Callies Game Lodge - Tumblr Posts
Namibia 2020 🤗 Tag 13
Frohe Weihnachten / Merry Christmas
Herrschaften und Oukies!
Eigentlich wollten wir heute einmal etwas länger schlafen und so bestellten wir unser Frühstück erst für 8.30 Uhr.
Aber, wie das immer so ist mit der inneren Uhr: um 6.40 Uhr war ich hellwach.
Die Damen vom Service begannen um 8 Uhr auf unserer Terrasse mit den Vorbereitungen für unser Weihnachtsfrühstück. Meine Güte, was wurde da wieder alles herbei geschleppt.
Heute schauten wir uns nicht nur unser leicht überdimensioniertes Chalet an, sondern wir inspizierten die gesamte Loge auf unserem Rundgang.
Insgesamt gibt es 8 Chalets, die in 3 unterschiedliche Kategorien eingeteilt sind.
Am Haupthaus befindet sich auch der Gemeinschaftspool mit Umkleidekabinen und einer Ruhezone. Dies kann auch von Tagesgästen genutzt werden.
In der Mitte der Anlage gibt es eine Art Konferenzcenter mit eigenen Toilettenanlagen. Das scheint alles neueren Datums zu sein, es riecht jedenfalls alles noch nach frischer Farbe.
Bei unserem Rundgang trafen wir auf einen der Junior Chefs. Mit ihm vereinbarten wir gleich Mal einen Gamedrive für morgen früh.
Wir wollen ja nicht nur die schöne Lodge sehen, sondern auch etwas von dem Wild. Wo Game Lodge drauf steht, sollte auch Game Lodge drin sein. Das werden wir morgen unter die Lupe nehmen.
Am späten Nachmittag nutzten wir noch einmal unseren privaten Pool. Das hat schon was, so ein eigener Splash Pool. Leider sind in diesem Jahr auf Grund der guten Niederschläge die Mücken extrem aktiv. Das schmälert das Erlebnis schon ein wenig.
Wir beobachteten wie die Sonne sich langsam verabschiedete...
... und dann kamen auch schon wieder die Damen, um den Tisch für das Dinner herzurichten. Heute sah der Tisch so aus:
Da kann man doch nicht meckern - oder?
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 14
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen klingelte der Wecker wieder einmal um 6 Uhr: Afrika ist kein Land für Langschläfer. Jedenfalls gilt das für Namibia. Wer Tiere gucken will muss früh raus, es hilft nix.
Um kurz vor 7 Uhr trafen wir uns am Haupthaus mit unserem Guide zu einem Gamedrive (Pirschfahrt). Die Callies Game Lodge umfasst gerade mal 2.200 Hektar. Das ist für hiesige Verhältnisse sehr klein, quasi ein Vorgarten.
Allerdings liegt diese Farm im fruchtbaren Otavi-Dreieck und da braucht es für das Farmen nicht ganz so viel Ländereien, wie in anderen Teilen des Landes - ganz zu schweigen vom trockenen Süden des Landes, wo auf einen Quadratmeter ein Büschel Gras kommt (wenn überhaupt).
Wir erfuhren, dass es sich bei Callies Game Lodge um eine ehemalige Rinderfarm handelt, bei den sinkenden Preisen, sei das jedoch zu unrentabel geworden.
Man hat daher umgestellt auf die Zucht von Antilopen, vornehmlich der begehrten Rappenantilopen. Diese werden auf Wildauktionen verkauft, ähnlich wie wir es von unseren Nutztieren (Rinder, Pferde usw.) kennen.
Natürlich betreibt die Lodge auch Jagdtourismus, wenngleich dies ein hoch sensibles Thema ist. Unser Guide meinte dazu, es sein für ihn immer sehr schwierig da zu antworten und er wüsste nie so recht, wie er da reagieren soll.
Wir wissen natürlich auch, dass diese Art von Tourismus bei uns zu Hause oftmals auf Unverständnis stößt (um es milde auszudrücken). Viele empfinden es schon als extrem seltsam, wenn wir über Zebra oder Antilopen auf dem Teller zum Abendessen berichten.
Wir jedenfalls lieben Buschpralinen! Wer jetzt meint, das hätte irgend etwas mit Schokoladen oder anderen Süßigkeiten zu tun: Nein! Eine Buschpraline ist ein prima Steak vom Game, also vom afrikanischen Wildtier.
