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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag  20

Herrschaften und Oukies!

Für die nächsten 4 Nächte buchten wir uns in die Panorama Chalets in Graskop ein. Diese liegen direkt neben dem berühmten Grakop Lift und bieten die gleiche, spektakuläre Aussicht auf die selbe Schlucht.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Glücklicherweise ist es uns gelungen, direkt nach Öffnung der Buchungen, für den fraglichen Zeitraum ein Front-Row-Chalet sicherzustellen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Von diesem Standpunkt haben wir die Wetterlage super im Blick und können entsprechend reagieren und die geplanten Tagesaktivitäten anpassen.

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Wie schnell sich die Wetterlage hier Oben ändert, konnten wir im letzten Jahr - also Dezember 2021 - bereits erfahren, denn so ziemlich genau vor einem Jahr waren wir schon einmal hier.

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Zu diesem Zeitpunkt spielte das Wetter leider überhaupt nicht mit. Man sah die Hand vor den Augen nicht, geschweige denn irgend etwas von der spektakulären Landschaft.

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Am Graskop Gorge Lift angekommen waren selbst die Andenkenbuden nicht besetzt - und das will bei so einem top Reiseziel schon was heißen. Von der angepriesenen “Kloofsig”, also der Sicht in die Schlucht, war weit und breit nichts zu sehen.

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Deswegen versuchen wir es in diesem Jahr noch einmal mit der Panorama Route und hoffen, dass wir dieses Jahr etwas mehr “Panorama” und etwas weniger “Wetter” haben werden.

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Die Panorama Route gehört zu den schönsten und beliebtesten Reisezielen in Südafrika, auch bei den Südafrikanern, die es gern grün mögen. Die Route führt über die zerklüfteten Höhenzüge der Drakensberge von Mpumalanga. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Hier am nordöstlichen Teil der grossen Randstufe fällt das Inlandsplateau, das Highveld, abrupt und steil ab. Dem Besucher eröffnen sich fabelhafte Ausblicke auf die etwa 1000 Meter tiefer gelegenen Ebenen des Lowveld.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Zumindest gilt dies für die trockenen Wintermonate. Zu anderen Jahreszeiten ist die Aussicht auf das Lowveld oft eher getrübt, wie wir ja selbst erfahren durften und wieder dürfen.

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Denn das Randschwellengebirge bildet für die von Osten heranziehenden Regenwolken eine Barriere, die sie zum Aufsteigen und damit zum Abregnen zwingt. Das satte Grün muss ja irgendwo herkommen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Der spektakulärste Abschnitt ist das Blyde River Canyon Gebiet, das man auf der R532 Strasse von Graskop aus erreicht. Also, die Strecke, die wir bei unserer Anreise bereits befahren haben.

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Im Gebiet der "Greater Panorama Route" zwischen Lydenburg, Ohrigstad und Hazyview gibt es zahlreiche landschaftliche Attraktionen sowie hübsche Dörfer und Ortschaften.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Die von uns ausgewählte Unterkunft “Panorama Chalets” besticht in erster Linie durch die Lage an der Schlucht. Die Ortschaft Graskop ist etwa 2 Kilometer entfernt.

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24 preiswerte Chalets gruppieren sich auf dem Grundstück, die in unterschiedlichen Größen bis zu 8 Personen beherbergen können. Dazu gibt es noch einen Campingplatz mit 20 Stellplätzen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Vor Ort gibt es einen Kiosk / Kurioshop, ein Café-Restaurant, ein Fernseh- und Spielzimmer, einen Spielplatz und natürlich einen Pool (mit ebenfalls spektakulärer Aussicht).

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Heute Morgen zeigte sich der Wettergott etwas gnädiger und der Tag begann nicht ganz so verregnet.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Das nutzten wir sofort aus und nach dem Frühstück ging es für uns einmal um die Ecke rum, zum Graskop Gorge Lift.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Wir waren früh da und bekamen noch einen Parkplatz in der ersten Reihe (das sollte sich am späten Vormittag dramatisch ändern).

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Das Lifestyle Centre bildet, oben am Rand, den Eingangsbereich. In diesem befinden sich kleine Einzelhandelsgeschäfte, ein Handwerksmarkt sowie ein Restaurant und das alles am Rande der Klippe mit spektakulärem Blick auf den Wasserfall und den darunter liegenden Wald.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Wir schauen den mutigen Personen zu, die sich mit der Zipline über den Abgrund schwingen und den todesmutigen, die sich am Seil in die Schlucht stürzen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Jeder, der sich traut, wird von den Zuschauenden beklatscht und bejubelt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Unsere eigene Reise begann, nach dem Kauf der Karten, mit der Abfahrt von dem grasbewachsenen Cliff Top Plateau, in einem gläsernen Aussichtsaufzug, entlang der Klippenwand. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Der Blick, wenn man mit dem Gläsernen Aufzug die Klippe hinab in den Regenwald fährt, ist wirklich beeindruckend.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Unten im Wald führt ein schön angelegter, 500 Meter langer Holzsteg unter den Bäumen entlang des Mitsi-Flusses, wo unglaublich große Farne gedeihen und hoch aufragende Gelbhölzer den Weg überschatten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Das ausgedehnte Netz von Stegen, Hängebrücken und Ausstellungsstücken führte uns auf den Waldwegen, über die Bäche und inmitten einer unberührten Umgebung. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Immer wieder gibt es zahlreiche Infos über Flora und Fauna in Südafrika auf verschiedenen Infotafeln entlang des Weges. Der Lehrpfad wurde von Hamilton-Fynch entwickelt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Der Pfad hat 6 Interpretationsexponate und enthält Informationen über den Wald, seine Biodiversität, Wasserschutz, Vögel, Insekten und enthält riesige Nachbildungen einheimischer Pilze, ein Buntglasfenster und vieles mehr.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Der Lehrpfad hat mehrere Treppen und steile Anstiege. Die ersten 100 Meter sind barrierefrei und haben keine Stufen oder steile Steigungen oder Gefälle und sind daher für alle gut zugänglich, auch für Rollstuhlfahrer.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Das Klima in der Schlucht ist nass und kann abschnittsweise rutschig sein. Die Decks sind mit rutschfesten Laufflächen ausgestattet, aber Vorsicht ist immer geboten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Die am meisten gehörte Sprache hier unten ist tatsächlich Deutsch. Unglaublich, wie viele deutsch Familien hier unterwegs sind.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Den größten Spaß haben wir allerdings mit einer indisch-stämmigen südafrikanischen Familie, die von uns wieder einmal wissen will, ob das wohl stimmt, dass man auf Deutschlands Autobahnen so schnell fahren darf, wie man will.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Besonders beeindruckend ist der Wasserfall. Von oben sah er gar nicht so spektakulär aus, jedenfalls war er nicht so laut.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Wir schauen uns alle Schautafeln genau an und genießen das Zwitschern der Vögel hier unten. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Auch die Kunstinstallationen sind durchaus einen Blick wert.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Hier unten befindet sich auch die Plattform auf der die Jumper (Springer) wieder eingefangen werden.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Gegen Mittag fahren wir mit dem Aufzug wieder nach oben.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Dort steppt inzwischen buchstäblich der Bär. Das Ordnungspersonal hat alle Hände voll zu tun, die Leute in der Spur zu halten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Allerdings zieht wieder Nebel auf. Es wird ungemütlich und eine dicke schwarze Wand zieht von Osten herein.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Wir treten den Rückzug an und fahren zurück zum Chalet. Unsere Nachbarn kommen aus Kimberley und sind schon den ganzen Morgen mit braaien beschäftigt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Als Micha auch unseren Braai anschmeißt gibt der Nachbar jede Menge Tipps. Natürlich ist er entsetzt, dass wir mit Briketts und nicht mit richtigem Holz braaien.  

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Es entspannt sich ein nettes Gespräch in dessen Verlauf sich heraus stellt, dass der Vater ursprünglich aus Deutschland stammt. Jetzt wird Oliver, der Vater, sofort angerufen und Micha muss sich mit ihm unterhalten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 20

Übrigens ist das Fleisch von dem empfohlenen Metzger der Hammer. Claus ich danke Dir für diesen Tipp!

Zu den Spießen gibt es in Folie gegrillte Kartoffeln und Gemsquasch sowie ein Fläschchen Rosé aus Franschhoek.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 21 Teil 1

Herrschaften und Oukies!

Weil wir an der Panorama Route sind, genießen wir heute Morgen beim Frühstück erst einmal das fabelhafte Panorama über der Schlucht ...

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Leider hat sich an der Wettersituation null-komma-nix geändert. Deswegen fallen all die Aussichtpunkte an der Ostseite wieder weg - wegen Wetter.

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Wir packen nach dem Frühstück unsere Fresstasche ins Auto, das Kameragerödel dazu - und los geht es auf der Panorama Route. Wir wollen heute den Südteil befahren und zwar mit dem Uhrzeigersinn.

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Zunächst geht es die 2 Kilometer nach Graskop. Der kleine Ort liegt oberhalb des Kowyn's Passes und wurde bereits 1880 gegründet, wie so viele Dörfer in dieser Region als Goldgräber Siedlung.

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Wir biegen ab in Richtung Sabie - ein malerischer kleiner Ort am Sabie River. Wie viele andere Orte in diesem Gebiet entstand Sabie etwa um 1880, nach den ersten Goldfunden, und da man hier zunächst nicht all zu viel Gold fand, diente Sabie selbst als Holzlieferant für die Goldgräberstädte.

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Die Kleinstadt liegt inmitten von vier Millionen Quadratkilometer Eukalyptus- und Pinienwald. Der Ursprung der heute riesigen Baumplantagen entstand aufgrund eines sehr weitsichtigen Siedlers.

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Bereits 1876 begann, Joseph Brook Shires, mit den ersten Pflanzungen in diesem relativ feuchten warmen Gebiet.  Während des Goldrausches wurden die einheimischen Wälder zahlreich abgeholzt und Shires begann schnell wachsende Bäume zu pflanzen, um diese kommerziell zu nutzen. Heute bilden die starken Baumstämme das Rückgrat der südafrikanischen Bergbauminen.

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1895 fand man schließlich doch noch eine ergiebige Goldader und so förderte die Glynns Lydenburg Gold Mining Company zwischen 1897-1950 Gold, immerhin im Wert von 1,2 Millionen Goldunzen.

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Aus dem ehemaligen Goldminen Camp ist das Zentrum der Holzindustrie entstanden und heute ist die Region das mit großen Abstand größte Forstgebiet in Südafrika. Inzwischen liefert man aus der Region etwa 50 Prozent des Holzbedarfes in Südafrikas.

Sdafrika 2022/23 - Tag 21 Teil 1

Das pittoreske Dorf liegt auf 1059 Metern Höhe am Fuße des Mount Anderson (2285) inmitten von Wäldern und befindet sich damit bereits im Highveld. Das bedeutet, dass es kühler und leider auch öfter mal nebelig ist.  

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Der warme indischen Ozean, mit seiner hohen Verdunstung, führt zu einer starken Wolkenbildung und wenn Ostwind weht, werden die schweren Wolken gegen den großen Höhenunterschied zwischen den Low- und Highveld gedrückt. Damit die Wolken den Höhenunterschied überwinden können, müssen sie sich erleichtern und so entstehen hier die häufigen Niederschläge.

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Der Name Sabie leitet sich vom Shangaanwort uluSaba - Fluss der Angst - ab, welchen der Fluss vermutlich durch seine häufigen, plötzlichen Überschwemmungen erhielt.

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Der Marktplatz von Sabie ist nach wie vor das Zentrum der Kleinstadt und auch Anlaufstelle für Touristen. Auch am Marktplatz befindet sich die kleine anglikanische Kirche St. Peters, die von Sir Herbert Baker entworfen wurde, der auch das Verwaltungs- und Regierungsgebäude in Pretoria designte.

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Wir fahren weiter über den Long-Tom-Pass. Der Long-Tom Pass ist ein Teil der R37 zwischen Lydenburg und Sabie und bietet einen spektakulären Blick vom Hochplateau des Highveldes in die weite Landschaft des Lowveldes, wenn nicht gerade der Nebel buchstäblich den Blick vernebelt.

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Auf einer Länge von 46km windet sich der Long Tom Pass, entlang an den Hängen des Mauchsberges ( benannt nach dem deutschen Geologen Karl Mauch), durch die nördlichen Drakensberge.

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Das Pass hat seinen Namen von den berühmten “Long-Tom-Kanonen” aus dem Anglo-Buren-Krieg, 1899 bis 1902, erhalten. Vier der 155mm Long-Tom Kanonen wurden von der Buren Republik in Frankreich bestellt und zwei davon wurden unter General Louis Botha an den Pass befördert, um die angreifenden Engländer abzuwehren.

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Die Buren waren in der Schlacht von Bergendal zurückgeschlagen worden, woraufhin sich General Botha nach Lydenburg zurückzog. Nachdem er die Briten südlich von Lydenburg aufgehalten hatte, zog er mit zwei der Long Toms die fast nicht befahrbaren Hänge nach Osten hinauf in Richtung des heutigen Long Tom Pass.

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Die Burentruppen erreichten schließlich Devil's Knuckles, einen rasiermesserscharfen Kamm, an dem der Weg entlang führte. Auf diesem Kamm steht heute eine Nachbildung einer der Long-Tom-Kanonen zur Erinnerung.

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Der Nebel war so dicht, dass ich das Schild gar nicht richtig wahrgenommen habe und nur aus dem Augenwinkel im letzten Moment noch die Kanone sah - was zu einem schnellen Wendemanöver führte.

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Das Wetter war so bescheiden, dass selbst von den üblichen Souvenirverkäufern weit und breit keiner zu sehen war. Die Verkaufsbuden hinter der Kanone sind alle verwaist.

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Der Pass war Teil des “Hawepad” oder “Harbour Road”, zu gut Deutsch der Hafenstrasse, die Lydenburg mit dem Hafen Delagoa Bay verband.

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Diese Route war im 19th Jahrhundert ein sehr wichtiger Handelsweg für die Versorgung der Goldfelder des Highveldes.

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Man kann sich leicht vorstellen, welche Strapazen die Buren auf sich nehmen mussten, um mit ihren Ochsenwagen über den steilen Pass zu gelangen. Das war sicherlich kein Spaß!

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Die Strecke wurde 1870 gebaut und ist mit 2150m Südafrikas höchste Passstraße. Die Strecke bietet tolle Ausblicke, bis zu 1000 Meter geht der Blick in die Tiefe ....

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Ähhh ... ich meinte: könnte Ausblicke haben. Der gar nicht so seltene Nebel hat sich wieder breit gemacht und wir sehen auch dieses Mal rein gar nichts.

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Schade eigentlich. Schilder mit der Aufschrift „The Staircase" weisen auf ein besonders steiles Stück hin. Mag alles sein, aber im Nebel wirkt das halt nicht. 

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Hinter der Passhöhe verliert die Straße auf nur 8 km 1100 Höhenmeter und kurz danach haben wir Lydenburg erreicht.

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Die kleine Provinzstadt wurde 1849 von Voortrekkern gegründet und war später kurzzeitig Hauptstadt der selbstständigen "Republik Lydensburg". Der Name bedeutet "Leidensburg" oder "Ort des Leidens" und erinnert an das Leiden welches die Buren zuvor erlitten hatten.

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Als 1873 am Pilgrim's Greek Gold gefunden wurde, strömten die Goldgräber in die Gegend und suchten in allen Gewässern nach dem begehrten Mineral. Heute sind die Flüsse und Bäche in der Umgebung bei Anglern, wegen des Forellenreichtums, beliebt.

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Am Ortrand von Lydenburg liegt das Gustav Klingbiel Nature Reserve. Das Reservat ist 2200 Hektar groß und der Klipgatspruit schneidet das bergige Gebiet in ein tiefes Tal.

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Am Eingang zum Reservat gibt es ein Museum mit einer sehr interessanten Ausstellung über die Geschichte der Stadt und die Geschichte der archäologischen Stätten der Steinzeit.

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Das 1972 gegründete Lydenburg Museum konzentriert sich auf die kulturelle, historische, archäologische und ethnografische (Pedi) Geschichte der Region und ist vor allem für seine Nachbildungen der Lydenburg-Köpfe bekannt.

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Das Hauptausstellungsstück des Museums sind die 7 kunstvoll geschnitzten Keramikköpfe, die aus der frühen Eisenzeit um 490 n. Chr. stammen. Diese Köpfe wurden 1957 auf einem Bauernhof von dem damals 10-jährigen Ludwig von Bezing gefunden, der auf dem Bauernhof seines Vaters spielte.

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Der kleine Ludwig entwickelte später ein großes Interesse an Archäologie und kehrte in seinen Erwachsenenjahren auf die Farm zurück, um weitere Ausgrabungen durchzuführen und entdeckte dort die restlichen Stücke. Dazu fand man außerdem Tongefäße, Kupferarmbänder, Perlen aus Eisen sowie Knochenreste aus der datierten Zeit.  

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Die echten Köpfe werden im Nationalmuseum in Kapstadt aufbewahrt, aber exzellente Repliken werden im Lydenburg Museum ausgestellt.

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Zu den weiteren Besonderheiten gehören mehrere Pedi-, Ndebele- und Afrikaaner-Kulturgegenstände, die berühmten Long Tom Cannons, die im Anglo-Buren-Krieg verwendet wurden, Exponate aus frühem Goldabbau und Militärgeschichte.

