Somerset - Tumblr Posts

Asian Landscape Richmond picture of a sizable, full-sun, gravelly backyard in the springtime in Asia.







Golden Hour meets Purple - The Quantock Hills, Somerset
Photographed by Freddie Ardley
Südengland 2023 - Tag 13
Ladies and Gentlemen!
Was haben wir es hier nett und idyllisch in unserem Cottage am River Brue in dem kleinen Dörfchen Meare.

Entlang des Flusses gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten mit viel Geschichte. Früher drehten sich zwei Mühlräder im Dorf. In einer dieser einstigen Mühlen befindet sich unser Appartement.

Das Appartement wurde sehr schön umgebaut. Hier lässt es sich aushalten und nach dem ständigen, nervtötendem Fluglärm über Windsor, wissen wir die ruhige Umgebung zu schätzen.

Die Eigentümer wohnen in Haus gleich gegenüber und sind jederzeit ansprechbar. Dies ist bis jetzt die erste Unterkunft, bei der wir es mit den Eigentümern persönlich zu tun haben und nicht nur virtuell.

Neben mehreren Stätten von historischem Interesse, darunter die Bow Bridge , eine denkmalgeschützte Brücke aus dem 15. Jahrhundert über den Fluss, gibt es entlang des Flusses auch mehrere Stätten von wissenschaftlichem Interesse und Naturschutzgebiete.

Die Somerset Levels liegen um oder sogar unter dem Meeresspiegel und haben sich von einem ausgedehnten Feuchtgebiet, das einst von den neolithischen Vorfahren auf hölzernen Pfaden überquert wurde, in eine Region mit reichem Ackerland und wunderschöner Landschaft verwandelt.

Am Fluss liegt auch die Stätte des am besten erhaltenen prähistorischen Dorfes in Großbritannien: Glastonbury Lake Village, wurde Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt.

Das Flüsschen Brue hat auf seiner mehr als 30 Meilen langen Reise, von seiner Quelle bei King's Wood Warren in Brewham bis zum Meer südlich von Weston-super-Mare, nicht nur Mühlen angetrieben sondern auch den Transport von Menschen und Produkten ermöglicht.

Der Brue ist jedoch nicht immer dem heutigen Verlauf gefolgt. Der Legende nach soll im 13. Jahrhundert einer der Äbte von Glastonbury für die Änderung des Flusses Brue verantwortlich gewesen sein.

Mit seinem Fachwissen in den Bereichen Entwässerung, Landgewinnung und den Vorteilen der Nutzung von Wasserstraßen für Transportzwecke machte sich der Abt daran, den Verlauf des Flusses Brue so zu ändern, dass er direkter in Richtung Meer fließt.

Zufälligerweise wurde der Weinvorrat des besagten Abts auch per Boot transportiert. Möglicherweise hat sich vielleicht dieser Hintergedanke als ausschlaggebend erwiesen! Zudem konnte, durch die Änderung des Flusslaufs, die Steuerzahlungen an die Kathedrale von Wells vermieden werden. Man musste und muss schließlich sehen wo man bleibt!

Nur wenige Meter von unserer Mühle entfernt liegt eines der letzten noch vorhandenen Gebäude aus dieser Zeit: das Meare Fish House.

Die Abtei von Glastonbury besaß ungefähr seit dem Jahr 680 Besitz in Meare und behielt ihn, mit Ausnahme einer kurzen Zeit im 13. Jahrhundert, bis 1539. Wie die meisten klösterlichen Ländereien sicherte er der Gemeinde Einkommen.

Meares größtes Kapital war jedoch nicht die Landwirtschaft, sondern der natürliche Süßwassersee, der sich über mehr als eine Quadratmeile nördlich des Dorfes erstreckte. Zumindest bis er zwischen dem späten 16. Jahrhundert und 1718 Stück für Stück trockengelegt wurde.

Wie der Name schon sagt, verdankt das Fischhaus seinen Ursprung der Nutzung der Gewässer. Kirchliche Gemeinschaften, denen der Verzehr von Fleisch aus religiösen Gründen offiziell verboten war, verzehrten große Mengen an Fisch. Meist jedoch aus dem Meer, meist gesalzen und oft über weite Strecken transportiert.

Süßwasserfisch, fast immer frisch verzehrt, war viel teurer und prestigeträchtiger, daher der wirtschaftliche und soziale Wert der Meare-Fischerei für die Abtei. Die Fischerei war sehr produktiv und wurde 1540 für ihren „großen Reichtum an Hechten, Schleien und Rochen“ bewundert.

Die systematische Nutzung war im 12. Jahrhundert im Gange, und 1235 wurde die Fischerei von einem Pächter verwaltet, der wahrscheinlich dem Kellermeister der Abtei (einem für die Versorgung zuständigen Mönchsbeamten) unterstellt war.

1252 wurde diese Regelung durch die Ernennung eines Kustos oder Fischereiaufsehers geregelt, der in einem Haus auf dem Kirchhof untergebracht war.

Obwohl nach 1275 kein Kustos mehr verzeichnet ist, blieb die Notwendigkeit eines ansässigen Beamten dennoch bestehen, und das Fischhaus, das auf die 1330er Jahre datiert werden kann, wurde vermutlich für ihn gebaut.

Das Ende der Abtei von Glastonbury kam im September 1539 mit der Beschlagnahmung durch die Beamten Heinrichs VIII und der Verhaftung des Abtes Richard Whiting, der anschließend - aufgrund erfundener Anschuldigungen - hingerichtet wurde.

Das Design des Gebäudes zeigt, dass es nicht für die Verarbeitung oder Lagerung von Fisch gedacht war, sondern tatsächlich als Wohnhaus. Als solches ist es wegen seiner hervorragenden Erhaltung interessant.

1911 wurde das Fischhaus als „antiquarisch interessant und wertvoll“ eingestuft und als viertes mittelalterliches Denkmal nach dem Denkmalschutzgesetz von 1900 in staatliche Obhut genommen.

Von dieser ländlichen Idylle aus werden wir uns in den nächsten Tagen auf den Weg machen und die Hauptsehenswürdigkeiten der Umgebung besichtigen. Das berühmte Tor von Glastonbury ist auch von hier zu sehen.