Gelernt haben wir heute eine Menge, allerdings nicht über Tiere, sondern über die Bäume in Namibia. Mushara, Tamboti, Speckbäume usw. Meine Güte, wir wussten gar nicht, wie viele davon extrem giftig sind. Und wie alt so ein Tamboti werden kann und wie unfassbar langsam die wachsen. Der älteste Tamboti Baum hier auf dem Gelände ist um die 1500 Jahre alt. Zum absterben benötigen sie über 50 Jahre.
Die Tour dauerte um die 2 Stunden und wir wurden direkt mit dem Gamedrivewagen vor unserem Chalet abgesetzt. Das Frühstück hatten wir für 9 Uhr bestellt. Komisch - wieso ist da nichts auf unserer Terrasse?
Die Bedienung namens Queen kam angerannt und teilte uns mit, es gäbe eine Überraschung: der Frühstückstisch stand heute auf der grünen Wiese mit einem Sonnenschirm. Also, kurz aufs Klo und dann los zum Frühstückstisch.
Zwei weitere Bungalows sind aktuell noch von Locals belegt. An “Overseas” sind wir die einzigen Gäste. Der kleine Steppke der jungen Familie weiter unten wollte einmal persönlich nachschauen was die Europäer wohl so auf dem Tisch zum Frühstück haben. Vielleicht strebt er später eine Karriere im Food and Beverage Business an?
Kurz nach 10 Uhr wackelten wir wieder zurück zu unserem Chalet, dort hatten dienstbare Geister unsere Abwesenheit schamlos ausgenutzt. Nur noch der Poolboy war da und fischte Blätter und tote Insekten aus dem Nass.
Eigentlich hatten wir uns erhofft, bei dieser abgeschiedenen Lage, gelegentlichen Antilopenbesuch an unserem “Wasserloch” zu sehen. Doch die bevorzugen den Goldfischteich, wie man den Spuren entnehmen kann.
Nach einem kleinen Schläfchen verbrachten wir den Nachmittag in unserem Splash-Pool. Das Wasser wird von Tag zu Tag wärmer und von Abkühlung kann man eigentlich nicht mehr großartig sprechen. Macht aber nix, dann tauchen wir die Sonnenhüte eben ins Wasser, setzen sie uns dann auf und lassen den Wind das Hirn kühlen.
Als die Wolken wieder zunahmen, der Himmel dunkler wurde und es anfing zu donnern, zogen wir uns ins Chalet zurück. Nächster Programmpunkt: Koffer packen! Genug des Pamperings, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier. Morgen geht es dann weiter.
Unsere Service Queen mit Namen Queen, hat sich am heutigen Abend zum Abschied selbst übertroffen. Gut, Micha konnte die Schlepperei nicht mit ansehen und hat kurzerhand den Part der Möbel übernommen:
Ist die Location der Knaller oder was?
Nach dem Hauptgang gab es, quasi als Zwischengang, einen afrikanischen Sonnenuntergang vom Feinsten. Kann es noch kitschiger werden?
Ich meine NEIN!
Kurz vor dem Dessert:
Brownie mit Erdbeereis:
FFP2 Masken helfen gegen vieles, man kann sie nicht nur im Gesundheitswesen einsetzen, sondern auch gegen alkoholsüchtige Insekten:
Unsere berühmte “Small Lamp” ist ebenfalls ein Multitool, heute ersetzte sie den Vollmond:
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 - Tag 15
Herrschaften und Oukies!
Heute hatten wir das Frühstück bereits für 8 Uhr bestellt - und unsere Queen Queen hat uns nicht enttäuscht. Jeden Tag dekoriert und deckt sie den Tisch anders ein.
Auf den Tag genau sind wir heute seit 2 Wochen unterwegs und wieder steht ein Ortswechsel an. Von der Callies Game Lodge, bei Tsumeb, geht es zur Africat Foundation auf Okonjima, südlich von Otjiwarongo.
Erst einmal die Schotterpiste bis zur Hauptstrasse, der B 1. Das ist eine der Hauptschlagadern im südlichen Afrika. Alles, was von Kapstadt kommt, wird darüber in den Norden transportiert. Bei uns wäre das eine Münsterländer Landstraße.
