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6 years ago

Namibia 2018/19 - Teil 4

Herrschaften und Oukies!

Was hat es uns gut auf der Frans Indongo Lodge gefallen! Das war wirklich prima: nette Zimmer und gut ausgestattet.

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Man merkt, dass sich bei der Ausstattung hier jemand richtig Gedanken gemacht hat.

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Das Personal war ebenfalls überdurchschnittlich gut ausgebildet. Nicht nur im Restaurant, sondern auch im Housekeeping und an der Rezeption.

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Auch Johannes, unser Gamedrive-Fahrer, war gut im Thema und konnte selbst uns “alten Hasen” noch etwas beibringen. So war für uns völlig neu, dass beispielsweise Zebras total auf Omajova-Pilze stehen und die für ihr Leben gerne fressen.

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Die Antilopen bekommen gerade ihre Jungen und so konnten wir gestern Abend sogar miterleben, wie ein “frisches”  Gnu-Baby fehlgeprägt wurde. Das Kleine war gerade erst geboren und zwar vor einem großen Termiten-Hügel. Als wir uns jetzt mit dem Fahrzeug näherten stiebte die Herde auseinander und das Baby-Gnu hielt tatsächlich den Termiten-Hügel für seine Mama. Hoffentlich hat die Gnu-Mama ihr Baby wieder gefunden.....

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Da die 6er Gruppe immer noch nicht aufgetaucht war, frühstückten wir heute Morgen wieder ganz alleine. Anschließend war wieder Koffer packen angesagt und schon waren wir wieder auf der Piste - in Richtung Etosha.

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Unsere erstklassige Gummi-Korallenschlange, die wir immer auf dem Armaturenbrett liegen haben, hat an den Polizei-Checkpoints für große Aufmerksamkeit (und Heiterkeit) gesorgt.

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Wir kamen gut voran und so erreichten wir Tsumeb gegen 11.15 Uhr.  Tsumeb lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 Meter hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es mit den Ovambos gegen Tabak ein.

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Um 1900 begann man mit dem industriellen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt. 

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Unser Ziel war jedoch das Museum in der Main Street. Für alle an Geologie und an Geschichte Interessierten ist es ein Muss mit der umfangreichen Mineralien-Sammlung. Das Museum informiert über den Bergbau in Tsumeb und die Geschichte der Stadt, aber auch über die Kultur der San und anderer Volksgruppen.

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Die engagierte Kuratorin Ilse Schatz, die das Museum 1975 gründete, verstarb leider im April 2017. Frau Schatz war eine Legende in Namibia und erzählte gern interessante Geschichten aus der Kolonialzeit von Tsumeb. Sie hat darüber sogar ein Buch geschrieben, das im Museum erhältlich ist.

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Im Juli 1915 versenkte die deutsche Schutztruppe ihre letzten Kanonen und Gewehre im Otjikoto See, bevor sie vor den übermächtigen südafrikanischen Truppen kapitulierte. Einige dieser Geschütze wurden Ende der 80er Jahre aus dem See geborgen und stehen heute - sorgsam restauriert - im Tsumeb Museum.

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Nach dem Museumsbesuch ging es für uns ins Sindano Court Restaurant, zum Mittagsimbiss. Die Damen des Museums ermahnten uns vorher noch eindringlich ganz besonders aufmerksam zu sein, da die Kriminalität rapide ansteigen würde.

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Nachdem wir uns mit einem Burger gestärkt hatten, fuhren wir weiter zum Otjikoto-See. Den hatten wir damals noch nicht besucht - schlichtweg aus Zeitgründen.

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Der See liegt 25 Kilometer nordwestlich von Tsumeb, um ihn ranken sich viele Geschichten und Mythen. Der See hat einen Durchmesser von nur 100 Metern und ist - zusammen mit dem in der Nähe liegenden Guinas See - der einzige natürlicher See in Namibia. 

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Der Otjikoto Lake hat eine extreme Tiefe, nämlich von 120 Metern. Es handelt sich eigentlich um eine eingestürzte Höhle, die schräg in die Tiefe führt. Die einheimischen Ovambos glauben angeblich, dass niemand aus dem See wieder lebend herauskommt. In der Tat ertrank 1927 ein Mann im Otjikoto See. Die Leiche wurde nie gefunden.

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Bei unserem Besuch zeigte sich das Gelände recht verwahrlost. Der Eintritt betrug für uns stolze 50 N$. Dafür ist dann die Toilettenanlage zwar halbwegs sauber, jedoch nicht funktionstüchtig. Kein Wasser für die Klospülung, kein Wasser aus dem Hahn, kein Wasser aus den Duschen, keine Sitze auf den Kloschüsseln, die Türen hängen lose....

Und an den Braaiplätzen im zugehörigen Park toben ganze einheimische Familienclans herum. Da war dann auch klar, wieso das Wasser abgestellt wurde, denn sonst würden die den ganzen Stamm zum Duschen und Wäsche waschen mitbringen.

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Inzwischen war es doch brüllend heiß und so waren wir froh, dass wir wieder im klimatisierten Auto sitzen konnten. Es waren nur noch ein paar Kilometer bis zur neuen Unterkunft, der Emanya Etosha Game Lodge, östlich des Nationalparks.

Die Lodge sieht schick aus, aber es bröckelt doch schon sehr und in dem Pool mit der grünen Brühe gehen wir bestimmt nicht baden - das steht schon mal fest!

Allerdings hat sich Michael zu einer kostenlosen Fußmassage (mit Fußbad und Peeling) nach der ganzen Fahrerei überreden lassen. Ihm hat es gefallen!

Das Abendessen bestand aus sagenhaften 5 Gängen - und die waren sogar richtig klasse. 

Das Beste an der Lodge ist jedoch das Wasserloch. Unglaublich was und wie viele Tiere sich dort sozusagen die Klinke in die Hand geben....

Man sitzt am Pool und tafelt fürstlich und schaut dabei aufs Wasserloch. Super, so verpasst man nichts!

Pünktlich nach dem Dessert erschien die größte Herde Eland, die wir je gesehen haben. Etwa 70 Tiere vom kleinen Kälbchen bis zum stattlichen Bullen kamen nahezu geräuschlos aus dem Busch.

Da sind wir aber zügig zum Aussichtsplattform marschiert, um noch näher dran zu sein. Max, der arme Kellner, musste uns die Mappe mit der Rechnung später hinterher tragen - das hatten wir in der Ganzen Begeisterung total vergessen. Zum Glück hatte er Verständnis!

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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