logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

1575 posts

Namibia 2018/19 - Teil 19

Namibia 2018/19 - Teil 19

Herrschaften und Oukies!

Das Chalet in Uis war ja mal ein echter Glücksgriff - und dazu noch bezahlbar. Für 1000 N$ ein echtes Schnäppchen.

image

Das Frühstück gab es dann heute Morgen im Cactus Coffee Shop. Das war so reichhaltig, dass wir quasi nur die Hälft dessen bestellt haben, was es gegeben hätte. Aber Boerewors zum Frühstück ist jetzt nicht unbedingt so unser Ding.

image

Anschließend ging es zur Tanke, die ja heute, weil kein Feiertag mehr, auch wieder offen hatte. Allerdings hatte der angeschlossene Geldautomat dafür immer noch Feiertag und war nicht betriebsbereit.

Zum Glück konnten wir an der Tankstelle ohne größeren Wirbel mit der Kreditkarte zahlen. Während Micha draußen mit dem Tankward zugange war, hatte ich sofort wieder neue Freunde von der Steinchen-Verkaufs-Fraktion an der Backe.

image

Ich hab´  dann ein bisschen unsere schicke orange-farbene Gummi-Korallenschlange auf dem Amaturenbrett gerade gerückt - und zack, schon hielten sie Abstand.

Von Uis ging es dann mit genau noch 220 N$ wieder auf die Piste in Richtung Swakopmund. Doch nicht etwa über die C 35, wie jeder andere Tourist auch - nein, wir bogen auf die D 2342 ab.

image

Bis zu dem Abzweig hatten wir aber schon gefühlt 50 dieser Steinchen "Shops" passiert. Meine Güte, was haben die sich in den letzten Jahren vermehrt.

Auf der D 2342, die unterhalb des Brandbergs verläuft, waren wir mutter-seelen-alleine. Keine anderen Touristen, keine Shops, kein nix! Und der Brandberg leuchtete noch glutrot in der Morgensonne.

image

Nach rund 30 Kilometern, irgendwo im nirgendwo, kommt uns plötzlich ein Mann entgegen - zu FUSS! Wir dachten wir gucken nicht richtig.....

Jedenfalls winkte er uns mit seiner Wasserflasche entgegen, dass er Wasser bräuchte. Wir hielten an und gaben ihm 2 Flaschen Wasser aus unserer Kühlbox - daran soll es ja nicht liegen.

Dann ging es gleich weiter: ob wir nicht noch etwas zu Essen für ihn hätten und als nächstes ging es dann los: Steine kaufen. Nein, wir brauchen keine Steine. Fenster wieder zu und Abmarsch....

image

Bei vielen Namibiern sind der Messum-Krater und die Umgebung ein Geheimtipp, da sich Urlauber gewöhnlich die normalen Attraktionen wie den Etoscha-Nationalpark aussuchen. Doch der Messum-Krater hat mit seinen einzigartigen Felsformationen, seiner Vielfalt an Pflanzenarten, seinen verschiedenen Tierarten und archäologischen Merkmalen viel zu bieten. Am Rande des Messum-Kraters wird das Geschichtsbuch aufgeschlagen: Kaum vorstellbar, doch vor 130 Millionen Jahren soll dort ein aktiver, feuerspuckender Vulkan gewütet haben.

image

Der Messum-Krater wurde nicht nach der bekannten Messum-Kunstgalerie in London benannt. Nein, der Name stammt vom Kapitän W. Messum, der etwa im Jahr 1850 beim Kreuzkap angelegt hatte etwa 100 Kilometer weiter bis zum Brandberg vorgestoßen war und die Landschaft erkundet hatte.

Ursprünglich war das Massiv deshalb als Messum-Gebirge bekannt, bis das Massiv später wegen seiner Ansicht zum Brandberg umbenannt wurde. Die Reise führte Kapitän Messum durch den Krater, der südlich von den Goboboseb-Bergen liegt und im Durchmesser etwa 22 Kilometer misst. 

image

In und um den Messum-Krater bietet sich eine Vielfalt von Pflanzenarten, die in diesen ariden Umständen überleben können und sich entsprechend angepasst haben.  

Kurz darauf ging es auch los: Welwitschias. Erst ein paar Kleine und dann immer mehr und immer Größere. Es waren nicht Hunderte, nein, es waren Tausende. Da ist der Welwitschia-Drive aber ein Mückenschiess gegen.

