Tsumeb - Tumblr Posts
Der Otjikotosee liegt etwa 22 Kilometer von dem Minenstädtchen Tsumeb, in der Otjikoto-Region, entfernt. Es gibt nur zwei Seen in Namibia, die ständig mit Wasser gefüllt sind: Das sind der Otjikoto- und der Guinasee, den man als den Zwilligssee des Otjikotossees bezeichnet.
Dieser befindet sich 15 Kilometer weiter. Natürlich war der See den Ureinwohnern, den San, schon seit Jahrtausenden bekannt. Doch vor über 160 Jahren wurde er von den beiden Forschungsreisenden Charles John Andersson und Francis Galton „entdeckt“.
Den Namen haben die beiden Wissenschaftler von den Hereros übernommen, die seit einigen Jahrhunderten in diesem Land lebten. In ihrer Sprache bedeutet Otjikoto „tiefes Loch“. Vor vielen Millionen Jahren haben Grundwasser und Oberflächenwasser dort wasserlösliches Gestein im meist zerklüfteten Kalkgestein ausgewaschen.
Die Hohlräume wurden immer größer, bis schließlich die Decken die darüber liegende Gesteinslast nicht mehr tragen konnte und einstürzten. Die so entstandenen Dolinen lagen jedoch unterhalb des Grundwassers und füllten sich mit diesem. Zwei Karstseen waren geboren.
Während der Guineasee 140 m lang und 70 m breit ist, übertrifft ihn der fast kreisrunde Otjikotosee mit einem Durchmesser von 100 m. Dafür ist er mit seinen 55 m nicht ganz so tief, denn im Guineasee wurde an seiner tiefsten Stelle 119 m gemessen.
Außerdem weißt der Guineasee noch eine weitere Besonderheit auf. Seitliche Gesteinsauflösung unterhalb der Wasseroberfläche haben dazu geführt, dass der See mit zunehmender Tiefe breiter wird, also eine Art umgestülpter Trichter bildet. Damit gilt dieser See als zwölft größte Unterwasserhöhle der Welt.
Als Offiziere der deutschen Schutztruppe 1915 erkannten, dass der Krieg verloren war, ließen sie Kanonen, Gewehre und Munition im Otjikotosee versenken, damit diese den südafrikanischen Truppen nicht in die Hände fiel.
Erst nach einem weiteren Weltkrieg, fast drei Generation später, wurde Ende der 80er Jahre ein Teil der Geschütze aus dem See geborgen und sorgsam restauriert. Man kann sie heute im Tsumeb-Museum betrachten, wo sie als schweigende Zeitzeugen ausgestellt sind.
Der Otjikotosee birgt bestimmt noch vieles, das besser nie geborgen wird. So gibt es zum Beispiel die Geschichte eines Postmeisters, der in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im See gebadet haben soll und dabei ertrank.
Seine Leiche ist nie aufgetaucht. Auch die Ovambos glauben, dass niemand den See lebendig verlässt. Angeblich soll der Otjikotosee an ein, zu großen Teilen noch unerforschtes, unterirdisches Kanalsystem Anschluss haben, welches bis zu verschiedenen Wasserstellen im Etoscha-Nationalpark reichen soll.
Außerdem gibt es Vermutungen, dass die beiden Seen Otjikoto und Guinea unterirdisch miteinander verbunden sind, doch konnte das bisher von niemanden bestätigt werden. 1955 wurde der Otjikotosee als ein Nationales Denkmal deklariert.
Namibia 2018/19 - Teil 4
Herrschaften und Oukies!
Was hat es uns gut auf der Frans Indongo Lodge gefallen! Das war wirklich prima: nette Zimmer und gut ausgestattet.
Man merkt, dass sich bei der Ausstattung hier jemand richtig Gedanken gemacht hat.
Das Personal war ebenfalls überdurchschnittlich gut ausgebildet. Nicht nur im Restaurant, sondern auch im Housekeeping und an der Rezeption.