Dann geht es durch den Ort Tsumeb:
Tsumeb lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 Meter hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es mit den Ovambos gegen Tabak ein.
Um 1900 begann man mit dem industriellen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt.
Es ist zwar Sonntag, dennoch herrscht typisch afrikanischer Trubel an den Marktständen.
Weiter geht es auf der B 1 in südlicher Richtung und wir kommen nach Otavi.
Otavi ist eine Kreisstadt in der Region Otjozondjupa und hat etwa 5.000 Einwohner. Zusammen mit den Städten Grootfontein und Tsumeb bildet sie das sogenannte Otavi-Dreieck, auch Kupferdreieck und Maisdreieck genannt, was auf ein landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet (bedingt durch hohe Regenmengen) hinweist und auch auf Abbau von Mineralien.
Otavi wurde 1900 gegründet und ist eine ehemalige „Eisenbahnstadt“, denn es wurde eine Bahnstrecke nach Tsumeb zur Verwertung der dortigen Kupfervorkommen errichtet.
Diese Bahnstrecke wurde von der „Otavi Minen- und Eisenbahngesellschaft“ gebaut, welche sich 1900 gründete mit damaligem Sitz in Berlin und noch heute ihren Sitz in Neuss am Rhein hat (Otavi Mineralien GmbH).
Danach erreichen wir den Ort Otjiwarongo. Otjiwarongo gibt es zwar schon seit 1892, wurde jedoch erst nach Fertigstellung der Schmalspureneisenbahn offiziell zur Stadt erklärt. Die kaiserliche Kolonialverwaltung hatte Otjiwarongo im Jahr 1906 gegründet, zur Schaffung einer Verbindungsstation zwischen Windhoek, Swakopmund und Tsumeb.
Am 2. April 1906 hielt der erste Zug am Haltepunkt Otjiwarongo. Im gleichen Jahr wurden eine Post und eine Polizeistation eröffnet und die ersten vier Siedler ließen sich nieder. 1939 wurde dem schnell wachsenden Ort das Stadtrecht verliehen. Die deutsche Gemeinde hat nicht nur ihre Spuren in Form von Straßennamen hinterlassen, sondern ist noch heute an vielen Stellen präsent.
Vielen ist der Ort nur als "das Tor zum Norden" auf dem Weg zum Etoscha-Nationalpark und dem Caprivi-Zipfel bekannt. Zugegeben, er wirkt mitunter schon ein wenig verschlafen. Passiert man den Ortseingang des 20.000 Einwohner-Städtchens fällt als erstes die breite Durchgangsstraße auf, auf welcher sich das gesamte Leben mehr oder weniger abspielt.
Der erste Eindruck ist eher zweckmäßig: Tankstellen, Banken und diverse Supermärkte dominieren das Stadtbild. Ein Hauch von europäischem Vorstadtcharakter, gewürzt mit afrikanischer Lebensfreude.
Der lebhafteste Punkt der Stadt ist der Parkplatz vor dem örtlichen Spar Supermarkt Theo´s Superspar. Trotz der Corona Krise konnten wir heute Mittag auf Anhieb nicht weniger als 10 Touristenkarren ausmachen. Dementsprechend war natürlich der Tumult im Spar groß.
Die Hereros, welche hier einst siedelten, nannten den Ort "Platz der fetten Kühe" oder "den schönen Ort". Die Böden sind fruchtbar und die Stadt wirkt grün, wohlhabend und recht gepflegt.
Eigentlich wollten wir, wie immer im Kameldorn Garten unsere Mittagspause verbringen. Leider ist auch dieser Betrieb ein Opfer der andauernden Corona Krise geworden. So wurde es dann mal wieder das Casa Forno.
Doch Otjiwarongo hat weitaus mehr zu bieten: im Allgemeinen ist der Ort bekannt als "Die Stadt der Geparden". Der Cheetah Conservation Fund und Okonjima mit der AfriCat Foundation liegen im Umkreis von 50 Kilometern und haben Otjiwarongo bis weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt gemacht.
Durch Aufklärung und Umwelt-Tourismus versuchen beide Organisationen die Öffentlichkeit für den Schutz der bedrohten Raubkatzen zu sensibilisieren. Besucher haben unter anderem die Möglichkeit, die majestätischen Tiere vom offenen Jeep aus zu beobachten und den Fütterungen beizuwohnen. Dabei erfahren die Gäste von den geschulten Mitarbeitern viel über die Arbeit der Organisationen.
