Flora MacDonald - Tumblr Posts
Laird Hasenbär in Schottland - Tag 12 Teil 1
Lairds and Ladies!
Das Wetter ist heute wirklich grauenhaft.

Die ganze Nacht tobte schon ein Sturm, der sich heute Morgen noch fortsetzt. Es ist grau, doch hin und wieder fegt der Wind blaue Wolkenfelder frei.

Wir drehen eine Runde über den nördlichen Zipfel der Insel. Der Wind rüttelt kräftig am Auto und die GoPro zittert so stark, da kann selbst der Stabilisator nichts mehr ausrichten.

Die armen Radler, die die Insel mit den schwer bepackten Fahrrädern erkunden, können sich kaum auf dem Rad halten. Wir haben jedes Mal Bedenken, dass da gleich einer vor uns auf der Straße liegt.

Erste Station unserer heutigen Runde ist das Museum of Island Life. Museum bei Mistwetter geht immer.

Diese sensationelle Idee haben natürlich noch andere Leute. Entsprechend gut gefüllt ist der Parkplatz. Die Harleys gehören zu einer französischen Motorrad Gruppe.

Im Museum of Island Life kann der Besucher sich in die Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts zurückversetzen lassen. Das Museums-Dorf besteht aus sieben alten Blackhouses.

Blackhouses sind düstere, aus Stein gemauerte Häuser, deren Dächer mit Stroh oder Reet gedeckt sind. Schwere Steine baumeln als Befestigung des Daches seitlicher herunter.

Dunkle, strohgedeckte Häuser ducken sich in die Landschaft von Skye. In ihrem Inneren ist es eng und es riecht nach Torffeuer. Das Skye Museum of Island Life zeigt seinen Besuchern, wie sich das Leben vor hundert Jahren hier angeblich abgespielt haben soll.

Die sogenannten Blackhouses waren in den Highlands, und besonders auf den Hebriden, die traditionelle Behausung der Bauern, der sogenannten Crofters. Da sie nicht viel Geld hatten, griffen sie auf billiges Baumaterial zurück: Stein und Stroh.

Für das Holz des Dachstuhls mussten sich die Erbauer schon etwas ausdenken – Skye war damals nicht bewaldet. So verließ man sich auf Treibholz, das an der Küste angeschwemmt wurde, ähnlich wie auf Island.

Der Platz im Inneren eines solchen Hauses ist begrenzt, was einem das Wohnhaus des Museums gut vor Augen führt: Eine Stube, zwei Schlafzimmer – das war es. Angeblich ist noch immer alles original eingerichtet - was wir allerdings hier und da anzweifeln.

Geheizt wurden die Häuser mit Torffeuern, deren Rauch einen ganz eigenen, strengen aber angenehmen Geruch verbreitet. Einen Geruch, der einem noch heute hier um die Nase weht.

Neben einem Wohnhaus gibt es im Museum of Island Life auch eine Schmiede, eine Weberei und natürlich darf auch ein simpler Stall nicht fehlen. Gelegentlich müssen wir uns ein Grinsen verkneifen, da manche Darstellung schon rührend naive geraten ist.

Bei der Schmied-Puppe sind wir uns jetzt nicht ganz einig darüber, ob er nun Vader Abraham ähnelt oder doch eher Hardy Krüger die Frisur geklaut hat. Für einen Schmied sind jedenfalls eindeutig zu wenig Muskeln an den Armen. Mit den spindeldürren Dingern hat der gerade einmal ein Shettlandpony beschlagen bekommen.

Zwischen den Blackhouses stehen weitere alte Gerätschaften und Vehikel für die Feldarbeit. Zum Beispiel ein Pflug und Karren, vor die ein Pferd gespannt werden konnte.

Auch hier zweifeln wir daran, ob die Gebrauchsgegenstände im täglichen Leben tatsächlich so farbenfroh angepinselt waren, oder ob da jemandem schlicht die Phantasie durchgegangen ist.

Wichtig ist noch das Ceilidh-House. „Ceilidh“ (sprich etwa „Käili“) ist das gälische Wort für ein geselliges Beisammensein – meist mit Musik. Man kann also sagen, es war das Gemeindezentrum des Dorfes.

Darin befinden sich jetzt alte Dokumente und Briefe, die das Leben der Dorfbewohner ein wenig nachzeichnen. Daneben hängen viele alte Postkarten und Fotografien, die sogar den Besuch der Herzogin von York im Jahre 1933 zeigen.

Noch bis in die 1930er Jahre hinein waren die Blackhouses hier tatsächlich bewohnt. Als dann schließlich die letzten Bewohner gingen, trafen schlaue Köpfe die Entscheidung dieses Dorf zu erhalten. Das erste Haus wurde bereits 1965 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Übrigens: Wenn man die kleine Seitenstraße vom Parkplatz des Museums aus weiter nach hinten durch geht, gelangt man zu dem Friedhof, auf dem Flora MacDonald begraben liegt.

Das sollte man unbedingt mitnehmen. Ihr Grab zu besuchen gehört einfach zu den Dingen auf Skye, die man gesehen haben sollte.

Flora MacDonald war die Fluchthelferin des Bonnie Prince Charlie, dem Anführer des Jakobitenaufstands, der in Culloden sein trauriges Ende nahm. Doch nach der gescheiterten Rebellion führte sie noch ein langes Leben, teilweise sogar in Nordamerika. Nach dem Unabhängigkeitskrieg dort, kehrte sie nach Schottland zurück.

Am 5. März 1790 starb die große Heldin Flora MacDonald auf der Insel Skye im Alter von 67 Jahren nach kurzer Krankheit. Ihr Mann folgte ihr zwei Jahre später ins Grab.

Floras Leiche wurde in ein Bettlaken gehüllt, in dem Bonnie Prince Charlie einst auf Skye übernachtete. Der Prinz war zwei Jahre zuvor bereits in Rom verstorben.

Beide hatten sich nie wieder gesehen und nie wieder miteinander kommuniziert. Doch weiß man, dass Prince Charles Floras Namen stets mit höchstem Respekt erwähnte.

Als sie starb, war das Begräbnis das größte, das jemals auf Skye stattgefunden hat. Bei der Beerdigung gab es einen Trauerzug mit 3.000 Menschen – und es wird gesagt, es wären dabei auch 300 Liter Whisky geflossen.

Jahre später wurde auf ihrem Grab ein großes Keltenkreuz als Gedenken an sie errichtet. Darauf stehen die berühmten Worte von Samuel Johnson, einem Schriftsteller und Gelehrten, der Flora 1773 besucht. Er sagte damals über sie: „Ihr Name wird in die Geschichte eingehen, und wenn Mut und Treue Tugenden sind, dann wird er mit Hochachtung genannt.“

Selbstverständlich ist die Ruhestätte der Heldin der Highlands die größte und auffälligste auf dem Gottesacker. Doch wird der Besucher rasch feststellen, dass es unmöglich aus der Zeit ihres Ablebens im 18. Jahrhundert stammen kann – es sieht frisch und neu aus. Kein Wunder, denn das Steinkreuz wurde komplett erneuert. Das alte hatte zu sehr gelitten.

Wenn man das Grab der Flora ausreichend bewundert hat, sollte man sich aber noch weiter auf Erkundungstour über den Friedhof begeben. Es gibt viel Kurioses zu sehen.

Die Gräber sind alt und verwittert, haben alle eine eigene Vergangenheit. Hier steht ein altes Keltenkreuz, dort haben die Eckpfosten der Begrenzung die Form alter Highland Schwerter.

Eine Grabplatte etwa beginnt mit den Worten: „Hier liegen die Überreste von Charles MacArthur, dessen Ruf als ehrliche Mann und bemerkenswerter Dudelsackspieler diese Generation überdauern wird, denn seine Manieren waren leicht und ordentlich wie seine Musik und seine Finger werden“ – abrupt enden die Zeilen ungefähr auf der Hälfte des Steins.
Die Platte markiert die sterblichen Überreste des Pipers Charles MacArthur. Als er starb, gab sein Sohn beim Steinmetz die Grabinschrift in Auftrag. Das Schicksal wollte jedoch, dass der Sohne kurz darauf selbst ertrank. Ohne Chance auf Bezahlung stellte der Steinmetz die Arbeit sofort ein und hinterließ den unvollendeten Text.

Noch etwas weiter hinten steht ein kleines Gebäude, eine Art Mausoleum. Es ist die Ruhestätte des Arztes John MacLean, der hier 1793 beerdigt wurde.

Über die Hochebene fegt der Wind derartig, dass man sich kaum auf den Beinen halten kann. Einige Grabsteine schwanken tatsächlich bedrohlich im Wind und nicht jeder konnte der Kraft der Natur standhalten.

Etwa 4 Kilometer weiter von dem Museum of Island Life befindet sich das Duntulm Castle.

Malerisch auf einer Klippe gelegen, liegen die wenigen Reste von Duntulm Castle, vor einer traumhaft schönen Umgebung. Ein schmaler Pfad führt an den Klippen entlang.
Auch hier fegt der Sturm so stark, dass einige Besucher ins straucheln geraten und sogar stürzen.

Von der Ruine ist nicht mehr viel erhalten und wird wohl in den nächsten Jahren irgendwann verschwunden sein, wenn die Klippen weiterhin ins Meer stürzen. Mit einem Zaun wird man davon abgehalten bis nach vorne vorzudringen, denn die letzten Mauern sehen sehr instabil aus.
Duntulm ist so alt, seine Ursprünge sind vage – eine Legende besagt, dass es in einer Nacht von 5.000 Feen erbaut wurde.