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Ein Pulvermagazin und Schützengräben aus dem 2. Burenkrieg gibt es ebenfalls zu besichtigen. Im Museum gibt es auch noch eine Brennerei, in der Besucher   den hochprozentigen Fussel, Mampoer, der Buren probieren können.

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Das Museum befand sich früher im Herzen der Stadt, wurde aber 1990 an seinen heutigen Standort im Naturschutzgebiet Gustav Klingbiel verlegt. Aufgrund des aktuellen Standorts können Besucher jetzt einen kombinierten Museumsbesuch plus Wildbeobachtungen verbringen - natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt.

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Das Museum beteiligt sich an Bildungsprogrammen für Schulen und bietet verschiedene Exkursionen in und um die Stadt an. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:30 bis 16:00 sowie Sa und So 8:00 bis 17:00 Uhr.

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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 21 Teil 2

Herrschaften und Oukies!

Wir fahren von Lydenburg über die R 36 bis zum Robbers Pass.

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Letzter Stopp soll die Ortschaft Pilgrims Rest sein. Wir erhoffen uns durch unsere recht späte Ankunft, dass die ganzen Nepper, Schlepper und Touristenfänger, die dort lauern, so nicht mehr ganz so zahlreich unterwegs sind.

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Wir folgen der Straße R 533 über den sogenannten Robbers Pass bis zur Spitze des Passes (12 km von Pilgrim's entfernt). Diese Straße folgt im Prinzip der gleichen Route, auf der die Postkutschen und Transportwagen von und nach Pilgrim's Rest fuhren. Die Straße über den Robbers Pass bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern ist auch geschichtsträchtig.  

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Insgesamt hat der Pass eine Länge von 20,6 km, die Gipfelhöhe liegt bei 1789 m über dem Meeresspiegel und führt in die Ausläufer der Berge. Die ersten 5 km folgen einer Reihe von Haarnadelkurven, die am besten langsam gefahren werden, insbesondere da auch große LKWs den Pass benutzen.

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Es gelten die üblichen Warnhinweise, darunter starker Bergnebel, starke Regenfälle, Holzfäller- und Bergbaulastwagen, Schlaglöcher und ungeduldige Fahrer, die die Verkehrsregeln missachten.

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Benannt wurde die Strecke nach den Überfällen, die an dieser prägnanten Stelle auf die Postkutschen verübt wurden. Die beiden spektakulärsten Ereignisse fanden einmal 1899 statt:

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Da überfielen zwei maskierte und bewaffnete Wegelagerer die Postkutsche und raubten Gold im Wert von 10.000 Pfund. Damals eine sagenhafte Summe. Die Täter entkamen unerkannt.

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Der zweite Raub (an genau derselben Stelle) geschah 1912, 13 Jahre später. Der Räuber, Tommy Dennison, muss ein Pechvogel gewesen sein, denn nicht nur sein Pferd wurde erkannt, er beglich mit dem erbeuteten Silber auch seine Schulden in der Stadt.

Tommy wurde festgenommen und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er kehrte als lokale Berühmtheit nach Pilgrim's Rest zurück, um die Highwayman's Garage zu eröffnen.

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Wer den Robbers Pass hinauffährt, soll auf der linken Seite der Straße Ausschau nach einem grünen Schild mit dem simplen Wort “Gedenkplaat” halten. 

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Von einem Parkplatz aus führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt. Dort wurde an einem markanten Stein eine Plakette zu Ehren des berühmten Hundes “Jock of the Bushveld” eingelassen.

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Jock - ein Bullterrier - wurde in der Nähe des Pretorius-Kop-Camp im Krüger Nationalpark geboren. Er war der Schwächste in seinem Wurf. Ein Junge namens James Percy Fitzpatrick rettete ihn vor dem sicheren Tod, indem er ihn als Welpen adoptieren. Percy Fitzpatrick wurde Transportfahrer, der Vorräte für die Goldfelder bei Pilgrim's Rest und Barberton von Delagoa Bay (jetzt Maputo) in Lourenco Marques (jetzt Mosambik) karrte.

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Jock wuchs zu seinem treuen und gehorsamen Begleiter heran, wurde ein unerschrockener Kämpfer und mutiger Jäger. 1907 schrieb Fitzpatrick die gemeinsamen Abenteuer von Hund und Herrchen nieder. 

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Ein Stückchen weiter lohnt es sich nach einer Herde Wildpferde Ausschau zu halten. Diese Pferde stammen aus Zuchtgestüten in der Nähe von Dullstroom, wo Pferde für die Postkutschen gezüchtet wurden, die Pilgrim's Rest und Natal von Pretoria aus bedienten.

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Joubert’s Bridge

Auf dem Weg Pilgrim´s Rest fährt man am östlichen Ortsrand über die Joubert’s Bridge, welche im 1896 erbaut wurde. Diese Brücke führt über den Blyde River und besteht aus fünf Steinbögen.

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Pilgrim's Rest ist ein historisches Goldgräberstädtchen, das seinen Namen der ersten Gruppe Goldsuchern, die sich Pilgrims nannten, verdankte. 

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1873 streifte der Digger Allec Patterson - sein gesamtes Hab und Gut auf seiner Schubkarre mit sich führend - durch die dicht bewaldete, hügelige Landschaft. Am "Pilgrim's Creek" (Creek = Bach) wurde er schließlich fündig.

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Dicke Goldklumpen glänzten im klaren Wasser. "The pilgrim can rest!" (Der Pilger kann sich ausruhen!), rief er freudig. Der Gold Rush ließ nicht lange auf sich warten.

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Schnell ging die Nachricht von den Funden um die Welt und die Digger kamen aus Australien, Nordamerika, Europa und Russland nach Pilgrim's Rest.

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Die Goldfunde von Pilgrim's Rest erwiesen sich als die ergiebigsten alluvialen Goldvorkommen (Oberflächengold) im südlichen Afrika. Der kleine Ort wuchs explosionsartig und die Digger ließen sich auch entlang der Creek nieder. 

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Die Goldgräber bauten ihre ursprünglichen Hütten provisorisch aus Holz und Wellblech, da sie ja eigentlich nur für kurze Zeit gedacht waren. 

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Obwohl das Gold dann dennoch nahezu 100 Jahre (was ja keiner vorher wusste) ausgebeutet werden konnte, wurden die Häuser während des Betriebes der Mine ständig nur notdürftig instand gehalten. Dieser Tatsache verdanken wir aber auch, dass der Ort heuter ein lebendiges Stück Geschichte ist.  

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Zunächst gab es wie überall viele kleinere Claims (meist nur 50 Quadratmeter groß), die aber nach und nach von Unternehmen aufgekauft wurden. 1895 wurde die Transvaal Gold Mining Estate Ltd. gegründet, die nun den ganzen Ort übernommen hatte. Das Unternehmen arbeitete rentabel bis Mitte des 20ten Jahrhunderts. Erst 1971 waren die Vorkommen erschöpft, und der Betrieb wurde eingestellt.

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1972 wurde Pilgrim's Rest von der Regierung übernommen und zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. Die alten Gebäude im Ort wurden sorgsam renoviert, wobei der ursprüngliche Wellblechhütten-Charakter erhalten blieb.  

Besucher können verschiedene Häuser besichtigen:

Dredzen & Company

Der alte Laden Drezden & Company General Store, früher ein Gemischtwarenladen, ist heute ebenfalls ein Museum, wie es ihn zur Zeit der Goldgräber gegeben hat  und es sieht hier noch aus wie vor 100 Jahren. Lebensmittel, Schubkarren, Schaufeln, Whisky, Haushaltswaren und weitere Waren, die die Goldgräber brauchten, waren hier zu bekommen. Viele dieser Handelswaren sind noch heute im Geschäft zu sehen. Es sieht aus als könnte man direkt einkaufen gehen.  

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Der Friedhof  

Auf dem alten, mystischen Friedhof liegen die Goldgräber, Händler und die späteren Bergwerksangestellten von Pilgrim's Rest. Der Friedhof liegt auf einem südlichem Hügel über Pilgrims Rest und ist äußerst interessant, da man von hier nicht nur einen imposanten Blick auf das Tal hat!

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Alle Gräber, von denen nur etwa die Hälfte einen Grabstein besitzt, liegen in Ost-West Richtung. Ein Grab ist aber in der Nord-Süd Richtung angelegt und auf dem Grabstein steht der Name Robber’s Grave.

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Es soll gerüchteweise ein Räuber gewesen sein, der ein Zelt stehlen wollte. Bei dieser Tat wurde er erwischt, sofort erschossen und deswegen wurde senkrecht zu den anderen Gräbern bestattet.

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Auf vielen Grabsteinen finden sich auch deutsche Familiennamen. Dies ist zwar ein Zeugnis von einem großen Einfluss der Deutschen in der Goldgräberstadt, aber noch viel mehr ein Zeichen für den Wohlstand der Deutschen Einwanderer.

Denn viele der deutschen Einwandere suchten nicht nach dem Gold in der Erde, sondern betrieben lieber Handel, kauften das Gold auf oder verliehen Kredite an die letztendlich armen Goldgräber.  

Goldaufbereitungsanlage

Das Transvaal Gold Mining Estate errichtete, etwas außerhalb des Ortes, eine Goldaufbereitungsanlage, die zu Demonstrationszwecken immer noch in Betrieb ist. Die Besucher können aber auch eine Goldmine, eine Schmiede und eine Zimmerei auf dem Gelände besichtigen. Tickets gibt es bei der Touristeninformation im Ort.

Miner's House

Das Miner's House ist das typische Haus eines Goldgräbers, die hier in der Zeit des Goldrausche zu hunderten gestanden haben müssen. Die Inneneinrichtung ist sehr spartanisch und selbst für die damalige Zeit primitiv.

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Old Print House

Das Gebäude waren früher das Büro der Pilgrim’s Rest News und der Sabie News, der örtlichen Zeitungen. Zu einer wo es noch kein Radio und keinen Fernseher gab, war die Zeitung die einzige Verbindung zur Außenwelt.

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Die Druckauflagen waren beachtlich und dies zeigt, dass die Digger die Zeitung gern gelesen haben. Neben den historischen Druckmaschinen sind auch die Titelseiten einiger Zeitungen besonders interessant.

Pilgrim's & Sabie News  

Das alte Zeitungsgebäude der "Pilgrim's & Sabie News" ist aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Januar 1874 erschien hier die erste Zeitung, die treffender Weise "Gold News" hieß. Ab 1910 wurde daraus dann die „Pilgrim's and Sabie News". Heute befindet sich in dem Gebäude ein Museum der Zeitung  

Royal Hotel

Das größte Gebäude der Stadt ist das Royal Hotel. Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Museum, sondern um ein reguläres Hotel mit 42 Zimmern - wenn auch etwas angestaubt.  

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Den linken Teil des Gebäudes soll eine ehemalige Kirche sein, die der Eigentümer auf Ochsenkarren aus Maputo mitgebracht haben will.

Wichtiger Hinweis:

Im Ort lauern selbsternannte “Dienstleister”, die als Parkeinweiser, Autoaufpasser, Auskunftserteiler, Affenverscheucher und Autowäscher versuchen mit Phantasiepreisen die Touristen abzuzocken.

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Als wir gerade in den Ort einfuhren wollte man uns schon einen Parkplatz zuweisen. Wir fuhren erst einmal eine Runde durch beide Ortsteile und stellten dann das Auto an einer Stelle ab, die wir einigermaßen gut im Auge hatten.

Der Carguide kam gleich auf uns zu und ich sah sofort den alten Dreckslappen in seiner Hand. Als wir ausstiegen ließ ich ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern zischte ihn sofort mit einem “Don´t you even dare to wash or touch our car” an.

Er wollte dann für nur 20 Rand dafür sorgen, dass niemand unser Auto wäscht und darauf aufpassen. Nee, ist klar, wenn Du selber der Autowäscher bist ...

Auf dieses günstige Angebot ließen wir uns aber auch nicht ein. Das unfreiwillige “Autowaschen” kostet übrigens nur unverschämte 80 Rand - ein Schnäppchen!

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Als wir später beim Royal Hotel auf der Terrasse saßen und die Straße beobachteten, konnten wir sehen, dass die “Dienstleister” bandenmäßig organisiert sind. 

Jeder der Jungs hat seinen Bereich und dann und wann fährt ein dicker Luxusschlitten vor und kassiert die Einnahmen ab.

Das Gleiche gilt übrigens auch für die Verkäuferinnen, die die Straße rauf und runter schlendern und dabei ihre Waren anpreisen.

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Am Nachmittag erreichten wir, ziemlich geschafft, wieder unser Chalet. Leider wollte das Wetter einfach nicht besser werden und so gab es wieder keinen Grillabend.

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Zum Glück haben wir einen prima Gasherd, der jedem Loadshedding trotzt.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Herrschaften und Oukies!

Unsere Zeit an der Panorama Route ist schon wieder vorbei. Die Panorama Chalets waren soweit in Ordnung.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Nicht luxuriös, sondern zweckmäßig rustikal. Das größte Plus ist natürlich die spektakuläre Lage, direkt an der Schlucht, mit denen die Unterkunft punktet.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Besonders zu schätzen wussten wir die in die Decke eingebaute Notbeleuchtung, die bei den Blackouts sofort ansprang. Das hatten wir bisher in keiner der Unterkünfte, mögen sie noch so ausgefallen gewesen sein.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Da kann man über die altbackene Einrichtung gerne hinweg sehen, wenn man nicht einen halben Koffer an Lampen mitschleppen muss. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Wir frühstücken ein letztes Mal und heute auch mit dem fabelhaften Ausblick in den Canyon. Die Sonne kämpfte sich durch den Nebel, wie schön!

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Wir kontrollieren noch einmal die Zimmer, auf eventuell liegengebliebenes Eigentum von uns. Darin sind wir ja weltspitze - doch dazu später mehr (wieder einmal) ...

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Dann ist das Auto fertig gepackt und unsere Kühlbox hinter dem Fahrersitz deponiert und schon geht es los in Richtung Osten.

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Das erste Ziel ist das Skukuza Restcamp, das Hauptcamp, im Krüger Nationalpark. Dort waren wir bereit im vergangenen Jahr und von allen besuchten Camps, war hier das Personal am meisten auf Zack.

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Wir fahren über die R 533 und damit über den Kowny Pass. Das Wetter ist prächtig und wir genießen die phantastische Aussicht während wir einen Höhenunterschied von 512 Metern über 7,8 km bewältigen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Immer wieder kommen Holzlaster, die ihre Fracht aus dem Anbaugebiet heraus transportieren. Nicht ganz ungefährlich!

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Der Pass wurde im Oktober 1959 fertiggestellt und nach einem lokalen Sotho-Häuptling, Koveni, benannt, der das Land entlang der Strecke kontrollierte. Der Name Koveni wurde zu Kowyn anglisiert. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Zum Zeitpunkt des ursprünglichen Baus waren die Ingenieurarbeiten an diesem Pass eine der fortschrittlichsten in Südafrika, da der Halbtunnel und die freitragende Fahrbahn mit einer Betonoberfläche eine stabile Struktur in der Nähe des Gipfelgrats bildeten. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Heute wird der einst stolze Pass durch das starke Verkehrsaufkommen extrem  strapaziert und zahllose Schlaglöcher zieren die Fahrbahn. Somit ist die größte Gefahr der Gegenverkehr, der die Mittellinie überquert, um den Schlaglöchern auszuweichen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Je näher wir dem Lowfeld kommen, desto wärmer wird es. Wir sind froh über die elektrische Kühlbox. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Dieses Mal fahren wir durch das Paul Kruger Gate in den Krüger Nationalpark hinein, kurz vorher überqueren wir noch den Sabie River. Vor dem Kruger Gate gibt es ein beeindruckendes Denkmal, das Paul Krüger gewidmet ist.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Der damalige Präsident Paul Krüger konnte das Transvaal Parlament davon überzeugen, dass die Tierwelt in diesem Gebiet eine Besonderheit ist und für die Nachwelt erhalten bleiben muss.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Der Krüger Nationalpark ist ein lebendiges Denkmal für Präsident Paul Krüger und all diejenigen, die seine Vision von einem geschützten Wildreservat unterstützten.

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Doch vorher sind noch einige Formalitäten zu erledigen - und so marschieren wir in das Büro am Paul Kruger Gate. Die freundliche Dame akzeptiert unser vorher ausgefülltes Formular, das ich aus meiner Reise-Dokumenten-Mappe zaubere.

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Da es sich beim Kruger NP um das Top-Reiseziel in Südafrika handelt, sind die Eintrittspreise natürlich die teuersten von allen Nationalparks - und, wie sollte es auch anders sein, pünktlich zum 1. November wurden diese wieder angehoben.

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Für einen internationalen Besucher sind aktuell 460 Rand (rund 26 Euro) pro Tag fällig. In diesem Jahr verzichten wir auf den Kauf einer Wildcard, da wir vorerst nicht vorhaben so schnell den Krüger noch einmal zu besuchen.

Die Anschaffung einer Wild Card für Südafrika ist eine Überlegung wert für jeden, der nach Südafrika und Eswatini reist und den Besuch verschiedener Nationalparks und Reservate oder vielleicht sogar einen längeren Aufenthalt plant. Als ausländischer Besucher in Südafrika, also nicht-Südafrikaner, kann man nur eine internationale Wild Card-Mitgliedschaft erwerben.

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Mit der Wild Card erhält man ein Jahr lang uneingeschränkten Zugang zu über 80 Parks, Reservaten und Resorts in Südafrika und Eswatini. Man zahlt also einmalig eine Gebühr und ab Kaufdatum kann man dann 365 Tage lang alle zugehörigen Nationalparks und Schutzgebiete, die dazu gehören, theoretisch täglich besuchen. Aktuell kostet die Couples Wildcard umgerechnet etwa 305 Euro.

Die Formalitäten sind recht schnell erledigt, allerdings streikt die Kreditkarte oder das Kreditkartengerät. Jedenfalls wird die Zahlung nicht akzeptiert. Wir zücken eine zweite Karte und diese nimmt das Gerät anstandslos. Puh! Das ist immer super peinlich.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Erleichtert nehmen wir unser Tagesvisum in Empfang und verlassen das Office, steigen froh gestimmt ins Auto und fahren wieder in den Krüger National Park. Dazu später mehr ...

Der Kruger Nationalpark ist der wohl bekannteste und flächenmäßig größte Nationalpark des Landes. Gegründet wurde der Park im Jahre 1898 unter Präsident Paul Krüger als Sabie Game Reserve, um das Wildleben im sogenannten Lowveld zu schützen.

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Erst im Jahre 1926 wurde der Park als Nationalpark deklariert und erhielt seinen heutigen Namen. Der Park erstreckt sich vom Crocodile River im Süden bis zum Limpopo, an der Nordgrenze zu Botswana und Simbabwe.  

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Mit  einer Größe von insgesamt 36.800 Quadratkilomtern Fläche erstreckt er sich über die Ländergrenzen Südafrikas, Zimbabwes und Mozambiques. Seine Fläche entspricht etwa der Größe von Rheinland-Pfalz mit etwa 380 km Länge und ungefähr 60 km Breite.

Der Kruger ist Teil des Peace Parks "Greater Limpopo Transfrontier Conservation Areas", der im Dezember 2002 ins Leben gerufen wurde. Die zahlreichen privaten Wildreservate des "Greater Kruger Park", die besonders im Süden und Südwesten an den Kruger National Park angrenzen, sind hierbei nicht mitgerechnet.  

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Der Nationalpark ist mit seiner Vielfalt an Lebensformen unangefochten die Nummer Eins auf der Liste der südafrikanischen Nationalparks. 

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Allein 336 Baumarten, 49 Fisch- und 34  Amphibienspezies, 114 Reptilienarten, 507 Vogel- und 147 Säugetierarten sind in diesem Nationalpark ansässig. Darunter natürlich auch die 'Big Five': Nashörner, Elefant, Leopard, Löwe und Büffel.

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Neben dem Überfluss an Flora und Fauna finden sich hier auch historische Attraktionen von unschätzbarem archäologischen Wert wie z. B. die prähistorischen Siedlungen von Masorini und Thulamela.

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Der Kruger Park liegt im flachen Lowveld, der zentrale Teil auf einer durchschnittlichen Höhe von 250 m über dem Meeresspiegel. Nur wenige Hügel ragen aus den Ebenen heraus. Höchste  Erhebung ist der Khandzalive bei Malelane im Süden mit einer Höhe von 840 m.

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Mehrere Flüsse winden sich durch den Krüger Park. Zum Teil bilden sie mächtige Einschnitte wie der Sabie River, dessen Schlucht auf einer Höhe von 122 m liegt. Auch die Flüsse Olifants und Nwanetsi bilden tiefe Schluchten.

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Der nördliche Teil des Kruger National  Parks liegt im tropischen Klimagürtel, der südliche Teil in der subtropischen Zone und der zentrale Teil in der Übergangszone.

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Man findet aus diesem Grunde eine große Vielfalt an Landschaftsformen im Park und - damit verbunden - mehrere Vegetationszonen mit einer großen Artenvielfalt an Pflanzen.

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Rund 2000 tropische und subtropische Pflanzenarten wurden bislang registriert, darunter über 200 verschiedene Gräser und 500 verschiedene Busch- und Baumarten.  

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Im nördlichen Teil des Parks ist die Vegetation, bedingt durch höhere Niederschläge, dichter als im Süden. Hier findet man auch die charakteristischen Baobabs, die afrikanischen Affenbrotbäume.

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Wildtierbeobachtung steht im Kruger Park natürlich an erster Stelle. Ob im eigenen Pkw oder im Pirschwagen, in Gesellschaft geschulter Ranger zu Fuß, bei Tag oder bei Nacht – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

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Insgesamt führt ein Straßennetz von 1863 km Länge durch das Gebiet, davon sind 697 km asphaltiert. Innerhalb des Parkgeländes darf man sich nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bewegen. Ansonsten muss man den Park verlassen oder sich in die umzäunten Camps begeben.

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Im Westen grenzen viele Privat-Schutzgebiete an den Kruger Nationalpark, und die Zäune wurden nach und nach entfernt, um den Tieren ungehinderte Bewegungen in den geschützten Arealen zu ermöglichen.  

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Im Nord-Osten wurden in jüngster Zeit die Zäune an der Grenze zu Mosambik entfernt, um Wildbewegungen in den angrenzenden Limpopo-Nationalpark in Mosambik zu ermöglichen.  

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Es fanden bereits etliche Großwildumsiedlungen in den Limpopo Nationalpark statt, und Elefanten, Giraffen, Zebras und Büffel wurden bereits erfolgreich umgesiedelt.  

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Einige der Elefantenherden sind aber wieder nach Südafrika zurückgewandert, und es wird noch viele Jahre dauern, bis sich der Wildbestand auf der Mosambik-Seite erholen wird.

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Der Kruger National Park ist für viele nationale und internationale Besucher das Reiseziel in Südafrika schlechthin. Entsprechend groß ist der Andrang. Jedes Jahr werden mehr als eine Million Besucher registriert.

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Nach weiteren 10 Kilometern erreichen wir den Lake Panic Bird Hide. Meist liegen die aus Holz gebauten und überdachten Aussichtspunkte direkt am Wasser - so auch hier.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Davon werden natürlich zahlreiche Tiere angezogen und wenn man Geduld hat, dann sieht man auch die kleinen Bewohner, die hier ständig leben.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Bird Hides bieten die Möglichkeit, um alle möglichen Arten von Wildtieren zu beobachten. Nicht nur Vogelfreunde kommen hier auf ihre Kosten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Ein Zugang mit Wänden aus Reet oder Holz führt meist dort hin, so können die anwesenden Tiere die Annäherung der Menschen nicht sehen und werden nicht gestört.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Im Hide gibt es zum Sitzen eher unbequeme Bänke ohne Lehne. Vor der Bank befindet sich eine schräge Ablage für Ferngläser oder Kameras und oft hängen Poster an den Wänden mit einer gezeichneten Übersicht der Vogelarten und ihrer Namen. Laute Unterhaltungen sind nicht erwünscht. Man verhält sich ruhig.

Sdafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 1

Offenbar ist der Hide heute eine beliebtes Ausflugsziel, denn es erscheint noch eine Familie mit Kindern. Uns ist es entschieden zu unruhig und wir ziehen nach 45 Minuten wieder unseres Weges ....


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 23 Teil 2

Herrschaften und Oukies!  

Es ist nun früher Mittag und ein kleiner Lunch käme uns gerade recht. Wohin zum Essen. In das wuselige Skukuza Restcamp? 

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Als größtes der insgesamt 13 Hauptcamps im Park  gleicht das Skukuza Camp einem geschäftigen Dorf mit voller Infrastruktur und ist die ideale Basis, um den „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) direkt vor der Haustür zu begegnen. Skukuza dient auch als Verwaltungssitz des Parks.

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Auf Grund der Größe gibt es in Skukuza sogar eine Post, einen ATM und eine Bankfiliale, Tankstelle, Auto-Waschanlage mit Werkstatt, einen SPA mit Wellnessbehandlungen, einen Arzt mit Krankenstation, Restaurants und einem Supermarkt in dem man alles für den täglichen Bedarf, auch inmitten der afrikanischen Wildnis, vorfindet.

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Das Skukuza Camp bietet Platz für bis zu tausend Gäste, die entweder in Bungalows, authentischen Rondavels, klassischen Zeltchalets oder auf dem Campingplatz unterkommen. Zu den Bewohnern des größten Camps kommen hier noch zahlreiche Tagesbesucher hinzu.

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Wenn Privatwagen und organisierte Safarifahrzeuge hier am frühen Morgen starten, dann bilden sich ab und zu auch mal lange Schlangen am Tor. Regelmäßig kommt es zu Verkehrsstaus, die sogar in regelrechtes Chaos ausarten können.

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Im Camp gibt es zwei große Swimmingpools und sogar ein Freiluftkino in dem während der Hauptsaison interessante Naturfilme gezeigt werden. Außerdem findet man hier auch einen 9-Loch-Golfplatz mit angeschlossenem Restaurant.

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Dieser Golfplatz wurde ursprünglich 1972  für den privaten Gebrauch der Mitarbeiter des Nationalparks gebaut und später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Die Besonderheit dieses Golfplatzes besteht darin, dass er nicht von der natürlichen Umgebung abgezäunt ist. Tatsächlich bilden Hippos, Impalas, Warzenschweine, Paviane, Giraffen sowie einige der Big Five oft das Publikum.

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Der Platz selbst bietet, wenn er bis zu 18 gespielt wird, zwei Abschläge mit 5950 Metern für die Herren und 5059 Meter für die Damen und das Signature Hole wird über den hinteren Teil des Lake Panic gespielt.

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Anlässlich des 50ten Geburtstages des Golf Clubs hat man der Anlage ein umfangreiches “Face Lifting” gegönnt. Das Clubhaus wurde komplett umgestaltet mit einem sehr elegantem Empfang, dazu neue Umkleidekabinen mit nagelneuen Toilettenanlagen und Duschkabinen erbaut.

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Ein neues Restaurant mit schöner Terrasse mit fabelhaften Blick auf den See. Man hört die Hippos grunzen und die Schreiseeadler halten auf dem abgestorbenen Baum Ausschau nach Beute.

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30 neue elektrische Golfcaddies wurden angeschafft. Mit den alten, Benzin betriebenen Caddies darf jetzt das Personal durch die Gegend knattern.

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Die Neueröffnung fand vor rund 3 Wochen statt. Ein wichtiger Grund hier doch einmal vorbeizuschauen und die Location in Augenschein zu nehmen.

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Für Micha gibt es das Sirloin Steak mit Mash und Onionsrings:

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Für mich die Super Salat Bowl mit Filetstreifen:

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Und für den Hasenbären zwei Rock-Shandy:

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Sagen wir mal so: die einzige Person, die hier zufrieden war, war der Hasenbär. Das war mal so gar nix. Mit einem popeligen Burger plus Chips wären wir wahrscheinlich besser gefahren. Geschmackloser kann man Speisen nicht zubereiten.

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Abschließend ging es noch in die Restrooms und da traf mich fast der Schlag! Ist denn da keiner für zuständig, da ein Auge drauf zu halten? Hallo, das ist ein Golf Club und keine Autobahnraststätte.

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Wir zahlen, packen unseren Kram zusammen und fahren in südlicher Richtung weiter durch den Kruger Nationalpark. Unser nächstes Ziel ist der Stevenson-Hamilton Memorial Lookout, rund 13 Kilometer südlich gelegen.

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Skukuzas ursprünglicher Name war Sabie Bridge oder einfach nur Reserve. Es wurde 1936 in Skukuza geändert. Der Name Skukuza wurde den Camp von James Stevenson-Hamilton gegeben, dem ersten Wildhüter. Aufgrund der Bemühungen von Stevenson-Hamilton wurde der KNP 1926 ausgerufen und erstreckte sich vom Sabie Game Reserve (damals Skukuza) 270 km nördlich bis zum Shingwedzi Game Reserve.

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Nach dem Zweiten Burenkrieg, im Juli 1902 wurde James Stevenson-Hamilton zum ersten Wildparkaufseher der Sabie Game Reserve, einem Gebiet, das zwar vor dem Krieg zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, allerdings keine Änderung eintrat. Als Stevenson-Hamilton die Jagd in diesem Gebiet verbot, erfuhr er den Widerstand von Jägern, Bauern, Wilderern, Politikern und Bergbauunternehmen.

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Doch als nach 1903 eine Gruppe von hochrangigen Polizeibeamten erfolgreich das Schutzziel verfolgten, realisierten seine Gegner, dass er entschlossen war, das Gebiet als Schutzgebiet zu bewahren. Er unterband im selben Jahr den Viehtrieb von Rindern sowie die Erkundung von Kohle- und weiteren Minerallagerstätten auf dem damaligen Naturschutzgebiet.

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Zunächst hatte Stevenson-Hamilton keine Mitarbeiter, erst gegen 1903 beschäftigte er fünf Weiße und fünfzig Schwarze als Wärter, um seine Arbeit zu unterstützen. Jedoch war er sich bewusst, dass mit ein paar Pferden und wenigen Mitarbeitern es fast unmöglich war, das gesamte Naturschutzgebiet zu überwachen. So begann er mit der Ausbildung von Rangern und der Park wurde 1927 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wo Besucher 1 £ für den Eintritt zahlen mussten.

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James Stevenson-Hamilton selbst lebte fast ein halbes Jahrhundert im Naturschutzpark und ging erst im Jahr 1947 mit 80 Jahren, nach 44 Dienstjahren, in den verdienten Ruhestand. Zu diesem Zeitpunkt war bereits der Grundstein dafür gelegt, dass der Park zu der international anerkannten Naturschutzeinrichtung wurde, die er heute ist.

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James Stevenson-Hamilton starb 1957 im hohen Alter von 90 Jahren. Seine Asche wurde an seinem Lieblingsplatz, von dem er einen fabelhaften Blick über die Landschaft hatte, an den Renosterkoppies verstreut.

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Wir fahren weiter in Richtung Süden. Im Süden des Kruger National Park wechseln sich Marulabäume und Akazien mit ebenen Weideflächen und sanften Hügeln ab. Hier findet man eine hohe Tierdichte, viele Camps und Gates und somit auch die meisten Parkbesucher.

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Der Süden des Kruger National Park wird auf Grund seiner Tierdichte und der besseren Erreichbarkeit viel mehr besucht als das Zentrum oder der tropische Norden. 

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Dennoch lohnt es sich auch hier Ausschau zu halten und manchmal bieten mit Glück auch ein paar Tiere eine Privatvorstellung, wie dieser Kampfadler:

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Nach knapp 3 Stunden erreichen wir das Crocodile Bridge Rest Camp, ganz im Süden, am gleichnamigen Crocodile River. Der Crocodile River heißt Crocodile River weil es hier Krokodile gibt:

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Dann fahren wir wieder aus dem Kruger Nationalpark hinaus. Unser Hauptziel ist auch dieses Mal wieder der Marloth Park am Crocodile River. Dort hatte es uns im Dezember 2021 besonders gut gefallen.

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Allerdings war das hübsche Foxy Crocodile Bush Retreat nahezu komplett ausgebucht - da habe wir wohl zu viel Werbung gemacht.

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Als wir rechts auf die Straße, in Richtung Marlothpark abbiegen, will ich meine schwarze Mappe mit all unseren Unterlagen aus meinem Rucksack fischen, um die Buchungsbestätigung zur Hand zu haben - und jetzt kommt es: sie ist nicht da! Sie ist weg - spurlos verschwunden. Vor Schreck muss ich erst einmal in die Felder zum pinkeln. 

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Wir fahren durch das Gate in den Marloth Park und direkt zum Haus. Paul, der Eigentümer steht schon an der Tür und wartet auf uns. Zum Glück brauchen wir die Unterlagen nicht.

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Als wir das Auto komplett ausräumen taucht unsere Mappe immer noch nicht auf. Wir können nach einem Bierchen die Sachlage später einigermaßen rekonstruieren und sind uns sicher, dass ich die Mappe im Office am Kruger Gate liegen gelassen haben muss - als wir die Schrecksekunde mit der Kreditkarte hatten.

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Natürlich versuche ich mit SanParks und dem Kruger Gate Kontakt aufzunehmen, da hätte ich auch versuchen können den Papst anzurufen ...

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Zum Glück hat Micha von allem ebenfalls noch Kopien. Wir fertigen immer mehrere Ausführungen an, für den Fall der Fälle (Reisepässe, ADAC, Krankenkassenkarten, Kreditkarten, Führerscheine usw.) - nur in meiner Mappe waren die originalen Impfzertifikate mit drin. So ein Dreck!

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 24

Herrschaften und Oukies!    

Schön haben wir es hier im Marloth Park in unserem Ochre House in der Woodpecker Road. Das war wirklich ein Glücksgriff. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Bevor wir uns wieder in die belebten Großstädte begeben, genießen wir noch 4 Nächte ganz unten, im Süden des Kruger Nationalparks, am berühmten Crocodile River.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Der Kruger National Park wurde nach Präsident Paul Krüger, Sohn eines deutschen Einwanderers, benannt. Im deutschen Sprachraum wird der Name deshalb meist mit ü geschrieben, was im englischsprachigen Raum natürlich unbekannt ist.  

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Das Naturschutzgebiet Marloth Park liegt am südlichen Rand des Krüger Nationalparks. Vom Park getrennt nur durch den Crocodile River. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Die Entstehung des heutigen Parks geht in die 1970er zurück. Damals dienten kleinere Unterkünfte als Übernachtungsmöglichkeiten für Durchreisende nach Maputo. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Da jedoch die Grenze um 22 Uhr geschlossen wurde, brauchten die südafrikanischen Touristen eine Übernachtungsmöglichkeit. 1977 wurde der Ferien- und Naturpark in der heutigen Form gegründet. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Der Name führt auf Rudolf Marloth zurück. Marloth wurde 1855 in Lübbe geboren und wanderte 1881 in die Kapkolonie aus. Der deutschstammige Chemiker führte zunächst eine Apotheke in Kimberley, bevor er sich später einen Namen als Botaniker machte.

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Der Marloth Park ist über die N4 in Richtung Lebombo und Mosambik erreichbar. Es gibt im Süden zur N 4 zwei bewachte Gates, um in dieses private Wildschutzgebiet zu kommen. Ein drittes befindet sich im Norden, zum Farmland, dieses darf jedoch nur von berechtigten Personen genutzt werden.

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Gate 1 liegt in Richtung des Kruger Malelane Gates (etwa 40 Kilometer entfernt) und Gate 2 liegt in Richtung Crocodile Bridge (rund 15 Kilometer entfernt).

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Am Gate wird man “gebeten”, eine Liste mit Informationen wie Name, Passnummer, Adresse des Aufenthaltsortes und das Kennzeichen des Autos auszufüllen.

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Dazu Telefonnummer und den Zweck wollte man auch noch wissen. Respekt! Dann bekommt man eine Zugangsberechtigung, die man gut sichtbar an den Rückspiegel hängen muss.

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Nachdem wir den Kontrollposten passieren durften, meinte Micha scherzhaft: “Wenn Du hier nur ganz leise um Hilfe rufst, gucken sofort 20 Knarren aus dem Busch!”

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Es gibt natürlich auch einige Regeln im Marloth Park, die unbedingt zu beachten sind. Eine davon ist, dass man nicht im Dunkeln durch die Gegend laufen sollte, denn nach Einbruch der Dunkelheit gehört der Park den Tieren.

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Autofahren ist natürlich während der Dunkelheit erlaubt, wenn auch nicht unbedingt ratsam, eben wegen der hohen Tierdichte. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Teerstraße beträgt 50 km und auf den unbefestigten Straßen 30 km.

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Dies dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern auch der der vielen Wildtiere, die hier relativ entspannt überall umher laufen.

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Im Park gibt es natürlich auch, wie überall, Schlangen. Dafür hat man eigene Warnschilder entworfen und aufgestellt. Für die Anwohner steht ein Schlangenexperte zur Verfügung, der die Tiere auf Wunsch einfängt und entfernt.

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Auf dem Gelände von Marloth befinden sich vier der „Big Five“ – mit Ausnahme des Elefanten. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Löwe, Nashorn und Büffel sind bzw. sollen auf „Lionspruit“ beschränkt sein – das private Wildschutzgebiet des Parks. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Aktuell befinden sich mehrere Löwen sowie mindestens 1 Leopard innerhalb des Parks, die aus dem Krüger “rüber gemacht” haben.

Eine einzelne Löwin konnte bereits betäubt und besendert werden. Man hat auch versucht sie wieder in den Krüger zurückzuführen, jedoch war sie nach kurzer Zeit wieder da. Immerhin weiß man durch den Sender, wo sie sich gerade aufhält.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Bei der zweiten Löwensichtung ist der Fall deutlich komplizierter, da es sich um eine extrem clevere Mutter mit unglaublichen 5 halbstarken Jungtieren handelt. Sie hält sich und ihre Kinder sehr gut versteckt. Alleine die Tatsache, dass sie es geschafft hat 5 Junge groß zu ziehen, spricht schon für sich.

Bei dem oder den Leoparden ist die Sachlage ganz anders, da diese Tiere extrem scheu sind und sehr gute Kletterer. Die können über die Bäume ruckzuck in den Marloth Park und wieder raus.

Natürlich wird der Katzenbesuch stark diskutiert. Wobei die Anwohner, die hier teilweise schon seit mehreren Jahrzehnten wohnen, die Katzen sehr entspannt sehen: Man habe noch nie Schwierigkeiten mit Löwen, Leoparden oder Hyänen gehabt, wohl aber mit Dieben und Einbrüchen.

Teilweise wird schon vorgeschlagen die Raubkatzen als zusätzliches Security Personal einzustellen, denn in der Nacht traut sich das Gesindel dann nicht aus der Deckung. 

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Elefanten (und Hippos) lassen sich aber hervorragend von der Uferseite und den Loops entlang des Crocodile Rivers beobachten. Dort stehen überall Bänke, von denen man in den Kruger schauen kann.

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Marloth Park ist so etwas wie ein Ferien Resort im Busch, der an den Kruger Nationalpark grenzt. Trotz des Zaunes kommt es immer wieder einmal vor, dass insbesondere Löwen oder Hyänen in die bewohnten Gebiete vordringen können. Für Leoparden und andere Wildkatzen stellt der Zaun sowieso keine Hürde dar.

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Die Häuser sind mehr oder weniger gut gelungen in die Natur eingefügt. Und wie immer lässt sich über Geschmack bzw. manch Geschmacklosigkeiten nicht streiten.

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Da es sich um ein Wildreservat handelt, dürfen die Bewohner keine Haustiere halten. Zum Einen wegen möglicher übertragbarer Krankheiten, zum anderen um genetische Vermischungen, insbesondere bei Hunden & Katzen, auszuschließen.

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Bis auf die Hauptstraße, die Olifants Road, die den Marloth Park einmal durchquert, sind alle Straßen und Wege “naturbelassen”. Ein tiefer gelegter Golf ist hier nicht gerade besonders zweckmäßig.

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Insgesamt umfasst “bewohnte” das Areal 1500 Hektar. Innerhalb gibt es keine Zäune, so dass wilde Tiere (Gnus, Kudus, Warzenschweine, Impalas, Wasserböcke, Zebras, Nyalas, Giraffen usw.) frei herumlaufen.

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Das gesamte Parkgelände ist natürlich komplett hochsicherheitsmäßig umzäunt. Über 14 Kilometer grenzt der Crocodile River an den Marloth Park.

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Die Bewohner haben die Möglichkeit „Self Game Drives“ zu machen oder auch an organisierten Pirschfahrten und Naturwanderungen teilzunehmen. Viele Unterkünfte haben extra eigene, dafür ausgestattete Fahrzeuge.

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Fast alle Hauseigentümer besitzen mindestens einen PS-starken Geländewagen, der entsprechend eingesetzt wird. Gegen 16 Uhr setzten sich ganze Karawanen zum Sundowner-Game-Drive entlang des Flusses in Bewegung.

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Wir beobachten dieses täglich Ritual und haben unseren Spaß. Die normalen, üblichen Verkehrsregeln scheinen hier nicht zu gelten. Da sitzen Personen am Steuer, die, sagen wir mal, unserer bescheidenen Meinung nach, noch nicht das Führerschein-Alter erreicht haben.

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Die ganze Familie sitzt hinten auf der Ladefläche oder oben auf dem Dach oder hinten auf der Stoßstange, bei geöffnetem Kofferraum. Interessante Konstruktionen haben wir auf den dicken Pickups schon ausgemacht.

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Irgendwie ist das hier eine eigene Welt. Es gibt eigene Ranger, die sich um das Wohl der Tiere kümmern und natürlich gibt es auch eine eigene Security, die ständig patrouilliert.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Allerdings haben wir schon den Eindruck, dass das Gesindel zugenommen hat und auch die Security deutlich mehr Präsenz zeigt, als beispielsweise im vergangenen Jahr.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Sogar mit einer Hundestaffel ist man hier unterwegs.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Mehrere Restaurants kümmern sich um die Hungrigen, während zwei Geschäfte die Selbstversorger bestücken.

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Sogar einen Baumarkt, einen Car Wash, Bottle Stores, Souvenirgeschäfte, eine Touristeninformation und ein Spaßbad für die lieben Kleinen gibt es.

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An den Wanderwegen und Loops wurden Plätze für Picknick und Sundowner eingerichtet. Einige Bird Hides zur Vogelbeoachtung wurden ebenfalls erbaut.

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Nachdem wir heute ausnahmsweise einmal richtig lang ausschliefen und uns dann der Körperpflege gewidmet hatten, rafften wir uns zum Vormittag auf.

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Erst einmal ging es zur Tankstelle. Wir sind von den Zapfsäulen extrem beeindruckt. Das will ich zu Hause auch so haben! Kann ich das irgendwo beantragen und gibt es dafür eventuell sogar Fördermittel?

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Anschließend zum General Dealer, dem Tante-Emma-Laden oder auch Supermarkt.

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Der Nachmittag ist brüllend heiß, irgendwas zwischen 35 und 40 Grad. Natürlich ist gerade zur heißesten Zeit “Loadshedding”. Der Strom ist weg und die Klimaanlage geht nicht. Dafür hüpfen wir in den eigenen Pool und gucken in den Busch.

Sdafrika 2022/23 - Tag 24

Danach machen wir das, was hier alle machen: die River Front abfahren und Tiere am Crocodile River gucken.

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Am Abend gibt es wieder ein stimmungsvolles Feuerchen und es wird natürlich wieder gegrillt.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 25

Herrschaften und Oukies!

Eigentlich wollten wir heute Morgen wieder früh aufbrechen um im Lionspruit Game Reserve wieder zu picknicken. Allerdings hat uns auch hier jetzt die bereits angekündigte Schlechtwetterfront erreicht.

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In der Nacht nahm der Wind jedoch an Fahrt auf und es schüttete für eine gute Stunde wie aus Kübeln. Deswegen gab es eine Planänderung und wir frühstückten erst einmal in aller Ruhe und behielten das Wetter im Auge.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Unser neuer Freund “der Rüde” kam auch um sich sein Frühstück abzuholen. Dafür hatten wir beim Einkauf im hiesigen “Shopping Center” einen 5 Kilo Sack Wildfutter, zu sagenhaften 50 Rand, gekauft.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Danach nahm der kapitale Keiler noch einen Drink an der stets gut gefüllten Bar, bevor er weiter zog - wahrscheinlich klappert er mehrere Häuser ab.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Da es die ganze Zeit über trocken blieb, entschieden wir dann doch loszuziehen. Für Morgen ist nämlich richtiges Scheißwetter vorher gesagt und dann ist uns dieser Ausflug ohne 4x4 zu riskant. 

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Punkt 10 Uhr standen wir am Gate zum Lion Spruit Reserve. Dort trugen wir uns in die unvermeidliche Liste ein, zahlten insgesamt 130 Rand an Eintritt (pro Vehicle) und los ging es mit unserem morgendlichen Game Drive.

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Zuerst mussten wir jedoch eine Anti-Poaching-Einheit passieren lassen, die gerade ihre Kontrollrunde durch das Reserve beendet hatte. Es gibt eine Reihe von Rangern, die hier patrouillieren - viele sind ehrenamtlich engagiert. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Sie behalten die Tierwelt im Auge, damit Wilderer nicht die Möglichkeit haben zu wildern und kooperieren mit den Kruger Park Rangern, um Wilderer ausfindig zu machen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Beispielsweise ist auch dieser schmucke, junge Mann ehrenamtlich in seiner Freizeit in der Abteilung “Verkehrskontrolle” engagiert:

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Darüber hinaus sie achten auch auf die Vegetation, damit fremde, invasive Pflanzen sich nicht ausbreiten können, wie beispielsweise aus Amerika eingeschleppte Kakteenarten (hier: die Königin der Nacht), die sich wie die sprichwörtliche Pest verbreiten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Das Lion Spruit Reserve ist ein Naturschutzgebiet mit Büffeln, Rhinos, Giraffen, Kudus, Impalas, Zebras, Gnus und anderen kleinen Antilopen sowie einigen Löwen mitten im Marloth Park.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Am Gate bekommt man eine Karte für die Pirschfahrt mit der alle wichtigen Wege und Punkte zu finden sind. Das Gebiet ist reich an verschiedenen Arten mit 56 Säugetieren, 32 Reptilien und 221 Vogelarten, die bereits identifiziert wurden.  

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Der Eingang zum Lion Spruit Reserve befindet sich in der Wildgoose Street, einer Nebenstraße der Olifants Road.  

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Das Lionspruit-Reservat bietet einige schöne Aussichtspunkte und einen Picknickplatz. Es lohnt sich dort zu rasten und ein Picknick oder sogar BBQ zu machen.

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Die Einrichtungen dazu sind vorhanden und werden regelmäßig sauber gemacht. Wenngleich etwas mehr Sorgfalt auch hier nicht schaden könnte.

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An dieser Stelle ist das Aussteigen aus dem Fahrzeug erlaubt. Dennoch sollte man wegen der ansässigen Löwen unbedingt immer die Augen offen halten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Die Löwen im Lion Spruit Reserve haben alle Namen und werden eng von den staatlichen Wildwarten zusammen mit den Honorary Rangers (ehrenamtliche Wildwarte) überwacht.

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Die Wegführung durch das Reservat ist als One Way (Einbahnstraße) ausgelegt und man fährt im Uhrzeigersinn. Es gibt einige Loops, da kann es in Ausnahmefällen zu Gegenverkehr kommen.

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Der Besuch des Lion Spruit Reserve ist streng reglementiert. Täglich werden nur 20 Fahrzeuge in den Park gelassen, um die Tiere so wenig wie möglich zu stören. Wer sich demnach erst später am Tag zu einem Besuch entscheidet, kann unter Umständen Pech haben.

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Als erstes besuchen wir den Impala Damm mit dem dazu gehörigen Bird Hide. Besonders beeindruckt sind wir von der Rollstuhlrampe und deren kunstvoll gestalteter Ausführung.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Wir beobachten ein Paar Woodland Kingfisher, die sich immer wieder ins Wasser stürzen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Als nächstes führt uns der Rundweg zum Gravel Pit. Ein Rund-Loop führt um einen Teich.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Eine größere Gruppe Hagedasch Ibisse hat sich hier zu einem konspirativen Treffen eingefunden. Doch die Versammlung wurde unterwandert! 

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Ein Hammerkop hat sich heimlich unter das Volk gemischt und tut so, als würde er sich brennend für die blühende Water Lilie interessieren.

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Gegen 11 Uhr erreichen wir Frickie´s Damm. Dort befindet sich das Picknick Areal und hier machten wir einen kurzen Stopp. Wir waren dieses Mal nicht die einzigen Besucher weit und breit, sondern eine südafrikanische Familie hatte sich zum Bush Breakfast eingerichtet.

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Wir wollten nicht stören und nahmen deshalb am Zaun, mit Blick auf das Wasser, Platz und beobachteten die Umgebung. Natürlich bleibt unsere Anwesenheit nicht unbemerkt und ein Toko hofft auf eine milde Gabe.

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Es gibt nicht nur zahlreiche Sitzgelegenheiten, sondern auch diverse gemauerte Grillmöglichkeiten.

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Am linken Uferrand entdecken wir eine installierte Wildkamera:

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Wir fahren weiter, an der östlichen Seite, in Richtung Süden und treffen plötzlich völlig unerwartet auf eine Herde Impalas. Der Busch ist so dicht bewachsen, dass wir die Tiere erst in aller-aller-letzter Sekunde sehen.

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Man muss höllisch aufpassen und ständig darauf gefasst sein, dass plötzlich Tiere aus dem dichten Busch auf die Pad springen.

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Kurz darauf treffen wir auf diesen alten Giraffenbullen, was für ein prächtiger Kerl. Er wirft sich so richtig in Pose, wie außerordentlich zuvorkommend von ihm!

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In der süd-östlichen Ecke des Reservates kommen wir zum Jackalberry Bird Hide, an einem See.

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Nachdem wir erst einmal eine kleine Runde, zur Sicherung der Lage, drehten, trauen wir uns aus dem Auto zu steigen und in den Bird Hide zu gehen.

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Wir sehen im Schild die kunstvoll angebrachten Nester der Webervögel. Die Herren Weber, die die Nester gebaut haben, sitzen auf und an den Halmen. Hier handelt es sich um Weißstirnweber.

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Sie preisen laut singend und zwitschernd ihre Neubauten der Damenwelt an. Aber offensichtlich gibt es ein Überangebot auf dem Weber-Wohnungsmarkt und es finden sich keine Interessentinnen.

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Wie den Schildern im Hide zu entnehmen ist, können sich auch hier leider nicht alle Besucher benehmen. Umweltschweine gibt es überall auf der Welt!

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Wir fahren weiter und auch hier fallen uns die vielen Nester der Gemeinschaftsspinnen auf. Es handelt sich um sozial lebende Spinnen, die ähnlich wie die Siedlerwebervögel große Gemeinschaftsnester anlegen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Wir kommen zum nächsten Damm, dieses Mal ohne einen Bird Hide: dem Rooi Damm. Hier sind die anderen Werbers, die Maskenweber, offensichtlich mit ihrem Brutgeschäft bereits fertig.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Die leeren Nester hängen traurig an den Ästen und es ist kein geschäftiges Treiben mehr zu sehen. Totale Ruhe!

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

An dem Zwischenweg sehen wir von weitem einen Haufen liegen, der uns irgendwie bekannt vorkommt ...

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

... es ist der Giraffenkadaver vom letzten Jahr, der noch genau an der gleichen Stelle liegt. Hier der Vergleich:

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Dass es hier Hyänen geben soll, halten wir für ein Gerücht. Niemals würde der Kadaver dann hier noch so liegen. Letztes Mal konnten sich wenigstens die Geier noch dafür begeistern.

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Am nächsten Punkt mit einem Birdhide kraxeln wir hoch und bewundern dabei das recht neu installierte Geländer. Auch hier drehen wir erst einmal die obligatorische Sicherheitsrunde. 

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Leider gibt es hier überhaupt nichts interessantes zu sehen. Nur Wasser und üppiges Grün. Da muss dann eben der Hasenbär als Tiersichtung herhalten.

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Dann finden wir doch noch diesen, uns unbekannten, hübschen Käfer. Der fühlt sich geehrt, dass er unser Interesse wecken konnte und posiert freundlicherweise ausgiebig.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Nach vier Stunden sind wir wieder am Gate angelangt und machen uns auf den Rückweg zu unserem schönen Appartement. Es ist schwül-heiß.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Den drückend heißen Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse, am und in unserem Plansch Pool. Es ist herrlich! 

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Wir hocken am äußersten Ende, im Wasser, und schauen durch das Geländer in den Busch und halten nach Tieren Ausschau.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Das wäre auch was für uns zu Hause. Allerdings sind da weniger interessante Tiersichtungen zu erwarten, von Nachbars Katze “Mitzie” einmal abgesehen.

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Plötzlich kommt ein heftiger Wind auf, alles fliegt weg.  Der Himmel wird rabenschwarz, es blitzt, es donnert, es knallt und der Strom ist weg. Die Welt geht unter.

Sdafrika 2022/23 - Tag 25

Es schüttet buchstäblich Bindfäden. Heute wird drinnen in der Indoor-Küche gegessen. Es gibt Gem squash Kürbisse gefüllt mit Hack und gegrillte Folienkartoffeln.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 26

Herrschaften und Oukies!

Die Aquagymnastik am Pool fällt heute aus wegen Wetter. Alle Teilnehmer werden gebeten feste, trockene Räume aufzusuchen.

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Die Nacht hat uns mit allen möglichen Geräuschen auf Trab gehalten. Es stürmt & regnet und es regnet & stürmt, dann wieder regnet es und dann kommt auch noch Sturm hinzu. Bäh!

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Wir frühstücken erst einmal ausgiebig, lesen online die News und dann klingelt das Telefon.

Es ist Paul, der Eigentümer. Er will wissen, ob er kurz mit einem Security Techniker vorbei kommen darf, da es wohl mit der Alarmanlage ein Problem gibt.

Als die Beiden eintreffen, stellt sich heraus, dass durch das elendige Loadshedding und die ständigen Energieschwankungen überall die Elektronik in Mitleidenschaft gezogen wird. 

Wenn die Power wieder anspringt dann gleich mit soviel Schmackes, dass es zum Overload kommt.

Da Paul gerade da ist, machen wir ihn auf eine der Deckenlampen aufmerksam, die heute Morgen - eben, als die besagte Power wieder ansprang - das Zeitliche segnete.

Paul merkt an, dass das in den letzten zwei Wochen alleine in diesem Haus bereits die 6 Lampe sei, die er auswechseln muss.

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In diesem Jahr haben wir uns für eine Chalet im Bauhausstil entschieden. Das Eigentümer-Ehepaar, Les & Paul, sind Kunst-Architekten und große Liebhaber der Bauhaus-Designschule, deren Einfachheit und Minimalismus das Design ihrer Immobilien stark beeinflusst.

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Die Beiden haben große Mühen in ihre Immobilien investiert. Nicht nur dass die Häuser super einbruchssicher gebaut wurden, nein, es gibt auch ein erstklassiges Backup-System durch Solarpower bei Loadshedding.

Im Gunde merkt man davon kaum etwas. Heute so gut wie gar nichts, denn bei dem Wetter braucht man die Klimaanlage sowieso nicht. Das ist nämlich das einzige Gerät, dass bei einem Blackout ausfällt - und selbst dafür gibt es als Ersatz: einen Deckenventilator.

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Die großflächigen Fensterfronten, durch die man ein fantastischen Blick in den Busch hat, sind aus Panzerglas. Die Wände und das Dach sind so dick, dass selbst bei einem Stromausfall bei 37 Grad das Haus noch stundenlang kühl bleibt und zwar auch ganz ohne Aircondition.

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Die Isolierung, so erzählt uns Paul heute Morgen, besteht aus alten Plastikflaschen, die mit nicht brennbaren Materialien (aus Brandschutzgründen) gefüllt wurden. Eine mega Idee.

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Auch das Kunstobjekt, das ich so respektlos als “verrostete Kunst” bezeichne, ist ein Multitool. Tagsüber eine Halbkugel und am Abend wird daraus eine stylische Feuerschale. Däh - da staunste! 

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Wunderbar ist das große Panoramafenster mit der davor installierten Relax-Liegebank. Die findet bei uns bei diesem Wetter großen Anklang.

Wir haben direkten Blick auf ein Vogelhäuschen, in dem zuerst wohl Buschbabies wohnten. Als Nachmieter zog dann ein Paar Gelbschnabeltokos ein.

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Diese monogam lebenden Vögel haben ein interessantes Brutverhalten. Das Weibchen sucht sich eine Bruthöhle aus - normalerweise eine Höhle in einem abgestorbenen Baum - aber auch Nistkästen werden angenommen. 

Diese Baumhöhle wird mit Lehm, Erde und Dung bis auf einen kleinen Spalt zugekleistert, damit potentielle Nesträuber keine Chance haben. Das Weibchen baut das Nest aus ihren eigenen Federn, die sie sich ausrupft.

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Das Weibchen brütet dort, in der Zeit von zwei bis drei Monaten, drei bis vier Eier aus. Dabei versorgt sie das Männchen von außen mit Nahrung, die er ihr durch den Spalt anreicht. Der Kot wird auf die gleiche Weise entsorgt.

Zum ersten Mal haben wir hier die Gelegenheit, dank der Panoramascheibe, so ein Verhalten live zu beobachten. Toll! Besser als jede Tier-Doku bei National Geographic.

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Am Nachmittag bessert sich das Wetter kurzfristig. Es bleibt tatsächlich für ein paar Stunden trocken. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren noch einmal in das “Shopping Center”.

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Wir kaufen ein paar Sachen zum Grillen und nehmen dazu noch 1 Futtersack mit Pellets mit, die hier zur Fütterung der Wildtiere verkauft werden.

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Anschließend fahren wir die Riverfront noch einmal ab, wo man vom Marloth Park in den Kruger Park schauen kann, direkt am Crocodile River. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 26

Der Fluss führt heute, bedingt durch die starken Regenfälle, besonders viel Wasser.

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An den strategischen Stellen, wo die Sicht zum Krüger extra gut ist, stehen schon überall Leute und beobachten die Tierwelt. 

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Viele winken uns heran und erklären, was es zu sehen gibt. 

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Ein großer Elefantenbulle streift direkt am Elektrozaun entlang, durch das üppige Grün. Da ist natürlich am allermeisten los.

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Gegen 17.30 Uhr fängt es wieder an zu tröpfeln und wir machen uns auf den Rückweg. Als wir auf unseren Parkplatz einbiegen, wartet dort schon unser neuer Heimtierzoo.

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Zwei Buschböcke sind auch darunter, jedoch sind die Beiden sehr nervös und scheu. 

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Dann kommen zwei Warzenschwein-Damen dazu. Die beiden zicken sich wegen der Pellets an.

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Und natürlich sind auch unsere Kudus wieder da. Wir gewinnen den Eindruck, dass da einige darunter sind, die handzahm sind. 

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Diese Theorie wollen wir gleich einmal testen - und tatsächlich fressen einige Mädels die Pellets aus der Hand. 

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Wir haben marinierte Sparerips gekauft und wollen die heute “ausnahmsweise” einmal grillen. Dazu gibt es wieder Folienkartoffeln und einen Tomatensalat. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 26

Morgen heißt es wieder: Packen und weiter fahren! Wir haben mit Paul die Schlüsselübergabe für 9.30 Uhr vereinbart.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 27

Herrschaften und Oukies!  

Ein letztes Frühstück in unserem schönen Haus. Was für eine tolle Adresse, die wir gerne weiter empfehlen. 

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Paul schlug vor, dass wir der lieben Marianne an einer geheimen Stelle eine Grußbotschaft hinterlassen. Davon haben wir dann aber abgesehen.

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Während ich das Frühstück zubereite, krabbelt Micha ums Haus und baut die Wildkamera ab, die wir vor dem Wasserloch installiert hatten.

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Die Aufnahmen schauen wir als “Frühstücksfernsehen”. Wir sehen die üblichen Verdächtigen, die sich so tagsüber ums Haus herum treiben: unser neuer Freund, das Warzenschwein “Der Rüde”, die Kudus, die Buschböcke, die Impalas, die anderen Warzenschweine, die Kronenducker, eine Gruppe Paviane ... 

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... und völlig unbemerkt von uns hatten wir in jeder Nacht auch noch eine besondere Besucherin: eine Ginsterkatze. Das ist natürlich der Knaller, dass wir die aufnehmen konnten.

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Nachdem Micha unseren Kram in unserem Töff-Töff verstaute und ich noch unser Geschirr abgespült habe, versorgen wir unseren kleinen Privatzoo noch einmal mit einigen Leckereien.

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Paul kommt zur Schlüsselübergabe rüber und erzählt uns, dass sich die Warzenschweine und die Impalas überproportional gut vermehren, da sie hier im Marloth Park einen reich gedeckten Tisch und kaum natürliche Feinde haben.

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Eine Warzenschweinmutter würde normalerweise, wenn es hochkommt, gerade einmal ein Junges durchbringen können. Hier sind es jedoch bis zu 4 pro Wurf.

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Deswegen werden die Tiere von Zeit zu Zeit von den Rangern geschossen. Ein Einfangen und Verkauf oder Umsiedeln sei nicht möglich, da das durch die Regularien des Krüger Nationalparks - die eben auch hier, in den angrenzenden Gebieten gelten - untersagt ist.

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Guck, da haben wir schon wieder etwas dazu gelernt!

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Heute geht's zurück nach Johannesburg bzw. nach Pretoria. Wir fahren nur teilweise über die N 4. Bei Wonderfontein biegen wir ab und wollen eigentlich auf die R 104. 

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Unser Navi möchte uns jedoch mal wieder etwas besonderes bieten und führt uns südlicher durch die Kohlenminen. Wahrscheinlich weil wir aus dem Ruhrgebiet kommen, sollen wir uns hier persönlich über den Abbau informieren.

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Wir können es nicht fassen in welchem Zustand die Straßen sind, über die die riesen LKWs fahren müssen, um zu den Minen zu kommen, die Ladung dort aufnehmen und dann bei den ESKOM Kraftwerken abliefern. 

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Gleich um die Ecke liegt die Arnot Power Station, ein Kraftwerk des berüchtigten staatlichen Energieversorgers ESKOM. Die Kraftwerksanlage besteht aus sechs Blöcken zu je 350 MW.

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Wenn wir uns so die “Straßen”, die diese Bezeichnung nicht im Ansatz verdienen, anschauen, dann wundert es uns nicht im Geringsten, dass die Nix auf die Reihe kriegen. 

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Wir fahren dann doch über die R 104 weiter bis nach Middelburg, fahren weiter bis nach Witbank und dort geht es dann wieder auf die N 4. Allerdings biegen wir in Balmoral gleich wieder ab auf die R 104.

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Man fährt durch ländliche Gebiete, die uns eher an die schottischen Highlands erinnern. Immerhin sind ja hier hin etliche Schotten während der berüchtigten  Highland Clearances ausgewandert.

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Niemals würde man vermuten, dass auf der anderen Seite der Hügel Millionenmetropolen liegen - wenn, ja wenn man nicht hin und wieder mir der brutalen Realität konfrontiert werden würde.

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Auf der Fahrt nach Johannesburg/Pretoria durchqueren wir verschiedene Landschaften (Wälder, Berge, km-lange Orangenplantagen, Ebenen, Felder mit typisch roter Erde).

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Über die R 25 geht es weiter bis nach Bapsfontein und über die R 50 am  Rietvlei Nature Reserve vorbei, bis zur Andante Boutique Lodge. Die Unterkunft liegt keine 1000 Meter Luftlinie von dem Nature Reserve entfernt.

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Auch das hätten wir niemals für möglich gehalten, dass zwischen diesen beiden Megacities (Johannesburg und Pretoria) soviel Natur liegt - gerade einmal eine halbe Stunde vom Flughafen O. R. Tambo (Johannesburg) entfernt.

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Gegen 16:30 erreichen wir Pretoria. Zum Glück finden wir den Weg zur Guesthouse schnell und verfahren uns nicht noch einmal.

Wir erreichen ein mit Stacheldraht und Mauern umzäuntes Grundstück mit elektrischem Tor und Nummerncode. Hier muss es sein: Die  Andante Boutique Lodge.

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Alle Zimmer haben einen Komponisten zum Thema. Unser Zimmer ist die “Beethoven Suite”. Naja, Suite ist ja wohl minimal übertrieben - und wo die 4 Sterne herkommen sollen, bleibt uns jetzt verborgen.

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Micha meint, vielleicht hätte hier einmal ein 4-Sterne-General gewohnt. Das kann natürlich sein.

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Die Lage ist top, da gibt es gar keinen Zweifel - aber hier würden wir nicht mehr wohnen wollen. Dafür sind uns die Räumlichkeiten einfach zu abgewohnt. 

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 28

Herrschaften und Oukies!

Nach 3 Wochen “Tiere gucken” im Busch machen wir in der letzten Woche hier in Pretoria bzw. Johannesburg etwas “Sightseeing”. Los ging es heute mit einer Privattour in deutscher Sprache nach Soweto.

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Soweto ist wohl das unrühmlich berühmteste Township Südafrikas und gilt auch in Europa als Synonym für den schwarzen Widerstand während der Apartheid.

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In Soweto (South Western Township) leben auf etwa 120 km² inzwischen etwa 4 Millionen Menschen. Das ehemalige Township liegt nur etwa 10 Kilometer südwestlich der Innenstadt von Johannesburg, war früher ein Vorort und ist heute ein eigener Stadtteil von Johannesburg.  

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Soweto kann man zwar nicht verallgemeinern und ist schon seit vielen Jahren nicht mehr so "gefährlich", wie es viele ältere Reiseführer und vor allem die Presse sowie TV-Beiträge immer noch suggerieren.

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Der Stadtteil Soweto ist aber heute immer noch vorrangig ein Wohnort der "armen schwarzen sowie farbigen Südafrikaner" und die Kriminalitätsrate ist - wie überall auf der Welt in solchen Vororten - überproportional hoch.

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Die Armut, welche oftmals mit erhöhte Alkohol- und Drogenkonsum verbunden ist, Familienstreitigkeiten, die Zugehörigkeiten zu verschiedensten Stämmen sowie auch Sitten und die Unterdrückung durch die Apartheid waren früher eine Hauptursache. Mittlerweile sind aber maffiaartige Gruppen - vor allem aus Ostasien und auch den eigenen Reihen - das größere Problem.

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Besucher sowie Touristen können heute Soweto viel sicherer, als noch vor wenigen Jahren, erkunden und sollten dennoch die Gefahr bei einen Besuch in einem solch armen Stadtteil niemals unterschätzen. Daher entschieden wir uns für eine geführte Tour.

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Wir wurden heute Morgen an unserer Unterkunft um Punkt 9 Uhr von Hartmut abgeholt und los ging es in Richtung Süden über die riesigen Highways, die durch die Millionenmetropolen führen.

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Erster Programmpunkt ist das FNB-Stadion, dass den meisten noch aus der Südafrika WM unter dem Namen “Soccer City” bekannt sein dürfte. Das Stadion bot während der WM über 80 000 Zuschauern Platz und war somit auch das größte Stadion in Afrika.

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Als Hauptstadion für die Weltmeisterschaft musste es umfassend renoviert werden, um für die Zehntausende von Fußballfans sowie die Spieler aus der ganzen Welt bereit zu sein. Dazu holte man sich die Hilfe der Designer der Allianz Arena von München. Die Verwandtschaft ist bei genauerer Betrachtung unverkennbar.

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Zu Zeiten der Apartheid wurden viele der Einwohner, die keine Aufenthaltsgenehmigung hatten, von Zeit zu Zeit aus Soweto vertrieben und in ihre abgestammten Townships in die Provinzen oder auch Homelands zurück geschickt. Heute gibt es dies nicht mehr, dennoch entstehen immer neue Wellblechsiedlungen.

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1951 wurde zwar mit dem Bau einer Kanalisation, einer Wasserleitung und kleiner Steinhäuser begonnen, aber wegen des andauernden Zuzuges, auch während der Apartheid, konnten diese Errungenschaften nie den Wohnraumbedarf decken.

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Seit 1994 wird endlich wieder in die Infrastruktur und in neue öffentlich sowie private Häuser investiert. Es werden neue massive Steinhäuser errichtet, die Straßen geteert, es gibt eine Müllabfuhr, Wasser-, Abwasser sowie Stromleitungen gelegt und es gibt viele neue - meist privat betriebene - Busverbindungen zur Innenstadt.

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Da Soweto und auch die meisten anderen Townships in Südafrika aber immer noch ständig wachsen, werden aber wahrscheinlich die hohen Investitionen des Staates nie wirklich den Bedarf decken! Das größte Problem Sowetos ist eigentlich noch viel größer als die mangelhafte Infrastruktur, Müllabfuhr und die Wohnungsnot!

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Die hohe Arbeitslosigkeit - welche schätzungsweise bei über 50 Prozent liegt - ist eine wachsende Bombe und international maffiaartige organisierte Banden konkurrieren mittlerweile in Soweto, in vielen anderen Townships und auch ähnlich gearteten Stadtteilen sowie Vororten in Südafrika. 

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Auf Grund der ständig steigenden Auseinandersetzungen unter den konkurrierenden Banden - welche meistens von Ausländern organisiert sind - steigt die Kriminalitätsrate immer noch von Jahr zu Jahr. Die Stadtverwaltung und die Polizei gibt mittlerweile offen zu, dass sie den Kampf gegen die Verbrechensbekämpfung längst verloren hat.

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In Soweto steht auch das Großkrankenhaus Chris Hani Baragwanath , welches das größte des Landes ist und auch zu den größten der Welt gehört. Der triste Bau wurde 1941 errichtet und verfügt über 3.200 Betten. Die 520 Ärzte bringen Jahr für Jahr fast 16.000 Babys zur Welt und behandeln in dieser Zeit über 100.000 Notfälle. Neben dem Baragwanath gibt es in Soweto noch 8 weitere größere Krankenhäuser.

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Das öffentliche Leben spielt sich meist auf den fast 150 Fußballplätzen, fast 400 Märkten, in den Gemeindesälen, im eigenen Haus und in den privat betriebenen Nachtbars (Sheebeens) statt.

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Auf den Straßen wimmelt es von Menschen, Straßenhändler haben ihre Buden und Stände aufgebaut und überall herrscht afrikanische Betriebsamkeit. Ansonsten ist Soweto aber eine Schlafstadt geblieben, da es abgesehen vom Handel und kleineren Handwerksbetriebe in den Hinterhöfen keine Arbeitsplätze gibt. 

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Die Mehrheit der Bewohner pendeln täglich mit den Bus, Taxi sowie Zug nach Johannesburg und auch andere Städte. Da es wenige offizielle Busstationen und noch weniger Fahrpläne gibt, hält man das gewünschte Transportmittel per Handzeichen an. Damit der Fahrer weiß wohin der potentielle Fahrgast möchte, hat sich eine eigene Zeichensprache entwickelt.

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Natürlich kommen wir auch an den berühmten Soweto Towers vorbei. Die beiden Kühltürme gehörten zu einem Kohlekraftwerk.  Das Kraftwerk wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs in Betrieb genommen und diente Johannesburg über 50 Jahre lang.

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1998 wurde es dann geschlossen und stand weitere10 Jahre leer und ungenutzt, bevor es in das Abenteuer- und Geschäftszentrum verwandelt wurde, das es heute ist.

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Bald wurden die Towers durch ihr Facelifting zu einer der wertvollsten Attraktionen von Soweto, zum ersten Bungee-Sprung zwischen Kühltürmen auf der Welt. Die Türme sind jeweils 33 Stockwerke hoch und versprechen außergewöhnliche Adrenalinschübe.

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Weiter geht die Tour zur katholischen Kirche “Regina Mundi”.  Die Kirche ist Teil der reichen Geschichte von Soweto und ist die größte katholische Kirche in Südafrika – mit 2.000 Sitzplätzen und 5.000 Stehplätzen. 

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Während der Apartheid-Ära öffnete die Regina-Mundi-Kirche ihre Türen für Anti-Apartheid-Gruppen und bot Anti-Apartheid-Aktivisten Zuflucht. Während der Studentenaufstände 1976 in Soweto flohen viele protestierende Studenten nach Regina Mundi, um den Kugeln und dem Tränengas der Polizei zu entkommen.

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Die Polizei folgte den Studenten in die Kirche, feuerte mit scharfer Munition und beschädigte den Marmoraltar und das Kruzifix. Diese Einschusslöcher sind heute noch zu sehen. Eine weitere wichtige Rolle spielte die Kirche Mitte der 1990er Jahre, als der emeritierte Erzbischof Desmond Tutu von 1995 bis 1998 den Anhörungen der Wahrheits- und Versöhnungskommission vorstand, die in der Regina-Mundi-Kirche stattfanden. 

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In einer unscheinbaren Seitenstraße findet sich das Haus von Winnie Mandela, in dem sie bis zu ihrem Tod wohnte. Dieses festungsartig ausgebaute Haus kommt erstaunlich unbescheiden daher und lässt erahnen, wo große Teile der Spendengelder abgeblieben sind. Merke: Das Geld ist nicht weg - es ist nur wo anders!

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Das bescheidene erste Haus von Nelson Mandela, in dem er mit seiner ersten Frau lebte, beherbergt heute das Mandela Museum und wird entsprechend vermarktet. 

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Das Haus gehört zu den vielen kleinen Häusern, die von der damaligen Regierung errichtet wurde. Im Museum kann man heute noch das Leben einer Familie aus den Mittelstand - Mandela war ursprünglich Anwalt - erkennen. Auf solch ein Häuschen, mit etwa 60 m2, warteten viele Menschen aus Soweto und auch anderer Townships Südafrikas das ganze Leben vergebens.

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In der selben Straße, quasi nur einen Katzensprung entfernt, befindet sich das Haus “Tutu Haus”. Erzbischof Desmond Tutu und seine Frau Leah Tutu zogen 1975 in dieses Haus. Die Vilakazi Street soll die einzige Straße der Welt sein, in der zwei Nobelpreisträger lebten.

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Heute wohnen in Soweto einige wenige wohlhabenden "schwarze Unternehmer" sowie auch Politiker, neben mehreren Millionen ärmeren und armen Südafrikanern. Die wohlhabenden Besitzer - darunter einige Jungmillionäre - mit ihren modernen, großen und vielleicht auch schönen Häusern grenzen sich allerdings deutlich provokativ von der Nachbarbebauung und dem eigentlichen Soweto ab.

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Hohe Mauern, darauf noch ein  Stacheldraht, modernste Kameras sowie auch ein obligatorischer privater Wachdienst schützen diese - gern gezeigten - Anwesen in Mitten von Soweto. Diese privaten Festungen der neuen Millionäre sowie auch einiger gut bezahlter Politiker -  in einem ansonsten von der Armut gezeichneten Stadtteil - provozieren auf verständlicher Art und Weise die Mehrheit der Bewohner von Soweto. Dis ist ein sozialer Sprengstoff und sorgt für einen natürlichen Unfrieden unter der Bevölkerung.

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In Soweto sind aber Jungmillionäre, gut bezahlte sowie auch korrupte Politiker eine Ausnahme und hier leben zu 90 Prozent die Ärmsten der Armen unter der schwarzen Bevölkerung Südafrikas.

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Natürlich ist ein Besuch Sowetos nicht komplett ohne einen Besuch des Hector Pieterson Memorial Museum. Das Museum wurde 2002 in Soweto eröffnet, unweit der Stelle, an der der 12-jährige Hector am 16. Juni 1976 während des Soweto - Aufstands erschossen wurde, die heute ein Symbol des Widerstands gegen die Brutalität der Apartheid-Regierung ist.

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Hector Pieterson war einer der Jugendlichen, die im Protest gegen Afrikaans als Unterrichtssprache in den örtlichen Schulen starben. Am 16. Juni, dem Tag, an dem Hector getötet wurde, hatten sich Schulkinder versammelt, um gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache in den Township-Schulen zu protestieren. 

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Es gibt widersprüchliche Berichte darüber, wer den ersten Schießbefehl gegeben hat, aber als die Kinder anfingen, Nkosi Sikelel' iAfrika zu singen, eröffnete die Polizei das Feuer. Etwa 20 Kinder starben im darauffolgenden Chaos.

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Hector Pieterson ist so etwas wie ein ikonisches Bild des schicksalhaften Tages geworden, hauptsächlich aufgrund eines Fotos, das von Sam Nzima, damals Fotograf für die Zeitung The World in Johannesburg, weltweit veröffentlicht wurde und das den sterbenden Hector zeigt, der von einem Kommilitonen getragen wird. Daneben streckt Hectors Schwester panisch die Hände aus.

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Wer bis jetzt noch keine Souvenirs erwerben konnte, hat nun die Gelegenheit an einem der zahlreichen Stände sich von seinem Geld zu trennen. Natürlich bieten auch hier, um das Museum herum, zahlreiche selbsternannte Dienstleister ihre Dienste an.

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Letzter Punkt unserer informativen Tour ist das Orlando Stadium. Das neue Stadion wurde zwischen 2006 und 2008 nach dem Abriss des historischen Stadions gebaut und die Kapazität auf 40.000 erhöht. 

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Derzeit wird es hauptsächlich für Fußballspiele genutzt und ist das Heimstadion des Orlando Pirates Football Club der Premier Soccer League. Im Orlando Stadium fand am 10. Juni 2010 die Eröffnungsfeier zur Fußball WM statt, bei dem viele weltberühmte Künstler auftraten.

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Nach dieser informativen Halbtagestour sind wir doch recht erschlagen und ob der Vielzahl an Informationen schwirrt uns der Kopf. Als wir unsere Unterkunft wieder erreichen, beschließen wir erst einmal: Nap-Time. Ein Mittagsschläfchen ist jetzt dringend angebracht.

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Gegen 16 Uhr raffen wir uns auf und besuchen einen nahe gelegenen Farmstall. Ein Farmstall oder Padstall ist so etwas wie ein Hofladen, wo regionale Produkte verkauft werden.

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Das Angebot reicht von eigenen und benachbarten hofeigenen Produkten wie Marmeladen, Butter, Brot, Käse, Trockenfrüchte & Nüsse, Freilandeier, Kuchen, Kaffee oder Weine bis hin zu Schmiedearbeiten, Holzmöbeln und anderem Kunsthandwerk. 

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Lokale Farmer können ein zusätzliches Einkommen erzielen, indem sie Marmeladen, Konserven und auch Kleidung herstellen, die zum Kauf angeboten werden. Beliebt ist auch der Verkauf von Holz für den Braai.

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Wir trinken dort Kaffee, essen eine Kleinigkeit und schauen dem bunten Treiben zu. Wir stellen fest, selbst die Hunde sind hier gut erzogen und pinkeln nur an die dafür vorgesehene Stelle.

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Nachdem wir feststellen, dass hier auch Autowäsche angeboten wird, vereinbaren wir kurzerhand für morgen Nachmittag einen Termin für unseren Urban Cruiser - damit der Urban Cruiser wieder wie ein Urban Cruiser und nicht wie ein Land Cruiser aussieht.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 29

Herrschaften und Oukies!  

Auch für den heutigen Tag hatten wir eine deutschsprachige, halbtägige Privattour gebucht.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wieder holte uns Hartmut um 9 Uhr vor unserer Unterkunft ab und heute war die Anfahrt deutlich kürzer, denn es ging “nur” nach Pretoria.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Pretoria ist die Hauptstadt von Südafrika und liegt auf etwa 1.400 m über den Meeresspiegel. Eigentlich steht sie steht dennoch vollkommen im Schatten von Kapstadt, der heimlich Hauptstadt sowie des Parlamentssitz von Südafrika.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die unzähligen Parks, die vielen Grünflächen zwischen den vielen historischen Gebäude, die einigermaßen sauberen Straßen und auch die ruhige Lebensart der Einwohner verstärken diesen Eindruck.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Zwischen den sanften Hügeln entlang des Apies River hat sich Pretoria heimlich zu einer großflächigen Stadt entwickelt und in den Straßen der Innenstadt finden sich viele Galerien, Museen sowie Restaurants. Leider ist auch hier in der City, wie in vielen Innenstädten, eine zunehmende Verwahrlosung zu beklagen

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Pretoria liegt nur etwa 60 Kilometer nördlich, etwa 400 Meter tiefer als Johannesburg und ist dabei gleichzeitig auch das ganze Gegenteil! 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Im Zuge der 1999 beschlossenen Landreformen wurden in den vergangenen Jahren unzählige Vororte von Pretoria der Stadt verwaltungstechnisch zugeordnet. Diese Verwaltungseinheit trägt jetzt den Namen Tshwane und hat eine Fläche von etwa 2.200 Quadratkilometern. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der Name Pretoria bleibt aber weiterhin bestehen, ist ein Synonym für die ehemaligen Stadtgrenzen und ist eben der Regierungssitz von Südafrika.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das Apies-Tal verfügt über relativ viel Wasser und fruchtbare Böden, so dass hier lange vor dem Einreffen der ersten Voortrekker riesige Vieherden der Zulus weideten. Als der Große Trek in den 30er Jahren des 19. Jahrhundert im Tal ankam, ließen sich hier recht schnell einige Buren nieder.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die weißen Farmen waren über das Tal weit verstreut. 1853 wurde am Apies-River durch Martinus Pretorius mit dem Bau einer Stadt begonnen, die nach Andries Pretorius, seinem Vaters, benannt wurde. Dieser war der große Held und Sieger der Schlacht am Bloed (Blood) Rriver und hatte damit die Besiedlung von Transvaal entscheidend vorangebracht.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

1860 wurde Pretoria Hauptstadt der Zuid-Afrikaansche Republik (ZAR).

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Im Ersten Burenkrieg, den schließlich die Buren gewannen, wurde die Hauptstadt Pretoria 1881 von den Briten belagert. Lange hielten die Briten nicht Ruhe und so brach 1899 der zweite Burenkrieg aus, wo diesmal nach zähen Kämpfen die Briten die Oberhand hatten. Im Juni 1900 musste Pretoria schließlich kapitulieren.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Am 31. Mai 1910 gründeten das Kapland, das Natal, der Oranjefreistaat und das Transvaal die Südafrikanische Union und Pretoria wurde wieder Regierungssitz.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Auf Grund der nähe zu Johannesburg und der günstigen klimatischen Verhältnisse war Pretoria schon immer ein Ort der Verwaltung und Wohnsitz der wohlhabenden Geschäftsleute Johannesburgs. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Hierher zogen sich die Reichen aus Johannesburg am Wochenende und mit Beginn der Automobile auch in der Woche zurück. Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden daher viele schöne Bürgerhäuser im viktorianischen Stil, die sich teilweise in wunderschöne Parkanlagen befinden. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die ersten Jacaranda Bäume wurden 1888 aus Argentinien importiert und heute säumen die Straßen über 70.000 Jacarandas. Die mächtigen exotischen Bäume verwandeln die ganze Stadt im Frühling in ein fliederfarbiges Meer.  

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Unsere Tour beginnt im Nord-Osten der Stadt, am Union Building. Das Union Building thront seit 1910 auf einem kleinen Hügel über der Stadt und wurde vom namenhaften britischen Architekten Sir Herbert Baker entworfen, der ebenfalls einige weitere bedeutende in Pretoria und auch Kapstadt zu Beginn der Südafrikanischen Union erschaffte.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der neoklassizistische Bau wurde von Anfang an als Regierungssitz der Südafrikanischen Union genutzt und beherbergt noch heute einige Ministerien, das Büro des Präsidenten sowie das Staatsarchiv.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das gesamte Union Building ist nicht öffentlich zugängig, aber ein Blick vom Hügel auf die Innenstadt von Pretoria und ein Blick auf die bemerkenswerte neoklassizistische Fassade des Union Building lohnt sich immer.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der Vorplatz wird im Osten und Westen von zwei breiten Verwaltungsflügel, die jeweils an den Ecken zum Platz einen Turm besitzen, begrenzt. Diese beiden Verwaltungsgebäude werden durch einen mächtigen halbkreisförmigen Säulengang verbunden, der auch die eigentliche Bebauung im Norden des Platzes darstellt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Gegen Süden öffnet sich der Platz mit dem Amphitheater. Von hier hat man einen guten Panoramablick über die gesamte Stadt. Bei guter Sicht kann man über die Stadt hinweg schauen und in südwestlicher Richtung, das Voortrekker Monument erkennen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wir lassen uns hier von Hartmut absetzen und durchqueren das Gelände zu Fuß. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Zwei prächtige großzügige Freitreppen führen vom Vorplatz, über einige Terrassen hinunter in Garden of Remembrance. Unterwegs kommen wir am Delville-Wood Denkmal, welches an die Gefallenen im 1. Weltkrieg erinnert, vorbei.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

1994 zog hier der erste nicht-weiße Präsident, Nelson Mandela, ein und der ANC regiert seit dem von hier das Land. In dieser großartig gepflegten Parkanlage blühen nahezu ganzjährig verschiedenste einheimische Blumen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Überlebensgroße Standbilder von L. Botha, J.B.M. Hertzog und J.C. Smuts erinnern an die früheren Premierminister Südafrikas. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Leider wurde es inzwischen notwendig, die gesamte Parkanlage einzuzäunen, da sich hier illegale Squatter hier niederließen und das Gelände verwahrloste.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Auch heute treffen wir auf einige schlafende Gestalten und in der Rasenfläche liegen jede Menge Glasscherben versteckt. Kinder sollten hier nicht unbeaufsichtigt herum tollen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die Statue des Generals Louis Botha zu Pferd ist leider auch mit fiesen Schmierereien “verziert” worden. In seinem Schatten liegen auch Personen, die dort ihren Rausch ausschlafen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Am anderen Ende der Parkanlage wartet Hartmut auf uns und sammelt uns wieder ein. Es ist inzwischen sehr heiß geworden und aktuell bedeckt keine Wolke den Himmel.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wir fahren die Church Street entlang. Die Church Street ist mit 27 Kilometern die längste Strasse von Pretoria und auch Südafrika. Leider fiel auch diese Straße dem Umbenennungswahnsinn zum Opfer und die Straße wurde in mehrere Teile zerstückelt, die jeweils einen eigenen Namen bekamen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Im Zentrum der Stadt, dort wo sich die Curch und Paul Kruger Street kreuzen, befindet sich der Church Square, der ehemalige Marktplatz der Stadt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der Gründer von Pretoria, Marthinus Pretorius , bestimmte, dass der Platz als Marktplatz und Kirchhof genutzt werden sollte. Es wurde später nach den Kirchengebäuden benannt, die von 1856 bis 1905 in der Mitte des Platzes standen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das auffälligste Merkmal des Platzes ist seit Juni 1954 die Statue des verstorbenen Burenführers und Präsidenten der Südafrikanischen Republik, Paul Krüger, im Mittelpunkt. Statuen von vier anonymen Bürgersoldaten der Buren umgeben die von Krüger auf einer unteren Ebene des Sockels .

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

In den alten Zeiten kamen hier aller drei Monate die Buren aus der Gegend zusammen um das Abendmahl zu teilen und in späterer Zeit lagen auf dem Rasen in der Mittagspause die Büroangestellten, Studenten und Touristen.

Leider muss auch dieser Platz inzwischen vor dem allgegenwärtigen Vandalismus geschützt und eingezäunt werden. Eine gewisse Verwahrlosung ist auch hier unübersehbar.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der Justizpalast, dem dominierenden Gebäude am Platz, wurde 1898 eingeweiht und in ihm war während des zweiten Burenkrieges ein Krankenhaus eingerichtet. Heute ist dieses Gebäude Sitz des Obersten Gerichtshofes von Gauteng.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Von diesen Platz aus kann man die Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt alle innerhalb weniger Gehminuten erreichen. Beispielweise auch das Paul Krüger Haus, zu finden an der Church Street Ecke Potgieter Street. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

In diesem einst prächtigen viktorianischen Haus lebte Paul Kruger von 1884 bis 1901, wenn er sich in Pretoria aufhielt. Das Haus liegt nur wenige Minuten westlich vom Church Square, in der Church Street. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Leider ergeht es auch diesem denkmalgeschützten Gebäude nicht anders, als anderen historischen Denkmälern der Kolonialzeit. Man lässt es verwahrlosen und schließt es am Ende für die Öffentlichkeit.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Von dem Chruch Square kommen wir zum Naturkundemuseum in der Paul Kruger Street. Das Museum ist eines der interessantesten Naturkundemuseum, in dem aber auch geologische Funde und prähistorische Fossilien ausgestellt werden. Das spektakulärste Ausstellungsstück steht aber vor dem Museum: ein riesiges Walskelett. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wir erreichen das Melrose House in der Jacob Mare Street. Zwischen 1884 und 1886 erbaute sich der Transportunternehmer George Hyse dieses elegante viktorianische Haus, mit seien verspielten Giebeln, Erkern und der phantasievollen Innenausstattung. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das ganze Haus ist harmonisch in einen attraktiven kleinen Park eingebettet. Auch dieses denkmalgeschützte Haus ereilte das gleiche Schicksal: man nahm die Corona Krise zum Anlass das Haus für die Öffentlichkeit zu schließen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wir erreichen das im Südwesten liegende Voortrekker Monument. Monument ist eine schamlose Untertreibung für diesen gigantischen Monumentalbau.  

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das 1949 eingeweihte Monument, wurde zur Erinnerung an den Großen Treck und die Entscheidungsschlacht am Blood River errichtet.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Am 16. Dezember 1838 besiegten am Bufallo River 470 Buren, unter dem Kommando von Andrie Pretorius, etwa 12.500 Zulus. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die zahlenmäßig deutlich überlegen Zulus mussten sich aber bei den vernichtenden Gewehrfeuern der Buren und zweier kleiner Kanonen mehrmals zurückziehen und gaben schließlich auf. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Während dieses Gefechtes sollen nur drei Trekker verletzt, aber etwa 3.000 Zulus getötet worden sein. Auf Grund der vielen Toten, wurde der Bufallo River in Bloed River (Blut Fluss) umbenannt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die Schlacht am Blood River war für die Voortrekker ein bedeutender Sieg über die Zulus und ein Schritt zur Europäisierung des Landes.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Das Monument entstand in einer Zeit des wiedererstarkenden Nationalismus der Buren in Südafrika und ist noch heute ein bedeutendes Symbol für die Vereinigten Buren.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Der mächtige Kuppelbau selbst erinnert uns stark an das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig oder auch an die Bauten des Dritten Reiches. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Es ist umgeben von einer halbkreisförmigen Mauer, auf der sich ein Relief von 64 Ochsenwagen befindet. Dieser Kreis soll den Kral, das Lager der Trekker, symbolisieren, dass die Trekburen während der Nacht beschützte.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die Aussicht von hier oben ist phänomenal!

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Zum Abschluss, quasi auf dem Rückweg, liegt Fort Klapperkop in einem Naturreservat. Nach dem ersten Burenkrieg baute die Regierung der ZAR zum Schutz der Stadt vier Forts, die mit dicken Mauern, bombensicheren Kasematten und schweren Geschützen ausgerüstet waren. Diese Festungen kamen aber nie wirklich zum Einsatz und dienten nach der Besetzung der Briten als Truppenunterkunft. Leider ist auch hier das Tor verschlossen und wir können das Naturschutzgebiet nicht besichtigen. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Nach 4 Stunden, die vollgepackt mit Geschichte waren, kamen wir wieder an der Andante Lodge an.

Nach einem starken Kaffee, entrümpelten wir unseren treuen Urban Cruiser und ab ging es zum Farmstall zu unserem vereinbarten “Car Wash” Termin.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Übrigens, wer daran Zweifel hegt, dass der Urban Cruiser nicht mit dem neuen Suzuki Vitara baugleich ist, der kann einfach die Schlüssel vergleichen. Rechts, der von unserem Vitara zu Hause, links der des Toyota Urban Cruiser. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Micha darf den Wagen sofort zu den beiden Car Wash Boys auf die Wiese fahren und die legen auch gleich los. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Wir bestellen uns zur Zeitüberbrückung als Snack Sandwiches und dazu jeweils ein kaltes Getränk. Zusammen mit der Autoreinigung (innen und außen) kommen wir gerade einmal auf 238 Rand - für alles.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Die beiden Jungs geben sich wirklich Mühe und das Auto sieht nach rund einer Stunde aus wie fabrikneu. Per Handzeichen wird uns mitgeteilt, dass der Wagen fertig und abholbereit ist. Dafür gibt es für die Beiden ein dickes Trinkgeld, über das sie sich extrem freuen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 29

Heute Abend wird noch einmal der Grill Braai angeworfen und es gibt noch einmal Boerewors mit Gemsquash. 

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 30

Herrschaften und Oukies!

Es ist heiß und täglich wird es heißer. Schlappe 33 Grad hatte es heute Morgen schon und es soll auch heiß bleiben.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Zum Glück hat unsere Unterkunft ein gescheites Back-up-System, denn wir haben wieder einmal Load-Shedding Stufe 6. Das heißt, wie zum Beginn unserer Reise, bis zu 12 Stunden Stromausfall täglich.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Diese Unterkunft ist jedoch bestens gerüstet und die alternativen Energiequellen lassen sogar den Betrieb der Klimaanlage zu. Wenn uns nicht die Load-Shedding-App über den aktuellen Status permanent informieren würde (pling und pling und nochmal pling), dann wäre das Desaster hier gar nicht zu bemerken.

Da uns Hartmut für die Tour durch Johannesburg aus “Sicherheitsgründen” leider abschlägigen Bescheid erteilte, stellte sich die Frage: “Was machen wir denn heute interessantes?”

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Nachdem wir kurz Herrn und Frau Google befragten, kamen wir auf die fabelhafte Idee: “Zoo” Genauer gesagt The National Zoological Gardens of Pretoria.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Im Internet ist zu lesen, es handelt sich hier um einen der führenden Zoos dieser Welt. Gelistet mal unter den Top 10, dann wieder unter den Top 20 der bedeutendsten Zoos.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Zu lesen ist unter anderem (Übersetzung): “Der National Zoological Gardens, auch bekannt als Pretoria Zoo, ist der größte Zoo Südafrikas. Er ist auch der Einzige mit nationalem Status. Der Zoo beherbergt Tausende von Tieren und arbeitet für die Mission: „Die Erforschung, Erhaltung, nachhaltige Nutzung, Wertschätzung und Freude an Südafrikas außergewöhnlich reicher Biodiversität für den ganzen afrikanischen Süden zu fördern.“

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Na, dann kann ja nicht viel schief gehen und wir werden uns dieses Kleinod doch einmal genauer anschauen. Die Entfernung von unserer Unterkunft liegt bei rund 20 Kilometern mit einer Fahrzeit von etwa 30 Minuten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Zu finden ist der Zoo an der Ecke Paul-Kruger-Street und Boom-Street. Die Gegend stammt aus der alten Kolonialzeit, die unmittelbar angrenzenden Häuser ebenfalls.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Man sollte zwingend direkt auf dem Zoogelände parken, denn die Gegend gegenüber des Zoos ist mehr als unappetitlich. Das Bloed Street Shopping Centre, das auf der anderen Straßenseite liegt, könnte in jedem Apokalypse-Film die geeignete Kulisse geben.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Wir fahren durch das Eingangstor und der freundliche Park-Schranken-Wächter, der die 30 Rand Parkgebühren kassiert, ermahnt uns streng, den Bon mit dem QR-Code nicht zu verlieren, denn diesen würden wir bei der Ausfahrt zwingend benötigen.

Wir parken in der Frontrow. Mit uns sind etwa 8 Fahrzeuge auf dem Parkplatzgelände.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Der Eingang zum Zoogelände selbst gestaltet sich als schwierig, denn es ist alles irgendwie zu und “Under Constrction”. Rechts rum geht es nicht, links rum aber auch nicht.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Wir entscheiden uns für die “afrikanisch, pragmatische Lösung” und heben die Absperr-Gaze dann einfach hoch und krabbeln drunter her, um zu den Kassen zu kommen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Nach den Kassen lauert eine Fotografin, die uns erst einmal vor eine grün gestrichene Wand stellt und Fotos von uns macht. 

Wir vermuten, das soll ein “makeshift Greenscreen” sein, in den dann später eine afrikanische Szenerie eingeschnitten wird, mit uns als Hauptdarsteller davor.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Wir halten uns dann rechts, denn dort werden funkelnagelneue Golfcaddys zum Verleih angeboten - und da wir keine Lust auf 6 Kilometer Fußweg, bei über 30 Grad haben, mieten wir uns eins dieser (sehr zahlreich vorhandenen) Dinger.

Es gibt unterschiedliche Größen, von 4 bis 8 Personen können die Caddys, die zudem auch noch überdacht sind, transportieren. Die letzte Bank ist sogar ein Multitool und kann als Ladefläche umgeklappt werden, beispielsweise um die Kühlbox, einen Kinderwagen oder einen Rollstuhl darauf zu befestigen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Kostenpunkt pro Stunde umgerechnet circa 8,50 Euro - was schon ein üppiger Preis ist. Dazu kommen 200 Rand für das Deposit.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die Hälfte des Zoos liegt auf relativ flachem Gelände, die andere Hälfte an den Hängen eines Hügels. Die beiden Bereiche werden durch den Fluss Apies getrennt, der durch den Zoo fließt. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Der Zoo wurde um die Jahrhundertwende gegründet und das sieht man ihm auch an. Der Jugendstil ist unverkennbar.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Leider stammen viele der Gehege, ebenfalls noch aus dieser Zeit. Der Zustand dieser “zoologischen Einrichtung” ist einfach nur erschreckend.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Über den Daumen sind rund die Hälfte der Gehege leer. Nach unseren Recherchen sind viele der Tiere verstorben oder auch einfach nur “verschwunden”. Hier das Eisbärgehege ohne Eisbär:

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die Tigeranlage ohne Tiger:

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die Mehrheit der Tiere leben unter unvorstellbaren Zuständen. Ein viel zu kleines Gehege für den Leoparden. Das bemitleidenswerte Hippo dümpelt alleine in seinem Bassin.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Der letzte Elefant, der bis jetzt noch überlebt hat, während seine Artgenossen durch falsche Ernährung eingingen, steht apatisch da.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Einige Tiere, beispielsweise der Southern Hornbill, zeigen Anzeichen von Hospitalismus.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Das Koala-Gehe ist genauso leer, wie das Tigergehege oder die Rhino-Anlagen. Dafür gibt es bei den nicht vorhandenen Rhinos besonders geschickt installierte Fernrohre - nämlich verkehrt herum. Wir vermuten, damit man die nicht vorhandenen Rhinos auch nicht erkennen kann.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Ein einsamer Gorilla, ebenfalls der letzte seiner Art, hockt unter einem Baum im Schatten. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Alle Attraktionen, wie die Seilbahn oder die Kinderbespaßungen, sind verrottet und außer Betrieb. Nicht eine einzige gastronomische Einrichtung hat geöffnet.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Kein Restaurant, keine Bude, ja selbst der Getränkeautomat der Weltfirma Coca Cola ist “closed”.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Der Apies River, der “malerisch” durch den Zoo fließt, ist vollkommen vermüllt. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die große Vogelvoliere mit dem vielversprechenden Namen “Birds Paradies” sieht von außen so aus:

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

... und von innen so:

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die verwahrlosten leer stehenden Gehege wurden von wilden Vogelschwärmen okkupiert. Zum Beispiel die allgegenwärtigen Nilgänse, die sich ja auch bei uns in Europa zur Plage entwickelten. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die heiligen Ibisse nutzten ebenfalls ihre Chance und siedelten sich ungestört an. Hin und wieder einmal hat sich ein europäischer Storch oder auch ein afrikanischer Marabu dazwischen gemogelt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die wild im Zoo lebenden Hagedasch Ibisse drehten den eingesperrten roten Verwandten, den Scharlachsichlern, oder auch den Waldrappen (europäische Ibiss), buchstäblich eine lange Nase Schnabel.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Richtig fuchtig wurde ich jedoch, als wir an einem Gebäude angehalten und dazu aufgefordert wurden uns mit Baby-Löwen fotografieren zu lassen. Da gab es für die betreffende Zoo-Mitarbeiterin aber einen bösen Spruch.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die Mehrheit der angestellten Mitarbeiter zeichnete sich unserer Beobachtung nach nicht gerade durch besondere Betriebsamkeit aus. Man hockte überall im Schatten herum und pflegte soziale Kontakte zu seinen Mitarbeitern.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Besucher waren auch eher Mangelware. Ein paar Touristen, die man an einer Hand abzählen konnte, ging zu Fuß durchs Gelände und die Einheimischen (plus uns) kurvten im Golfwägelchen durch die Gegend.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Nach 2 Stunden hatten wir genug gesehen und wir verließen diesen furchtbaren Ort. Als wir unseren Golfcaddy zurückgaben, hatte es sich das Personal zum Mittagsschläfchen in den Bänken der Fahrzeuge gemütlich gemacht.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Bei der Ausfahrt kam gleich der nächste Knaller: wir erinnern uns, dass der Kassieren uns, in seiner Parkplatzbude, auf den hochwichtigen QR-Code aufmerksam machte ...

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

... bei der Ausfahrt stellten wir fest, dass das dazu gehörige Lesegerät gar nicht funktioniert, sondern der Typ sprintet jetzt aus seiner Bude, nimmt uns den Zettel händisch wieder ab und gibt dann ebenfalls händisch für uns die Ausfahrt frei. Da schnallt man ab!

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Nun wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu: nämlich dem Alkohol. Wir stellten bei unseren Recherchen fest, dass es im Stadtteil Silverton eine Mikrobrauerei gibt, die seit kurzem auch Whisky herstellt.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Nix wie hin! In einem Industriegebiet, in dem es hauptsächlich um Autos und deren Zubehör geht, liegt versteckt die kleine Brauerei-Distillery.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Moritz Kallmeyer, der Inhaber, stammt ursprünglich aus dem schönen, bayrischen Mittenwald, wanderte vor vielen Jahren nach Südafrika aus und fing an zu brauen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Die Craft Biere sind das Kerngeschäft und werden natürlich nach der deutschen Heimat benannt. Es gibt ein Altbier namens Düssel (das wir natürlich mit Abscheu und Verachtung strafen), dann gibt es das Altstadt Weißbier und ein rein, obergäriges Helles mit dem Idylle versprechenden Namen “Berghof”. Davon nehmen wir ein paar Flaschen für den eigenen Verzehr mit.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Selbstverständlich wandert auch der Single Malt Whisky “Drayman” mit zu den Einkäufen. Der Drayman ist benannt nach dem Kutscher, dem Fahrer (eben dem Drayman), der mit seinen von Shire Horses gezogenen Karren die Fässer durch Schottland transportierte.

Sdafrika 2022/23 - Tag 30

Es ist immer noch brüllend heiß und wir beschließen den Tag in unserer, vom Loadshedding unbehelligten, Unterkunft zu beenden. Wir werden schon ein bisschen zusammenpacken und ausmisten, was nicht mehr die Reise zurück nach Deutschland antreten wird.

Zum Abendessen gibt es wieder einmal vegetarisch, denn die 12 Stunden, die der Strom ausfällt, lassen unser Misstrauen gegenüber Lebensmitteln, die besonders verderblich sind, wachsen.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 31

Herrschaften und Oukies!

Unser Urlaub geht zu Ende und unsere Geduld mit dem elendigen Loadshedding ebenfalls. Aktuell sollen ein Duzend Kraftwerke außer Betrieb sein. Stage 6 mit Stromabschaltungen bis zu 12 Stunden täglich ist jetzt die neue Norm - bis auf weiteres ...

Sdafrika 2022/23 - Tag 31

Heute Nacht ist dann auch in unserer Unterkunft das Backup-System in die Knie gegangen, ab 4 Uhr waren dann der Strom komplett weg. Da mussten sich die Batterien erst einmal wieder per Solar aufladen. 

Unsere Vorräte neigen sich ebenfalls dem Ende zu. Nochmal Lebensmittel einkaufen lohnt für die “paar Stunden”, die wir noch hier sind, überhaupt nicht.

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Da kamen wir auf die tolle Idee zum Rietvlei Coffee Shop zum Frühstück zu fahren. Der besagte Coffee Shop liegt im gleichnamigen Rietvlei Naturreservat südlich von Pretoria.

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Als wir los fuhren kamen wir erst einmal gar nicht aus dem Tor raus, weil das ja - richtig erkannt - elektrisch funktioniert. Da musste einer der Hausangestellten manuell zur Hilfe eilen.

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Um es vorweg zu nehmen, das war eine der (positiven) Überraschungen des ganzen Urlaubs. Aus unserem geplanten Besuch zum Frühstück wurde ein Ganztagesausflug.

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Das Naturreservat ist etwa 4.000 Hektar (40 qkm) groß und umfasst den gesamten Rietvlei Staudamm, der den Rietvlei Fluss staut. Das Rietvlei Reservat ist zwischen der Autobahn R 21 (OR Tambo Airport Highway) auf der Westseite und der R 50 ( Delmas - Bapsfontein ) im Nordosten eingeklemmt. 

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Etwa 400 Vogelarten nutzen das Reservat, im wahrsten Sinne des Wortes “Ein Paradies für Birder”. 

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Mehrere Bird Hides erleichtern die “Jagd” nach den gefiederten Gesellen.  

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Einige davon sind auch mit Toiletten ausgestattet:

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Besonders erfreuten uns die zur Familie der Webervögel gehörenden langschwänzigen Widowbirds.

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Nur zur Balz legen sie dieses tolle Prachtkleid an und tanzen in der Luft, um die potentiellen Gegner und natürlich die Damenwelt zu beeindrucken.

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Wir konnten uns gar nicht satt sehen, da wir dieses “Tanztheater” jetzt zum allerersten Mal sehen durften.

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Das Reservat beherbergt aber auch rund 1.600 einzelne große Säugetiere.

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Geparden, Blessböcke, Weißschwanzgnus, Kuhantilopen, Elandantilopen, Steppenzebras, Wasserböcke, Riedböcke, Steinböcke , Grauducker, Büffel und Flusspferde können alle im Reservat gefunden werden. 

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Die Geschichte des Rietvlei Reservates reicht nahezu unglaubliche 200 Jahre zurück. 

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Bezeugen können die Historie die uralten Eichen, die noch immer um das alte Farmhaus, dem heutigen Coffee Shop, stehen. 

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Heute stehen darunter, im kühlen Schatten, die Bestuhlungen für die Gäste. Hier lässt es sich auch bei großer Hitze gut aushalten. 

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Die Vögel sind natürlich sehr an den Speisen interessiert, so, wie dieser Drongo hier, der immer näher rückte.

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Im Dezember 1836 erreichten die ersten Voortrekker unter der Führung von Andries Hendrik Potgieter das Gebiet, das heute als Rietvlei bekannt ist. 

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Daniel Elardus Erasmus war einer der Voortrekker in dieser Gruppe und war als „Doringkloof“ Erasmus bekannt.

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Er heiratete 1841 und wurde im September eingetragener Eigentümer der Rietvlei-Farm. 

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Nach seinem Tod hinterließ er den Hof seinen beiden Söhnen, die nördliche Hälfte Stephanus Petrus Erasmus und die südliche Hälfte Michael Christiaan Elardus Erasmus.

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Stephanus Petrus Erasmus „Swart lawaai“ und seine Frau Anna Catharina erbauten das historische Gehöft zwischen 1875 und 1904. Hier führten sie das Erbe der Viehzucht der Familie Erasmus fort. 

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Das Haus und die Farm, heute bekannt als Rietvallei, wurden 1912 an Donald Mackay Munro (geboren am 16. Februar 1872 in Faro, Bettyhill, an der Nordküste Schottlands) und seine Frau Ann Galbraith Murdoch, ebenfalls ursprünglich aus Schottland, verkauft. Sie hatten neun Kinder. 

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Munro kaufte einen 3.000-Morgen-Anteil der Farm Rietvlei. Ihr jüngstes Kind Betty wurde auf der Farm geboren. Er importierte ein paar Shorthorn-Rinder und baute eine reinrassige Herde auf, die auf landwirtschaftlichen Ausstellungen viele Preise gewann. 

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Der Hof war für damalige Verhältnisse sehr repräsentativ, mit einem sprudelnden kristallklaren Wasserbach, der durch den Garten vor dem Haus floss. Um das Haus herum befanden sich mindestens vier Obstgärten mit verschiedenen Früchten.

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Frau Munro war bekannt für ihre köstlichen hausgemachten Marmeladen und Gelees. Links vor dem Haus wuchs eine Catoba-Weinrebe und zwei lange Spaliere aus Weinreben wuchsen auf jeder Seite des Weges, der zum Haus führte.

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In der Mitte, dort wo heute sich heute der Pool befindet, war der alte “Löschteich”. Hinter dem Haupthaus steht heute noch das alte Backhaus, darin steht heute der Generator, der die Energieversorgung sicherstellt. Die Backhäuser errichtete man aus Gründen des Feuerschutzes immer abseits.

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Die Stadt Pretoria kaufte Rietvlei 1929, um die Stadt mit Trinkwasser zu versorgen. Im August 1938 führte Herr A. Weyers 67 Blessböcke von General Jan Smuts nahe gelegener Farm Doornkloof (im Osten) ein. Dies geschah, indem die Tiere zu Pferd von der Smuts-Farm zum Reservat getrieben wurden. Das Gebiet wurde später zum Naturschutzgebiet erklärt.

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Der Rietvlei-Staudamm wurde während der Weltwirtschaftskrise gebaut und 1934 fertiggestellt. Arbeiter erhielten 4 Schilling im Monat und die Erde wurde mit Maultierkarren weggekarrt. Der Damm wird vom Sesmyl (Six Mile) Spruit, fünf Brunnen (einer befindet sich auf einem angrenzenden Grundstück) und fünf Bohrlöchern gespeist. 

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Stromaufwärts vom Rietvlei-Damm befindet sich der Marais-Damm, der als Schlammdamm für den Rietvlei-Damm fungiert und dessen Ufer ein, bei den Locals, sehr beliebter Picknick-Platz eingerichtet wurde. Dazu wurden Toiletten gebaut und natürlich auch die beliebten Bird Hides.

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Ursprünglich war der Damm nicht öffentlich zugänglich, aber der Stadtrat von Pretoria plante das Reservat ökologisch und führte eine Reihe von Wildarten in das Reservat ein. 

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Das Nature-Reservat wurde 1948 proklamiert. Der Rietvlei-Staudamm versorgt Pretoria mit 15 % seines Wassers. 

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Die Straßen im Reservat sind gut gepflegt und dienen der Öffentlichkeit zur Wildbeobachtung und dem Personal des Reservats als Wartungsstraßen und Feuerschneisen. 

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Straßen teilen das Reservat in 31 Blöcke. Rotationsbeweidung wird im Reservat praktiziert, indem regelmäßig Blockflächen verbrannt und Lecksteine ​​als zusätzliche Fütterung verwendet werden.

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Das Reservat hat ein typisches Highveld-Klima mit trockenen, frostigen Wintern und durchschnittlich 724 mm Regen während der Regenzeit im Sommer. Die Temperaturen erreichen im Sommer bis zu 34°C und im Winter bis zu -2°C.

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Das Reservat besteht aus offenem Grasland mit welligen Hügeln mit einheimischen Bäumen, die in kleinen Gruppen gruppiert sind. Aufgrund früherer landwirtschaftlicher Praktiken wachsen im Reservat auch eine Reihe exotischer Bäume und Sträucher. 

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Die Silberakazie (aus Australien) ist der problematischste Eindringling, da sie keine lokalen Feinde hat und Samen bis zu 50 Jahre im Boden überleben können. 

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Das Reservat besteht aus einer Reihe verschiedener Lebensräume, die für erstklassige Vogelbeobachtungen sorgen. Die beiden Dämme im Reservat (mit Bird Hides) bieten offene Gewässer und Feuchtgebiete. 

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60 km gut gepflegter, meist geteerter und einigen unbefestigte, Straßen durchziehen das Reservat und ermöglichen den Zugang zu den verschiedenen Lebensräumen.

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Wir sind wirklich baff, da wir so ein riesiges Naturschutzgebiet, zwischen den Millionenmetropolen, mit einer derartig großen Artenvielfalt nicht im Entferntesten erwartet hätten. 

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Aus unserem geplanten Frühstück mit dem obligatorischen “nur mal gucken” wurde am Ende ein Ausflug von sage und schreibe 6 Stunden, die wir hier verbrachten - und wir sind davon vielleicht gerade einmal ganze 3 Kilometer doppelt gefahren.

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Übrigens werden von besagtem Coffee Shop auch Pirschfahrten angeboten. Die Gamedrives finden 3x täglich, jeweils um 8 Uhr, um 10 Uhr und um 3 Uhr statt.

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Zu besonderen Terminen gibt es auch Nightdrives. Buchbar sind die Fahrten über die Homepage, telefonisch oder eben auch direkt vor Ort.

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Wir sind total begeistert über unsere Entdeckung! Was für ein toller Abschluss unserer Reise ...

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 32

Herrschaften und Oukies!

Heute ist es soweit: es geht zurück nach Europa.

Sdafrika 2022/23 - Tag 32

Von der Andante Boutique Lodge bis zum Flughafen ist es gerade einmal eine halbe Stunde Fahrt. Besser kann eine Unterkunft nicht gelegen sein! Diese Ecke zwischen, Pretoria und Johannesburg, würden wir jederzeit wieder für einen Aufenthalt wählen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 32

Zuerst ging es zur Tankstelle zum letzten Auftanken unseres treuen Urban Cruisers. Natürlich mussten wir wieder eine Ehrenrunde drehen, da wir die Einfahrt zur Engen Tankstelle auch dieses Mal schlichtweg verpassten.

Sdafrika 2022/23 - Tag 32

Aber, ab da verlief alles andere smooth. Die Jungs an der Tankstelle kloppten sich quasi darum uns zu bedienen. Zu Zweit wurde an unserem Auto rumgewerkelt - und, was ganz wichtig war: den Tankwarten fiel auf, dass unsere Tankanzeige nicht 100% korrekt anzeigte. Dafür ist noch extra einer los und hat uns eine Quittung über die abschließende Füllmenge besorgt, um diese beim Leihwagenvermieter vorzulegen.   

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Die Abgabe des Leihwagens bei Woodford Car Hire klappte auch problemlos. Dank der guten Beschreibung der Tankwarte zum Abgabepunkt, fanden wir auf Anhieb die richtige Einfahrt zum Parkhaus, während andere noch ein wenig rumstocherten. Die Übergabe war ohne Schwierigkeiten, der Beleg zur Betankung wurde anstandslos akzeptiert. Auch diesen Autovermieter können wir zu 100% weiter empfehlen.

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Beim Check-In wartete bereits der bestellte Assistent-Service in Form einer reizenden, jungen Lady, die uns bis zur Shongololo Lounge begleitete.

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Auf die “Wall of Fame” haben wir es leider nicht geschafft ...

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... aber über den hier war ich ganz begeistert. Wer ihn noch nicht erkannt hat: George Michael!

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Leider war es doch recht betriebsam in der Lounge, so dass es nahezu unmöglich war ein paar gescheite Fotos zu machen.

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Es gab 3 warme Speisen zur Auswahl: süß-sauer marinierte Chicken Wings, ein vegetarisches Nudelgericht und eine Art Ragout mit Rindergulasch, das stark an das westfälische Pfefferpotthast erinnerte.

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Die Getränkeauswahl gab vom Mineralwasser bis Champagner alles her. Eine Herrengruppe machte von dem kostenlosen Angebot reichlich Gebrauch und kippte sich den Whisky on the rocks kräftig hinter die Binde.

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Zur vereinbarten Zeit war unsere Assistentin pünktlich zur Stelle und schon ging es zum Boarding. Auf dem Rückflug kam die Maschine aus Kapstadt und die Gäste aus Johannesburg waren sozusagen die Zusteiger.

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Zum Abendessen gab es wahlweise Schrimps mit irgendwas und die, von uns gewählte, Hähnchenbrust mit Bohnen.

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Als Hauptgerichte gab es eine vegetarische Nudelkomposition, Rinderfilet (siehe oben) und südafrikanischen Kingklip Fisch (siehe unten) zur Auswahl.

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Zum Dessert wurde wieder, wie schon auf dem Hinflug, eine süßes Dreierlei serviert ...

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... und den Abschluss bildete die Käseplatte.

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Die Getränkeauswahl war auf dem Rückflug sehr begrenzt. Es wurde nur noch ein Weißwein ausgeschenkt und ein einziger Rotwein. 

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Als der Mittelmeerraum erreicht war, begann man damit das Frühstück zu servieren.

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Zur Auswahl standen die Pancakes mit zweierlei Soße (oben) und das warme Omelette, das leider furchtbar nach ranzigem Fett schmeckte.

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In Brüssel angekommen war der gebuchte Assistent zwar zur Stelle, jedoch sah er seine Aufgabe unten am Gepäckband für beendet.

Sdafrika 2022/23 - Tag 32

Im Parkhaus waren wir dann noch eine knappe Stunde damit beschäftigt das Auto auszulösen, da die prepaid Buchung einfach nicht vom Automaten akzeptiert wurde. Am Ende stellte sich noch heraus, dass die prepaid online Buchung - trotz großer Rabattversprechung - teurer war, als wenn wir ganz normal eingefahren und ein Ticket gezogen hätten. Da haben wir wieder was gelernt!

Ich danke meinen Lesern, die bis hierhin tapfer durchgehalten haben, für die Aufmerksamkeit. 

Wir lesen uns wieder im Mai & Juni, wenn Ihr möchtet, wenn es für uns nach Südengland geht.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Augrabies Falls in full flood


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1 year ago

The Marula tree, as the source of several fascinating legends, has become a sacred and intricate part of ancient African culture. Locals have revered these trees for centuries and refer to them fondly by various names.

Because elephants travel for miles to feast on the wild fruit, locals call it ‘The Elephant Tree’. African folklore also refers to it as ‘The Marriage Tree’. Apart from making a beautifully natural wedding canopy, it’s also said to have aphrodisiac properties and features in tribal fertility rites. The ripening of the Marula fruit in summer coincides with great celebrations in many parts of Southern Africa. In Swaziland, for example, the annual Marula Festival is celebrated at the king’s royal residence, sustaining the belief that the Marula fruit is fit for kings and queens.

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Der Marula-Baum als Quelle faszinierender Legenden ist zu einem heiligen und komplizierten Teil der afrikanischen Kultur geworden. Die Einheimischen verehren diese Bäume seit Jahrhunderten und benennen sie liebevoll mit unterschiedlichen Namen.

Da Elefanten kilometerweit laufen, um sich an den Wildfrüchten zu erfreuen, nennen die Einheimischen ihn “The Elephant Tree”. In der afrikanischen Folklore wird es auch als “The Marriage Tree” bezeichnet. Abgesehen davon, dass er einen wunderschönen natürlichen Hochzeitsbaldachin abgibt, werden ihm auch aphrodisierende Eigenschaften nachgesagt. Die Reifung der Marula-Frucht im Sommer fällt mit großen Feierlichkeiten in vielen Teilen des südlichen Afrikas zusammen. In Swasiland zum Beispiel wird das jährliche Marula-Fest in der königlichen Residenz des Königs gefeiert, um den Glauben zu stärken, dass die Marula-Frucht den Königen und Königinnen vorbehalten ist.

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1 year ago
Family asks for space as search for missing German tourist continues
Tom Frischke, the brother of missing German tourist Nick Frischke, has asked that the family be given space while police continue their investigations into his disappearance.

‘The family of ours would like to have a little peace,’ he said. ‘We hope hour by hour that my brother comes home alive. The search measures by the police and aid organisations are ongoing.’

‘Around 80 messages and calls come from various private individuals and media every day. For interviews, questions or if you just want to help, please contact the local police.

‘Thank you for your understanding.’


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1 year ago
20 years and 200 rhinos later: How conservationists are growing the black rhino population | News24
News24
Since its inception in 2003, the Black Rhino Range Expansion Project has relocated more than 230 rhinos to create 15 new black rhino populat

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1 year ago

Kruger NP => Leopard vs. Baboons

Ch😲


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