Obwohl es in bestimmten Gegenden etliche Exemplare gibt, bildet die sogenannte Wunderpflanze rund um den Messumkrater wortwörtlich einen See - nicht zu übersehen und definitiv ein Foto wert.

image

Die Welwitschia ist vor allem wegen der Symbiose mit dem sogenannten Welwitschia-Käfer bekannt. Zudem ist das Alter dieser Pflanzen in bestimmten Fällen unvorstellbar. Sie sollen bis zu 1500 Jahre alt sein und eventuell sogar älter. Obwohl die Welwitschia einem Busch ähnelt, hat die Pflanze lediglich zwei Blätter, die mit zunehmendem Alter ausfransen.

image

Und auf der rechten Seite, hinter dem letzten Zipfel des Brandberges, gab es auch noch eine Mondlandschaft, ähnlich der bei Swakopmund. Die Landschaft war und ist einfach nur spektakulär!

image

Nach rund 85 Kilometern bogen wir dann links ab, auf die D 2303. Dort fuhren wir zunächst über ein Hochplateau. Irgendwie muss es hier etwas geregnet haben, denn ein dünner, grüner Flaum bedeckte den Boden.

image

Der D 2302 folgten wir die etwa 60 Kilometer bis zum Ende. Beide D-Straßen ließen sich gut fahren, ohne Wellblech. Unter dem Strich kann man sogar sagen, dass wir besser voran kamen als auf der viel befahrenen C 35.

image

Am Ende kamen wir dann auf der Küstenstraße raus, etwas unterhalb der "Meile 108".  Den Messum Krater hatten wir damit quasi einmal umrundet.

image

In Cape Cross machten wir dann unsere Mittagspause, aber nicht bei den Stinkern - der Robbenkolonie -, sondern in der Cape Cross Lodge.

Als wir dort vorfuhren traf uns fast der Schlag: halb Südafrika tobte dort herum und macht Urlaub. Es war noch genau 1 Parkplatz frei: extra für uns!

image

Wir gingen hinten herum, über den Strand, ins Restaurant. Draußen auf der Terrasse war leider kein Platz mehr frei, so mussten wir innen essen. Micha bestellte den "Catch of the Day" und ich die gegrillten Austern. Jetzt müssen wir uns 4 Tage lang mit Austern wieder vollfressen! Frischer und günstiger gibt es die nirgends auf der Welt.

Als wir zahlen wollten kam dann der Schock: das Kreditkartengerät funktionierte, wegen Wifi-Problemen, nicht. Super! Was jetzt? Ich fragte schon mal die Bedienung, ob ich vielleicht "spülen" könnte. Den Gag kannte sie noch nicht und sie lachte sich halb kaputt darüber.

Zum Glück fiel Micha dann ein, dass wir ja noch unsere - in Otjiwarongo - verschmähten Rand hatten und er marschierte zum Auto. Die Bedienung war skeptisch und ich versprach ihr, brav sitzen zu bleiben und nicht weg zu gehen.

Tatsächlich waren die Rand noch da, nämlich im Safe von unserem Leihwagen, dort wo auch unsere Pässe liegen. Und siehe da, hier stellte sich keiner wegen der Rand an. Da waren wir der doofen Bedienung in Otjiwarongo aber dankbar....

image

Wir lagen gut in der Zeit und weiter ging es nach Swakopmund. Die Küste ist zur Zeit (Sommerferien) gesäumt mit "Un-Flüchtlingslagern"....äh....ich meinte südafrikanischen Campern, die hier alle gerne zum Angeln kommen.

image

Ich hatte uns im Chala-Kigi so zwischen 16 und 17 Uhr angekündigt - und zack: 16.15 Uhr standen wir vor der Tür. Ein riesen Hallo und die Katzen Tammy & Minka kamen auch gleich zur Begrüßung.

Endlich können wir uns nach fast 3 Wochen mal wieder richtig sortieren, alles sauber machen, ausfegen, Wäsche waschen usw.

Für den Abend hat Trudi wieder die Tischreservierung, in Absprache mit uns, vorgenommen. Super! Das ist doch manchmal etwas mühselig von Deutschland aus.....

image

Und wo geht es hin? Natürlich ins altehrwürdige Hansa-Hotel aus dem Jahre 1905!

Eigentlich wollten wir ja mal das “Old Steamers” im “Alte Brücke Resort” ausprobieren. Das wollten wir schon im letzten Jahr.....

image

...und auch da hatte der Laden schon - mitten in der Hauptsaison - geschlossen. Hinter vorgehaltener Hand wird inzwischen in Swakopmund gemunkelt: wegen Reichtum geschlossen! Pöh - dann eben nicht!