Es wird jedoch angenommen, dass Duntulm erstmals in der Eisenzeit befestigt wurde, und die Stätte wird weiterhin mit dem Namen Dùn Dhaibhidh oder "Davids Fort" in Verbindung gebracht. Später wurde es von den Nordmännern befestigt und im 1400 Jahrhundert vom Clan MacDonald eine Wehranlage errichtet.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war Trotternish unter der Kontrolle der Rivalen der MacLeods auf Skye, der MacDonalds of Sleat. Sie scheinen eine Reihe von Verbesserungen an der Burg vorgenommen zu haben. Es muss während der Zeit des Clan MacLeod gewesen sein, dass James V. 1540 das Schloss besuchte, wo er von seiner Stärke und der Qualität der gebotenen Gastfreundschaft beeindruckt war.

Später, 1549, wird es als “Castell of Donntwyline” bezeichnet und ist im Besitz von Donald Gromsone. Ab 1618 lebte Donald MacDonald (Donald Gorm Og), das 9. Clanoberhaupt, auf der Burg, baute sie um und erweiterte sie um einen Turm. Er hatte sich verpflichtet, sie instandzuhalten.
Ab dem Jahr 1732 wurde Duntulm Castle verlassen und man nutzte es als Steinbruch für den späteren Wohnsitz von Alexander MacDonald. Um die Residenz der MacDonalds ranken sich mehrere Geistergeschichten.

Die Legende besagt, dass das Castle aufgegeben wurde, nachdem ein Kindermädchen versehentlich den kleinen Sohn des Clan-Häuptlings aus einem Schlossfenster über den Klippen fallen ließ.
Die Geister des Kindes und des Kindermädchens, das als Vergeltung getötet wurde, sollen immer noch durch die Ruinen wandern. Sie werden anscheinend von dem Geist von Hugh MacDonald begleitet, der im 17. Jahrhundert ein Komplott gegen den rechtmäßigen Clan-Häuptling inszenierte.

Der Chief fand heraus, dass Hugh plante, ihn zu ermorden, und warf Hugh in den Kerker, wobei er ihm einen Teller mit äußerst stark gesalzenem Rindfleisch und einen leeren Wasserkrug mitgab.
Nachdem Hugh das Rindfleisch verspeist hatte, war er durstig, entdeckte aber, dass der Wasserkrug leer war. Er starb und sein Wehklagen soll aus den Tiefen des Schlosses zu hören sein. In lauen Sommernächten soll man das Schluchzen besonders gut hören können.
Wir überlegen, wann es denn hier oben wohl hier oben “laue Sommernächte” gibt? Oder, was der Insulaner darunter verstehen könnte? Wir hören jedenfalls nur Wind und sonst nix.

Wer sich der Burg nähert, stellt fest, dass ihre Erbauer die natürliche Verteidigung auf drei Seiten ergänzten, indem sie einen Graben über die Landseite gruben.

Gleich hinter dem Graben befindet sich ein Steinhaufen zum Gedenken an die MacArthurs, die (Erb-)Pfeifer der MacDonalds.

Die Vorburg hinter dem Graben ist von einer Reihe von Fragmenten von Steinmauern besetzt, die eine Reihe verschiedener Elemente der Burg darstellen.
Im höchsten Teil des Geländes befand sich einst der Burgfried, unter dem man noch einen Teil eines tonnengewölbten Kellers erkennen kann.
Die nordwestliche Ecke der Vorburg wird von den Überresten einer scheinbar großen Halle eingenommen. An einigen Stellen befinden sich noch Teile von Vorhangfassaden.

Bilder aus der Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeigen, dass die Ruinen damals noch viel substanzieller waren als die, die man heute vorfindet.
Teile des Burgfrieds waren damals noch mehrere Stockwerke hoch. Es scheint, dass im vergangenen Jahrhundert einige der Steinmauern der Burg für lokale Bauprojekte wiederverwendet wurden, während andere Teile abgetragen wurden. Ein Turm stürzte 1990 einfach ins Meer.

Die Anfahrt aber lohnt sich trotzdem, denn die Strecke von Portree rauf, ist schon sehr besonderes. Aber Achtung! Diese Straße soll für das Auftauchen von Geisterautos berüchtigt sein.

Es gibt unterschiedliche Berichte darüber, was genau es ist, obwohl einige es als Austin von 1934 bezeichnen.
Das Fahrzeug wurde erstmals 1941 von Dr. Allan MacDonald gemeldet, der anhielt, um das Auto vorbeizulassen, als er es mit hoher Geschwindigkeit auf der damals einspurigen Straße fahren sah. Es wurde auch vom örtlichen Postboten gemeldet.

Elizabeth Byrd erwähnt das Auto in ihrem Buch A Strange and Seeing Time und schreibt, dass ihr berichtet wurde, es sei ein Geisterauto, das aus einem tödlichen Verkehrsunfall resultierte.
Dieser führte dazu, dass der Fahrer, ein Kirchenminister, vermutlich aus Schuld den Verstand verlor. So kann es gehen!

Die einzigen Geisterautos, die wir sehen konnten, waren die, an denen Touristen am Steuer saßen ....