Auch Johannes, unser Gamedrive-Fahrer, war gut im Thema und konnte selbst uns “alten Hasen” noch etwas beibringen. So war für uns völlig neu, dass beispielsweise Zebras total auf Omajova-Pilze stehen und die für ihr Leben gerne fressen.
Die Antilopen bekommen gerade ihre Jungen und so konnten wir gestern Abend sogar miterleben, wie ein “frisches” Gnu-Baby fehlgeprägt wurde. Das Kleine war gerade erst geboren und zwar vor einem großen Termiten-Hügel. Als wir uns jetzt mit dem Fahrzeug näherten stiebte die Herde auseinander und das Baby-Gnu hielt tatsächlich den Termiten-Hügel für seine Mama. Hoffentlich hat die Gnu-Mama ihr Baby wieder gefunden.....
Da die 6er Gruppe immer noch nicht aufgetaucht war, frühstückten wir heute Morgen wieder ganz alleine. Anschließend war wieder Koffer packen angesagt und schon waren wir wieder auf der Piste - in Richtung Etosha.
Unsere erstklassige Gummi-Korallenschlange, die wir immer auf dem Armaturenbrett liegen haben, hat an den Polizei-Checkpoints für große Aufmerksamkeit (und Heiterkeit) gesorgt.
Wir kamen gut voran und so erreichten wir Tsumeb gegen 11.15 Uhr. Tsumeb lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 Meter hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es mit den Ovambos gegen Tabak ein.
Um 1900 begann man mit dem industriellen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt.
Unser Ziel war jedoch das Museum in der Main Street. Für alle an Geologie und an Geschichte Interessierten ist es ein Muss mit der umfangreichen Mineralien-Sammlung. Das Museum informiert über den Bergbau in Tsumeb und die Geschichte der Stadt, aber auch über die Kultur der San und anderer Volksgruppen.
Die engagierte Kuratorin Ilse Schatz, die das Museum 1975 gründete, verstarb leider im April 2017. Frau Schatz war eine Legende in Namibia und erzählte gern interessante Geschichten aus der Kolonialzeit von Tsumeb. Sie hat darüber sogar ein Buch geschrieben, das im Museum erhältlich ist.
Im Juli 1915 versenkte die deutsche Schutztruppe ihre letzten Kanonen und Gewehre im Otjikoto See, bevor sie vor den übermächtigen südafrikanischen Truppen kapitulierte. Einige dieser Geschütze wurden Ende der 80er Jahre aus dem See geborgen und stehen heute - sorgsam restauriert - im Tsumeb Museum.
Nach dem Museumsbesuch ging es für uns ins Sindano Court Restaurant, zum Mittagsimbiss. Die Damen des Museums ermahnten uns vorher noch eindringlich ganz besonders aufmerksam zu sein, da die Kriminalität rapide ansteigen würde.
Nachdem wir uns mit einem Burger gestärkt hatten, fuhren wir weiter zum Otjikoto-See. Den hatten wir damals noch nicht besucht - schlichtweg aus Zeitgründen.
Der See liegt 25 Kilometer nordwestlich von Tsumeb, um ihn ranken sich viele Geschichten und Mythen. Der See hat einen Durchmesser von nur 100 Metern und ist - zusammen mit dem in der Nähe liegenden Guinas See - der einzige natürlicher See in Namibia.
Der Otjikoto Lake hat eine extreme Tiefe, nämlich von 120 Metern. Es handelt sich eigentlich um eine eingestürzte Höhle, die schräg in die Tiefe führt. Die einheimischen Ovambos glauben angeblich, dass niemand aus dem See wieder lebend herauskommt. In der Tat ertrank 1927 ein Mann im Otjikoto See. Die Leiche wurde nie gefunden.
Bei unserem Besuch zeigte sich das Gelände recht verwahrlost. Der Eintritt betrug für uns stolze 50 N$. Dafür ist dann die Toilettenanlage zwar halbwegs sauber, jedoch nicht funktionstüchtig. Kein Wasser für die Klospülung, kein Wasser aus dem Hahn, kein Wasser aus den Duschen, keine Sitze auf den Kloschüsseln, die Türen hängen lose....
