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Namibia 2020 Tag 17
Namibia 2020 🤗 Tag 17
Herrschaften und Oukies!
Was war das ein Regen. Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet und die Ofa, geflügelte Termiten, kamen aus ihren Bauten. Sie tragen ihre Flügel nur für wenige Stunden, bis sie einen Partner finden und werfen sie dann ab.

Dieses Schauspiel findet immer zu Beginn der Regenzeit statt. Unsere Terrasse war heute Morgen übersäht mit losen Flügeln.

Um heute Morgen noch vor den anderen Gästen auf den Weg zu kommen, waren wir um 8 Uhr beim Frühstück. Der Wagen war bereits gepackt, da wir einen eigenen Carport hatten unter dem unser Auto trocken stand.

2 Gamedrivewagen waren trotz des strömenden Regens mit Gästen zum Morning Leopard Tracking aufgebrochen. Diese hatten in dem total aufgeweichten Boden bereits tiefe Spuren gezogen.

Deswegen der frühe Start in den Morgen. Wir malten uns nämlich aus, wie die Piste erst einmal aussieht, wenn da 10 Autos vor uns durchgepflügt sind.

Das Hauptgebäude, The Barn, in dem auch die Mahlzeiten serviert werden, stand im unteren Bereich unter Wasser. Mehrere dienstbare Geister versuchten das Wasser draußen zu halten.

Nachdem wir das Frühstück geordert hatten und während wir darauf warteten, gingen wir zur Rezeption um schon einmal auszuchecken. Total effiziente Arbeitsteilung.

Die Rechnung dauerte dann doch etwas länger, da die Wassermassen den Drucker und das Kartenlesegerät lahmgelegt hatten. Siehste! Gut, dass wir zweigleisig gefahren sind. So frühstückten wir in aller Ruhe, schauten anschließend noch einmal am künstlichen Wasserloch nach dem Rechten - dort musste heute niemand Wasser nachfüllen - und in der Zwischenzeit hatte der Mitarbeiter die Geräte ans Laufen gebracht.

Wir brechen um 9 Uhr auf und schlingern und schleichen geschlagene 45 Minuten bis zur B 1. Noch nie waren wir für den treuen Hilux und seinen 4x4 Antrieb dankbarer wie heute.

Die ursprüngliche Planung sah vor in Richtung Waterberg, dann über Osire, Hochfeld, Steinhausen und Omitara bis zur Okambara Elephant Lodge zu fahren. Wegen des immer noch andauernden Regens entschlossen wir uns zunächst weiter auf der B 1 in Richtung Süden zu fahren.

Zunächst wollten wir bis Okahandja fahren und dann, je nach Wetterlage entscheiden, ob wir weiter auf der B 1 bis nach Windhoek fahren, oder doch abbiegen und über Hochfeld und Steinhausen fahren.

Da sich die Wetterlage bis Okahandja beruhigte, bogen wir doch ab und fuhren über die Dörfer. Meine Güte, was ist das Land in diesem Jahr grün und wie hoch steht das Gras. Eine Wohltat für die Augen. Kein Vergleich zu den letzten Jahren.

Man kann die gute Regenzeit auch an den Warzenschweinen erkennen, je mehr Warzis unterwegs neben der Pad/Straße herumflitzen, umso mehr hat es geregnet. Die letzten Male konnten wir überhaupt keine oder äußerst selten die “Antenne Namibia” sehen.

Überhaupt sehen alle Tiere, Wildtiere als auch Nutztiere, sehr gut genährt aus: alle sind gut im Futter. Wie schön!

Um 17 Uhr kamen wir in unserer neuen Unterkunft, der Okambara Elephant Lodge, an. Wir haben hier ein Familienzimmer im Haupthaus, im Erdgeschoss. Es besteht aus 2 Schlafzimmern mit einem gemeinsamen Bad und einer großen Terrasse zum Garten hin.

Das alte Anwesen aus der deutschen Kaiserzeit ist riesig und der Renovierungsbedarf ist beträchtlich. So etwas kann man einfach nicht nebenher führen, das ist ein Fulltime Job.

