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Schakale Gehren Zur Familie Der Hunde Und Erinnern Im Aussehen An Eine Mischung Aus Einem Wolf Und Einem

Schakale gehören zur Familie der Hunde und erinnern im Aussehen an eine Mischung aus einem Wolf und einem Fuchs. Die kleinen Raubtiere haben lange Beine und können deshalb schnell und ausdauernd laufen.

Je nach Art ist ihr Körper 70 bis 100 Zentimeter lang und sie wiegen sieben bis 20 Kilogramm. Sie haben aufrecht stehende, dreieckige Ohren, eine spitze Schnauze und lange Beine. Der Schabrackenschakal ist am Bauch rotbraun, die Flanken sind schieferbrauund der Rücken ist dunkel abgesetzt - wie eine Schabracke.

Schabrackenschakale leben vor allem in Grassteppen, aber zum Teil auch in Savannen und Halbwüsten. Sie lieben offenes Land und meiden dichtes Gebüsch.

Der Schabrackenschakal lebt in Ostafrika von Äthiopien bis Tansania und Kenia sowie im gesamten südlichen Afrika.

Schakale gehören zur Gattung der Wolfs- und Schakalartigen. Es gibt vier verschiedene Arten: den Goldschakal, den Schabrackenschakal, den Streifenschakal und den Abessinischen Schakal. Schabracken- und Streifenschakal sind sehr eng miteinander verwandt.

Schakale werden in freier Natur etwa acht, in Gefangenschaft sogar 14 bis 16 Jahre alt

Schakale sind gesellige Tiere und leben in Familienverbänden. Benachbarte Familienverbände gehen sich aus dem Weg. Ein erwachsenes Paar, das meist ein Leben lang zusammen bleibt, bildet das Zentrum der Gruppe, zu der die Jungen des letzten Wurfs und meist noch Weibchen aus älteren Würfen gehören. Männliche Jungtiere verlassen dieGruppe, wenn sie ein Jahr alt sind.

Innerhalb des Familienverbandes herrscht eine klare Hierarchie. Der Rüde führt in der Regel die Familie an, manchmal jedoch auch das Weibchen. Junge Schakale spielen zunächst noch viel miteinander, wenn sie älter werden, gehen sie wilder miteinander um, es kommt aber kaum zu Verletzungen.

Schakale besiedeln Reviere, die sie gegenüber anderen Familienverbänden aggressiv verteidigen. In diesen Revieren leben sie in mehreren kleinen Höhlen oder in Bauten, die sie von anderen Tieren übernehmen oder manchmal auch selbst graben.

Naht die Fortpflanzungszeit, bleibt der Rüde ständig bei seinem Weibchen. Nach 60 bis 70 Tagen Tragzeit bringt das Weibchen drei bis acht Junge zur Welt. Meist überleben nur drei bis vier. Die Jungen sind bei der Geburt blind und tragen ein dunkelbraunes Fell.

Nach etwa einem Monat wechseln sie ihr Fell und sind dann gefärbt wie die erwachsenen Tiere. Nach etwa zwei Wochen öffnen sie die Augen, und nach zwei bis drei Wochen beginnen sie, neben der Muttermilch, auch feste Nahrung zu sich zu nehmen. Diese Nahrung wird von den Eltern vorverdaut für die Jungen ausgewürgt.

Neben dem Weibchen kümmert sich auch der Rüde von Anfang an um die Jungen und schützt seine Familie vor jedem Eindringling. Sind die Jungen größer, gehen der Rüde und das Weibchen abwechselnd auf die Jagd und versorgen die Jungen und den zurückgebliebenen Partner.

Mit fünf bis sechs Monaten sind die Jungen selbstständig, bleiben aber oft noch bei ihrer Familie. Schakale geben viele verschiedene Laute von sich. Sie kläffen, winseln, kreischen, jaulen und heulen.

Schakale sind Raubtiere und Aasfresser. Sie leben zum Teil von den Beuteresten großer Raubtiere wie zum Beispiel Löwen. Finden sie Aas,schlingen sie es rasch hinunter, um anderen Aasfresser wie Geiern und Hyänen zuvorzukommen.

In Gebieten, in denen große Raubtiere fehlen und die Schakale deshalb nicht deren Beutereste nutzen können, jagen sie selbst auch größere Tiere wie Gazellen. Dazu tun sie manchmal mehrere Familiengruppen zusammen. Oft ernähren sie sich auch von kleineren Tieren wie Insekten, Vögeln oder Nagetieren. Sie fressen auch Eier und manchmal sogar Früchte.
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Die Fahrt von Opuwo zu den Wasserfällen am Kunene Fluss gehört zu den leichter zu bewältigenden und dennoch sehr lohnenswerten Abenteuern im Kaokoveld.

Für die 2- bis 3-stündige Fahrt benötigt man – zumindest außerhalb der Regenzeit – keinen Allradantrieb. Die Piste ist meist in akzeptablem Zustand. Ein Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit, zum Beispiel ein 4x4, ist jedoch von Vorteil.

Kurz vor Epupa erreicht man einen Hügel, von dem aus man einen herrlichen Blick auf das Tal des Kunene hat, der sich hier in eine 40 Meter tiefe Schlucht ergießt.

Affenbrotbäume und Makalani Palmen säumen das Flussufer, und man hat den Eindruck, ein Stück vom Paradies entdeckt zu haben. "Epupa" bedeutet übrigens in der Sprache der Himba (Otjiherero) "Fallendes Wasser".

Der Kunene ist einer der 5 Flüsse Namibias, die ständig Wasser führen. Trotzdem ist die Wasserführung entsprechend der jahreszeitlichen Regenmengen unterschiedlich, so dass auch das Naturschauspiel der Epupa Fälle jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt.

Die Fälle sind nach der Regenzeit in den Monaten April-Mai am schönsten zu erleben. Da es im Kunene-Gebiet trocken ist, besteht nur eine geringe Malariagefahr. Weitaus gefährlicher sind die Krokodile im Kunene-Fluss, hier ist tatsächlich vom Baden dringend abzuraten!

Die Epupa Fälle sind von Opuwo aus über die C43 nach 180 km zu erreichen. Es ist zwingend erforderlich, sich vorher mit Benzin, Wasser und Lebensmitteln für die Fahrt nach Epupa zu versorgen, da es dort keine Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Das Gebiet ist auch für Geländewagenfans interessant: Der am Kunene entlang führende Swartbooisdrift, also die Direktverbindung zwischen der Ortschaft Epupa und dem Örtchen Swartbooisdrift, ist auch unter erfahrenen 4x4 Anhängern berüchtigt.

Für die gut 90km sollte man schon einen ganzen Tag einplanen und damit rechnen, dass man hin und wieder auch mal selbst Hand an die „Straße“ anlegen muss.

Die Epupa Fälle sind ein beliebtes Touristenziel, und es gibt mehrere Camps mit festen Unterkünften und Campingmöglichkeit, zum Teil sehr einfach, zum Teil mit gutem Service und auch einem Restaurant.


Kapika Waterfall Camp verfügt über 10 Stein-Chalets mit 2 Einzelbetten und Bad. Zu jedem Chalet gehört eine schöne Terrasse, die den Blick auf den Kunene freigibt. Sehr schön lässt sich dort der private Sundowner zelebrieren.

Die Lodge bietet ein offenes Restaurant sowie einen schönen Swimmingpool.

Es werden Naturfahrten, Wanderungen zu den Epupa Wasserfällen, Vogelbeobachtungstouren, Sundowner-Fahrten, River Rafting und der Besuch eines Himba-Dorfes angeboten.

Die Guides laden ein zu einem Spaziergang durch den kleinen Ort und zu den Wasserfällen.

Von dort geht es weiter entlang den Ufern des Kunene, wo ein atemberaubender Blick auf die Wasserfälle und eine Vielzahl von Vögeln die Gäste erwartet.

Der Kunene, von Gebirgen umrahmt, breit und mit Inseln durchsetzt, stürzt über Schnellen und einen Wasserfall mit 35 m Höhe in eine 60 m tiefe Schlucht. Nur direkt an den Schnellen kann man Krokodil-frei baden.

Lohnenswert sind die Epupa Trails. Auf markierten Wanderwegen kann man mit einem kundigen Führer Flora, Fauna und die landschaftlichen Reize der Epupa Region kennenlernen.