Und an den Braaiplätzen im zugehörigen Park toben ganze einheimische Familienclans herum. Da war dann auch klar, wieso das Wasser abgestellt wurde, denn sonst würden die den ganzen Stamm zum Duschen und Wäsche waschen mitbringen.
Inzwischen war es doch brüllend heiß und so waren wir froh, dass wir wieder im klimatisierten Auto sitzen konnten. Es waren nur noch ein paar Kilometer bis zur neuen Unterkunft, der Emanya Etosha Game Lodge, östlich des Nationalparks.
Die Lodge sieht schick aus, aber es bröckelt doch schon sehr und in dem Pool mit der grünen Brühe gehen wir bestimmt nicht baden - das steht schon mal fest!
Allerdings hat sich Michael zu einer kostenlosen Fußmassage (mit Fußbad und Peeling) nach der ganzen Fahrerei überreden lassen. Ihm hat es gefallen!
Das Abendessen bestand aus sagenhaften 5 Gängen - und die waren sogar richtig klasse.
Das Beste an der Lodge ist jedoch das Wasserloch. Unglaublich was und wie viele Tiere sich dort sozusagen die Klinke in die Hand geben....
Man sitzt am Pool und tafelt fürstlich und schaut dabei aufs Wasserloch. Super, so verpasst man nichts!
Pünktlich nach dem Dessert erschien die größte Herde Eland, die wir je gesehen haben. Etwa 70 Tiere vom kleinen Kälbchen bis zum stattlichen Bullen kamen nahezu geräuschlos aus dem Busch.
Da sind wir aber zügig zum Aussichtsplattform marschiert, um noch näher dran zu sein. Max, der arme Kellner, musste uns die Mappe mit der Rechnung später hinterher tragen - das hatten wir in der Ganzen Begeisterung total vergessen. Zum Glück hatte er Verständnis!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 13
Frohe Weihnachten / Merry Christmas
Herrschaften und Oukies!
Eigentlich wollten wir heute einmal etwas länger schlafen und so bestellten wir unser Frühstück erst für 8.30 Uhr.
Aber, wie das immer so ist mit der inneren Uhr: um 6.40 Uhr war ich hellwach.
Die Damen vom Service begannen um 8 Uhr auf unserer Terrasse mit den Vorbereitungen für unser Weihnachtsfrühstück. Meine Güte, was wurde da wieder alles herbei geschleppt.
Heute schauten wir uns nicht nur unser leicht überdimensioniertes Chalet an, sondern wir inspizierten die gesamte Loge auf unserem Rundgang.
Insgesamt gibt es 8 Chalets, die in 3 unterschiedliche Kategorien eingeteilt sind.
Am Haupthaus befindet sich auch der Gemeinschaftspool mit Umkleidekabinen und einer Ruhezone. Dies kann auch von Tagesgästen genutzt werden.
In der Mitte der Anlage gibt es eine Art Konferenzcenter mit eigenen Toilettenanlagen. Das scheint alles neueren Datums zu sein, es riecht jedenfalls alles noch nach frischer Farbe.
Bei unserem Rundgang trafen wir auf einen der Junior Chefs. Mit ihm vereinbarten wir gleich Mal einen Gamedrive für morgen früh.
Wir wollen ja nicht nur die schöne Lodge sehen, sondern auch etwas von dem Wild. Wo Game Lodge drauf steht, sollte auch Game Lodge drin sein. Das werden wir morgen unter die Lupe nehmen.
Am späten Nachmittag nutzten wir noch einmal unseren privaten Pool. Das hat schon was, so ein eigener Splash Pool. Leider sind in diesem Jahr auf Grund der guten Niederschläge die Mücken extrem aktiv. Das schmälert das Erlebnis schon ein wenig.
Wir beobachteten wie die Sonne sich langsam verabschiedete...
... und dann kamen auch schon wieder die Damen, um den Tisch für das Dinner herzurichten. Heute sah der Tisch so aus:
Da kann man doch nicht meckern - oder?
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 Tag 14
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen klingelte der Wecker wieder einmal um 6 Uhr: Afrika ist kein Land für Langschläfer. Jedenfalls gilt das für Namibia. Wer Tiere gucken will muss früh raus, es hilft nix.
Um kurz vor 7 Uhr trafen wir uns am Haupthaus mit unserem Guide zu einem Gamedrive (Pirschfahrt). Die Callies Game Lodge umfasst gerade mal 2.200 Hektar. Das ist für hiesige Verhältnisse sehr klein, quasi ein Vorgarten.
Allerdings liegt diese Farm im fruchtbaren Otavi-Dreieck und da braucht es für das Farmen nicht ganz so viel Ländereien, wie in anderen Teilen des Landes - ganz zu schweigen vom trockenen Süden des Landes, wo auf einen Quadratmeter ein Büschel Gras kommt (wenn überhaupt).
Wir erfuhren, dass es sich bei Callies Game Lodge um eine ehemalige Rinderfarm handelt, bei den sinkenden Preisen, sei das jedoch zu unrentabel geworden.
Man hat daher umgestellt auf die Zucht von Antilopen, vornehmlich der begehrten Rappenantilopen. Diese werden auf Wildauktionen verkauft, ähnlich wie wir es von unseren Nutztieren (Rinder, Pferde usw.) kennen.
Natürlich betreibt die Lodge auch Jagdtourismus, wenngleich dies ein hoch sensibles Thema ist. Unser Guide meinte dazu, es sein für ihn immer sehr schwierig da zu antworten und er wüsste nie so recht, wie er da reagieren soll.
Wir wissen natürlich auch, dass diese Art von Tourismus bei uns zu Hause oftmals auf Unverständnis stößt (um es milde auszudrücken). Viele empfinden es schon als extrem seltsam, wenn wir über Zebra oder Antilopen auf dem Teller zum Abendessen berichten.
Wir jedenfalls lieben Buschpralinen! Wer jetzt meint, das hätte irgend etwas mit Schokoladen oder anderen Süßigkeiten zu tun: Nein! Eine Buschpraline ist ein prima Steak vom Game, also vom afrikanischen Wildtier.
Gelernt haben wir heute eine Menge, allerdings nicht über Tiere, sondern über die Bäume in Namibia. Mushara, Tamboti, Speckbäume usw. Meine Güte, wir wussten gar nicht, wie viele davon extrem giftig sind. Und wie alt so ein Tamboti werden kann und wie unfassbar langsam die wachsen. Der älteste Tamboti Baum hier auf dem Gelände ist um die 1500 Jahre alt. Zum absterben benötigen sie über 50 Jahre.
Die Tour dauerte um die 2 Stunden und wir wurden direkt mit dem Gamedrivewagen vor unserem Chalet abgesetzt. Das Frühstück hatten wir für 9 Uhr bestellt. Komisch - wieso ist da nichts auf unserer Terrasse?
Die Bedienung namens Queen kam angerannt und teilte uns mit, es gäbe eine Überraschung: der Frühstückstisch stand heute auf der grünen Wiese mit einem Sonnenschirm. Also, kurz aufs Klo und dann los zum Frühstückstisch.
Zwei weitere Bungalows sind aktuell noch von Locals belegt. An “Overseas” sind wir die einzigen Gäste. Der kleine Steppke der jungen Familie weiter unten wollte einmal persönlich nachschauen was die Europäer wohl so auf dem Tisch zum Frühstück haben. Vielleicht strebt er später eine Karriere im Food and Beverage Business an?
Kurz nach 10 Uhr wackelten wir wieder zurück zu unserem Chalet, dort hatten dienstbare Geister unsere Abwesenheit schamlos ausgenutzt. Nur noch der Poolboy war da und fischte Blätter und tote Insekten aus dem Nass.
Eigentlich hatten wir uns erhofft, bei dieser abgeschiedenen Lage, gelegentlichen Antilopenbesuch an unserem “Wasserloch” zu sehen. Doch die bevorzugen den Goldfischteich, wie man den Spuren entnehmen kann.
Nach einem kleinen Schläfchen verbrachten wir den Nachmittag in unserem Splash-Pool. Das Wasser wird von Tag zu Tag wärmer und von Abkühlung kann man eigentlich nicht mehr großartig sprechen. Macht aber nix, dann tauchen wir die Sonnenhüte eben ins Wasser, setzen sie uns dann auf und lassen den Wind das Hirn kühlen.
Als die Wolken wieder zunahmen, der Himmel dunkler wurde und es anfing zu donnern, zogen wir uns ins Chalet zurück. Nächster Programmpunkt: Koffer packen! Genug des Pamperings, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier. Morgen geht es dann weiter.
Unsere Service Queen mit Namen Queen, hat sich am heutigen Abend zum Abschied selbst übertroffen. Gut, Micha konnte die Schlepperei nicht mit ansehen und hat kurzerhand den Part der Möbel übernommen:
Ist die Location der Knaller oder was?
Nach dem Hauptgang gab es, quasi als Zwischengang, einen afrikanischen Sonnenuntergang vom Feinsten. Kann es noch kitschiger werden?
Ich meine NEIN!
Kurz vor dem Dessert:
Brownie mit Erdbeereis:
FFP2 Masken helfen gegen vieles, man kann sie nicht nur im Gesundheitswesen einsetzen, sondern auch gegen alkoholsüchtige Insekten:
Unsere berühmte “Small Lamp” ist ebenfalls ein Multitool, heute ersetzte sie den Vollmond:
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2020 🤗 - Tag 15
Herrschaften und Oukies!
Heute hatten wir das Frühstück bereits für 8 Uhr bestellt - und unsere Queen Queen hat uns nicht enttäuscht. Jeden Tag dekoriert und deckt sie den Tisch anders ein.
Auf den Tag genau sind wir heute seit 2 Wochen unterwegs und wieder steht ein Ortswechsel an. Von der Callies Game Lodge, bei Tsumeb, geht es zur Africat Foundation auf Okonjima, südlich von Otjiwarongo.
Erst einmal die Schotterpiste bis zur Hauptstrasse, der B 1. Das ist eine der Hauptschlagadern im südlichen Afrika. Alles, was von Kapstadt kommt, wird darüber in den Norden transportiert. Bei uns wäre das eine Münsterländer Landstraße.
Dann geht es durch den Ort Tsumeb:
Tsumeb lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 Meter hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es mit den Ovambos gegen Tabak ein.
Um 1900 begann man mit dem industriellen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt.
Es ist zwar Sonntag, dennoch herrscht typisch afrikanischer Trubel an den Marktständen.
Weiter geht es auf der B 1 in südlicher Richtung und wir kommen nach Otavi.
Otavi ist eine Kreisstadt in der Region Otjozondjupa und hat etwa 5.000 Einwohner. Zusammen mit den Städten Grootfontein und Tsumeb bildet sie das sogenannte Otavi-Dreieck, auch Kupferdreieck und Maisdreieck genannt, was auf ein landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet (bedingt durch hohe Regenmengen) hinweist und auch auf Abbau von Mineralien.
Otavi wurde 1900 gegründet und ist eine ehemalige „Eisenbahnstadt“, denn es wurde eine Bahnstrecke nach Tsumeb zur Verwertung der dortigen Kupfervorkommen errichtet.
Diese Bahnstrecke wurde von der „Otavi Minen- und Eisenbahngesellschaft“ gebaut, welche sich 1900 gründete mit damaligem Sitz in Berlin und noch heute ihren Sitz in Neuss am Rhein hat (Otavi Mineralien GmbH).
Danach erreichen wir den Ort Otjiwarongo. Otjiwarongo gibt es zwar schon seit 1892, wurde jedoch erst nach Fertigstellung der Schmalspureneisenbahn offiziell zur Stadt erklärt. Die kaiserliche Kolonialverwaltung hatte Otjiwarongo im Jahr 1906 gegründet, zur Schaffung einer Verbindungsstation zwischen Windhoek, Swakopmund und Tsumeb.