Heute Abend nutzen wir die Gelegenheit - und natürlich auch das außerordentlich schöne Wetter - und wir grillen. Dazu gibt es ein Glas aus unserem neu angelegten Weinbestand.
Good Night!
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)
Südengland 2023 - Tag 14
Ladies and Gentlemen!
Ach Du Heiliger Hasenbär! In unserem ganzen Leben sind uns noch niemals so viele esoterische Gestalten begegnet, wie am heutigen Tage.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu dem sagenumwobenen Ort Avalon aus der Artussaga.

Darauf beruhen die Bücher der Avalon Triologie (Die Nebel von Avalon) und deren gleichnamige Verfilmung. Von unserem Cottage sind es gerade einmal nur 6 Kilometer mit unserem Auto.

Glastonbury beherbergt nur knapp 9000 Einwohner und ist einer jener mystischen Orte, die Esoteriker und New Age People aus aller Welt anzieht.

Es kommen also viele Menschen nach Glastonbury (es sind noch viel mehr, wenn das alljährliche Glastonbury Festival stattfindet), auf deren skurrile Wünsche sich die Geschäftswelt der Stadt bestens eingestellt hat.

Um den Glastonbury Tor, einen Hügel mit einem Turm darauf, ranken sich Mythen und Legenden, es wurden dort paranormale Erscheinungen beobachtet, UFOs gesichtet usw.

Der kleine Ort gilt seit zudem als das Zentrum der Artuswelt und ist der Schauplatz zahlloser Legenden. Schon in vorchristlicher Zeit war Glastonbury ein heiliger Ort. Die Kelten nannten ihn „Ynys Witrin“, die Insel aus Glas.

Wer in der heutigen Zeit nach Glastonbury kommt, wird hier jedoch keine Insel vorfinden. Der Ort ist umgeben von einer seichten Hügellandschaft mit idyllischen Feldern und Wiesen.

Doch noch vor Jahrhunderten lag Glastonbury mitten in einem Sumpfland und ragte als Insel daraus hervor. Auch der Name „Caer Wydyr“ wird mit Glastonbury assoziiert, einer der Namen für die keltische Anderswelt.

Der keltischen Legende zufolge war Avalon diese Anderswelt, Heim des keltischen Gottes Afallach, der eben über die Anderswelt wachte.

Nach Avalon wurden die keltischen Helden oder Könige gebracht, wenn sie schwer verwundet waren.

Auch Artus soll der Legende zufolge nach Avalon gebracht worden sein, nachdem er in der Schlacht bei Camlann tödlich verletzt wurde.

Wer Glastonbury besucht, kommt an der Glastonbury Abbey nicht vorbei, der ältesten Klostergründung auf britischem Boden.

Direkt vor dem Kloster wird jeder Besucher von “Merlin” persönlich begrüßt, gerne auch mit Handschlag.

Für alle Anderen, die dem Übersinnlichen nicht ganz so zugetan sind, tut es ein allgemeiner Segensspruch.

Der Legende zufolge ist sie von Josef von Arimathäa, dem Onkel der heiligen Jungfrau, gegründet worden, als dieser auf seinen Handelsreisen nach Britannien kam.

Nicht überliefert ist, dass ein Hasenbär auf dieser Reise mit dabei war.

Josef von Arimathäa brachte angeblich den Heiligen Gral nach England und baute dort, wo später die Glastonbury Abtei errichtet wurde, eine kleine Kirche, wo der Heilige Gral aufbewahrt und verehrt wurde.

Was ist der Heilige Gral? Ganz genau weiß es keiner. Der einen Überlieferung zufolge ist es das Gefäß, in dem Jesu Blut am Kreuz aufgefangen wurde, eine andere Legende besagt, dass es das Gefäß ist, welches Jesus beim letzten Abendmal verwendete.

Josef von Arimathäa fing am Kreuz das Blut Jesu in einer Schale auf, welches aus der Wunde stammt, die Jesus von Longinus zugefügt wurde. Theorien gibt´s viele.

Über Jahrhunderte hinweg galt der Ort, an dem er seinen Wanderstab in die Erde steckte und daraus ein Dornenbusch erwuchs, als der „heiligste Boden Britanniens“.

Hier entstand die mächtigste Abtei auf britischem Boden, ein Zentrum der Macht und Gelehrsamkeit.

Bis zum Ende der Sachsen-Periode war Glastonbury Abbey das reichste Kloster in ganz England.

Der Dornbusch war Jahrhunderte ein beliebtes Pilgerziel, während der Reformationszeit wurde der angeblich noch ursprüngliche Strauch zerstört.

An dessen Stelle wurde im 19. Jahrhundert ein neuer Dornbusch gepflanzt, der die gleiche seltsame Eigenschaft haben soll: er blüht an Weihnachten.

Die Idee von Avalon verschwand jedoch nicht mit den Christen: Eingeweihten sollte es noch immer möglich sein, die heilige Barke aus den Nebeln zu rufen, die sie nach Avalon bringen würde, während alle anderen immer nur bis Glastonbury gelangen konnten.

Und so wundert es nicht, dass man überall auf dem Abteigelände Menschen sieht, die versuchen diese Geister zu beschwören. Es wird meditiert, es werden Bäume umarmt, oder man erfühlt die Spiritualität, in dem man barfuß läuft oder sich auf den Boden legt.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, um dem heiligen Bimbam zu huldigen. Uns fehlt dazu eindeutig der Zugang und der nötige Ernst. Aber merke: wer hier herum meditiert, zettelt wenigstens keine Kriege an.

1184 zerstörte ein Feuer die Abtei bis auf die Grundmauern. König Heinrich II. verfügte den kompletten Wiederaufbau der Abtei.

1191 entdeckten die Mönche bei den Renovierungsarbeiten auf ihrem Friedhof einen Baumsarg und in diesem fand man menschliche Gebeine: die eines groß gewachsenen Mannes mit einer schweren Kopfverletzung und die einer Frau mit langen blonden Haaren.

Die beiden darin liegenden Skelette wurden als angebliches Grab von König Arthur und seiner Gattin Guinevere bezeichnet.

Ein Kreuz aus Blei soll als Grabbeigabe gefunden worden sein, mit der Inschrift: „Hier liegt der berühmte König Arthur auf der Insel Avalon begraben.“ Seit dem erhebt der Ort den Anspruch, dieses sagenhafte Avalon zu sein.

Sowohl das Kreuz als auch die Gebeine, die 1278 im Beisein von König Edward I. und seiner Königin Eleanor im Herzen der Abtei beigesetzt wurden, verschwanden, als Heinrich VIII. alle Kirchen und Klöster auflöste.

Er ließ 1539 den damaligen Abt des Klosters hängen und die Anlage zerstören. Spätere Generationen nutzten Kirche und Klostergebäude als Steinbruch. Ein Schicksal, das Glastonbury mit vielen Abteien des Landes teilt.

Ob das Kreuz nur eine mittelalterliche Fälschung war, weiß keiner, da es heutzutage nicht mehr existiert. Eine Steineinfassung und ein Schild markieren heute den Ort, an dem sich das Grab befunden haben soll.

Bis heute aber ist der Mythos, Artus und seine Königin seien in Glastonbury begraben worden, lebendig geblieben und der kleine Ort, der einst das Zentrum der Gralssuche war, ist heute ein Pilgerziel für alle, die Britanniens heiligsten Boden unter den Füßen spüren und auf den Spuren des König Artus wandeln wollen. Natürlich wollen auch wir wandeln, deswegen sind wir schließlich hier!

Fast 15 Hektar umgeben die schönen Klosterruinen und mit einem Eintritt von 11 Pfund lässt sich hier richtig viel entdecken. Stündlich gibt es kostenlose Führungen, denen sich jeder, der mag, anschließen kann.

Die historische Kostümierung der Mitarbeiter bringt gleich mehr Authentizität in die ganze Angelegenheit.

Die Glastonbury Abbey wirkt besonders bei schönem Wetter mit dem grünen Rasen, den Ruinen und dem blauen Himmel dahinter sehr beeindruckend. Über dem ganzen Gelände hängt irgendwie ein Hauch des Mystischen.

Durch das Klostertor führt heute der Weg zu den Überresten der Anlage, deren Ruinen zwischen majestätischen Bäumen, umgeben von gepflegtem englischen Rasen, liegen. 177 Meter war die Klosterkirche Peter und Paul lang und 60 Meter war sie breit.

Die Kirche Peter und Paul entfaltet ihre Größe auch noch heute als Ruine. Von den Wohngebäuden der Mönche, dem Kreuzgang und dem Refektorium, dem Gästehaus und einer Schule zeugen leider nur noch Fundamente.

Die Jahrhunderte fast unversehrt überdauert haben lediglich eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die Vierungspfeiler und Teile des Chorraumes.

Eine Treppe führt in der Kapelle hinab. Im Mittelalter, der Glanzzeit der Abtei, führte hier der Weg der Pilger hinab zum angeblichen Grab des Heiligen Joseph (von Arimathäa).

Es gibt zwei Teiche, aus denen die Mönche früher einen Teil ihres Bedarfs an Fisch deckten. Heute stehen an den Seerosen bewachsenen Gewässern ringsherum Bänke, auf denen man nett entspannen kann.

Es gibt eine neu gebaute Hütte, in der es um das Wildlife innerhalb der Klostermauern geht. Große Infotafeln weisen auf die Tiere, die hier leben, hin.

Es gibt auch ein Sightingsboard, auf dem man seine gemachten Sichtungen selbst eintragen kann. Irgendein Spaßvogel notierte darauf: 3 Dogs, 1 long-tailed Rat.

Hinter der Wildlife-Hütte hat man einen fabelhaften Blick auf das Tor von Glastonbury. Der Turm scheint heute zum Greifen nahe.

Wir können uns gut vorstellen, wie sich damals, vom Kloster aus, die Prozessionen auf den Weg machten, zur Kirche auf dem Hügel.

Wir laufen noch bis zum hinteren Ende, bis an die Mauer, und gehen dann runter, um uns die Klostergärten anzuschauen. Neben einer großen Streuobstwiese, wird auch immer noch Gemüse angepflanzt.

Selbstverständlich gibt es auch, wie in jedem Kloster, einen Kräutergarten, in dem die Mönche ihre Heilkräuter selbst anbauten.

Diese Gärten liegen nahe der Klosterküche, die aus Brandschutzgründen immer abseits gebaut wurden.

Die Küche ist in einem bemerkenswert gutem Zustand und dekoriert.

Wir verlassen die Abtei durch das Museum, in dem ein Modell des Klosters steht, wie es einmal ausgesehen haben soll.

Die Sagen über König Artus ziehen sich durch die gesamte Stadt, doch auch die Mythen über das legendäre Avalon sind überall präsent.

Rund um die Abbey in den netten Sträßchen hat sich diesbezüglich eine illustre Schar an mehr oder minder mystischen Profiteuren niedergelassen und verkauft heilende Amulette und Getränke, beseelte Bildchen und bunten Firlefanz für die eigene, ewige Erleuchtung.

Schon nach wenigen Metern passieren wir einen kleinen Laden, in dem allerlei esotherische Utensilien angeboten werden – unter anderem kann man sich hier die Zukunft aus der Hand lesen lassen.

Während wir durch die Straßen schlendern, umgibt uns ein Duft von Räucherstäbchen und Weihrauch. Sehr bunt und alternativ: vegan, glutenfrei und viele Artikel aus Hanf.

Glastonbury ist ein mystischer Ort, der Energie spendet!

Am bedeutsamsten ist hierfür das Glastonbury Tor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein echtes Tor, sondern es stammt vom altenglischen Wort torr, was soviel heißt wie "hoher Hügel."

Der Hügel liegt inmitten einer malerischen Landschaft und beherbergt einen einsamen Turm: das einzige Überbleibsel der St. Michaels Kirche aus dem 15. Jahrhundert, nachdem diese ebenfalls im Auftrag von Heinrich VIII zerstört wurde. Die legendäre Insel von Avalon soll hier gelegen haben, umgeben von Wasser.

In unmittelbarer Nähe des Rural Life Museums befindet sich die Chalice Well, eine heilige Quelle, die eng mit der Gralslegende verflochten ist. Die Chalice Well oder "Kelchquelle” ist die älteste bekannte Quelle Großbritanniens.

Seit über 2000 Jahren wird der Ort zwischen dem Avalon-Tal, Glastonbury Tor und Chalice Hill schon von Besuchern als Ruheort genutzt. Umgeben ist die Quelle von einem Hektar an wunderschönen Gärten.

Einer weiteren Legende zufolge wusch sich Josef von Arimathäa im Wasser dieser Quelle, die sich daraufhin rot färbte. Der Quelle wird eine heilende Wirkung nachgesagt.

Wahrscheinlicher als alle Legenden ist jedoch, dass das Wasser aufgrund des hohen Eisengehalts leicht rötlich gefärbt ist.

Natürlich tummeln sich hier auch zahlreiche Menschen mit Hang zur Esoterik.

Überall wird sich mit dem Wasser gewaschen, die Füße gebadet oder auch - für den weiteren Gebrauch daheim - in Flaschen abgefüllt.

Das Wasser wird auch an Ort und Stelle von den Pilgern getrunken. Mich schüttelt es gleich, wenn ich nur an den Hygiene Aspekt denke.

Der Garten windet sich einen Hügel hinauf und überall bietet sich die Gelegenheit zur Meditation.

Übrigens, wer jetzt keine Flasche zur Abfüllung dabei haben sollte, kann natürlich eine im dazu gehörigen Shop kostengünstig erwerben.

Gleich um die Ecke befindet sich die “weiße Quelle”. Aber dort ist gerade eine Prozession im Gange, angeführt von einem Bhagwan Jünger. Es ist kein Durchkommen. Man singt und tanz und blockiert die Straße.

Uns reicht es jetzt auch mit diesem ganzen heiligen Klabautermann und wir treten den Rückweg an.

In unserer Unterkunft am Brue River ist es sowieso viel schöner!
Good Night!
Angie, Micha und Mr. Bunnybear (Hasenbär)
Südengland 2023 - Tag 15 / 1
Ladies und Gentlemen!
Heute geht es für uns in die Steinzeit - und zwar den ganzen Tag. Dafür fahren wir gute 1 1/2 Stunden nach Osten in Richtung Salisbury.

Doch bevor es dazu kommt, schauen wir erst einmal bei dem Festival Gelände vorbei, wo die Aufbauarbeiten bereits in “Full Swing” sind.

Das Glastonbury Festival of Contemporary Performing Arts ist ein Festival für Musik und darstellende Kunst, das jährlich auf einer Farm nahe Glastonbury stattfindet.

Etwa vergleichbar, wie unser Wacken Festival in Schleswig-Holstein, nur mit dem geringfügigen Unterschied, dass hier etwa 3x so viele Menschen kommen - nämlich über 200.000. Damit ist es das größte Musikspektakel auf der Welt.

Wir machen, streng beäugt vom Sicherheitspersonal, ein paar Aufnahmen und fahren dann auch gleich zügig weiter.

Ich gebe zu, dass ich noch nie von Old Sarum gehört hatte, bis ich anfing über Stonehenge für unsere Reiseplanung zu recherchieren.

Old Sarum (früher bekannt als Seresberi Castle) ist der Standort der frühesten Siedlung von Salisbury in England und wird in einigen der frühesten Aufzeichnungen des Landes erwähnt. Es liegt auf einem Hügel etwa zwei Meilen nördlich des modernen Salisbury.

Old Sarum war ursprünglich eine Hügelfestung, die strategisch günstig an der Verbindung zweier Handelswege und des Flusses Avon gelegen war. Die Wallburg hat eine breit ovale Form und ist 1300 Fuß lang und 1200 Fuß breit, mit einem Eingang an der Ostseite.

Archäologische Überreste von rohen Steinwerkzeugen deuten darauf hin, dass Menschen das Hügelgebiet von Old Sarum seit der Jungsteinzeit (um 3000 v. Chr.) bewohnt haben.

Es gibt Hinweise darauf, dass frühe Jäger und später Bauerngemeinschaften das Gelände besetzten und es bis 1500 v. Chr. Für saisonale Versammlungen genutzt wurde.

Aufgrund seiner Nähe zu Stonehenge hatte es vermutlich eine wichtige Funktion. Die Hügel rund um das Gebiet waren für Bestattungen bestimmt, daher hatte das Gebiet wahrscheinlich eine gewisse Bedeutung.

Während der Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) wurde es, aufgrund von Unruhen in der Gegend mit anderen Stämmen, in eine schützende Hügelfestung errichtet, indem riesige Wälle und Gräben rund um den Hügel angelegt wurden.

Die Römer, die Britannien zwischen 43 und 410 n. Chr. besetzten, hielten die Stelle als Militärstation strategisch günstig, in der Nähe des Zusammenflusses von fünf wichtigen Straßen, gelegen.

Die Wallburg war auf römischen Straßenkarten mit dem Namen Sorviodunum gekennzeichnet. Es wird angenommen, dass der Name vom keltischen Namen für „die Festung an einem sanften Fluss“ abgeleitet ist.

Nach der römischen Besetzung soll Cynric King of Wessex den Ort im Jahr 552 erobert haben. Unter den Sachsen zählte es zu den bedeutendsten Städten des Westreichs und erhielt bald nach der Bekehrung der Sachsen zum Christentum kirchliche Einrichtungen.

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts war es eine häufige Residenz von Egbert von Wessex, und 960 versammelte König Edgar dort einen Nationalrat, um eine Verteidigung gegen die Dänen im Norden zu planen.

Kurz nach der Eroberung durch die Normannen wurde um 1069, nachdem Wilhelm der Eroberer die defensiven Qualitäten von Seresberi erkannt hatte, eine Motte- und Bailey-Burg errichtet und die Stadt umbenannt.

Der Bau einer Kathedrale und eines Bischofspalastes erfolgte zwischen 1075 und 1092, während der Zeit von Bischof Osmund. Die Position wurde wahrscheinlich gewählt, weil sie so nahe an der Burg lag. Die Umrisse der Domanlage sind auch heute noch gut zu erkennen.

Doch nur fünf Tage nach der Domweihe zerstörte ein Sturm das Turmdach. Die endgültige Fertigstellung der Kathedrale wurde dem dritten Bischof von Old Sarum, Roger von Salisbury, Kanzler von König Heinrich I., überlassen.

Der Hof wurde um 1100 von Bischof Roger ebenfalls hinzugefügt und er begann in den 1130er Jahren auch mit der Arbeit an einem königlichen Palast, bevor er von Henrys Nachfolger Stephen verhaftet wurde.

Im Jahr 1171 befahl König Heinrich II den Ausbau an Old Sarum (der bis 1189 andauerte), darunter ein neues Torhaus, eine Zugbrücke, innere Burgmauern und eine Schatzkammer, die im Bergfried der Burg errichtet wurde.

Zusätzlich zu diesen Arbeiten wird die Renovierung des Quartiers für Königin Eleonore von Aquitanien für die Zeit ihres Hausarrests in Old Sarum abgeschlossen.

Nach fortgesetzten Reparaturen und Instandhaltungen werden ein neuer Saal, eine Küche und ein Backhaus errichtet wurden von 1201 bis 1215 für den Sheriff gebaut.

Ab 1219 waren die Platzbeschränkungen auf dem Hügelgrundstück Anlass zur Sorge und auch die zunehmende Wasserknappheit war ein großer Knackpunkt.

Der Standort einer neuen Kathedrale wurde später in diesem Jahr geweiht, und 1220 begann der Bischof mit dem Bau am Ufer des Avon. Um ihn herum entstand eine neue Siedlung namens New Sarum, die schließlich als Salisbury bekannt wurde.

Bis 1217 hatten die Bewohner von Old Sarum ihren Standort verlassen und ihre neuen Behausungen mit den Materialien errichtet, die sie von ihren alten abtrugen - wobei nur die zerstörten Mauern und Fundamente zurück blieben, die wir heute sehen.

Als die eine Stadt an Bevölkerung und Ausdehnung zunahm, verfiel die andere fast ebenso schnell. Die prächtige neue Kathedrale von Salisbury zog Scharen von Pilgern an.

Heute sind nur noch der Hügel und die Fundamente der Burg erhalten. Da hier keine Audiotour angeboten wird, besorgten wir uns schon im Vorfeld einen Führer, um uns einzulesen und besser zurechtzufinden.

Den Eingang zum Castle erreicht man über eine Fußgängerbrücke. Hier befand sich auch ursprünglich der Haupteingang.

Es war schon interessant, über die Vorburg zu gehen, den Graben zu überqueren, wo sich die Zugbrücke befunden hat, und zur Kernburg hinaufzugehen, wo der Palast und die Burg liegen.

Die Überreste der ursprünglichen Kathedrale befinden sich dahinter auf der Vorburg.

Im Inneren befindet sich der Innenhof, in dem verschiedene Gebäude gestanden haben. Davor liegt die Große Halle, die Anfang 1200 von König John erbaut wurde.

Der königliche Palast nahm ebenfalls diesen Bereich des Innenhofs ein. Hier hat man einen guten Blick auf die Kathedrale. Wir konnten sehen, wo sich einst die Wohnungen, die Kapelle und die Latrinen befanden.

Die Latrinen waren ausgedehnte Löcher im Boden. Gereinigt wurden sie, in dem man eine Person in sie herab ließ. Es gab wahrscheinlich schönere Arbeiten ab königlichen Hof.

Wir laufen entlang der Kante des Innenhofs, unten liegen der Graben und der äußere Hof. Die nächste Station war ein kurzer Spaziergang um den Graben herum, zu den Überresten der Kathedrale.

Wichtiger Hinweis: dieser Bereich kann völlig kostenfrei besucht werden. Eine Eintrittsgebühr wird nur für die Burgruine erhoben - für Mitglieder des English Heritage ist natürlich der Eintritt abgegolten.

Die Überreste der Kathedrale befinden sich auf der südwestlichen Seite. Das Kirchenschiff ist der einzige Bereich, den normale Menschen betreten konnten, und es gab damals interessanterweise gar keine Sitzgelegenheiten.

Die Aussicht über Wiltshire und der Blick auf die Kathedrale von Salisbury waren wirklich toll, obwohl der Tag sehr windig war.

Das Gelände bietet sich an, um sich hinzusetzen und zu entspannen. Es stehen einige Bänke zur Verfügung und man darf sogar sein eigenes Picknick mitbringen.

Old Sarum Castle wird zusammen mit den Ruinen der Kathedrale heute von English Heritage verwaltet. Der gepflasterte Parkplatz und der begrünte Überlaufparkplatz befinden sich im östlichen Bereich der Vorburg. Es gibt ein kleines Büro, um Tickets zu kaufen, zu spenden oder Souvenirs zu kaufen.

Unsere Mittagspause verbringen wir nur wenige Meter weiter, im “The Old Castle”.

Einem Lokal dessen Geschichte nicht ganz so lange zurück reicht, aber dennoch auch schon 350 Jahre auf dem Buckel hat.

Erbaut wurde das “Inn” als Postkutschenstation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Der Kern ist somit elisabethanischer Stil (Bau- und Dekorationsstil der Regierungszeit Königin Elisabeths I.).

Im 18ten Jahrhundert wurden Erweiterungen vorgenommen, da der ursprüngliche Platz nicht mehr ausreichend war.

Das Lokal verfügt über einen großen Biergarten, in dem es sich bei gutem Wetter hervorragend sitzen lässt.

Nach dem Mittagessen machen wir uns auf den Weg zum heutigen Höhepunkt: Stonehenge.

Weiter geht´s mit Teil 2 ...
Südengland 2023 - Tag 15 /Teil 2
Ladies and Gentlemen!
Woran erkennt man, dass man sich Stonehenge nähert? Richtig! Am Verkehrsstau auf der A 303.

Von der Straße aus hat man schon einen guten Blick auf die prähistorischen Steine, die zum festen Besuchsprogramm jeder Südengland-Busreise gehören. Alle Fahrzeuge bremsen hier ab und aus jedem zweiten wird fotografiert - natürlich bilden wir da keine Ausnahme.

Angekommen sind wir nach einer kurzen, knapp 30 minütigen, Fahrt am Parkplatz des Visitor Centers von Stonehenge.

Es ist immer noch brechend voll und die Menschen bewegten sich um die abgesperrten Steine herum.

Unsere Strategie war, erst am Nachmittag dort anzukommen, denn der Buchungsplan der Website zeigte nur noch minimale Verfügbarkeiten bis zum Mittag.

Bereits bei der Anreise fällt auf, wir und das Stonehenge sind relativ mitten im Nichts. Auch das verleiht dem Hain eine gewisse Besonderheit und macht es noch geheimnisvoller.

Wir haben zwar schon mehrere Steinkreise besucht, aber wenn man schon einmal in Südengland ist, sollte man sich die 4500 Jahre alten riesigen Steine von Stonehenge nicht entgehen lassen.

Für tausende von Druiden ist Stonehenge eine Kultstätte – doch wer das sagt, der lässt außer Acht, dass Stonehenge schon uralt war, als die ersten Druiden in das heutige England kamen.

Der imposante Steinkreis, der auf der ganzen Welt bekannt ist, ist so alt, dass es keinerlei kollektives Gedächtnis mehr gibt, das sich an seinen ursprünglichen Zweck erinnern kann.

Das hat die Menschen natürlich nicht davon abgehalten, Stonehenge mit allen möglichen Legenden in Verbindung zu bringen. Die Steine üben auf Esoteriker eine starke Anziehungskraft aus. Sogar mit der Artus-Sage wird der Steinkreis in Verbindung gebracht.

Jahr für Jahr stehen die prähistorischen Steine auf Platz 1 der Liste der beliebtesten Touristenattraktionen Großbritanniens. Die UNESCO erklärt Stonehenge, Avebury und die Associated Sites im Jahr 1986 zum Weltkulturerbe.

Ein 27 Millionen Pfund teures Visitor Centre, das im Dezember 2013 seine Pforten erstmals öffnete, heißt um die 1,5 Millionen Besucher jährlich willkommen. Es geht hier also sehr trubelig zu.

Vor Stonehenge ging es für uns jedoch erst ins Visitor Center, die Ausstellung über Stonehenge und den Außenbereich in dem es um das Leben der damaligen Einwohner geht.

Archäologen glauben, dass die Menschen in der Nähe von Stonehenge gelebt hatten, während dieses gebaut wurde. Die Hütten waren, normal für die damalige Zeit, sehr spartanisch eingerichtet.

In den Hütten wurde gleichzeitig auch gekocht, vorrangig Fleisch, da die Ernährung der Leute damals in dieser Gegend fast nur aus Fleisch bestand.

Außerhalb der Wohnsiedlung liegt ein Stein auf einem Schlitten, auf dem die Steine damals die 30 Kilometer gezogen wurden. Eine Anzeige verdeutlicht, wie viele Leute man dafür einsetzten müsste.

Warum ist das Stonehenge genau hier erbaut worden? Die Lage des Ortes ist sehr charakteristisch, umgeben von saftigem Grün, reich an Wäldern und kleinen Hügeln.

Stonehenge ist ein in der Jungsteinzeit errichtetes und mindestens bis in die Bronzezeit genutztes Bauwerk in der Nähe von Amesbury.

Es besteht aus einem ringförmigen Erdwall, in dessen Innerem sich verschiedene, um den Mittelpunkt gruppierte Formationen aus bearbeiteten Steinen befinden. Ihrer Riesenhaftigkeit wegen nennt man sie Megalithen.

Die auffälligsten unter ihnen sind der große Kreis aus ehemals 30 stehenden Quadern, die an ihrer Oberseite ursprünglich einen geschlossenen Ring aus 30 Decksteinen trugen.

Und das große Hufeisen aus ursprünglich zehn solcher Säulen, die man durch je einen aufgelegten Deckstein zu fünf Paaren miteinander verband, die sogenannten Trilithen.

Jeweils innerhalb dieses Hufeisens und Kreises standen zwei der Form nach ähnliche Figuren. Beide aus viel kleineren, ehedem aber doppelt so vielen Steinen.

Der Ort stammt aus der Zeit vor 2000 bis 5000 Jahren, ursprünglich als es eine Einäscherungs- und Begräbnisstätte und möglicherweise auch ein Ort von Tieropfern und Ritualen.

Es wird vermutet, dass Stonehenge mit Blick auf die Sonne gebaut wurde. Eine Allee verbindet das Denkmal mit dem nahe gelegenen Fluss Avon und richtet sich an der Wintersonnenwende auf die Sonne aus.

Was motivierte die Menschen, Steine mit einem Gewicht von bis zu 25 Tonnen über viele Kilometer zu bewegen? Einige der kleineren Blausteinfelsen stammten aus 200 Meilen Entfernung.

Dabei ist das hier nur ein kleiner Teil eines ausgedehnten Gebietes von Hügeln und Gräben in der Umgebung. Gerade einmal 50 % davon sind bis heute nur erforscht worden.

Stonehenge besteht aus einem äußeren Ring aus vertikalen Sarsen-Steinen mit einer Höhe von jeweils etwa 13 Fuß (4,0 m), einer Breite von 2,1 m und einem Gewicht von etwa 25 Tonnen, der von horizontalen Sturzsteinen gekrönt wird.

Es wird angenommen, dass die äußeren Erdwälle viel älter sind als die Steinkonstruktionen, und dass die heutige Form der Steine nur die jüngste Version ist - sie wurden wahrscheinlich im Laufe der Jahrhunderte bewegt.

Sogar die Römer hatten bereits Aufzeichnungen darüber, dass die Steine hier von unbekannten Menschen aus unbekannten Gründen gebaut wurden.

Das Wetter hier war immer noch sonnig, aber ein böiger Wind frischte auf. Die Wettervorhersage hat uns zwar Wolken vorhergesagt, also hofften wir etwas auf das Durchhalten des Wetters, um schöne Bilder zu machen und wir wurden nicht enttäuscht.

Die Behörden wollen die Stätte so "ursprünglich" wie möglich erhalten und es so aussieht, als wäre sie immer noch mitten in einer Gras bewachsenen Ebene. Besucher parken also tatsächlich am vorgelagerten Besucherzentrum.

Der Eintrittspreis beträgt aktuell satte 26 £ pro Person. Darin enthalten sind auch der Parkplatz, das Museum und der Shuttlebus. Für uns, als Inhaber eines Heritage Passes, ist der Eintritt natürlich frei. Heute konnten wir wirklich die Karte abarbeiten und alles was jetzt noch kommt ist Bonus.

Vom Parkplatz bzw. dem gegenüberliegenden Visitor Center geht es dann mit einem Shuttlebus zum ca. 3 Kilometer entfernten Stonehenge. Alle laufen dann die letzten paar hundert Meter selbst.

Natürlich gibt es etliche Leute, die diese Kosten scheuen und nach anderen Wegen suchen. Das ist auch gar nicht so schwer. Rechts und Links, auf den Wegen, stehen überall Wildparker und Wildcamper.

Richtig lustig wir es aber oben am Henge selber. Vor dem Zaun sind die “Wildgucker” - hinter dem Zaun die bezahlten Besucher.

Nach rund 5 Minuten Busfahrt sind wir dann am Ziel angekommen und Stonehenge ist bereits am Horizont aufgetaucht.

Von hier aus konnte man aber noch nicht viel von dem Steinkreis sehen - einmal abgesehen von den Menschenmengen

Unser Audioguide hat hier bereits begonnen, alles über Vergangenheit und Theorien rund um Stonehenge zu erzählen.

Der Eingang zum Steinkreis ist dort, wo die vier vertikalen Steine mit drei horizontalen Steinen stehen.

Auf dem Weg zum Steinkreis sehen wir den Stonehenge-Cursus, einen 3 km langen Graben, der vor mehreren hundert Jahren angelegt wurde, und die Cursus-Hügelgräber, einen Grabhügelfriedhof. Wir laufen herum und machen natürlich viele Fotos.

Die Besichtigung mit dem Audioguide verläuft im Uhrzeigersinn ab. Somit geht man einmal um den Steinkreis herum, erfährt vieles und sieht ihn von allen Blickwinkeln.

Betreten, anfassen oder durchqueren darf man den Hain nicht, da die Millionen Besucher den Boden so sehr zerstören würden, dass der Erhalt gefährdet wäre.

Weiter geht es auf der Ostseite. Hier haben wir den Ausblick genossen und dabei den Ausführungen des Audioguides gelauscht. Viele der Erläuterungen durch den Audioguide basierten auf Theorien zum Ursprung.

Von hier oben sieht man den Verkehr auf der A 303 aus einer anderen Perspektive. Immer noch halten hin und wieder Autos an.

Die Vorstellung, was das Transportieren und Aufstellen der Steine für ein Aufwand gewesen sein, ist unglaublich. Die großen Sandsteine wiegen immerhin um die 20 Tonnen!

Die großen Sarsen kamen aus der Region Marlborough Downs, also mindestens 30 Kilometer nördlich davon. Es wird geschätzt, dass jeder Findling von ca. 200 Leuten mit einem Schlitten gezogen/geschoben wurde. Der Transport dauerte 12 Tage!

Die ca. 80 Blausteine im Inneren, die “nur” etwa 2 Tonnen wiegen, kommen aus dem 240 Kilometer entfernten Preseli-Bergen im Westen von Wales. Dieses schwere Gestein über jeweils so weite Strecken, mit den damaligen Mitteln zu transportieren, ist einfach nur beeindrucken!

Bei unseren Rundgang geht es weiter zur Südseite, die auch als Rückseite bezeichnet wird. Von dieser Seite aus sieht man direkt auf ‘‘The Inner Sarsen Horseshoe‘‘, also das Hufeisen, welches sich im Inneren befindet.

Zum Schluss sehen wir uns natürlich noch die Westseite an, die am schönsten und besten anzusehen ist. Wohl auch, weil man hier am dichtesten rankommt. Dort ist natürlich auch am meisten los. Besonders die asiatischen Mitbürger geben an ihren Smartphones alles.

Außerdem sehr interessant der Hügel hinter dem Stein. Insgesamt gibt es auf dem ganzen Gelände ca. 200 dieser Hügel. Diese waren ursprünglich Grabstätten von hochrangigen Personen, die um den Henge begraben wurden.

Ursprünglich wurden die Verstorbene direkt im Henge begraben (ca. 600), dies wurde dann nach einer gewissen Zeit aus Platzgründen nicht mehr praktiziert, daher die Hügelgräber überall im Gelände.

Die Besichtigung der Steine mit dem Audioguide dauert ungefähr 60 Minuten.
Achtung, wichtiger Hinweis: es werden vor Ort keine Audioguides mehr ausgegeben. Dafür kann man sich jetzt den Guide in der gewünschten Sprache auf der Homepage herunterladen oder per QR Code im Visitor Centre.

Für uns geht es mit dem Shuttle wieder zurück zum Visitor Centre. Die Busse sind jetzt nur noch zur Hälfte belegt.

Am Visitor Centre wieder angekommen, werden alle Besucher zum Abschluss durch den Souvenirshop geleitet.

Ich wusste bisher noch gar nicht, dass es auch eine Stonehenge-Monopoly-Edition gibt. Man lernt ja nie aus!

Für uns geht es wieder zurück in unser nettes Cottages am Brue River.

Morgen ziehen wir schon wieder weiter: es geht auf die Isle of Wight.
Good Night!
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)
Südengland / Cornwall 2024 - Tag 14
Ladies and Gentlemen!
Heute haben wir wieder einmal Dreckswetter, deswegen streichen wir die ursprüngliche Planung Isle of Portland und entscheiden uns statt dessen für ein Ziel, das in der näheren Umgebung liegt: Montacute House in der Grafschaft Somerset.

Zusätzlicher Nutzen: auch diese Sehenswürdigkeit wird von unserer National Trust Karte abgedeckt.

Das honigfarbene Montacute House ist ein Glanzstück der späten elisabethanischen Architektur und des Designs der elisabethanischen Renaissance.

Mit seinen hoch aufragenden Glaswänden, der Fassade aus Hamstone und der umliegenden Garten- und Parklandschaft ist es ein überwältigender Anblick, selbst bei miesem Wetter, wie heute.

Schon während der Durchfahrt durch das Dorf Montacute mit seinen hübschen Häusern und malerischen Gasthäusern, die alle ebenfalls aus dem gleichen Hamstone, wie das Schloss, erbaut wurden, weiß man gar nicht wohin man zuerst schauen soll.

Dann erhascht man Blicke, durch das imposante zweiflügelige Tor, auf das beeindruckende Gebäude am Ende der ehemaligen offiziellen Zufahrt.

Dies ist das Montacute House, das von Sir Edward Phelips, einem wohlhabenden Anwalt und Mitglied des Parlaments von Elizabeth I., erbaut wurde - ein Ausdruck von Reichtum, Ehrgeiz und Schaustellung.

Als Sprecher des Unterhauses war Phelips ein einflussreicher Mann, der am Prozess gegen Guy Fawkes und die Gunpowder Plotters beteiligt war.

Das Haus wird William Arnold zugeschrieben, einem der talentiertesten Maurerarchitekten der Provinz seiner Zeit. Der Grundriss von Montacute besteht aus der orthodoxen H-Form, die in vielen Häusern dieser Zeit verwendet wurde.

Arnolds Verwendung von Renaissance-Motiven an der Außenseite – darunter klassische Gebälke, die die drei Stockwerke trennen, Segmentgiebel, die die vorspringenden Erker überragen, und die Nischen mit Muschelköpfen unter den Fenstern im Erdgeschoss – zeigen, dass Arnold das neue Haus mit Elementen verschönern wollte, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus Frankreich und Flandern nach England strömten.

Die Innenräume sind mit ausnehmend schönen Kaminen im Tudor-Stil und im darauf folgenden elisabethanischen Stil ausgestattet, sowie einer Reihe heraldischer Fenster aus der Zeit des Baus des Hauses.

Das Haus wurde um 1598 erbaut. Sir Edward Phelips war die visionäre Kraft und das Geld, die hinter der Schaffung dieses Meisterwerks steckten, das 1601 fertiggestellt wurde.

Das Haus war jahrhundertelang das Zuhause der Familie Phelips und bewohnt, bis es 1911 vermietet wurde.

Als man es 1929 zum Verkauf und Verschrottung anbot, wurde es 1931 vom Enkel von Thomas Cook, dem Gründer des bekannten Reisebüros, gerettet.

Er verfügte über die nötigen finanziellen Mittel und erklärte sich bereit, das Haus zu kaufen, um es dem National Trust zu übergeben.

Dieses denkmalgeschützte Gebäude ist eines der wenigen Häuser, die seit der elisabethanischen Zeit praktisch unverändert geblieben sind.

Die beeindruckende Ostfront mit ihren großen Sprossenfenstern vermittelt den Eindruck, dass die gesamte Fassade aus Glas besteht. Die Tudor-Westfassade wurde vom nahegelegenen Clifton Maybank House entfernt und 1786 in Montacute wieder aufgebaut.

Im Erdgeschoss befinden sich die Große Halle und die Küchen. Im ersten Stock lagen die Große Kammer zur Bewirtung sowie einige Schlafzimmer und andere Räume, die von der Familie und ihren Gästen genutzt werden.

Eines der Schlafzimmer im ersten Stock, die Gartenkammer, beherbergt eine einzigartige Einrichtung: ein Sanitärbad, raffiniert in einem Kleiderschrank versteckt!

Es wurde von Lord Curzon, Vizekönig von Indien, der von 1915 bis 1925 in dem Haus lebte, in seinem Schlafzimmer installiert.
Fun Fact: nach seiner Gattin, Lady Curzon, wurde die berühmte Schildkrötensuppe benannt - wahrscheinlich für alle Zeiten DAS! Aushängeschild der englischen Kochkunst.

Im zweiten Stock ist die 172 Fuß lange Long Gallery die längste ihrer Art in England. Neben der Sammlung von Porträts der Familie Phelips befindet sich eine herausragende Sammlung von Tudor- und frühen Stuart-Gemälden, die von der National Portrait Gallery ausgeliehen wurden.

Ganz besonders beeindruckt hat uns allerdings der abgedunkelte Raum im Erdgeschoss, in dem der Wandteppich, mit dem etwas sperrigen Namen: Knight with the Arms of Jean de Daillon, ausgestellt ist.

Der Ritter-Wandteppich ist der einzige aus dem 15. Jahrhundert, von dem bekannt ist, dass er bis heute überlebt hat. Es wurde 1480 fertiggestellt, als die Stadt Tournai den Wandteppich als Geschenk an Daillon „als Belohnung für zahlreiche Gefälligkeiten und freundliche Gesten, die er dieser Stadt erwiesen hat“ bezahlte.

Nach vier Jahren der Konservierung und Reinigung, unter anderem durch Spezialisten in Belgien, wird der älteste Wandteppich in der Obhut des National Trust wieder im Montacute House ausgestellt.

Allerdings nur limitiert und unter strengen Auflagen, ähnlich wie bei der "Blauen Mauritius": Licht, Wärme und Feuchtigkeit würden der kostbaren Antiquität schlichtweg zu sehr zusetzen.

Außergewöhnlich schöne Gärten umgeben das Montacute House und umfassen eine Sammlung von Rosen, gemischten Rabatten und die berühmten Wackelhecken (wibbly wobbly).

Es gibt zwei schöne Gartenpavillons, eine Orangerie, ein Eishaus, ummauerte Gärten und natürlich eine Teestube des National Trust.

Der Landschaftspark drumherum eignet sich hervorragend zum Spazierengehen und Picknicken. Markierte Wanderwege führen rund um das weitere Anwesen, zu dem auch der St. Michael's Hill gehört.

Das Montacute House hat natürlich auch schon in mehreren Filmen und Fernsehproduktionen mitgewirkt, darunter in der 1995er Version von Jane Austens „Sense and Sensibility“, im Film „The Libertine“ von 2004 und in der BBC-Adaption von „Wolf Hall“.

Wir waren wirklich zu tiefst beeindruckt und begeistert und haben diesen Notfall-Tag keine Sekunde bereut.
Den Nachmittag verbringen wir wieder mit Packen, denn es steht der Wechsel nach Cornwall an.

Unsere langohrigen Nachbarn beobachten unser Tun äußerst aufmerksam.
Good Night!
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)

Clifton Suspension Bridge, Bristol. https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Gothick



homage to the english countryside