Es gibt hier auch diesen beliebten Volontär-Tourismus. Billige Arbeitskräfte, meist Studenten, die für Kost & Logis ein paar Wochen Hilfstätigkeiten ausführen und dabei Afrikaluft schnuppern dürfen.

Das Abendessen wurde in der großen Halle serviert. Vorgestellt von der Köchin in der Klicksprache der Damara: Suppe vom wilden Spinat (Ombidi), Rouladen vom Bergzebra mit Nudeln/Reis und Rotkohl und als Dessert Eis mit Melone.

Traditionell essen auch hier die Gäste alle zusammen mit den Gastgebern bzw. hier auch mit den Volontären. Auf unser Insistieren hin, bekamen wir jedoch einen extra Tisch. Sonst sind wir immer dafür, allerdings ist in Zeiten von Corona diese Art von Geselligkeit einfach nicht angebracht.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
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Namibia 2020 🤗 Tag 8 Teil 2
Herrschaften und Oukies!
Am späten Mittag fuhren wir heute noch nach Walvis Bay. Geplant war dort irgendwo nett zu Mittag zu essen und eventuell am Nachmittag zu einer Sunset Katamaran Cruise zu starten...

Die Walfischbucht liegt etwa 30 Kilometer südlich von Swakopmund. Bereits 1487 wurde die Bucht vom Seefahrer Bartolomeu Diaz entdeckt. Gerade wegen der hohen Walvorkommen ankerten in den folgenden Jahrhunderten viele Walfänger in der Bucht.

Eine permanente Siedlung wurde jedoch wegen der fehlenden Trinkwasserversorgung nicht in Angriff genommen.1793 wurde die Bucht von den Kapholländern besetzt und 1884 von den Engländern als britische Kapkolonie in Anspruch genommen.

Während der deutschen Kolonialzeit blieb Walvis Bay britisch bzw. der südafrikanischen Union zugehörig. Dies blieb auch während der südafrikanischen Mandatszeit bis zur Unabhängigkeit Namibias.

Nach dem Ende der Apartheid begannen die Unabhängigkeitsverhandlungen mit dem neuen Südafrika und der Regierung Nelson Mandelas. Noch bis 1994 war Walvis Bay eine südafrikanische Enklave in Namibia, was das Stadtbild prägte. Schließlich konnte die Stadt am 28. Februar 1994 dem Staat Namibia übergeben werden.

Die Stadt ist wie ein Schachbrett angelegt. Straßen, die parallel zur Küste verlaufen heißen Streets, rechtwinklig abgehende Straßen heißen Roads. Nach der Unabhängigkeit bekamen die erst ausschließlich durchnummerierten Straßen richtige Namen und sind heute nach namibischen Ministern, Staatsoberhäuptern oder Freiheitskämpfern benannt.

Die Stadt besitzt den einzigen Tiefseehafen an der südwestafrikanischen Küste. Heute zählt Walvis Bay 67.500 Einwohner und ist die drittgrößte Stadt Namibias. Die Stadt ist für seine Besucher vor allem in den Monaten zwischen Oktober und März attraktiv.

In dieser Zeit herrscht ein sehr angenehmes und mildes Küstenklima – auch wenn die Wassertemperatur selten über 20 °C steigen. Die Menschen leben größtenteils vom Hafen, dem Fischfang und der Fischverarbeitung sowie von der Salz- und Guano-Gewinnung.

Walvis Bay ist kein typischer Touristenort, eher ein Industriegebiet und Handelsumschlagplatz. Das macht die Stadt auch nicht besonders attraktiv. Auch ein historisches Stadtbild sowie an Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten hat Walvis Bay nicht viel zu bieten.

Die Flora und Fauna der Lagune ist die Hauptattraktion von Walvis Bay. Sie ist ein wichtiges Feuchtgebiet und eine der größten Brutstätten für See- und Landvögel im südlichen Afrika. Gleich neben der Stadt gelegen ist die Lagune vom offenen Meer durch eine Landzunge geschützt.

Deren nördlichster Punkt ist der Pelican Point. Hier gibt es neben dem Leuchtturm auch eine Robbenkolonie. Die Tiere kann man von Land aus, am besten allerdings vom Meer aus beobachten.

Walvis Bay ist bekannt für seine Katamarantouren zu den “Marine Big 5″. Diese Meerestouren werden in der Stadt angeboten und sind absolut lohnenswert: hier können neben den Vögeln auch Delphine, Robben und Seehunde beobachtet werden. Flamingos dominieren das Bild der Lagune.

Eigentlich wollten wir im Anchor einkehren und zu Mittag essen, doch dort war es dermaßen voll, dass die Leute bis draußen Schlange standen. Das war uns schon wieder zu heikel....

....und so schwenkten wir um und gingen nebenan ins Dockside bzw. nahmen oben auf der Terrasse Platz. Da das Wetter langsam umschlug und Nebel aufkam, zogen es die meisten anderen Gäste sowieso vor drinnen zu sitzen. Das war uns nur recht.

Auf die Katamaranfahrt zum Sonnenuntergang verzichteten wir dann allerdings auch, da es uns schlichtweg zu kalt wurde. Mittlerweile hatten auch wir unsere Jacken übergezogen. Ein leichter Nieselregen setzte ein.

Wir fuhren zurück nach Swakopmund in unsere Wohnung und fingen lieber an die Koffer zu packen. Meine Güte, irgendwie wird der Krempel immer mehr!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 10
Herrschaften und Oukies!
Oooops, gestern war Sonnenwende! Das haben wir doch ganz vergessen. Hier war die kürzeste Nacht und zu Hause, auf der Nordhalbkugel, war es die längste Nacht. Hier werden die Tage jetzt wieder kürzer und zu Hause länger.

Außerdem war gestern ganz genau die Erste Woche unseres Aufenthaltes hier vorbei. 1 ganze Woche, wie im Flug vergangen....

Heute Morgen klingelte der Wecker zu einer sehr unchristlichen Zeit, nämlich schon um 5.45 Uhr. Um 6.30 saßen wir beim Frühstück und danach ging es ab in den Etosha National Park.

Wir hörten schon die ganzen Streber ganz früh auf der nahe gelegenen Straße in Richtung Anderson Gate fahren. Trotzdem wir eine Stunden nach Sonnenaufgang am Gate waren, kamen wir gut durch. Die meisten Mitarbeiter am Kontrollposten hatten heute früh sogar ihre Masken angelegt. Wie üblich wurden wir nach Waffen und Drohnen gefragt. Die Verordnung über das Einfuhrverbot von Plastiktüten scheint zwischenzeitlich schon wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Meine Güte, was war das vor 2 Jahren für ein Palaver!

Der Besuch des Etosha Nationalparks gehört zu den Highlights einer Namibia Reise. Mit einer Länge von 130 km und einer Breite von 50 km, also einem Viertel der Gesamtfläche des Etosha Nationalparks, ist die Etosha-Pfanne die bei weitem größte Salzpfanne in Afrika und zudem das markanteste Merkmal im östlichen Teil des Etosha Nationalparks. Kaum zu glauben, dass die Etosha-Pfanne sogar aus dem Weltall sichtbar ist!

Das Anderson Tor liegt am südlichen Ende des Parks. Das nächstgelegene Camp ist Okaukuejo. Die drei Hauptcamps Okaukuejo, Halali und Namutoni, im östlichen Teil Etoshas, sind gut mit Restaurants, Läden, Souvenirläden, Schwimmbädern und Tankstellen ausgestattet.

Die Camps bieten diverse Unterkunftsmöglichkeiten, die von Camping bis hin zu Chalets mit direktem Blick auf mit Flutlicht angestrahlte Wasserlöcher reichen. Da es sich bei den Camps um staatliche Unterkünfte handelt, sind sie nicht besonders gut geführt und auch ziemlich touristisch. Die Unterkünfte außerhalb vom Nationalpark sind durchaus schöner, kleiner, weniger touristisch und luxuriöser. Bei unserer ersten Reise wohnten wir damals in den staatlichen Camps, einfach auch aus Unkenntnis. Das müssen wir nicht mehr haben.....

Die Landschaft und Vegetation ist sehr unterschiedlich in den verschiedenen Teilen des Parks. Begegnungen mit den Wildtieren direkt auf oder neben den Straßen sind durchaus möglich. Wildtiere haben auf den (Schotter)Straßen immer Vorrang. Um Unfälle mit den Wildtieren zu vermeiden, darf auf den Schotterstraßen maximal 60 Km/H gefahren werden. Es gibt einige gekennzeichnete Toiletten und Picknickplätze, die jedoch meistens schlecht gepflegt sind.

Der Nationalpark ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Tagsüber hat man die Möglichkeit selbstständig durch den Park zu fahren. Danach schließen die Tore, auch zu den staatlichen Camps! Die Öffnungszeiten ändern sich wöchentlich und sind abhängig von Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Die Zeiten sind entsprechend angeschlagen.

Wer lieber an einem geführten Gamedrive teilnehmen will, kann an der Rezeption seiner Unterkunft nach den Möglichkeiten fragen und eine Pirschfahrt buchen. Wir bevorzugen lieber den Selfdrive, da ist man unabhängig - und jetzt zu Zeiten von Corona sowieso. Uns begegneten 4 Pirschfahrzeuge, niemand hatte eine Maske auf, obwohl 3 Wagen proppevoll waren und ich mir sicher bin, dass die nicht alle in einem Haushalt leben,

Es ist kein Geheimnis, dass man die Wildtiere am besten an einem Wasserloch beobachten kann. Besonders während der Trockenzeit (Juli – September) sind die Tiere auf diese permanenten Wasserquellen angewiesen. Bei den größeren Wasserlöchern kann man große Herden von Zebras und Springböcken zusammen mit Oryxantilopen und auch badenden Elefanten beobachten. Der Etosha Nationalpark beheimatet vier der Big 5. Elefanten und Löwen sind weit verbreitet, der Leopard ist schon schwieriger zu finden.

Wir starteten unsere Tour kurz hinter dem Anderson Gate und besuchten zuerst das Ombika Wasserloch. Lustigerweise ist unser Bungalow in der Toshari Lodge danach benannt. Jeder Bungalow ist nach einem Wasserloch aus dem Etosha National Park benannt. Eine hübsche Idee!

Kleinere Säugetiere, die im Nationalpark beheimatet sind, sind Schakal, Löffelhund, Warzenschwein, Honigdachs und Stachelschweine. Vogelbeobachter werden die Regenzeit im Etosha lieben. Nach starken Regenfällen zieht die mit Wasser gefüllte Pfanne eine Schar von Flamingos an. Mehr als 340 verschiedene Vogelarten wurden im Etosha Nationalpark gezählt.

Die Runde um Ombika war nicht sehr ergiebig, also wollten wir es bei Olifantsbad versuchen, das nach den dort häufig badenden Elefanten benannt wurde. Auf dem Weg dorthin fanden wir an anderer Stelle ein Black Rhino. Das Spitzmaulnashorn fühlt sich hier in den Mopanebüschen besonders wohl, da es durch die spitzen Lippen ein ausgewiesener “Blattfresser” ist - im Gegensatz zum Breitmaulnashorn, das ein richtiges Weidetier ist.

An den anderen Wasserlöchern trafen wir nur auf die üblichen Verdächtigen: Zebras, Springböcke, Impalas, Gnus, Oryxantilopen, Kudus, Strauße, Schakale und jede Menge Vögel. Leider sind wir keine Birder! Was die gefiederte Tierwelt betrifft sind unsere Kenntnisse leider mehr als lückenhaft, dennoch konnten wir so einige Kandidaten identifizieren.

In Richtung Okaukuejo fanden wir dann doch noch hier und da Giraffen. Die Knödel, die überall auf der Straße und am Wegesrand herum liegen, verrieten die Anwesenheit schon lange vorher.

Um Schlag 15 Uhr fuhren wir durch das Anderson Gate wieder raus. Dieses Mal nahmen die diensthabenden Mitarbeiter die öffentliche Maskenpflicht nicht ganz so genau, dafür aber die Lebensmittelbestimmungen. Streng wurden wir nach mitgeführten Lebensmitteln befragt und sogar der Kofferraum wurde nach einem möglichen Kühlschrank bzw. einer Coolbox durchsucht. Die Coolbox stand übrigens hinter dem Sitz, das haben wir dem Mann ohne Maske aber nicht verraten, außerdem waren da sowieso nur kalte Getränke drin.

Unsere Selbstversorger-Phase ist ja mit Swakopmund abgeschlossen. Von daher schleppen wir kein Fleisch und keine Eier mehr durch die Gegend. Gegessen wir fortan nur noch in den Restaurants der jeweiligen Unterkünfte.

Wo wir gerade beim Restaurantbesuch sind: Potzblitz hatte die Mehrheit der Mitarbeiterinnen heute Abend eine Maske auf, wenngleich nicht zwingend vorschriftsmäßig aufgesetzt, sondern eher als Lifting gegen das Doppelkinn. Aber immerhin....

Einige der Gäste, die gestern Abend bereits schon da waren kamen heute ebenfalls mit Maske zum Abendessen. Ja guck, geht doch - und ich habe noch nicht Mal was gesagt. Na gut, ich habe böse geguckt....

Die zwanzig köpfige, italienische Reisegruppe von gestern Abend ist heute zum Glück abgereist. Mein Gott, was haben die für ein Spektakel veranstaltet. Die quatschen jedes Tier in die Flucht.

Jetzt sitzen wir noch ein bisschen auf unserer Terrasse und gehen dann ins Bett, denn morgen früh geht es noch einmal in den Etosha.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 Tag 19 Teil 2
Herrschaften und Oukies!
Nach einem sehr ausgedehntem Mittagsschläfchen trafen wir uns um 15 Uhr zu Kaffee & Kuchen, hinten auf der Terrasse. Während wir so in unserem Kaffee herum rührten fiel mir im Schilf etwas auf!

Das gibt es doch nicht: Red Bishops - Oryxweber. Die habe ich bisher noch nie hier gesehen. Immer wieder lassen sie sich auf hohen Stängeln nieder, um nach einiger Zeit wieder aufzufliegen. Die Roten Weber sind zahlreiche farbenprächtige Männchen, deren Brutgeschäft nach den ersten Regenfällen beginnt.

Die Stirn, das Gesicht und Kehle des Männchens sind schwarz und Kopf, Nacken, die obere Brust und der Bürzel sind leuchtend Rot oder Orangerot. Der Rücken ist orange und die Flügel sind graubraun.

Die Männchen werben um die Gunst der recht unscheinbaren Weibchen, die braungrau sind. In der dichten Vegetation des Schilfes bauen die Männchen Kugelnester, um die Damen zu beeindrucken.

Nach dem Kaffee geht es zum Meeting Point. Dort sind inzwischen zahlreiche neue Gäste eingetroffen. Die Lodge ist inzwischen voll ausgebucht, da jeder der kann wegen der Ausgangssperre, möglichst zu Silvester aus Windhoek, flieht. Uns ist das schon wieder viel zu viel unmaskierter Trubel.

Die Gruppe umfasst inzwischen 10 Personen, die natürlich wieder alle - außer uns - auf jede Hygieneregel pfeifen - und zwar ganz unabhängig von Hautfarbe, Ethnie oder Nationalität.

Zuerst geht es zu den Caracals. Die sind so zutraulich, dort dürfen wir sogar mit ins Gehege, während der junge Mann von der Forschungseinrichtung die Tiere füttert und die ganze Aktion zweisprachig erläutert.

Danach setzt sich der ganze Tross in Richtung Gepardengehege in Bewegung. Dort leben ein Geschwisterpaar, sowie ein einzelner, sehr alter Kater. Diese werden auch per Hand gefüttert.

Anschließend werden alle 10 Personen in den Gamedrivewagen verfrachtet. Das finden wir wieder nur so mittel prima. Wir hocken in der letzten Reihe, um wenigstens etwas “Social Distancing” zu haben und nehmen den Sohnemann des Vater/Sohn-Gespanns in die Mitte, natürlich maskiert.

Dann geht es mit dem Pirschwagen in ein großes Areal, in dem 3 halbwilde Geparden leben. Die werden aus dem fahrenden Auto heraus gefüttert. Die Tiere kennen natürlich die Prozedur und folgen dem Fahrzeug.

Jeder Gepard bekommt ein großes Stück Oryx, das mit Mineralien und anderen Zusatzstoffen präpariert ist. Alle 2 Tage werden sie gefüttert. Die Geparden sind vom CCF, dem Cheetah Conversation Fund aus Otjiwarongo.

Als wir zurück kamen waren die Vorbereitungen für die große Silvesterparty in “full swing”. Überall wurde gewerkelt und aufgebaut...

....alles erstrahlte in romantischem Licht.

Pünktlich um 20 Uhr fing es an zu schütten, wie aus Kübeln. Das Wasser strömte von der Decke und es lief von den Seiten herein. Der tropische Zyklon vom indischen Ozean ist eingetroffen.
Glücklich waren die, die nur Schlappen anhatten, die sie einfach ausziehen konnten. Meine Schuhe sind jetzt sauber und ich hatte ein kostenloses Fußbad. Die Couch im Saal, die sonst von den Hunden belegt wird, büßte ebenfalls einen Teil ihrer Sitz bzw. Liegefläche für die armen Hunde ein.
Die Polonaise führte barfuß durchs Wasser von der Bar, durch den Saal bis in die Küche und zurück....
Happy New Year!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 Tag 19 Teil 1
Herrschaften und Oukies!
Aufstehen heute früh wieder einmal um 5.15 Uhr. Wir haben, zusammen mit den neuen Gästen - einem Vater & Sohn Gespann - den Morning Game Drive gebucht. Deswegen gibt es das Frühstück erst später.

Mikael, unser Guide und Fahrer, will versuchen heute die Breitmaulnashörner aufzuspüren. Wir sind gespannt, ob es tatsächlich gelingt. Das private Wildschutzgebiet umfasst 15.000 ha mit über 2.500 verschiedenen Antilopen.

Die Okambara-Berge liegen etwa 1.600 m über dem Meeresspiegel. Zunächst fährt man über rumpelige Wege durch eine spektakuläre Schlucht, die dann in einer riesen Ebene mündet.

2 der Volontäre begleiten uns zusätzlich auf der Fahrt, die haben heiße Getränke (Kaffee, Kakao und Tee), sowie warme Decken dabei. Es hat in der Nacht geregnet, was die Luft erheblich abgekühlt hat. Wir haben uns mit langer Hose und Fleece-Jacke eingekleidet.

Zunächst sehen wir wieder die üblichen Verdächtigen: Paviane hier, Weißschwanz-Gnus dort und Giraffen. Plötzlich stehen wir vor der kleinen Elefantenherde von gestern.

Insbesondere der Kleinste ist natürlich entzückend. Er ist etwa knapp 1 Jahr alt und kann noch nicht so richtig mit diesem langen Ding in seinem Gesicht umgehen. Elefantenbabys brauchen um die 18 Monate um Kontrolle über den Rüssel zu erlangen.

Wir beobachten die Elefanten eine Weile und fahren dann weiter. Die Rhinos verstecken sich wirklich zu gut. Mikael steigt immer wieder auf das Autodach und scannt die Gegend ab.

Wir anderen nutzen die Zeit und kümmern uns um die heißen Getränke, was natürlich auch Pipipausen nach sich zieht. Es ist immer noch kalt und wärmende Decken werden verteilt. Mikael hält immer noch nach den White Rhinos Ausschau:

Die Weißschwanz-Gnus haben schon Junge. Die Gnus synchronisieren, wie die meisten Antilopenarten, ihre Geburten.

