Antoniuswall - Tumblr Posts
Laird Hasenbär in Schottland - Tag 3 Teil 2
Lairds and Ladies!
Wenn man den Briten Glauben schenkt, dann gibt es nichts, was eine gute Tasse Tee nicht richten könnte...

Gilt das eigentlich auch für Kaffee & Kuchen? Jedenfalls besserte sich am Nachmittag das Wetter erheblich und es wurde schön! Wir widmen uns nun dem Antoniuswall und den Römern, die dafür verantwortlich waren.

Der Antonine Wall (Antoniuswall) ist eine Befestigungsanlage bzw. eine Art Befestigungswall, der von den Römern auf der Länge des so genannten Central Belt in Schottland erbaut wurde. Der Wall schlängelte von Clyde nach Forth. Diese Strecke ist heute auch als die Clyde-Forth Frontier Line bekannt.

Die Römer hatten im ersten Jahrhundert nach Christus mehr als die halbe britische Insel unterworfen und dort ihre Kultur etabliert. Der Norden Britanniens, also Schottland, blieb unbesetzt aber nicht unbeeinflusst.

Der Wall sollte das römische Reich vor den Pikten schützen. Die Pikten sind ein schottisches Urvolk, das in den ersten Jahrhunderten nach Christus weite Teile des heutigen Schottlands beherrschte.

“Pikten” das bedeutet “die Bemalten”, ebenso wie der Name, den die Iren ihnen gaben: „Cruithini“. Es wird vermutet, dass die Römer damit Tätowierungen der Menschen im Norden Großbritanniens meinten. Zumindest hat sich diese Sichtweise durchgesetzt. Einen Beweis, dass die Körper der Nordmenschen bemalt waren, gibt es jedoch nicht.

Man geht davon aus, dass mit dem Bau des Antonine Wall um das Jahr 142 vor Christus begonnen wurde und der Bau etwa zwölf Jahre dauerte. Aufgrund des Alters kann man vom Antonine Wall heute nicht mehr sehr viel sehen. Es gibt aber ganz gut erhaltene Teile bei Bearsden, Kirkintilloch, Twechar, Croy, Falkirk und Polmont.

Den Namen erhielt der Befestigungswall, weil er während der Herrschaft des Antoninus Pius erbaut wurde. Einst reichte der Antonine Wall auf einer Strecke von ca. 63 km von Old Kilpatrick bis Bo'ness. Der Antonine Wall war dabei als eine Art Pendant und stellenweise Ersatz für den Hadrian's Wall im Süden gedacht.

Im Gegensatz zum Hadrian's Wall war der Antonine Wall viel kürzer, da der Central Brelt in seiner Ausdehnung auch kleiner als die Wegstrecke des Hadrian's Wall war.

Außerdem bestand der Antonine Wall auch weniger aus richtigen Steinen als vielmehr aus verdichtetem Gras, welches mitsamt dem Erdbesatz zu einer Art Wallgraben aufgebaut wurde.

Aus 3 Meter Rasen und 5 Meter tiefen Gräben gebaut, brauchte es eine Streitmacht von 7.000 Mann, um den Wall zu erbauen. Die durchschnittlich Höhe des Wall soll immerhin ca. 4 Meter betragen haben. Entlang des Walls wurden insgesamt 19 Forts gebaut. Eines der besterhaltenen Forts ist Rough Castle Fort.

Obwohl diese Festung die zweit kleinste des Antoniuswalls ist, ist sie mit Abstand die am besten erhaltene und bietet die spektakulärsten Ausblicke auf die erhaltenen römischen Überreste.

Hier sehen Besucher ein hervorragendes Beispiel für den Graben des Antoninuswalls, den höchsten noch erhaltenen Teil des Walls, Liliengruben zur Verteidigung nördlich der Mauer und leicht identifizierbare Festungs- und Nebenanlagen, darunter mehrere Gräben und Tore. Dies ist die beste Stelle, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie die Grenze und ihre integrierten Festungen funktionierten.

Dem Antonius Wall war aber kein langes strategisches Leben beschieden, denn die römischen Truppen gaben dem Druck der Pikten schon 20 Jahre nach Fertigstellung nach und zogen sich Richtung Hadrian's Wall zurück.

Um 208 n.Chr. kamen die römischen Truppen unter Septimius Severus noch einmal zum Antonine Wall zurück, konnten ihn aber erneut nicht sehr lange halten.

Über 7.000 Soldaten waren auf dem Antoninuswall im ganzen Imperium stationiert, die die feindlichen Linien patrouillierten und verteidigten. Der Wall wurde in jener Zeit wohl auch als Severan Wall bezeichnet, der Namen findet sich in einigen alten Überlieferungen wieder.

Um die Zeit von 410 nach Christus ließ das weströmische Reich seine Provinzen auf der Insel im Stich. Das soll nicht heißen, dass nun keine Truppen mehr im Lande waren, vermutlich blieben die Grenzwachen zum Beispiel vor Ort.

Doch das Fehlen der römischen Autorität machte sich insgesamt bemerkbar und über die Jahre setzte ein Niedergang der römischen Lebensweise ein und damit leider auch der der Geschichtsschreibung.

Andere Kräfte nahmen nun das Heft in die Hand, zum Beispiel die Angeln und die Sachsen, die aus Germanien über das Meer gekommen waren. Und es war in dieser Zeit, dass auch das Piktenreich begann sich als zusammenhängendes Gebilde herauszuschälen.

Der Antonine Wall ist bislang, ungeachtet aller Bestrebungen aus Großbritannien und Schottland, von der UNESCO nicht zum Weltkulturerbe ernannt worden (Stand 2020), zählt aber wie der Hadrian's Wall zu den anerkannten Welterbestätten "Grenzen des römischen Imperiums (seit 2008) und ist damit als Teil der Limes-Anlagen letzten Endes in der Liste der UNESCO eingetragen.

Es gibt keine Anzeichen mehr für eine Mauer, aber bei Callendar befindet sich ein Graben, der ein bekannter Teil des Weges ist. Erfahren kann man mehr in der Ausstellung im Callendar House und einigen dort geborgenen Artefakten.

Der Tunnel, der zum Aquädukt des Falkirk Wheel führt, wurde unter dem Antonius Wall hindurch erbaut. Mit einer Schneise hätte man dem Wall an dieser Stelle erheblichen Schaden zugefügt und das wollte man vermeiden.

Rechter und linker Hand des Kanals führt ein Fußweg über den Antonius Wall. So können Spaziergänger und Radfahrer die Kanalseite wechseln.

Außerdem ergeben sich von dort oben noch einmal wunderschöne Ausblicke auf die Umgebung.

Folgt man dem Wanderweg in Richtung Rough Castle, entdeckt man an einer Stelle eine Gruppe sogenannter “Standing Stones”.

Natürlich haben auch wir versucht durch Berührung der Steine eine Zeitreise anzutreten, wie die Protagonistin Claire in der Serie Outlander. Dafür haben wir den Hasenbären als Versuchsobjekt vorgeschickt.

Es funktionierte aber nicht! Entweder waren die Steine defekt oder es ist war nicht der richtige Zeitpunkt oder Hasenbären eignen sich einfach nicht für Zeitreisen durch neolithische Steingruppen.

Es kann natürlich auch sein, dass man uns im TV schlichtweg angelogen hat und die Geschichte gar nicht stimmt ...
Oidhche mhath!
Angie, Micha und Laird Hasenbär