Im Hansa-Hotel ist es sowieso viiiieel schöner. Jedenfalls behaupten wir das jetzt mal so! Ätsch-bätsch!

image

Es gab natürlich für uns wieder Austern, Krabben und den "Catch of the Day": Kabeljau. Als Nachspeise gab es einen Pfannkuchen für Micha und für mich natürlich wieder den Kolonial-Kaffee. Das ist ja immer der Eyecatcher, wenn die Bedienung mit dem Wägelchen kommt und die ganzen Zutaten präsentiert, zusammen mischt und zum Schluss die Schlagsahne drauf setzt.

image

Endlich sind wir wieder in unserem geliebten Swakopmund! Und wo anders sollten wir wohnen, als wieder bei Trudi & Karl in den Chala-Kigi-Appartements. Hier fühlen wir uns inzwischen ganz wie zu Hause.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


More Posts from Logi1974

6 years ago
Sandflöhe und Holzbuden – Die Anfänge von Swakopmund
Swakopmund ist aus der Not entstanden, weil die deutsche Kolonie dringend einen eigenen Hafen brauchte. Die 30 km südlich gelegene Bucht von Walvis...
image

Sie ist inzwischen eine stattliche, alte Dame, aber mit junggebliebenem Herzen. Namibias Perle des Atlantiks: Swakopmund.

image

September 1892: Drei fensterlose Baracken sind notdürftig am Strand errichtet worden. Hier soll Curt Karl Bruno von Francois, Hauptmann der deutschen Schutztruppe für die Kolonie Deutsch-Südwestafrika, mit sechs Freiwilligen einen Hafen errichten.

image

Nur wovon? Im Westen nichts als Ozean und rings herum nichts als Wüste, Sand, angeschwemmtes Treibholz und Walknochen.

image

Einige Jahre später: Das „Make-up“ sitzt; die Pioniere haben ganze Arbeit geleistet. Mit Riesenschritten hielt um 1900 die neue Zeit Einzug in Swakopmund, wie diese Siedlung nun heißt.

image

Ihr Name ist allerdings aus einer weniger „gepflegten“ Benennung entstanden. Die Nama nennen den Platz um die Trockenfluss-Mündung   „Tsoa-xou-!gaos“ (Tsoa = anus, Xou = Exkrement und !gaos = mund).

image

Wer schon einmal das Naturspektakel erleben durfte, wenn nach einem anständigen Regenjahr das Swakoprivier braune Wassermassen in den Ozean schiebt, wird’s verstehen.

image

Zudem schlägt das aus dem Flussbett gepumpte, brackige Wasser mächtig auf den Magen. Schnell macht folgende Aussage ihre Runde: „Entweder man ist ein Swakopmunder oder man hat einen“. Doch kein noch so flotter Otto kann die Entwicklung dieser Stadt stoppen.

image

Dass es in Swakopmund an nichts fehlt und der Swakopmunder nicht auf dem Trockenen sitzen muss, dafür sorgt die Hamburger Woermann-Reederei mit ihrer importierten Ware aus Deutschland.

image

In der Stadt fließt der Schnaps in Strömen und Ochsenwagen um Ochsenwagen halten Einzug, um wieder mit den Handelsgegenständen ins Inland abzufahren. Plötzlich herrscht ein solch reger Verkehr, dass sich die Behörden 1897 veranlasst sehen, mittels einer Verordnung die Störung der Sonntagsruhe zu unterbinden.

image

Mit den Jahren entwickelt sich Swakopmund zu einer der faszinierendsten Städte Namibias, allein wegen der alten Kolonialgebäude, die Gott sei Dank heute meistens unter Denkmalschutz stehen und Anziehungspunkt für Touristen geworden sind.

image

Swakopmund ist „Deutscher als Deutsch“, ein „Vorort Hamburgs“. Ihre Bewohner und die Urlauber profitieren in erheblichem Maße davon. Im Café Anton gibt es Baiser mit frischen Erdbeeren und Schlagsahne, im Swakopmund Brauhaus Eisbein und im eleganten Hansa Hotel saisonbedingt frischen Spargel mit Schinken.

image

Eigentlich wollte Swakopmund eine Schulstadt werden, aber die südafrikanische Mandatsregierung behandelt ihre deutschen Bewohner stiefmütterlich. Der Hafenversuch „Mole“ bleibt versandet, die Landungsbrücke „Jetty“ brach liegen.

image

Es dauert auch eine Weile, bis endlich das Staatskrankenhaus gebaut oder eine kleine Flugzeug-Landebahn genehmigt wird. Immer wieder heißt es: „Braucht Swakopmund nicht, sie hat doch den guten Nachbarn Walvis Bay.“  Mit 7000 Einwohnern im Jahr 1967, was will man da auch groß investieren?