Heute liegt der Schwerpunkt vor allem darin, Besucher aus dem In- und Ausland sowie lokale Schüler über die Bedeutung des Naturschutzes und eines funktionierenden Ökosystems aufzuklären.
Touristen, die die Einrichtungen besuchen, um hautnah dabei zu sein, wie Naturschutz praktiziert wird, sind für die Organisation eine wichtige Unterstützung. Dadurch können Projekte entwickelt, erweitert und finanziert werden.
Bei unserer diesjährigen Reise haben wir uns zu einem 2-tägigen Aufenthalt auf Okonjima entschieden. 2012, bei unserer allerersten Reise, waren wir hier schon einmal. Da wir die, zugegebenermaßen, hohen Übernachtungspreise damals scheuten, reichte es lediglich nur zu einem Besuch als Tagesgäste.
Wenige Meter nach dem Abzweig von der B 1 zur Okonjima Farm steht das Einfahrtstor. Der Torwächter öffnet uns das Gate und nach kurzer Rücksprache über Funk mit der Lodge dürfen wir einfahren. Wir bekommen den Weg erklärt und Prospektmaterial überreicht.
Auf dem Weg zur Lodge passieren wir das Reservat. Hier ist Aussteigen nicht erlaubt und wir fahren sehr langsam und beobachten dabei die Umgebung. Doch keines der Raubtiere zeigt sich.
Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen hat auch Okonjima mit der elendigen Wilderei zu kämpfen. Erst Ende November wurde in der Nähe des Waterberges, auf der Farm Hamakari, ein Wilderer von der Farm eigenen Sicherheitspatrouille erschossen. Die Komplizen konnten fliehen und der arme Sicherheitsmann wurde am Ende dafür noch wegen Mordes angeklagt.
Wir haben hier ein View Chalet im Plains Camp gebucht. Vieles hat sich verändert und, wie ich meine, nicht zum Guten. Der Check-in gleicht quasi einer Massenabfertigung. Wie mag es hier zugehen bei Vollbelegung?
Trotz der recht geringen Touristenzahlen ist Okonjima ziemlich gut gebucht. Auf normalem Wege konnte ich schon gar kein Zimmer mehr erwischen, da konnte man online zusehen, wie die Zimmer weggehen.
Deswegen finde ich es schon sehr befremdlich, dass hier noch so groß um Spenden gebettelt wird. Okonjima und die Africat Foundation haben so viele Gönner, und das weltweit.
Die Vermarktung läuft auf Hochtouren. Schon beim Check-in wurde uns mitgeteilt, dass man für den heutigen Nachmittag bereits in “Advance” ein Leoparden Tracking für uns gebucht habe.
Unsere Ankunft war um 15.30 Uhr, der Start zum Leoparden Tracking begann um 16 Uhr. Anschließend Abendessen und danach irgendwie noch das Zimmer beziehen. Eine ganze Armada an Gamedrive Fahrzeugen stand schon bereit, um die ganzen Gäste durch die Gegend zu kutschieren.
Ich glaube es hackt! Wann ich einen .- und wenn ja, welchen Gamedrive ich mache, das bestimme noch immer ich. Und wenn ich den Spaß auch noch selber bezahlen muss, dann erst recht. Die Dame war etwas pikiert, als wir das rundheraus ablehnten und auf einem Abend-Gamedrive bestanden.
Da gäbe es aber gar keine Leoparden zu sehen, war ihre Antwort. Das weiß ich, darauf kommt es mir in diesem Fall auch gar nicht an. Ich war schon so oft in Afrika und habe schon so viele Tiere, auch Leoparden, gesehen - da kann es ruhig etwas anderes sein.
Siehste! Geht doch! Zu zweit - nur wir Beide plus der Fahrer fuhren nach dem Abendessen los. Was gab es zu sehen? Braune Hyänen! Däh! Die kannten wir nämlich noch nicht!
Da machte es auch kein bisschen was aus, dass es anfing zu schütten. Es fängt übrigens immer an zu schütten, wenn wir einen Night Gamedrive machen. Das kennen wir gar nicht anders und entsprechend vorbereitet waren wir auch - nur der arme Fahrer nicht....
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär