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Curt Von Franois (1852-1931) War Kommandeur Der Ersten Schutztruppe, Reichskommissar Von Deutsch-Sdwestafrika


Curt von François (1852-1931) war Kommandeur der ersten Schutztruppe, Reichskommissar von Deutsch-Südwestafrika und Gründer von Windhoek und Swakopmund.

Curt Karl Bruno von François wurde am 02.10.1852 in Luxemburg geboren. Sein 1870 gefallener Vater, der preußische General Bruno von François, war hugenottischer Abstammung.

Nach dem Abschluß der Kadettenschule nahm Curt von François am deutsch-französischen Krieg von 1870/71 teil, begleitete, vom Militärdienst freigestellt, 1883 die Kassai-Expedition von Hermann von Wissmann nach Zentralafrika und unternahm 1885 mit dem Engländer George Grenfell eine Forschungsreise zum Tschuapa und Lulongo.

Zurück in Deutschland und im Militärdienst, wurde er zum Hauptmann befördert und diente zunächst im Großen Generalstab. 1887 wurde er als Vermessungs- und Forschungsoffizier nach Togo und Kamerun kommandiert. 1889 wurde ihm der Aufbau einer Schutztruppe zur Absicherung deutscher Interessen in Südwestafrika übertragen und er trat dazu formal in die Dienste der Deutschen Kolonialgesellschaft.

Mit der 21 Mann starkten Schutztruppe, die den Charakter einer privaten Streitmacht hatte, erreichte er am 24.06.1889 Walvis Bay und richtete am 08.07.1889 in Otjimbingwe ein Hauptquartier ein. Im August desselben Jahres ließ Curt von François bei Tsaobis, das an einem Handelsweg lag, die befestigte Station Wilhelmsfeste bauen.

Bis zum Jahr 1890 folgten zahlreiche Erkundungsritte in den damals weitgehend unterforschten Norden und Osten Südwestafrikas, die Verstärkung der Schutztruppe mit weiteren 50 Mann und die Ernennung von François zum Reichskommissar.

Mit der Grundsteinlegung zum Bau der Alten Feste am 18.10.1890 vollzog er gleichzeitig die Gründung der Stadt Windhoek. Von 1890 bis 1892 machte er sich, zusammen mit seinem Bruder Hugo von François an das kartografische Erfassen von Deutsch-Südwestafrika.

Als 1891 der Bau der Alten Feste abgeschlossen war, verlegte er sein Hauptquartier dorthin und machte Windhoek zur Haupstadt des Landes. Aus strategischen Erwägungen untersuchte er die Atlantikküste nach einem günstigen Ort zur Anlage eines Überseehafens und fand diesen auf dem Gebiet des heutigen Swakopmunds, das er am 12.09.1892 gründete und als Stationschef Franz J. von Bülow einsetzte.

Schon 1893 ging hier eine weitere Verstärkung der Schutztruppe an Land, die er wegen der zunehmenden Agressionen der Nama unter Hendrik Witbooi angefordert hatte. Am 12.04.1893 griff er, ohne das Mandat der Reichsregierung für Kriegshandlungen erhalten zu haben, die Nama in deren befestigter Werft Hornkranz an.

Während der Kampfhandlungen wurden wenigstens achtzig Menschen, auch zahlreiche Frauen und Kinder, getötet und ging als das Massaker von Hornkranz in die internationale Presse und die Geschichte ein. Major Theodor Leutwein, vorgesehen als Nachfolger Curt von François, traf am 01.01.1894 in Swakopmund ein.

Er wurde dem inzwischen zum Major beförderten von François unterstellt und wurde von diesem in den folgenden Monaten auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet und in die Landesverhältnisse eingewiesen. Mit dem bevorstehenden Wechsel in der Führung der Schutztruppe wurde auch deren privater Status in einen offiziellen geändert und diese in Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika umbenannt.

Curt von François wurde am 05.09.1895 verabschiedet und kehrte nach Deutschland zurück. Er wurde dann als Referent des Auswärtigen Amtes tätig, unternahm Reisen in verschiedene Teile Afrikas und Südamerikas, veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Kolonialpolitk und damit einhergehenden strittigen sozialen Fragen.

Aus seiner 1897 mit Margret Bohmte geschlossenen Ehe gingen vier Kinder hervor. Die Familie lebte in Charlottenburg und Zernsdorf. Aus seiner in Deutsch-Südwestafrika geschlossenen Verbindung mit der Damara-Prinzessin Amelie Gereses, lebt sein Urenkel, Ruprecht von Francois, in Windhoek, Namibia.

Am 28.12.1931 starb Curt von François im Alter von 79 Jahren in Königswusterhausen. Sein Grab befand sich auf dem Berliner Invalidenfriedhof, wurde aber von den DDR-Behörden, als in den 70er Jahren der Grenzstreifen der Mauer erweitert wurde, abgeräumt und ist in seiner heutigen Lage unbekannt.
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freestunningtraveller-blog liked this · 6 years ago
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Namibia 2018/19 - Teil 1
Herrschaften und Oukies!
Gestern Mittag ging es für uns nach Frankfurt. Es gab einen kleinen Stau, aber nix weltbewegendes. Die Einfahrt in das Parkhaus hatten wir für 16.15 Uhr terminiert.

Wir waren etwa 15 Minuten früher da und so haben wir noch eine kleine Ehrenrunde gedreht, damit wir auch pünktlich - ohne Zuzahlung - reinfahren konnten.

Air Namibia schickt seine Business Class Gäste aktuell in die neue Priority Lounge. Dabei handelt es sich um die ehemalige Etihad Lounge, die entsprechend umgebaut wurde.

Es gibt kalte und warme Gerichte, kleine Snacks und Getränke, Zeitschriften und freies Wifi.

Duschen und Ruhe-Möglichkeiten.



Die Business Class war bis auf 2 Plätze komplett ausgebucht. Da waren wir doch erstaunt.

Vor uns saß eine sehr interessante Spezies Mann!

Erst telefonierte er noch unglaublich wichtig mit irgendwelchen Leuten, denen er von Kaviar, Champagner und was weiß ich noch alles, was vor faselte.

Jedenfalls dachten wir erst, der Typ macht Witze! Bis ich dann sah, dass er eine eigene Kaviardose aus dem Handgepäck friemelte.....

....dazu ließ er sich vom Personal noch extra einen kleinen, hübschen Löffel bringen! Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich!

Champagner gab es aber naturgemäß bei Air Namibia nicht! Da hat er eine Dose Windhoek Lager zu seinem Kaviar genommen. Was haben wir gegrinst!

Neben uns saß ein Mann, den wir schon wieder irgend woher kannten.....grübel, grübel......

Irgendwann fiel es uns dann doch ein: von der Jagd und Hund aus Dortmund. Ein Farmbesitzer aus der Gegend von Otjiwarongo.

Frühstück gab es dann um 4 Uhr, da waren wir noch über Angola. Das geht aber nicht anders, da wir schon um 6 Uhr in Windhoek landeten.

Mann-Mann-Mann! Was war es da heute Morgen frisch....

....nur 10 Grad. Da haben wir unsere Jacken aber ruck-zuck wieder angezogen. Das war uns entschieden zu kalt....

Vom Flughafen holte uns Henry von der Firma Safari Car Rental ab. Valentin hat sich leider den Arm gebrochen und ist derzeit “out of order!”.

Es waren noch 2 Paare mit uns angekommen und so fuhren wir zu sechst zur Firma. Henry erzählte noch, dass sie vor knapp 4 Jahren mit 18 Fahrzeugen angefangen hätten - und jetzt wären es schon 60.

Der Laden brummt! Nachdem wir erst einmal in aller Ruhe Kaffee getrunken hatten und den nervösen Newbies den Vortritt ließen, waren wir auch an der Reihe.

Dieses Mal haben wir uns für einen Automatik entschieden. Micha ist die blöde Schalterei auf der “falschen Seite” leid! Das wollt er nicht mehr.

Vincent erzählte uns noch, dass er nach und nach sowieso alle Schaltwagen aus dem Programm nimmt, da die Touristen einfach zu viele Kupplungen zerhacken, weil sie mit den 4x4-Karren einfach nicht umgehen können.

Es ist halt eine andere Nummer, ob ich zu Hause einen SUV fahre oder eben hier einen echten 4x4 auf Sand und Schotter.

Nina (namibia click & travel) hatte auch schon unsere Unterlagen wieder rüber schaffen lassen und so bekamen wir auch dieses Mal eine hübsche Ledermappe (Made in Swakopmund) überreicht.

Da gibt es ja nix, da geben die Mädels von click & travel sich echt immer sehr viel Mühe.

Ein Geburtstagsgeschenk gab es auch wieder, aber in diesen Umschlag darf ich erst morgen rein schauen......

Da wir heute besonders früh schon mit allem fertig waren, fuhren wir sofort zum Weihnachtsmarkt....

...der fand auch in diesem Jahr wieder auf der Farm “The Shed” statt.

Es gab wieder diesen lustigen Pferdehänger-Geldautomaten.

Brechend voll war es auch heute wieder. Große Aufmerksamkeit erzielte der Schlangenbändiger...

...der aus seinem Alltag, in dem er Schlangen einfängt, die irgendwo gefunden wurden, wo sie keiner haben will, spannend erzählte.

Als lebendes Anschauungsobjekt hatte er eine zünftige Puffotter dabei. Die hantierte er mit seinen beiden Schlangenstäben.

Für das leibliche Wohl sorgte wieder Urs Gamma, seines Zeichens Honorarkonsul der Schweiz und begeisterter Hobbykoch. Früher hatte er ja mal das Gathemann Restaurant auf der ehemaligen Kaiser Wilhelm Straße (heute Independence Avenue).

Auch heute war schon vieles der selbstgemachten Artikel ausverkauft.

So gab es schon keinen Honig mehr und auch keinen Kaktusfeigensirup (Prickly Pear).

Wenigstens gegessen haben wir schön.

Dann kaufen wir uns eben den Kaktusfeigensirup in Otjiwarongo..... Däh!

Gegen 12.30 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg und fuhren zur 1. Station unserer diesjährigen Reise! Auf dem Weg dorthin wollten 2 Warzenschweine unbedingt Selbstmord begehen und versuchten sich vor unseren Hilux zu werfen. Das hat zum Glück nicht geklappt, sonst wäre der Urlaub womöglich schon zu Ende gewesen, bevor er überhaupt angefangen hat!

Ich hatte eine Farm in Afrika…
Mit diesen Worten beginnt der Roman „Afrika, dunkel, lockende Welt“ der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen, im deutschsprachigen Raum besser bekannt als Tania Blixen, der 1937 erstmals erschien und 1985 durch den Film “Jenseits von Afrika” weltberühmt wurde.

Wir haben jetzt auch eine Farm in Afrika - wenn auch nur ganz kurz! Und zwar nur bis morgen, denn dann fahren wir leider schon wieder weiter.

Jedenfalls hatte uns Gaby Mitte der Woche mitgeteilt, dass wir die einzigen “Gäste” auf der Farm sind, da sie selbst nämlich in Urlaub sind und keine anderen Buchungen weiter angenommen hätten.

Wir würden uns ja mit allem auskennen und das Personal auch kennen.....
....und so lässt man uns mal eben alleine auf der Farm - mit etwa 600 Rindern, 30 Pferden, 3 Hunden, 5 Katzen, X Schildkröten und Hühnern und was weiß ich nicht noch für Getier.

So geht´s einem in Namibia, wenn man die Leute näher kennt, dann hat man deren Vertrauen und ruckzuck mal eben eine Farm oder ein Haus an der Backe. Das hatten wir vor 2 Jahren ja schon einmal, in Swakopmund.

Hanna, die Gästebetreuung mit thailändischem Migrationshintergrund, hat uns natürlich entsprechend begrüßt.

Beim Mittagsschläfchen auf der Veranda hat sie schwer mitgeholfen! Sie ist sich aber auch für nix zu schade!

Heute Abend hat sie natürlich auch wieder nach dem Rechten gesehen, während der Kater einfach nur so rum lag.

Das Abendessen war natürlich, wie immer, einfach nur Klasse. Und inzwischen haben Gaby & Stephan auch eine fähige Kraft für die Gastronomie gefunden. Amelie, heißt die neue Perle - und sie ist wirklich super!

Den Sundowner genossen wir auf der neuen Terrasse. Leider ließen sich die Giraffen heute Abend nicht blicken.

Jetzt nehmen wir noch einen letzten Absacker auf unserer Veranda und dann geht es für uns auch früh ins Bett.
Lekker Slaap
Angie, Micha und der Hasenbär


Der Otjikotosee liegt etwa 22 Kilometer von dem Minenstädtchen Tsumeb, in der Otjikoto-Region, entfernt. Es gibt nur zwei Seen in Namibia, die ständig mit Wasser gefüllt sind: Das sind der Otjikoto- und der Guinasee, den man als den Zwilligssee des Otjikotossees bezeichnet.

Dieser befindet sich 15 Kilometer weiter. Natürlich war der See den Ureinwohnern, den San, schon seit Jahrtausenden bekannt. Doch vor über 160 Jahren wurde er von den beiden Forschungsreisenden Charles John Andersson und Francis Galton „entdeckt“.

Den Namen haben die beiden Wissenschaftler von den Hereros übernommen, die seit einigen Jahrhunderten in diesem Land lebten. In ihrer Sprache bedeutet Otjikoto „tiefes Loch“. Vor vielen Millionen Jahren haben Grundwasser und Oberflächenwasser dort wasserlösliches Gestein im meist zerklüfteten Kalkgestein ausgewaschen.

Die Hohlräume wurden immer größer, bis schließlich die Decken die darüber liegende Gesteinslast nicht mehr tragen konnte und einstürzten. Die so entstandenen Dolinen lagen jedoch unterhalb des Grundwassers und füllten sich mit diesem. Zwei Karstseen waren geboren.

Während der Guineasee 140 m lang und 70 m breit ist, übertrifft ihn der fast kreisrunde Otjikotosee mit einem Durchmesser von 100 m. Dafür ist er mit seinen 55 m nicht ganz so tief, denn im Guineasee wurde an seiner tiefsten Stelle 119 m gemessen.

Außerdem weißt der Guineasee noch eine weitere Besonderheit auf. Seitliche Gesteinsauflösung unterhalb der Wasseroberfläche haben dazu geführt, dass der See mit zunehmender Tiefe breiter wird, also eine Art umgestülpter Trichter bildet. Damit gilt dieser See als zwölft größte Unterwasserhöhle der Welt.

Als Offiziere der deutschen Schutztruppe 1915 erkannten, dass der Krieg verloren war, ließen sie Kanonen, Gewehre und Munition im Otjikotosee versenken, damit diese den südafrikanischen Truppen nicht in die Hände fiel.

Erst nach einem weiteren Weltkrieg, fast drei Generation später, wurde Ende der 80er Jahre ein Teil der Geschütze aus dem See geborgen und sorgsam restauriert. Man kann sie heute im Tsumeb-Museum betrachten, wo sie als schweigende Zeitzeugen ausgestellt sind.

Der Otjikotosee birgt bestimmt noch vieles, das besser nie geborgen wird. So gibt es zum Beispiel die Geschichte eines Postmeisters, der in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im See gebadet haben soll und dabei ertrank.

Seine Leiche ist nie aufgetaucht. Auch die Ovambos glauben, dass niemand den See lebendig verlässt. Angeblich soll der Otjikotosee an ein, zu großen Teilen noch unerforschtes, unterirdisches Kanalsystem Anschluss haben, welches bis zu verschiedenen Wasserstellen im Etoscha-Nationalpark reichen soll.

Außerdem gibt es Vermutungen, dass die beiden Seen Otjikoto und Guinea unterirdisch miteinander verbunden sind, doch konnte das bisher von niemanden bestätigt werden. 1955 wurde der Otjikotosee als ein Nationales Denkmal deklariert.
Namibia 2018/19 - Teil 6
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen mussten wir schon wieder unsere Klamotten zusammen packen und weiter ging es zur nächsten Station unserer diesjährigen Reise.

Alle waren total erstaunt, dass wir nicht weiter in den Etosha Nationalpark fahren wollten. Wir erklärten dann, dass wir in diesem Jahr mal "something crazy" machen wollten und von daher in den Norden fahren würden.

Also machten wir uns auf die Socken und fuhren zunächst wieder bis zur B 1 zurück, um dann - bei Sachsenheim - links abzubiegen. So fuhren wir quasi am östlichen Rand des Etosha Nationalparks entlang, bis in das Ovamboland.

Das Ovamboland - benannt nach der größen Volksgruppe Namibias - ist die bevölkerungsreichste Region des Landes. Hier leben fast die Hälfte aller Einwohner von Namibia.

Allerdings hatten wir den Eindruck, dass auf jeden Einwohner mindestens 1 Kuh, 2 Ziegen und 3 Esel kommen, die sich alle rege am Szraßenverkehr beteiligen. Manchmal auch mit weniger glücklichem Ausgang, denn hin und wieder lag ein Eselkadaver neben der Straße.

Donkeykarren (Eselskarren) sind ganz klar aus der Mode und die heutige Generation gibt PS-stärkeren Modellen mit Motor eindeutig den Vorzug. Somit sind die genügsamen Grauen über und werden sich selbst überlassen. Herrenlos herumstreunend vermehren sie sich wie die Pest und fressen anderen Nutztieren die wertvollen Futterreserven weg. Als ob man zuviel davon hätte!

Als erste Stadt erreicht man Oshakati mit über 40.000 Enwohnern. Hier kurvten wir ein bisschen durch die Gegend, um uns einen Eindruck zu verschaffen.

In dem funkelnagelneuen Shopping-Centre von Shoprite gibt es auch einen fungelnagelneuen KFC. Dort kehrten wir ein und hatten sogar das Glück sofort einen freien Parkplatz zu finden. Die sind da einfach zu knapp bemessen.
Draußen turnten ein paar Halbstarke aus den Townships herum, die sich an den Glasscheiben die Nasen platt drückten und versuchten jeden anzuquatschen und auch die Autos wurden von denen kontrolliert, ob nicht vielleicht doch versehentlich eine Tür auf ist...

Als nächster Ort folgt Ondangwa mit etwa 10.000 Einwohnern. Hier tankten wir unseren Hilux noch einmal randvoll.
Anschließend fuhren wir nach Outapi, um den Ombalantu Baobab Tree zu besichtigen. Dieser Baum ist als Nationales Erbe eingestuft und gilt als einer der ältesten Baobab Bäume in Afrika. Mit rund 30 Metern Höhe und seinem Stammumfang von über 20 Metern wird das Alter dieses Riesen auf mindestens 800 Jahre geschätzt.
Der riesengroße, teilweise hohle Stamm diente bereits als Postamt, als Kapelle oder gar als Gefängniszelle.
Auf dem Gelände gibt es Campingplätze, Grillmöglichkeiten und Ablutions (Waschräume mit WC und Duschen). Das ganze Gelände ist umzäunt und ich hatte auch gelegentlich mal gelesen, dass dort schlicht zu wäre.
Wir hatten aber Glück und unter dem kühlen Schatten des Baumes saß sogar eine Dame vom MET - und jetzt kommt der Brüller des Tages! Der geneigte Leser meines Reiseblogs weiß ja, dass wir immer eine Gummi-Korallenschlange vorne auf dem Armaturenbrett liegen haben.
Jedenfalls ist die schicke orangefarbige Schlange irgendwie durch die Rüttellei runtergefallen und auf meinem Fuß gelandet, was ich aber nicht bemerkt habe.
Als ich jetzt aus dem Hilux krabbelte, sah die gute Frau als erstes meinen Fuß mit Schlange dran und bekam den Schock ihres Lebens. Ich denke noch so "Was hat die denn?", als sie wie der Blitz von ihrem Stuhl hochschoß und Anstalten machte in den Baobab Baum zu klettern....
Ich gucke nach unten, sehe die Korallenschlange am Fuß baumeln und rief nur noch: "No real snake, it´s a rubber snake!" Bis zum heutigen Tage wusste ich echt nicht, dass Schwarze auch blaß werden können. Ist aber so!
Nachdem nun alle Schlangen-Misverständnisse ausgräumt waren und das Biest wieder vorne im Auto lag, ging es erstmal zur Besichtigung des Nationalen Denkmals....äh....Baumes.
Die MET-Dame vergaß natürlich nicht uns darauf hinzuweisen, dass es auch einen Shop mit schönen Souveniers gäbe. Na gut, gucken kann man ja mal.
Ach Gottchen, die Stücke hatten schon schwer Staub angesetzt, besonders die Korbflechtereien sahen schon sehr mitgenommen aus. Wir entschieden uns für eine Holzarbeit.
Als wir damit an der Kasse stehen, musste die Kassiererin erstmal den Preis ermitteln. Umständlich kramte sie eine Mappe heraus. Dabei fiel ihr das Mittagessen runter und offenbarte eine ganze Legion von Ameisen, die sich darin bereits häuslich eingerichtet hatten. Unfassbar! Mich schüttelt es jetzt noch....

Unser heutiges Tagesziel, die Uukwaluudhi Safari Lodge, erreichten wir gegen 16 Uhr. Die Lodge wurde bereits 2004 inmitten eines großen Mopane Bestandes gebaut.

Es ist bis jetzt die schlechteste Unterkunft unserer diesjährigen Reise. Und auch das Dinner haut uns nicht vom Hocker. 1 Eßlöffel Reis und ein 1/4 Chicken mit 3 Kartoffelspalten als Gemüse? Also wirklich!

Von der großen Holzterrasse hat man einen ganz guten Blick auf das beleuchtete Wasserloch. Allerdings fanden wir da Emanya deutlich spektakulärer. Hier müssen wir definitiv nicht noch einmal hin!

Lekker Slaap
Angie, Micha und der Hasenbär


Samuel Maharero verfasste 1904 folgenden Befehl:
„Okahandja, den 11. Januar 1904. ICH KÄMPFE, TÖTET ALLE DEUTSCHEN! An alle Großleute meines Landes. Ich bin Samuel Maharero, Oberhäuptling der Herero. Ich habe einen Befehl für alle meine Leute angefertigt, daß sie nicht weiter ihre Hände legen an folgende: Engländer, Bastards, Bergdamara, Nama, Buren. Alle diese rühren wir nicht an. Tut dies nicht. Ich habe einen Eid geschworen, dass dieser Beschluss nicht bekannt werden darf, auch nicht den Missionaren.
Genug. Samuel Maharero.“

Einige (nicht alle!) Stämme der Herero folgten umgehend ab 12. Januar seinem Befehl und ermordeten 123 Deutsche, wobei im Blutrausch auch einige Frauen, Kinder, Buren und Italiener den Mördern zum Opfer fielen. Die deutsche Regierung musste auf diese Verbrechen reagieren, wollte man nicht weitere Morde und Plünderungen im Schutzgebiet zulassen.

Die im Lande vorhandene nur einige hundert Mann zählende Schutztruppe war mit der Situation völlig überfordert, zumal die Attacken völlig überraschend kamen und nicht gegen die Soldaten sondern gegen wehrlose Zivilisten gerichtet waren. In den nächsten Monaten verschiffte man einige tausend Mann Verstärkungstruppen nach Südwestafrika und entwickelte den Plan, die Herero in ihrem aktuellen Aufenthaltsgebiet am Waterberg zu stellen und militärisch vernichtend zu schlagen.

Ziel der Operation war es, dass die Herero als Volk kampfunfähig gemacht wurden, indem die bewaffneten Krieger im Kampf besiegt oder zur Waffenstreckung oder zum Rückzug von den Kampfhandlungen gezwungen wurden. Also dass die Herero als Volk kampfesmüde und aussichtslos auf einen Sieg über die Schutztruppe den bewaffneten Aufstand aufgaben.

Die Schutztruppe greift, unterstützt von Witbooi-Nama, an:
Am 11. August 1904 begann der Angriff der deutschen Truppen und der mit ihnen verbündeten Witbooi-Nama mit 1.488 Gewehren, 30 Geschützen und 12 Maschinengewehren auf die mit 6.000 modernen Hinterlader-Gewehren bewaffneten Teile des Herero-Volkes.

Nach einigen Einzelgefechten gingen die Kampfhandlungen mit Einbruch der Dunkelheit zu Ende. Es gab nach diesem Tag weder Sieger noch Besiegte. Noch in der darauffolgenden Nacht machten sich die Herero mit ihren Rinderherden auf den Weg. Unbesiegt und ihr Vieh in Sicherheit bringen wollend, suchten sie den Weg ins Exil oder in andere für die Deutschen unerreichbare Orte.

Ihren Marsch legten die Herero in mehreren Abteilungen in verschiedenen Richtungen zu unterschiedlichen Zielen zurück. Sie passierten die ihnen bekannten Wasserstellen, die allerdings nicht immer die Ergiebigkeit hatten, um Mensch und Vieh in der Trockenzeit zu versorgen. Eine bis heute nicht zu ermittelnde Anzahl von Herero verdurstete auf ihrem Weg in das Exil oder in die von ihnen früher bewohnten Gebiete. Samuel Maharero erreichte spätestens am 28. September 1904 mit ca. 1.000 Begleitern das Britische Betschuanaland.

Eine sofortige Verfolgung der Herero durch deutsche Truppen scheiterte an deren Unbeweglichkeit. Pferde und Zugtiere waren verendet oder zu sehr geschwächt. Der Nachschub mit Lebensmitteln und Futter war völlig unzureichend. Die Truppe litt an völlig ungewohnten Strapazen und an Krankheiten wie Typhus.

Die Anfang September einsetzende Verfolgung scheiterte an der vergeblichen Suche nach den Herero. Sie waren kampflos und unerreichbar verschwunden. Am 8. Oktober 1904 endeten die Kampfhandlungen mit vorausgegangenen fünf unbedeutenden Feindberührungen beim Ort Oorlogsende.

Die Herero waren für die deutschen Truppen nicht auffindbar. Zurückkehrende Herero wurden sowohl von der Mission als auch von der Truppe verpflegt und versorgt.


Schiffswracks an der Skelettküste zeugen davon, wie gefährlich die Seefahrt ohne moderne Navigationsgeräte war. Auch einige Schiffe der Woermannlinie, die vor dem Ersten Weltkrieg die deutschen Kolonien in Afrika ansteuerten, liefen vor der südwestafrikanischen Küste auf Grund.

Wie die ‚Gertrud Woermann‘ 1903 vor Port Nolloth. Die damals größte Privatreederei der Welt erwarb sofort ein neues Schiff, das in ‚Gertrud Woermann II‘ umbenannt wurde. Im Juni 1904 sticht es für seine erste Afrikareise in See.

Im Hamburger Hafen herrscht geschäftiges Treiben. Die Gertrud Woermann II ist zurückgekehrt und soll innerhalb einer Woche wieder auslaufen, denn in Deutsch-Südwestafrika ist der Nama-Aufstand ausgebrochen.

Neben den 79 Mann Besatzung drängen sich an Bord die Offiziere und Mannschaften des Feldvermessungstrupps, der 2. Ersatzbatterie und der 4. Ersatzkompanie sowie das Austauschpersonal für den Kreuzer SMS Vineta, der vor dem Zielort Swakopmund auf sie wartet – alles in allem 428 Passagiere.

Hinzu kommen 300 Pferde sowie Verpflegung für die etwa 4-wöchige Reise, jede Menge Kriegsausrüstung und Kohle zum Betreiben der Dampfmaschine. Eine echte logistische Herausforderung!

Am 26. Oktober 1904 sticht die Gertrud Woermann II in See. Ein Passagier, der Farmer Waldemar Kähler, berichtet später, dass die Fahrt bestens organisiert ist und trotz der vielen Menschen auf engem Raum harmonisch verläuft. In Äquatornähe streikt die Dampfmaschine, kann jedoch innerhalb von 24 Stunden repariert werden. Ansonsten gibt es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse.

Bis zum 19. November. Es ist Samstagabend. Am nächsten Morgen, am Totensonntag, soll das Schiff in Swakopmund eintreffen. Ruhig gleitet es dahin, während unter Deck fröhlich der Abschied gefeiert wird.

Fritz Möhring von der Besatzung genießt gegen Mitternacht die Ruhe an Deck, als er plötzlich ein lautes Scharren und eine Erschütterung des Schiffes wahrnimmt. Als er sich auf den Weg macht, um seine Kameraden zur ablösenden Wache zu wecken, erfolgen zwei weitere Stöße, die ihn umwerfen – dann Stille...

Die Gertrud ist über eine Sandbank geglitten und dann auf Felsen aufgelaufen. Die Ereignisse überschlagen sich. Die Schiffsbesatzung wird in den Maschinenraum gerufen, denn die Klippen haben den Schiffsrumpf aufgerissen.

Die Maschinisten versuchen fieberhaft, die Sicherheitsventile zu öffnen. Endlich die Entwarnung: Ventile offen, Kesseldruck sinkt. Die Position: Etwa 20 Kilometer nördlich von Swakopmund, etwa 500 bis 600 Meter vom Strand entfernt.

Unterdessen sorgt die Besatzung an Deck dafür, dass unter all den aufgeschreckten Passagieren keine Panik ausbricht. Die Gertrud sitzt auf dem Felsen fest, sinkt aber nicht. Es besteht keine unmittelbare Gefahr.

Der erste Offizier macht sich mit einer Barkasse auf den Weg nach Swakopmund, um Hilfe zu holen. Dichter Nebel hüllt die Gertrud ein. Einer der Passagiere beschließt, das Warten durch Klavierspiel zu verkürzen.

Bald sind alle Tische im Speisesaal besetzt, die Besatzung sorgt für das leibliche Wohl. Es dauert nicht lange und an Bord geht es zu wie bei einem Vatertags-Ausflug...

Die Barkasse trifft wegen des Nebels erst morgens um 9 Uhr in Swakopmund ein. Die Nachricht von der gestrandeten Gertrud verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Schutztruppler reiten zur Unglücksstelle, um zu helfen. Und viele Swakopmunder lassen kurzerhand den Kirchgang zum Totensonntag ausfallen und machen sich zu Fuß auf den Weg.

Die Hafenverwaltung setzt sofort alle Hebel zur Rettung der Gertrud und ihrer Fracht in Bewegung. Knapp eine Stunde später brechen die ersten Schiffe auf, mit Landungsflößen im Schlepp. Eines davon ist der Kreuzer Vineta, der auf sein Austauschpersonal wartet. Im dichten Nebel gelingt es den Rettern erst gegen Mittag, die Gertrud Woermann zu finden.

Nun heißt es anpacken: Weil die Dampfmaschinen stillstehen, müssen die Pferde mit Flaschenzügen an Deck gehievt und von dort aus auf die im Wellengang schwankenden Landungsflöße umgeladen werden. Vom Strand aus werden sie von 110 Soldaten durch den Sand nach Swakopmund getrieben.

Inzwischen hat sich der Nebel verzogen, die Sonne brennt heiß. Die frisch eingetroffenen Schutztruppler bekommen einen Vorgeschmack auf das, was sie in der deutschen Kolonie erwartet. Dennoch haben alle - Passagiere, Besatzung, Schutztruppler und Pferde - das Unglück überlebt.

Die Bergung der Fracht, zu der dringend benötigte Kriegsgüter gehören, zieht sich über Monate hin. Der Großteil der Ladung, die in den überfluteten Frachträumen verstaut ist, geht verloren. Im Juni fordern Bergungsarbeiten bei rauer See vier Todesopfer.

Das Hamburgische Seeamt schließt seine Ermittlungen zur Strandung der Gertrud Woermann II schon im Januar 1905 ab. Unglücksursache: dicker Nebel, eine unerwartete nordöstliche Strömung und das unvorsichtige Navigieren des Kapitäns. Dieser darf jedoch im Dienst bleiben.

Das Wrack ist noch jahrelang auf dem Rock Bay Riff südlich des heutigen Ortes Wlotzkas Baken zu sehen. Bei einem heftigen Sturm bricht es schließlich auseinander und sinkt.