image

Ein neuer Köder im SWA-Jahrbuch soll locken: „Swakopmund – der Urlaubsort von Südwestafrika bietet an: ein liebliches, gemäßigtes Klima, einen ausgedehnten Badestrand, Erholungseinrichtungen für Alt und Jung und Anglerparadies.“

image

Das ist es. Jetzt flüchten nicht nur die Regierenden mit ihren Akten aus dem heißen Windhoek in die Küstenstadt, auch so manch Inländer fühlt sich plötzlich zu Swakopmund hingezogen.

image

Da nimmt man auch die wiederkehrenden Erkrankungen der Verdauungsorgane in Kauf. Allein im Dezember 1971 verbucht die Stadt 17 972 Urlauber.

image

Wilfried Groenewald ist gebürtiger Swakopmunder. Sein Urgroßvater Adolf Winter kommt mit einer Mark und 50 Pfennig ins Land und baut 1925 auf eine Klippenbank den wohl größten Tisch der Welt: die Guanoinsel Bird Rock.

image

 Und dank einer Entsalzungsanlage ist das brackige Wasser aus dem Swakoptal inzwischen kalter Kaffee. Das Leitungswasser sei genauso gut wie das abgefüllte Flaschenwasser aus dem Supermarkt, behauptet die Stadt.

image

Malerisch, romantisch verzückt, harmonisch, stilvoll, sauber und kultiviert sind nur ein paar Attribute, die aber alle auf Swakopmund passen. Selbst während in den 70er und 80er Jahren und besonders im Norden des Landes der Kampf um die Unabhängigkeit tobt, lebt Swakopmund idyllisch vor sich her.

image

Einmal jedoch springt der Funke politischer Gewalt in die Küstenstadt über. Im betriebsamen Bäckerladen und Putensen Café des Inhabers Paul Pohl explodiert 1978 eine Bombe.

image

Zwischen 80 und 100 Personen befinden sich zu dem Zeitpunkt im Laden. Schock, Bestürzung und Entsetzen unter den Bewohnern. Zum Glück kommt niemand zu Tode. Das Gebäude wird als Café Treffpunkt wieder aufgebaut.

image

Es gibt noch so viele Geschichten über die Küstenstadt und ihre Bewohner. Lustige Überlieferungen, unglaubwürdig aber wahr, aus der Gründerzeit, aus den Kriegsjahren und danach.

image

Viele Bücher berichten inzwischen über Swakopmunds Leben, und ihr einmaliges Museum lädt förmlich zu einem Besuch ein. Eines bleibt jedoch gewiss: Die Swakopmunder halten zusammen.

image

Als die 1920er Rezession viele Familien in bittere Not stürzt, sitzen die Männer an der Straßenecke und kloppen Skat. Wer die Runde gewinnt, bekommt den Auftrag. Mit Tauschgeschäften halten sie sich über Wasser. „Besorg du mir ein paar Säcke, dann bekommst du von mir das Salz.“

image

Die Perle des Atlantiks, einst als verschlafenes Städtchen verschrien, ist heute lebendiger denn je. Wenn man oben auf dem Woermann-Turm über die Dächer Swakopmunds schaut und die vielen kleinen Türmchen betrachtet, die zusätzlich den Charakter der Stadt prägen, kann man nur bestätigen: das „Make-up“ sitzt.

image

Die Pioniere haben wirklich ganze Arbeit geleistet, aus diesem einst unbewohnbaren Fleckchen Erde diese Oase zu schaffen.


Tags :
6 years ago
image

Das Dorf Uis mit seinen 2000 Ew. ist geprägt von einer alten Zinnmine; reizvoll ist die Mischung aus der schier unendlichen Weite der hier noch absolut flachen Namib und der Silhouette des Brandbergmassivs. Als die Mine 1990 stillgelegt wurde, gingen 2000 Arbeitsplätze verloren.

image

Die meisten Menschen verließen den Ort, Uis wurde zur Geisterstadt. Es dauerte ein gutes Jahrzehnt bis der Tourismus dem Ort wieder Leben einhauchte – und ihn mit seinem Supermarkt zum idealen Ausgangspunkt für Touren in die nördliche Namib machte.      

image

Ein Lichtblick ist hier der Cactus & Coffee Tea Garden mit angeschlossenem Campingplatz und einem Ferienhäuschen, das für eine 4-köpfige Familie ausgelegt ist.

image

Gut ausgeschildert, am nordwestlichen Rand der Kleinstadt Uis gelegen, wirkt dieser Oase in einem Teegarten wie ein Spritzer Pastellfarben in der trockenen Umgebung.

image

Der perfekte Ort, um auf dem Weg zum Brandberg oder nach Twyfelfontein eine Pause einzulegen. Es liegt quasi in der Mitte eines Rades.