Das erhöht die Überlebenschancen der Jungtiere. Auch sie bilden “Kindergartengruppen”, wo ein weibliches Mitglied der Gruppe die Kleinen betreut, während die Mütter der Futtersuche nachgehen.

In einem anderen Teil des Geländes entdecken wir Roan Antilopen, Pferdeantilopen. Sie sehen werden oft mit den weiblichen Rappenantilopen verwechselt, haben aber deutlich größere Ohren.

Mikael steigt wieder ins Fahrzeug und wir holpern weiter über Stock und Stein. Wie soll man in dieser Weite - grau in grau - graue Riesen finden?

Zwischendurch geht der Landcruiser aus. Mikael steigt aus, macht die Motorhaube auf und stellt fest, dass sich die Kabel an der Batterie durch die elendige Ruckelei gelöst haben. Ich schlage vor, das Auto von einem Elefanten zurückziehen zu lassen. Der Vorschlag wird durch Mehrheitsbeschluss ganz demokratisch abgelehnt. Micha steigt dann ab und hilft Mikael beim Neustart.

Und dann stehen sie plötzlich hinter einem Busch: Mutter und Kind. So schnell können wir kaum die Kameras zücken, wie sie versuchen zu verschwinden. Deswegen gibt es wieder nur die üblichen “Arschbilder”. Bilder von hinten...

Trotzdem sind alle total happy und freuen sich nach über 3 Stunden Holperei über Stock und Stein auf das Frühstück.

Anschließend ziehen wir uns alle in unsere Zimmer, zu einer ausgedehnten Siesta, zurück. Für den Nachmittag haben wir uns für das Carnivore Feeding, die Fütterung der Raubkatzen, angemeldet.
Es grüßen
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 13
Frohe Weihnachten / Merry Christmas
Herrschaften und Oukies!
Eigentlich wollten wir heute einmal etwas länger schlafen und so bestellten wir unser Frühstück erst für 8.30 Uhr.

Aber, wie das immer so ist mit der inneren Uhr: um 6.40 Uhr war ich hellwach.

Die Damen vom Service begannen um 8 Uhr auf unserer Terrasse mit den Vorbereitungen für unser Weihnachtsfrühstück. Meine Güte, was wurde da wieder alles herbei geschleppt.

Heute schauten wir uns nicht nur unser leicht überdimensioniertes Chalet an, sondern wir inspizierten die gesamte Loge auf unserem Rundgang.

Insgesamt gibt es 8 Chalets, die in 3 unterschiedliche Kategorien eingeteilt sind.

Am Haupthaus befindet sich auch der Gemeinschaftspool mit Umkleidekabinen und einer Ruhezone. Dies kann auch von Tagesgästen genutzt werden.

In der Mitte der Anlage gibt es eine Art Konferenzcenter mit eigenen Toilettenanlagen. Das scheint alles neueren Datums zu sein, es riecht jedenfalls alles noch nach frischer Farbe.

Bei unserem Rundgang trafen wir auf einen der Junior Chefs. Mit ihm vereinbarten wir gleich Mal einen Gamedrive für morgen früh.

Wir wollen ja nicht nur die schöne Lodge sehen, sondern auch etwas von dem Wild. Wo Game Lodge drauf steht, sollte auch Game Lodge drin sein. Das werden wir morgen unter die Lupe nehmen.

Am späten Nachmittag nutzten wir noch einmal unseren privaten Pool. Das hat schon was, so ein eigener Splash Pool. Leider sind in diesem Jahr auf Grund der guten Niederschläge die Mücken extrem aktiv. Das schmälert das Erlebnis schon ein wenig.

Wir beobachteten wie die Sonne sich langsam verabschiedete...

... und dann kamen auch schon wieder die Damen, um den Tisch für das Dinner herzurichten. Heute sah der Tisch so aus:

Da kann man doch nicht meckern - oder?
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär