich und gönnerhaft aussehen zu lassen, bestellten wir zur Abreise noch etwas Gamefleisch (Gnu), eine große Packung Hühnereier (18 Stück), 1 Glas Prickly Pear Gelee und 1 Flasche Syrup.
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Dazu stellte uns Ariane auch noch ein schönes Lunch-Paket aus den Left-overs zusammen. Super! Das packten wir alles in unsere elektrische Kühltasche und nahmen es mit. Natürlich gab es dafür einen überdurchschnittlichen Obolus, aber so war niemand beschämt. In so einer verzwickten Situation ist einfach etwas Fingerspitzengefühl gefragt.
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Um 20 nach 10 waren wir dann auch schon wieder auf der Piste. Westlich von Windhoek wird das hügelige Khomas-Hochland von der C 28 durchquert, die zu großen Teilen als landestypische Schotterpiste daher kommt und über den Boshua-Pass in die Namib-Wüste führt.
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Das 2000 m hohe Hochplateau fällt nach Westen, zur Namib, hin ab. Über diese Randstufe führen mehrere Paßstraßen hinunter zur 1000 m niedriger gelegenen Wüste. Diese Straßen, die eher Pisten gleichen, werden seit Jahrhunderten benutzt und sind als sogenannte Baaiwege in die Geschichte eingegangen.
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Nach einigen Kilometer passieren wir eine große, verfallene Residenz. Dicht an der Straße (etwa 100 m) liegt das Liebig-Haus auf dem Gelände der Neu-Heusis Farm. Ein Herrenhaus, das man eher in einer Stadt vermuten würde, als hier draußen und das auch als „Geisterhaus“ bekannt ist. Das Anwesen ist eng mit der frühen Kolonialgeschichte Namibias verbunden.
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Das Haus wurde zwischen 1911 und 1913 als Wohnhaus für den Direktor der deutschen Farmgesellschaft erbaut und benannt nach Baron von Liebig, der die Karl-Liebig-Gesellschaft gründete. Leider steht es mittlerweile seit über 50 Jahren leer und ist schutzlos dem Verfall preisgegeben. Das Anwesen zeigt jedoch immer noch Anzeichen für den extravaganten Reichtum der ehemaligen Bewohner.
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Nach weiteren 25 Kilometern auf der C 28 erreicht man das Francois-Fort. 1890 wurde das Von-Francois-Fort (Francoisfeste) im Khomas-Hochland zum Schutz des Ochsenwagen-Baaiweges, eines wichtigen Nachschubweges von der Küste, errichtet.
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Die kleine Feste wurde als Zwischenstopp genutzt als Curt von Francois von Tsaobis nach Windhoek, in die neu gegründete Landeshauptstadt, umzog. Dieser Militärposten ist sehr massiv ausgeführt und recht geräumig. Dicke Trockensteinmauern, der Fußboden mit Steinplatten ausgelegt und Schießscharten.
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In der Regel war das Von-Francois-Fort von drei Soldaten der Schutztruppe bemannt. Die primäre Funktion des Forts wurde später die eines Viehpostens und Erholungscamps für die Pferde und Zugochsen der Schutztruppe. Die Gesamt-Maße der Festung sind etwa 6 x 12 Schritte, die Mauern ungefähr 60 cm stark, die südliche Mauer bis zu 80 cm.
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Seine sekundäre Funktion war die eines Ausnüchterungspostens für die Soldaten, die zu häufig einen über den Durst getrunken hatten. Daher war das abgelegene Von-Francois-Fort unter den Mitgliedern der Schutztruppe auch unter dem Namen „Trockenposten“ bekannt.
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Der Boshua-Pass auf der C 28 liegt auf 1.861 Metern Höhe und führt über den Witwatersberg. Der Boshua hat, wie der Spreetshoogte-Pass im Süden an der D 1275, mit 20 % das steilste Gefälle an der Randstufe. Am Pass genießt man einen weiten Panoramablick über die Namib und an der Großen Randstufe liegt einem die ganze Küstenebene zu Füßen.
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Im Norden flankieren die Horosib-Berge das Plateau und vor den Betrachtern staffeln sich zerklüftete Gipfelketten, die allmählich zur Hochebene der Namib abfallen. Mit dem Übergang zur Namib verändert sich die Landschaft sichtbar.
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Die von wenigen Gräsern überzogenen Hänge weichen einer Hochebene. Schiefer und Kalk liegen offen zutage und hinter jeder Biegung der Pad nimmt das Gestein neue bizarre Formen an. Mineraliensammler können sich hier nach Belieben austoben.
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Der steile Boshua Pass ist mit seinem Gefälle nicht für Wohnwagen oder Anhänger geeignet. Warnschilder weisen an der Abzweigung nach Karibib auch darauf hin: "no trailers, no caravans, no busses, no trucks". Und schon geht es einige Male steil rauf und runter, wie eine Achterbahn.
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Ein Teil der Route führt in der Namib an der Blutkuppe vorbei, dann geht die Fahrt weiter durch trockene Landschaft. Vorbei geht es an den Abzweigungen zum Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive und zur Mondlandschaft. Aber auch an der C 28 sieht man einige der sonderbaren, uralten Pflanzen in unmittelbarer Nähe zur Straße.
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Die Welwitschia ist ein immergrüner Zwergbaum mit nur zwei Blättern, die oft gespalten sind. Es ist eine weite Verwandte der Koniferen. Sie hat allerdings auch Eigenschaften der Blütenpflanzen mit getrennten Geschlechtern. Bis zu 1500 - 2000 Jahre Lebenszeit wird einzelnen Welwitschias in der Namib wissenschaftlich bescheinigt. Je älter sie wird, desto weiter gefächert zeigen sich ihre Blätter.
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An der einzigen überdachten Rastmöglichkeit machten wir, am Abzweig zur Blutkuppe, unsere späte Mittagspause. Es ist etwas später geworden, da wir unterwegs ein französisches Paar mit einem Buschcamper und einem veritablen Platten, rechts vorne, aufsammelten. Jawoll! Richtig gelesen! Touristen! Touristen!!! Natürlich bleibt man da stehen und bietet seine Hilfe an - das ist doch Ehrensache.
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Gegen halb 5 kamen wir dann auch in Kramersdorf in unserer Ferienwohnung an. Was für ein riesen Hallo! Trudi und Karl waren richtig erschrocken, als wir da mit Maske im Gesicht vor der Tür standen.
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Wir schwätzten eine Weile über die elende Corona Situation, Karl half noch beim Koffer rein tragen und abfegen. Dieses Mal haben wir eine von diesen undichten Autos erwischt. Das Canopy passt nicht hundert prozentig und so staubt die ganze Ladefläche samt Gepäck voll. So einen Dreck hatten wir noch nie! Zu allem Überfluss hatte Karl den Handfeger aufs Dach gelegt, damit Micha ihn auch soooofort sieht.
Natürlich sind wir dann mit dem Handfeger auf dem Dach zum Einkaufen gefahren und ohne Handfeger wieder gekommen....
Ich bin mir sicher, dass das Sortiment im Spar auch Handfeger umfasst! Ich werde das in den nächsten Tagen genauer überprüfen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 6
Herrschaften und Oukies!
Preisfrage: Warum heißt Swakopmund eigentlich Swakopmund? Richtig! Weil hier der Fluss Swakop mündet - und zwar in den Atlantik.
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Der heutige Tag sollte uns zu den Swakop Plots, also den Farmen im Revier des Swakop Tales führen, dann durch das Flussbett selber bis zur Oase Goanikontes und über die D 1991, den Welwitschia Drive, wieder zurück nach Swakopmund.
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Die erste Erwähnung des Bereiches nahe der heutigen Stadt Swakopmund findet man um das Jahr 1700, als Wasserstelle der Bergdama bei "Hunidas", der heutigen Burg Nonidas, 10 km von der Küste entfernt.
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Weiterhin konnte belegt werden, dass der Herero-Häuptling Tjiponda um 1750 eine Zeit lang das wildreiche Tal als Rastplatz nutzte.
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Der vom Kap stammende Großwildjäger Pieter Pienaar erforschte als erster Europäer das Swakoptal und berichtete von Nashörnern, Elefanten, Büffeln, Löwen und Antilopenherden in dem Flussbett, das selbst zu Trockenzeiten stets ausreichend Grundwasser führte und streckenweise eine üppige Vegetation hervorbrachte.
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Um 1850 diente das hier weit gestreckte Tal als Weideplatz der Händler am Baiweg, dem Hauptversorgungsweg zwischen der Küste und dem Inland, der sich von Walvis Bay über Scheppmannsdorf, Nonidas in Richtung Oase Goanikontes vorbei und dann bis nach Windhoek hin erstreckte.
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Um diesen wichtigen Verbindungsweg zu sichern, ließ Hauptmann Curt von Francois im Jahr 1892 eine Polizei- und Zollstation bei Nonidas errichten und besetzte den Posten mit einem Unteroffizier und einem Reiter.
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Das Swakoptal bietet unzählige Punkte der lokalen Geschichte, ob als Ochsenwagenweg oder als Aufmarschroute der südafrikanischen Angriffstruppe und Rückzugsroute der kaiserlichen Verteidiger bis hin zu den heutigen Kleinsiedlerfarmen.
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Wer sich auf dieser Strecke im falschen Film vermutet, weil man hier auf Kamele trifft, den können wir beruhigen: das hat schon seine Richtigkeit! Seit 1972 betreibt Elke Erb hier eine Kamelfarm.
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Die ersten Kamele – genau genommen sind es natürlih Dromedare – wurden von Carl Hagenbeck für die deutsche Schutztruppe mit der Woermann-Linie ins Land gebracht. Man war der Meinung, dass im Sandmeer der Namib Kamele zur Fortbewegung besser geeignet als Pferde wären.
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Erster Punkt unserer heutigen Runde ist die Farm Shalom. Diese veranstalten jeweils am Samstagvormittag (9.00 bis 14.00 Uhr) einen kleinen Biomarkt, wo vornehmlich eigene Produkte zum Verkauf angeboten werden. Dazu gibt es ein tolles Frühstücks bzw. Brunch-Buffet.
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Dieses Angebot ist bei den alteingesessenen Swakopmundern sehr beliebt. Natürlich ist uns dieser Geheimtipp auch nicht verborgen geblieben und so gab es heute früh nur eine Tasse Kaffee auf die Hand, damit noch ausreichend Platz für die Köstlichkeiten vorhanden ist.
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Das war natürlich wieder ein typischer Fall von “Denkste”, denn als wir vonder B 2 abbogen, waren schon verdächtig wenig Autos in dieser Richtung unterwegs und als wir dort ankamen war schlicht und ergreifend geschlossen. Schade!
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Also fuhren wir auf der Straße weiter bis wir am Gut Richthofen ankamen. Man traut ja kaum seinen Augen, wenn dieses imposante Anwesen aus Fachwerk plötzlich vor einem auftaucht.
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Merke: Wenn ein Deutscher nach Namibia auswandert und seine Vorlieben mit in die neue Heimat nimmt, dann ist beinahe alles möglich. Es ist jedoch nicht die erste Burg, die in Namibia nach deutschem Vorbild erbaut wurde.
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1991 wurde das riesige Fachwerkgut mit Wohnhaus und Nebengebäuden, am Rande der ehemaligen Bahnlinie im Swakoptal, stilecht mit Rittersaal, Rüstung und Wappen, erbaut. Susanne und Michael Florin sind die treibenden Kräfte, die ein traumhaftes Ambiente für Feriengäste aus aller Welt und Dauermieter geschaffen haben.
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Hinter dem Gut Richthofen bogen wir dann in das Revier des Swakop ab. Wir mussten ein bisschen rumstochern bis wir den richtigen Einstieg fanden, aber dann war auch diese Hürde gemeistert und wir waren drin.
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Wer jetzt denkt: Häh, wieso müssen die da rumstochern, die kennen sich doch da aus?! Ja, das tun wir auch, nur ist es so, dass sich der Verlauf des Flussbettes ständig verändert. Das kann am Wind liegen oder schlicht daran, wenn der Fluss durch heftigen Regen plötzlich doch mal Wasser führte.
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Wir fuhren weiter bis wir die Ruinen der alten Farm Weitzenberg erreichten. Dort machten wir erst einmal eine kleine Pause, die Micha für Fotos nutzte. Die Geschichte dieser Farm fasziniert mich jedes Mal aufs Neue:
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Im Jahr 1890 war Arno Weitzenberg, Offizier der Schutztruppe, verantwortlich für die Warenverteilung in Swakopmund. Während dieser Zeit unternahm dieser viele Patrouillen, insbesondere in das Swakop Revier, und kam bald zu dem Schluss, dass sich hier ideale Bedingungen für die Landwirtschaft anboten.
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Unzufrieden mit der langjährigen Armee Routine beschloss er als Landwirt neu zu starten. So beginnt 1894 die Geschichte der Farm Weitzenberg im Swakop Revier, die heute leider nur noch eine verlassene Ruine ist. Weitzenberg kannte Carl Hagenbeck da bereits schon.
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Bereits mit Anfang zwanzig zählte Hagenbeck zu den wichtigsten Tierhändlern in Europa. Kein Auftrag schien ihm zu schwierig - und niemand hatte ein so gutes Gespür für das Geschäft, das sich mit den Exoten machen ließ. Egal, ob Elefant, Tiger oder Löwe - Hagenbeck beschaffte alles, was gefragt war, belieferte Zoos, Menagerien, reiche Privatleute und den deutschen Kaiser. Er handelte nicht nur mit ihnen, sondern baute rund um die wilden Tiere eine florierende Unterhaltungsindustrie auf.
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Regelmäßig schickte Hagenbeck seine Jäger aus, um neue Tiere zu beschaffen. Sie reisten für ihn nach Afrika und Asien, fingen dort Affen, exotische Vögel, Elefanten, Nilpferde, Tiger und Löwen und brachten sie nach Hamburg. Hagenbeck und Weitzenberg kamen zusammen und beschlossen, eine Straußenfarm auf Weitzenbergs Grundstück im Swakop Revier anzusiedeln. 1906 wurden zum ersten Mal Strauße durch Carl Hagenbeck nach Deutschland eingeführt.
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Unglücklicherweise starb Hagenbeck im Jahr 1913 und seine Söhne waren an dem geschäftlichen Wagnis ihres verstorbenen Vaters nicht interessiert. Weitzenberg musste ohne Hagenbecks Unterstützung weiter machen. Der Ausbruch des 1. Weltkrieg im Jahre 1914 handelte Weitzenberg einen schweren Rückschlag ein, da der Export von Federn nun nicht mehr möglich war. Die weitere Zucht von Straußen war sinnlos geworden.
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Der alte Baiweg von Walvis Bay bzw. Swakopmund nach Windhoek führte durch die Oase Goanikontes. Hier wurden die Ochsen getränkt, die für die Fleischzufuhr der im Walvis Bayer Hafen liegenden Schiffe sorgten. Um 1850 diente das hier weit gestreckte Tal als Weideplatz der Händler am Baiweg, dem Hauptversorgungsweg zwischen der Küste und dem Inland.
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Durch die Eisenbahnlinie nördlich des Swakop Riviers verlor die Wüstenoase schließlich ihre strategische Bedeutung, und so wurde nach dem Ersten Weltkrieg hier vornehmlich Gartenbau betrieben. Ältere Bürger Swakopmunds erinnern sich an die Jahre, als auf "Haigamkab" noch der Schweinehandel blühte und sprechen von einem kleinen Besitz der Familie Kirchner, die an dieser Stelle lange Jahre farmte.
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Der Besuch auf Goanikontes ist eine Überraschung, denn dieses idyllische, einsame und ruhig gelegene Fleckchen Erde in der Nähe der Mondlandschaft und nördlich des Welwitschia Drives ist ein idealer Platz, um die Natur zu genießen. Hierher fahren auch gerne die Swakopmunder um die gute Hausmannskost zu genießen.
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Mitten im hellen Sand des Swakop Reviers stehen einsam unter großen Bäumen historische Gebäude, deren Geschichte weit zurückreicht. Das älteste Steinhaus stammt von 1903 und das alte Farmhaus der Familie Hrabovsky trägt stolz das Jahr 1907 über der Tür.
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Die alten Häuser sind zwar renoviert haben jedoch ihren alten Stil und auch den Hauptteil ihrer antiken Einrichtung behalten. Überall wird noch eifrig gewerkelt. Die vielen Besucher zeigen, dass Goanikontes als beliebtes Ausflugsziel gut angenommen wird.
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Die neuen Eigentümer aus Walvis Bay kauften Goanikontes im Jahre 2018 und renovierten die Gebäude von Grund auf. Die alte Farm präsentiert sich heute mehr als Roadhouse. Viele neue Gebäude entstanden und der gesamte Innenbereich wurde gepflastert.
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Gäste können nicht nur die bekannten Torten und gute Farmküche während eines Tagesausflugs genießen, sondern auch Übernachtungsmöglicheiten werden angeboten. Für die Campingfreunde gibt es 12 schattige Camp Sites und nahe des Farmhauses warten hübsche Bungalows auf Gäste.
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Dazu gibt es einen Zoo, der nicht nur bei den kleinen Besuchern sehr beliebt ist. Für die Kinder werden extra Touren angeboten, dabei dürfen sie die Tiere unter Aufsicht füttern, putzen und natürlich streicheln. Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit.
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Der heimliche Star ist zur Zeit das Waisenkind Suzi. Suzi ist ein waschechtes Bergzebra-Mädchen, das unter dramatischen Umständen gerettet werden konnte und anschließend bei Rene, der Eigentümerin, ein Zuhause fand und mit der Flasche aufgezogen wurde.
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Dass es sich bei Suzi um ein Mädchen handelt sieht man sofort an dem rosafarbenen Haarband mit dem ihr Schopf stylisch zusammen gebunden ist. Leider ist Suzi ein absolut verzogenes Mama-Einzelkind. Sobald Rene aus dem Blickfeld verschwindet, macht Suzi wieder irgend einen Blödsinn.
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Schimpft man sie aus, dreht sie sofort den Hintern und versucht auszukeilen. Aus diesem Grund haben die Mitarbeiter und Bedienungen im Restaurant und Biergarten überall ein Stöckchen stehen. Damit gibt es dann was auf den kleinen Zebrahintern.
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Da wir bis dahin immer noch nichts gegessen hatten, packten wir die Gelegenheit beim Schopf und es gab für uns ein frühes Mittagessen. Die Bedienung war begeistert über den Besuch der deutschen Touristen.
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Als wir ihr dann noch erzählten, dass wir hier schon öfter waren, jedoch noch nie unter den neuen Eigentümern, rannte sie sofort los und holte Rene. Die kam promt, stellte sich uns vor und plauderte mit uns eine Weile.
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Das hätten wir unter anderen Umständen ganz gut gefunden, doch leider gehört auch Rene zur Fraktion der Maskenverweigerer. Genau so sah die Lage bei den Gästen aus, davon waren ebenfalls 90 % wieder ohne Maske unterwegs. Das Desinfektionsspray mussten wir auch extra einfordern. Das geht doch gar nicht!
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Den Rückweg nach Swakopmund traten wir dann über die D 1991, in Richtung Süden, zur C 28 an. Diese Strecke führt zum Teil an der Mondlandschaft vorbei und auch ein Stück des Welwitschia Drives wird dabei befahren.
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Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück in Kramersdorf. Quasi pünktlich zum Kaffee. Jeanette hatte einen schönen Streuselkuchen gebacken, von dem uns Trudi gleich 2 Stück abzwackte.
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Danach drehten wir noch eine Runde zu Fuß durch die Riverside Avenue und über den Friedhof, um die Kalorien wieder abzutrainieren. Wir erfreuen uns immer an dem Haus des südafrikanischen Architekten, der sein Heim zur Weihnachtszeit ein klitzekleines Bisschen dekoriert. Ganz dezent nur! Was sollen sonst die Nachbarn denken!
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Jedes Mal nehme ich mir vor, gegenüber dieser Geschmacksverirrung einen Bratwurststand und eine Glühwein-Bude aufzubauen. Wenn die Hütte nämlich am Abend beleuchtet wird, stellen sich da ganze Menschentrauben ein. Kein Witz! Stimmt wirklich! Manche fahren tatsächlich 4 x die Straße rauf und runter.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 5 Teil 2
Herrschaften und Oukies!
Heute Nachmittag hatten wir schon wieder Termine, was ist das ein Stress hier in Swakopmund....
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Den ersten Termin hatten wir mit unserer Waschmaschine, also, natürlich der in unserer Ferienwohnung. Man glaubt ja gar nicht, was in den paar Tagen, die wir unterwegs sind, schon wieder an Dreckwäsche angefallen ist...
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Den zweiten Termin hatten wir als “Hausbesuch”! Ariane von der Eagle Rock Farm hatte mir freundlicherweise den Namen und die Telefonnummer ihrer Bezugsquelle der Prickly Pear Produkte verraten.
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Natürlich habe ich dort gestern sofort eine Nachricht geschrieben - und die Dame war wirklich super nett. Die Familie wohnt ebenfalls im Stadtteil Kramersdorf und hat sich sofort bereit erklärt bei uns vorbeizukommen, wenn sie mit ihrem Hund loszieht. Toll oder?
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So kamen wir jetzt noch zu 5 weiteren Flaschen Prickly Pear Syrup und 3 Gläser von dem leckeren Gelee habe ich auch gleich noch bestellt. Sie hat uns auch noch verraten, dass am Samstag Vormittag an der Gärtnerei ein Bio-Bauernmarkt wäre....
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....und ich weiß auch jetzt schon, was wir wohl am Samstag Vormittag spannendes vorhaben. Es könnte irgend etwas mit Biomarkt zu tun haben!
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Trudi und Karl verrieten uns heute auch noch, dass Jeanette, die Tochter, mit der Familie inklusive Hund ab heute Abend wieder zu Besuch kommen. Die wohnen dann, wie immer, oben in der Ferienwohnung.
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Das freut uns natürlich besonders, da wir uns ja jetzt 2 lange Jahre nicht mehr gesehen haben. Wie schön! Allerdings finden diese Besuch bei den Katzen nicht immer so großen Anklang....
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....denn zur Familie gehört auch ein Dackel und in diesem Fall verbringt Teddy, der Kater, seine kostbare Katzenzeit dann doch lieber bei uns. Promt saß er auch wieder an der hinteren Tür.
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Beim letzten Mal, also vor 2 Jahren, war es so schlimm, dass er sich ständig irgendwo in unserer Ferienwohnung versteckte. Dackel sind einfach nicht sein Ding! Minka, das Katzenmädchen, ist da deutlich entspannter.
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Anschließend ging es noch einmal zum Einkauf in die Stadt: die erste Station war die Buchhandlung mit dem typisch afrikanischen Namen “Die Muschel”. Als wir da durch die Tür kamen, wusste die Inhaberin sofort worum es ging: den Kalender der AZ.
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Wir wollten ihn eigentlich an der Geschäftsstelle der AZ/Namibian, in der ehemaligen Poststraße, kaufen. Aber da war mal wieder - wen wunderts - geschlossen. Ob wegen Reichtums konnten wir nicht in Erfahrung bringen....
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In der Muschel konnten wir dann die von einer lieben Bekannten aus dem Namibia Forum bestellten Kalender erwerben. Stückpreis in diesem Jahr 235 NamDollar. Waren die schon immer so teuer? Eine AZ und ein paar Karten plus Briefmarken komplettierten den Einkauf dort.
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Allerdings fanden wir es sehr befremdlich, dass in dem Buchladen niemand - und ich meine Niemand - eine Maske trug. Im weiteren Gespräch gewannen wir den Eindruck, dass es sich bei der Inhaberin auch um eine dieser Querdenker handelt.
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Sie findet das alles völlig übertrieben und die Deutschen sind völlig hysterisch, haben grundlos Angst usw. Was soll man dazu sagen? Noch dazu, wo erst gestern der Präsident mahnende Worte an sein Volk gerichtet hat.
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Weiter ging es durch die Stadt und noch einmal in den Supermarkt. Irgendwas war da doch mit einem Handfeger, hatte ich so dunkel in Erinnerung....
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Auf dem Parkplatz fiel mir sofort ein Buschcamper von Savannah Car Hire auf: das können nur Deutsche sein. War auch so, die dazu gehörigen Touristen waren gerade beim Großeinkauf für ihre Tour.
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Wir haben zu dem Handfeger noch zusätzlich große Mülltüten gekauft. Darin werden wir wohl ab nächster Woche unser Gepäck eintüten, damit es nicht wieder so einstaubt.
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Ein paar Lebensmittel fielen uns ebenfalls noch in den Wagen, da wir bei diesem Aufenthalt in Swakopmund fast ausschließlich auf Selbstversorgung setzen. Erstens ist unser geliebtes Restaurant im Hansa-Hotel sowieso zu ....
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.....und zweitens sind uns die Hygienekonzepte der Betriebe einfach zu ungenügend. Da ist noch viel Luft nach oben. Man sieht bzw. liest es ja jetzt schon, das Infektionsgeschehen verlagert sich langsam aber sicher von Windhoek, bedingt durch die Sommerferien, nach Swakopmund.
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Naja, wenn der Hauptstrom der namibischen Urlauber, die hier in die Sommerfrische wollen, eintrifft, sind wir schon wieder unterwegs - weiter in den Norden.
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Wir machen uns noch ein paar schöne Tage hier in Swakopmund mit unseren lieben Freunden und dann geht es weiter. Lassen wir uns überraschen, wie es in den anderen Unterkünften im weiteren Verlauf unserer Reise aussieht...
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Am Eingang zum Supermarkt wurde jedenfalls heute schon wieder Temperatur gemessen und ein Mitarbeiter war eigens dafür zuständig jeden Kunden mit Desinfektionsspray zu besprühen.
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Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Aber, da gibt es überhaupt nichts zu lachen....
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Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
In collaboration with The Collective Boutique’s new summer collection, we are proud to announce the launch of our new handbag, the Nikita Bag. This collaboration is further complimented by our rekindled friendship with the Collective Boutique. The photoshoot for this collaboration took place at the breathtakingly beautiful Okonjima Nature Reserve – Home of AfriCat. Shooting their new collection and our bags with the Species Ambassador Cheetahs, was an experience not one of us will ever forget.
In Zusammenarbeit mit der neuen Sommerkollektion von The Collective Boutique sind wir stolz darauf, die Einführung unserer neuen Handtasche, der Nikita Bag, bekannt zu geben. Diese Zusammenarbeit wird durch unsere neu entwickelte Freundschaft mit der Collective Boutique weiter ergänzt. Das Fotoshooting für diese Zusammenarbeit fand im atemberaubend schönen Naturschutzgebiet Okonjima - Heimat von AfriCat statt. Das Shooting ihrer neuen Kollektion und unserer Taschen mit den 'Species Ambassador Cheetahs' war eine Erfahrung, die keiner von uns jemals vergessen wird.
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Namibia 2020 🤗 - Tag 5 Teil 1
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen waren wir um 9 Uhr zu einer "Mineralientour" am und um den Rössingberg verabredet.
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Als Tourguide hatten wir uns Hans-Dieter Göthje ausgesucht. Dieser war uns wärmstens empfohlen worden und mit ihm waren wir auch wirklich gut beraten.
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Hans-Dieter ist ein Swakopmunder Urgestein. Er selbst war 21 Jahre im Stadtrat tätig und dann noch weiter im Regionalrat der Erongoregion. Einige Jahre war er sogar der Bürgermeister von Swakopmund! Wenn der sich hier nicht auskennt - wer bitteschön dann!
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Der Großvater Göthje kam mit der Woermann Linie ins Land. Er war dort als Schiffsstewart tätig und beschloss eines Tages ebenfalls sein Glück in der deutschesten aller deutschen Städte - in Swakopmund - in Deutsch-Südwest zu machen.
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Anhand dieser sehr spannenden Vita lässt sich schon erahnen, das Hans-Dieter der Risikogruppe - wie es ja zur Zeit so schön umschrieben wird - angehört. Dennoch balancierte er teilweise mit schlafwandlerischen Sicherheit durchs Geröll.
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Erstaunt waren wir, dass wir mit Gesichtsmaske abgeholt wurden und auch am Fahrzeug war ein nicht zu übersehender Hinweis angebracht! Hans-Dieter ärgert sich im übrigen sehr über die ganzen Ignoranten im Lande, die Namibia nun auch wieder steigende Zahlen bescheren.
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Auch für ihn waren wir die ersten Gäste seit einem 3/4 Jahr und er hat sich total gefreut, dass wir ausgerechnet ihn ausgesucht und angeschrieben haben.
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Wir fuhren ungefähr 35 Kilometer aus Swakopmund heraus und drehten dann in Höhe der 1991 links zum Rössingberg ab und passierten die Bahnlinie, die natürlich auch noch auf die deutsche Zeit zurückzuführen ist.
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Kurz darauf passierten wir ein natürliches Wunder: mitten in der Wüste scheint es unterirdische Quellen zu geben, die ein Wasserloch speisen. Den Hufspuren nach zu urteilen muss da auch richtig was los sein.
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Linker Hand lag die Split Mine und als nächstes passierten wir einen Marmorsteinbruch, dessen Statuen uns schon von weitem grüßten.
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Richtig spannend wurde es an unserem nächsten Haltepunkt: Glimmerschiefer! Uns war total neu, dass das Zeug mal in so einem großen Stil hier abgebaut wurde. Hans-Dieter erklärte uns die früheren Verwendungszwecke als Dämmmaterial.
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Hunderte an nicht abtransportierten Eisenfässern, bereits schon gefüllt mit dem Glimmerschiefer, wurden hier quasi von heute auf morgen in der Wüste stehen und liegen lassen, als man in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts den Abbau aufgab.
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Verrückt! So weit das Auge reicht liegen dort in einer tektonischen Senke diese rostigen Fässer aus einer anderen Zeit.
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Der nächste Punkt unserer heutigen Tour war ein weiterer verlassener Marmorsteinbruch. Hier wurde im wesentlichen grüner Marmor abgebaut. Schon bei der Anfahrt dorthin sah man überall Stellen im Geröll aus denen leicht türkisfarbene Steine hervorguckten.
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In der Marmormine selber zeigt und erklärte uns Hans-Dieter mittels einer einfachen Flasche Wasser aus der Coolbox, wie der grüne Marmor später - nach dem aufwändigen Bearbeitungsprozess - kräftig an Farbe dazu gewinnt. Spannend, wie durch das einfache begießen mit Wasser die Farbe plötzlich für einen kurzen Moment dunkelgrün aufleuchtet.
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Gut zu erkennen waren immer noch die verschiedenen Methoden mit denen man versuchte - mit unterschiedlichem Erfolg - dem begehrten Stein habhaft zu werden. Hier sah man Bohrlöcher, dort war zu erkennen, wie riesige Sägeblätter den Marmor geschnitten haben mussten.
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Wir lernten, dass im Gebäude des UNO Headquarters Wände mit grünem Marmor verkleidet wurden, passend zu der grünen Verglasung.
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Als Nebenprodukt fielen wunderschöne Gesteinsformationen ab, teilweise mit tollen Rosetten und Adern oder Clustern aus Halbedelsteinen.
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Als nächstes ging es zu einer stillgelegten Rosenquarzmine. Auf dem Weg dorthin erklärte uns Hans-Dieter die Bedeutung dieser Steinhaufen, aus denen oft auch ein Schild heraus ragt: auf diese Art und Weise steckt man seinen Claim ab.
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Auf das Schild schreibt man seinen Namen und eventuell noch das Datum, wann die Schürflizenz erteilt wurde - falls es denn überhaupt eine gibt, denn oft wird einfach schwarz gebuddelt.
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Zwischendurch machten wir noch Halt um die giftigen Kandelaber-Euphorbien zu bestaunen. Hier lernten wir wieder etwas dazu! Nämlich: jeder Abschnitt der Pflanze steht für eine Regenperiode. Je länger und besser die Regenzeit ausfiel, um so größer wächst der entsprechende Abschnitt. Also, quasi so ähnlich wie bei den Bäumen.
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Außerdem bewunderten wir noch die Buschmannskerzen, die hier richtig groß wachsen. Endlich konnten wir sie auch mal in der Blüte erleben. Hübsch sind die! Glaubt man gar nicht, dass da aus diesem trockenem Gestrüpp plötzlich Blüten wachsen.
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Der letzte Stopp fand bei einem Feld bzw. Berg mit Blut Descloizit statt. Aus diesem Gestein werden hübsche Schmuckstücke gefertigt.
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Hans-Dieter wunderte sich darüber, dass wir nicht wie die anderen Gäste auf dem Boden rumkrochen und Steine sammelten. Wir wären die Ersten, die nix aufsammeln würden.
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In der Ferne konnten wir noch die ehemaligen Unterkünfte der Arbeiter erkennen. Irgendwo müssen die ja gewohnt haben. Diese Unterkünfte sollen jedoch von den illegalen Schürfern immer noch bewohnt werden.
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Nach 4 1/2 Stunden endete unsere super informative Tour, von der wir keine Sekunde bereut haben. Hans-Dieter lieferte uns wieder wohlbehalten an unserer Ferienwohnung in Swakopmund ab.
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Für den Sonntag haben wir uns noch einmal verabredet, dann soll es eine historische Stadtführung durch Swakopmund geben.
Es grüßen
Angie, Micha und der Hasenbär