image

Henties Bay, Khorixas, Omaruru, Karibib und Usakos, alle Orte liegen etwa 120 km entfernt.

image

Cactus & Coffee wirbt damit, angeblich den besten Kaffee in ganz Namibia anzubieten. Außerdem gibt es eine leckere Auswahl an hausgemachten Kuchen: 

image

Käsekuchen, Schokoladenkuchen, Karottenkuchen und Apfelkuchen sowie das eigene, selbstgebackene Brot. Hier ist alles ausschließlich hausgemacht!

image

Das Cafe ist täglich von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet. Es serviert Frühstück und leichte Gerichte wie Toast, Pfannkuchen, Hähnchenschnitzel, Brötchen und Salate.

image

Kostenloses Wi-Fi ist ein Bonus,wenn man seine Auszeit von der staubigen Straße genießen will.

image

Größere Gruppen können in der Lapa des angrenzenden Campingplatzes mit dem Namen ‚Daureb-Isib‘ (Blick auf den Brandberg) nach Voranmeldung Rinderfilet und Roosterbrood, eine lokale Brotdelikatesse, genießen.

image

Man folgt einfach nach der Ortseinfahrt den Hinweisschildern. Freundlichkeit, gutes Essen, Kakteen und Kaffee warten auf den Reisenden.


Tags :
6 years ago
Wussten Sie schon? Warzenschweine fressen Aas
Warzenschweine sind in Namibia in fast allen Regionen anzutreffen, selbst vereinzelt in der Namib-Wüste. Auf den „Ellbogen“, die Vorderbeine...

Das Warzenschwein gleicht ein wenig unserem Wildschwein. Am auffälligsten sind die gebogenen und langen unteren Eckzähne, die Hauer genannt werden.

image

Außerdem fallen drei Paare großer und langer Warzen auf, die am Kopf zwischen Augen und Schnauze sitzen. Sie geben dem Warzenschwein seinen Namen.Die Warzen bestehen nicht aus Knochen, sondern aus verknorpelter Haut und sind auch nicht mit den Schädelknochen verbunden.

image

Die Schnauze ist lang, der Rüssel kurz und kräftig. Die Augen sind klein, die Ohren kurz. Warzenschweine sind am Rücken bis zu 80 Zentimeter hoch. DieWeibchen (Bachen) messen 120 bis 140 Zentimeter, die Männchen (Eber) 130 bis 150 Zentimeter. Weibchen wiegen bis zu 145Kilogramm, Männchen bis zu 150 Kilogramm.

image

Der Körper ist walzenförmig, die Beine relativ dünn.Der dünne Schwanz ist bis zu 50 Zentimeter lang und trägt am Ende eine Quaste. Die Tiere sind mit schwarzbraunen oder grauen Borsten behaart. Allerdings ist das Fell so dünn, dass die graue Haut durchschimmert. Am Rücken und im Nacken besitzen die Tiere eine lange Mähne.

image

Warzenschweine sind in Afrika südlich der Sahara zu Hause. Sie kommen von Süd-Mauretanien über den Senegal bis Äthiopien und südlich bis Südafrika vor. Zum Teil leben sie in bis zu 3000 Meter Höhe. Warzenschweine bevorzugen als Lebensraum Savannen, Grasland und lichte Wälder.

image

Das Warzenschwein gehört zur Ordnung der Paarhufer und dort zur Familie der Echten Schweine. Es bildet zusammen mit dem Wüstenwarzenschwein die Gattung der Warzenschweine. Warzenschweine werden zehn bis zwölf Jahre alt, in Gefangenschaft sogar bis zu 20 Jahre.

image

Warzenschweine sind tagaktive Tiere. Während der heißen Mittagszeit ruhen sie sich jedoch imSchatten von Bäumen und Büschen aus. Die Nacht verbringen sie in Erdhöhlen. Meist nutzen sie dieBauten von Erdferkeln, aber auch kleine Felshöhlen.

image

Warzenschweine sind gesellig und leben in Familiengruppen von vier bis 16 Tieren. Diese Gruppen, auch Rotten genannt, bestehen aus mehrerenWeibchen mit ihrem Nachwuchs. Oft vereinen sich mehrere Gruppen zu einer Großgruppe. Die erwachsenen Männchen, die Eber, leben oft etwas abseits von der Gruppe.

image

Vor der Geburt ziehen sich die Weibchen von der Gruppe zurück undsuchen sich ein Erdloch. Dort bringen sie nach knapp sechs MonatenTragzeit meist zwei bis drei, manchmal auch mehr Junge zur Welt.

image

Die Tiere sind sehr sozial, betreiben Hautpflege, indem sie ihre Flanken aneinander reiben. Begegnen sich die Gruppen einer Großgruppe, begrüßen sich die Tiere mit Grunzlauten und reiben sich ebenfalls aneinander.

image

Die Tiere lieben es, im Schlamm zu baden - der pflegt ihre Haut. Bei Gefahr oder wenn sie andere Tiere oder den Menschen angreifen, stellen sie die Haare ihrer Mähne sowie den Schwanz mit der Quaste auf. Weil der Schwanz dann ein bisschen wie eine Antenne aussieht, hat das Warzenschwein den Spitznamen Radio Afrika bekommen.

image

Die Tiere beschützen sich gegenseitig. Wenn sie auf der Flucht sind oder einen Gegner angreifen, können sie kurze Zeit mit einem Tempo von bis zu 50 Kilometern pro Stunde rennen.

image

Mit ihren Eckzähnen können sich Warzenschweine gut verteidigen. Sie nehmen es sogar mit großenRaubkatzen wie Leoparden auf. Feinde der Warzenschweine sind Löwen, Leoparden, Hyänen und Hyänenhunde. Jungtiere sind außerdem durch Schakale oder Greifvögel gefährdet.

image

Warzenschweine können zwei Mal im Jahr Junge bekommen. Sie paaren sich im frühen Sommer. In dieser Zeit kämpfen die Männchen miteinander um ein Weibchen. Die mächtigen Warzen dienen dabei als Schutzschild. Ihre gefährlichen Hauer setzen die Eber bei diesen Kämpfen aber nicht ein, mit ihnen drohen sie dem Konkurrenten nur.

image

Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es meist ein Leben lang zusammen. Die Jungen haben ein dichtes, kurzes Fell und können von Anfang an stehen. Bereits nach einer Woche begleiten sie ihre Mutter bei der Nahrungssuche.

image

Insgesamt werden sie drei Monate gesäugt. Nach dieserZeit gehen Mutter und Jungtiere wieder zur Gruppe zurück. Männliche Jungtiere verlassen die Mutter mit etwa 15 Monaten, weibliche bleiben länger oder sogar ganz bei der Gruppe der Mutter. Die Jungen werden mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.

image

Warzenschweine sind zwar Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von pflanzlicher Nahrung wie Gräsern und Kräuter. Wenn Sie Gräser fressen, lassen sie sich, weil sie recht lange Beine haben, zum Abweiden auf die Handgelenke nieder und rutschen Stück für Stück voran.

image

Weil sie kurze Gräser bevorzugen, teilen sie sich ihr Revier oft mit Tieren, die lange Gräser fressen. Außerdem ernähren sie sich von Wurzeln und Knollen, die sie mit ihren mächtigen Hauern aus der Erde ausgraben. Dazu kommen Beeren und Baumrinde. Ab und zu fressen sie auch Aas.


Tags :
6 years ago
Dunedin Star – dramatische Rettungsaktion an der Skelettküste
Der Kapitän des Passagierdampfers ‚Dunedin Star‘ hält seinen Kurs von Liverpool in Richtung Kapstadt etwa 16 km vor Küste Südwestafrikas, als ein...

Der ,,Skeleton Coast Park", ein ca. 30-40 km breiter Küstenstreifen, der vom Ugab Rivier bis hin zum Kunene an der angolanischen Grenze reicht, steht seit 1967 unter Naturschutz.

image

Die Skelettküste am Atlantischen Ozean ist über die vergangenen Jahrhunderte schon so manchem Seefahrer zum Verhängnis geworden. Wenn die raue Brandung die Crew nicht in den Tod gerissen hatte, fielen die Überlebenden dem fast regenlosen Wüstenstreifen entlang der Küste zum Opfer.

image

Der Name erinnert an die vielen Schiffe, die dort wegen der Sandbänke, der starken Strömung des Benguela und des Nebels gestrandet sind, aber auch an die in der Wüste verdursteten Menschen. Die im Laufe der Jahre gestrandeten Schiffe liegen bis heute als Wracks an der Küste.

image

Mit einer Fläche von 16.000 Quadratkilometern ist er der drittgrößte Nationalpark Namibias. Der südliche Teil dieses Schutzgebietes - bis zum Terrace Bay Resort - ist mit einem Permit (Genehmigung) für Touristen frei zugänglich. Der nördliche Teil kann nur mit einem privaten Unternehmen mittels einer Flug-Safari bereist werden.

image

Das Ugab-Tor, dem massiven Tor mit den enormen Totelschädeln, wird um 15 Uhr in Richtung Norden geschlossen. Eingelassen wird, wer eine Buchungsbestätigung für Terrace Bay Resort oder Torra Bay hat, oder wer südlich von Torra Bay nach Osten abbiegt und durch Springbokwasser den Park verlässt.

image

Wer querfeldein fährt, zerstört hochempfindliche Wüstenökologie, z.B. unscheinbare Flechtenfelder oder die auf dem Boden nistende endemische Damara-Seeschwalbe.

image

Parallel zur Küste führt die Straße und vom Ugab bis nach Terrace Bay sind es genau 164 km. Wegen der Nähe des Meeres ist diese Fahrt durch die Wüste etwas ganz besonderes.

image

Blau schillert der Atlantik über Kilometer hinweg zur Linken, weiß schäumt die Brandung, mal rückt er näher an die Straße heran, dann braust er wieder weiter in der Ferne, und zuweilen wird er von Dünen oder felsigen Anhöhen ganz verdeckt.

image

Das Uniab-Delta besteht aus fünf Hauptarmen, und der erste ist unschwer zu erkennen: üppiges Grün überall, selbst Schilf. Der zweite Arm ist breiter.

image

Von hier führt ein insgesamt sechs Kilometer langer Wanderweg zu einer engen Schlucht, durch die über rote und gelbe Felsen Wasser in einen Weiher in unmittelbarer Nähe des Meeres plätschert.

image

Am dritten Arm des Uniab-Deltas treffen wir in diesem Teil des Rivierlaufes  auf eine Wasserstelle, die Antilopen ebenso wie Schakale, Braune Hyänen und Löwen lockt.

image

Von einem versteckten Unterstand kann man das Wild bequem und unbemerkt beobachten. Der Parkplatz auf der Anhöhe am Delta-Arm Nr. 5 überblickt gleich mehrere Wasserstellen, die von Wasservögeln aller Art bevölkert sind und natürlich ebenfalls von Wild frequentiert werden.

image

Ein gewaltiger Dünengürtel erstreckt sich fern am östlichen Horizont, ganz nah am Meer führt die Straße jetzt in zahlreichen Kurven durch Senken hindurch und über Anhöhen hinweg.

image

Nach der Übernachtung in Terrace Bay Resort , der legendären Bergbausiedlung, machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Zunächst geht es die gleichen 50 Kilometer wieder zurück bis nach Torra Bay .

image

Später begleitet uns in der Ferne als Begrenzung der weiten grauen Schotterfläche jetzt eine massive Bergkette. Die Straße ist inzwischen kaum mehr von der Umgebung zu unterscheiden. Sie ist immer noch fest, aber sie ist auch mit Kies und Steinen jeder Größe übersät, die reine Zerreißprobe für jeden Autoreifen.

image

Schön ist indes die ständig wechselnde Landschaft. Bewachsene kleine Dünen säumen den Weg, weichen felsigen, grauen Anhöhen, die die Sicht nach rechts und links begrenzen.

image

Dann wieder öffnet sich das Panorama: die hohen Berge des Damaralandes grüßen aus der Ferne herüber, das Meer lässt sich nur ahnen, es verbirgt sich hinter einem Dünengürtel am westlichen Horizont.

image

Als es wieder zum Vorschein kommt, ist das gesamte Bild ein einziges Blau. Blau der Himmel, der in der unendlichen Weite hier mit dem Ozean, dort mit den Bergen zerfließt. Und in diese riesige Fläche zaubert die Luftspiegelung einen gigantischen flimmernden See.

image

Nicht als eintönige weite Fläche präsentiert sich hier die Namib, sondern ständig wechselt ihr Gesicht. Rechts neben der Straße sehen wir ein rostiges Gebilde aus dem Wüstenboden ragen. Es ist ein umgestürzter Ölbohrturm, den vor langer Zeit ein allzu optimistischer Unternehmer errichtet hat.

image

Die Ugab-Mündung haben wir am frühen Nachmittag schon erreicht, da weist uns ein kleines Schild nach links den Weg zur Durissa Bay, zum Wrack des vor Jahren gestrandeten Frachters Sir Winston, dessen hoher rostiger Bug auf zahlreichen Postkarten abgebildet ist. 

image

Große Kap-Kormorane haben die verlassene Anlage besetzt. Nest an Nest reiht sich oben auf dem alten Gestänge, und lockt Räuber wie Schakal und Braune Hyäne an. Mit aufgebrachtem Gezeter und Flügelschlagen werden wir begrüßt, doch bald werden Nestbau und die Fütterung der Jungen fortgesetzt, und wir machen uns wieder auf den Weg.

image

Im Permitbüro wurde uns bereits mitgeteilt, dass dieser Weg durch eine kleine Salzpfanne führt, mit der durchaus nicht zu spaßen ist, da unter der scheinbar so festen Oberfläche gefährlich nasser Sand liegt.

image

Allerdings ahnen wir nicht, dass die salzig-harte Fahrspur durch die Pfanne urplötzlich in dickem Sand endet. Gas geben und nichts wie durch, in der Hoffnung, dass der Boden fester wird.

image

Der Ugab führt nur selten Wasser, aber zusammen mit den anderen Trockenflüssen des Nordens, die aus dem Inland dem Meer zustreben, erfüllt er eine wichtige Funktion als Oasenlinie, die in dieser unwirtlichen Gegend das Überleben von Tier und Pflanze ermöglicht.

image

Touristen müssen als Eintritt in den Skeleton Nationalpark pro Tag und Person aktuell noch 80 N$ zahlen, pro Tag und Fahrzeug weitere 10 N$. Diese Gebühren kommen zu den Unterkunftspreisen hinzu.


Tags :
6 years ago

Namibia 2018/19 - Teil 22

Herrschaften und Oukies!

Heute Morgen waren wir im ehemaligen Café Putensen (Café Treffpunkt) in der ebenfalls ehemaligen Kaiserstraße (heute Sam Nujoma Avenue) zum Frühstück.

image

Leider haben wir es damals verpasst, als das Café noch im Original bestand, dem Traditionshaus einen Besuch abzustatten. Das orignale Café Treffpunkt schloss im Jahre 2016 für immer seine Tore. Die im Jahr 1903 gegründete Putensen-Bäckerei war eine der bekanntesten und ältesten Swakopmunder Betriebe. Damit ging ein weiteres Stück der Swakopmunder Geschichte für immer verloren.

image

Danach versuchten wir im Shoprite Supermarkt noch einmal unser Glück mit dem Braai-Spice von EES und dem Kaktusfeigen-Sirup (Prickley Pear). Leider auch dort erfolglos. Ich werde aber nicht aufgeben und in Omaruru und in Windhoek noch einmal mein Glück versuchen.

image

Heute um 15 Uhr war es dann soweit: unsere lang ersehnte historische Stadtführung mit Angelica Flamm-Schneeweiss, Lehrerin im Ruhestand und seit 33 Jahren in Swakopmund verwurzelt. Sie gilt als hervorragende Kennerin der Stadtgeschichte von der Zeit der Gründung bis in die Moderne.

Unter wortgewandter Leitung von Angelica Flamm-Schneeweiss bietet sich hier eine hervorragende Reise in die Vergangenheit der Küstenstadt an. Sie verwandelt nämlich die Stadt für Touristen in einen unglaublich spannenden Geschichtsort.

Treffpunkt ist am Museum, dem früheren kaiserlichen Zollamt. Dann geht es zu Fuß los. Zuerst wird über das Molenareal gesprochen, dort wo die Swakopmunder Geschichte ihren Anfang nahm.

Später erklärt Flamm-Schneeweiss wie der alte Landungssteg und später die alte Landungsbrücke ("Jetty") zustande kamen. In den gut 2 Stunden der Führung taucht der Gast immer wieder in die Geschichte des Küstenstädtchens ein.

image

Sogar wichtige historische Ereignisse, wie die große Schlacht am Waterberg, die zwischen den Herero und den Deutschen Schutztrupplern stattgefunden hat, werden mit einbezogen.

Das Geheimnis, warum das Denkmal der Marinesoldaten von Windhoek abgewiesen wurde und nun in Swakopmund steht, wird auch gelüftet. Warum klopft die Runde an der Hauswand am Wohnhaus der Witwe Woermann?

image

Wer es wissen will, sollte einen solchen Stadtrundgang nicht verpassen. Das und so manch andere Fakten lassen den Besucher schmunzeln. Der Preis für eine solche Tour liegt aktuell bei 300 N$. Das ist wirklich gut angelegtes Geld - und wir können aus eigener (leidvoller) Erfahrung sagen, dass alle anderen Stadttouren ihr Geld nicht wert sind.

image

Für das Abendessen hatten wir heute im Platform One im Swakopmund Hotel, dem ehemaligen "Alten Bahnhof" reservieren lassen. Dort gibt es ein umfangreiches Buffet zu einem (für uns) moderaten Preis....

image

Leider erwieß sich diese Entscheidung dieses Mal als ausgesprochener Voll-Flopp! Und im Januar waren wir noch sooo begeistert, aber so ist das manchmal: heute top und morgen Flopp!

image

Jetzt packen wir wieder unsere Koffer, denn morgen geht es weiter - zu unserer vorletzten Station - nach Omaruru.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


Tags :