Am 2. April 1906 hielt der erste Zug am Haltepunkt Otjiwarongo. Im gleichen Jahr wurden eine Post und eine Polizeistation eröffnet und die ersten vier Siedler ließen sich nieder. 1939 wurde dem schnell wachsenden Ort das Stadtrecht verliehen. Die deutsche Gemeinde hat nicht nur ihre Spuren in Form von Straßennamen hinterlassen, sondern ist noch heute an vielen Stellen präsent.
Vielen ist der Ort nur als "das Tor zum Norden" auf dem Weg zum Etoscha-Nationalpark und dem Caprivi-Zipfel bekannt. Zugegeben, er wirkt mitunter schon ein wenig verschlafen. Passiert man den Ortseingang des 20.000 Einwohner-Städtchens fällt als erstes die breite Durchgangsstraße auf, auf welcher sich das gesamte Leben mehr oder weniger abspielt.
Der erste Eindruck ist eher zweckmäßig: Tankstellen, Banken und diverse Supermärkte dominieren das Stadtbild. Ein Hauch von europäischem Vorstadtcharakter, gewürzt mit afrikanischer Lebensfreude.
Der lebhafteste Punkt der Stadt ist der Parkplatz vor dem örtlichen Spar Supermarkt Theo´s Superspar. Trotz der Corona Krise konnten wir heute Mittag auf Anhieb nicht weniger als 10 Touristenkarren ausmachen. Dementsprechend war natürlich der Tumult im Spar groß.
Die Hereros, welche hier einst siedelten, nannten den Ort "Platz der fetten Kühe" oder "den schönen Ort". Die Böden sind fruchtbar und die Stadt wirkt grün, wohlhabend und recht gepflegt.
Eigentlich wollten wir, wie immer im Kameldorn Garten unsere Mittagspause verbringen. Leider ist auch dieser Betrieb ein Opfer der andauernden Corona Krise geworden. So wurde es dann mal wieder das Casa Forno.
Doch Otjiwarongo hat weitaus mehr zu bieten: im Allgemeinen ist der Ort bekannt als "Die Stadt der Geparden". Der Cheetah Conservation Fund und Okonjima mit der AfriCat Foundation liegen im Umkreis von 50 Kilometern und haben Otjiwarongo bis weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt gemacht.
Durch Aufklärung und Umwelt-Tourismus versuchen beide Organisationen die Öffentlichkeit für den Schutz der bedrohten Raubkatzen zu sensibilisieren. Besucher haben unter anderem die Möglichkeit, die majestätischen Tiere vom offenen Jeep aus zu beobachten und den Fütterungen beizuwohnen. Dabei erfahren die Gäste von den geschulten Mitarbeitern viel über die Arbeit der Organisationen.
Heute liegt der Schwerpunkt vor allem darin, Besucher aus dem In- und Ausland sowie lokale Schüler über die Bedeutung des Naturschutzes und eines funktionierenden Ökosystems aufzuklären.
Touristen, die die Einrichtungen besuchen, um hautnah dabei zu sein, wie Naturschutz praktiziert wird, sind für die Organisation eine wichtige Unterstützung. Dadurch können Projekte entwickelt, erweitert und finanziert werden.
Bei unserer diesjährigen Reise haben wir uns zu einem 2-tägigen Aufenthalt auf Okonjima entschieden. 2012, bei unserer allerersten Reise, waren wir hier schon einmal. Da wir die, zugegebenermaßen, hohen Übernachtungspreise damals scheuten, reichte es lediglich nur zu einem Besuch als Tagesgäste.
Wenige Meter nach dem Abzweig von der B 1 zur Okonjima Farm steht das Einfahrtstor. Der Torwächter öffnet uns das Gate und nach kurzer Rücksprache über Funk mit der Lodge dürfen wir einfahren. Wir bekommen den Weg erklärt und Prospektmaterial überreicht.
Auf dem Weg zur Lodge passieren wir das Reservat. Hier ist Aussteigen nicht erlaubt und wir fahren sehr langsam und beobachten dabei die Umgebung. Doch keines der Raubtiere zeigt sich.
Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen hat auch Okonjima mit der elendigen Wilderei zu kämpfen. Erst Ende November wurde in der Nähe des Waterberges, auf der Farm Hamakari, ein Wilderer von der Farm eigenen Sicherheitspatrouille erschossen. Die Komplizen konnten fliehen und der arme Sicherheitsmann wurde am Ende dafür noch wegen Mordes angeklagt.
Wir haben hier ein View Chalet im Plains Camp gebucht. Vieles hat sich verändert und, wie ich meine, nicht zum Guten. Der Check-in gleicht quasi einer Massenabfertigung. Wie mag es hier zugehen bei Vollbelegung?
Trotz der recht geringen Touristenzahlen ist Okonjima ziemlich gut gebucht. Auf normalem Wege konnte ich schon gar kein Zimmer mehr erwischen, da konnte man online zusehen, wie die Zimmer weggehen.
Deswegen finde ich es schon sehr befremdlich, dass hier noch so groß um Spenden gebettelt wird. Okonjima und die Africat Foundation haben so viele Gönner, und das weltweit.
Die Vermarktung läuft auf Hochtouren. Schon beim Check-in wurde uns mitgeteilt, dass man für den heutigen Nachmittag bereits in “Advance” ein Leoparden Tracking für uns gebucht habe.
Unsere Ankunft war um 15.30 Uhr, der Start zum Leoparden Tracking begann um 16 Uhr. Anschließend Abendessen und danach irgendwie noch das Zimmer beziehen. Eine ganze Armada an Gamedrive Fahrzeugen stand schon bereit, um die ganzen Gäste durch die Gegend zu kutschieren.
Ich glaube es hackt! Wann ich einen .- und wenn ja, welchen Gamedrive ich mache, das bestimme noch immer ich. Und wenn ich den Spaß auch noch selber bezahlen muss, dann erst recht. Die Dame war etwas pikiert, als wir das rundheraus ablehnten und auf einem Abend-Gamedrive bestanden.
Da gäbe es aber gar keine Leoparden zu sehen, war ihre Antwort. Das weiß ich, darauf kommt es mir in diesem Fall auch gar nicht an. Ich war schon so oft in Afrika und habe schon so viele Tiere, auch Leoparden, gesehen - da kann es ruhig etwas anderes sein.
Siehste! Geht doch! Zu zweit - nur wir Beide plus der Fahrer fuhren nach dem Abendessen los. Was gab es zu sehen? Braune Hyänen! Däh! Die kannten wir nämlich noch nicht!
Da machte es auch kein bisschen was aus, dass es anfing zu schütten. Es fängt übrigens immer an zu schütten, wenn wir einen Night Gamedrive machen. Das kennen wir gar nicht anders und entsprechend vorbereitet waren wir auch - nur der arme Fahrer nicht....
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
The Tsumeb Museum is a tribute to the history of Tsumeb and now a national monument offering an insight into a bygone era with local treasures on display. For geology and history enthusiasts, the museum is a must see. Visitors can learn about Tsumeb’s mining industry and its history. If interested, you can also visit a mine via the museum. The restored artillery and other artifacts of the Shutztruppe recovered from the Otjikoto Lake. These were dumped into the lake during World War 1 so that it would not fall into the hands of the Allied forces.
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Das Tsumeb Museum ist eine Hommage an die Geschichte von Tsumeb und heute als nationales Denkmal eingestuft, das einen Einblick in eine vergangene Ära mit ausgestellten lokalen Schätzen bietet. Für Geologie- und Geschichtsinteressierte ist das Museum ein Muss. Besucher können mehr über Tsumebs Bergbauindustrie und ihre Geschichte erfahren. Bei Interesse können sie auch eine Mine über das Museum besuchen. Die restaurierte Artillerie und andere Artefakte der Schutztruppe wurden aus dem Otjikoto-See geborgen. Diese wurden im Ersten Weltkrieg in den See geworfen, damit sie nicht in die Hände der alliierten Streitkräfte fielen.