Der Kachira Trail dauert 4 Stunden und schließt den Besuch eines Himba Dorfes ein. Der Crocodile Trail dauert ebenfalls ca 4 Stunden und verläuft am Kunene Fluss entlang.

Der kürzeste Trail ist der Epupa Trail. Er konzentriert sich auf die Wasserfälle und dauert ca 1,5 Stunden. Geringe Gebühr. Die Einnahmen kommen der lokalen Himba Kommune zugute. Buchung direkt an den Fällen.

Oder man nimmt teil an einer Fahrt mit einem der 4x4 Offroad-Fahrzeugen zu einem der letzten nomadisch lebenden Stämme der Welt, den Himba.

Eine Gelegenheit die Kultur der Stammesmitglieder sowie ihre einzigartige Art zu erleben.

In dieser Idylle ist es schwer vorstellbar, dass hier noch vor einigen Jahren bewaffnete Grenzstreitigkeiten zwischen Angola und Südafrika stattfanden und noch immer viele Landminen am Fluss entlang liegen.
Namibia 2018/19 - Teil 15
Herrschaften und Oukies!
Was haben wir in den dicken Mauern des alten Forts von Sesfontein gut geschlafen!

Frühstück gab es um 8 Uhr und als wir vor die Tür traten, da war schon unser Tisch unter den alten Palmen der Schutztruppen nett eingedeckt. Im Restaurant war das Frühstücks-Buffet aufgebaut. Das hatte die "gute Fee" total liebevoll hergerichtet.

Natürlich kam auch unser Truppenspieler wieder und machte sich daran den Pool zu reinigen und den Rasen zu wässern. Die Reinigungsfachkraft machte sich auch ans Werk.
Wir sollten einfach nur den Schlüssel in der Tür von außen für das Zimmermädchen stecken lassen. Das haben wir auch gemacht und ich saß dabei aber unter den Palmen und habe am Laptop gewerkelt.

Micha hatte vor dem Tor des Forts mit "Dreharbeiten" zu tun - unter großer Anteilnahme der Angestellten - und kam wieder mit einem deutschen Paar, die auch auf Namibia-Rundreise waren.
Sie waren gerade auf Khowarib und wollten sich, bevor es weiter geht, noch das Fort Sesfontein anschauen. Auch sie berichteten von gähnender Leere und unverschämten Preisen. Die Zwei werden wir morgen wahrscheinlich in Palmwag wieder sehen. Mal sehen, wie dort die Auslastung ist.....

Gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg und fuhren über die D 3707 in Richtung Purros. Spektakuläre Gebirgsformationen wechselten sich mit weiten Hochebenen ab. Leider gab es auf der ganzen Strecke gerade mal 2 Springböcke und 2 Strauße zu sehen. Alle anderen sind irgendwann im Kochtopf gelandet.

Die restliche Tierwelt besteht ausschließlich nur noch aus Rinderherden und Schafen oder Ziegen, die zu hunderten die Landschaft "abgrasen". Ganze Landstriche wurden von den umherziehenden Nomadenvölkern nahezu abgeholzt. Da sind nur noch die Baumstümpfe zu erkennen.

Von wegen, die indigenen Völker gehen mit der Natur sorgsam um und entnehmen nur vorsichtig und nachhaltig das, was sie benötigen. Ha! Und nochmal HA!

Auf dem Rückweg stellte sich durch den höheren Sonnenstand die Landschaft wieder ganz anders dar. Jetzt konnte die Sonne die Bergformationen bis in den letzten Winkel voll ausleuchten.

Inzwischen waren auch die Himbas aufgewacht und fertig gestylt - das dauert ja so seine Zeit, bis die Damen in voller Pracht "erstrahlen". Dafür versuchten sie die wenigen vorbei fahrenden Touristen, am Rande der Piste, mit einem kleinen Tänzchen zu einer Geldspende zu bewegen.

Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück im Fort Sesfontein. Inzwischen war es wieder an die 40 Grad und wir wussten unsere dicken Mauern sowie die Klimanlage extrem zu schätzen. Diese Zeit nutzen wir, um in der Kühle unsere Klamotten wieder einigermaßen zu packen.

Man versucht ja das Chaos so gut es geht zu beherrschen und sich nicht davon beherrschen zu lassen. Das klappt mal besser, aber oft auch eher schlechter. Täglich vermisst man etwas anderes, entdeckt dafür an anderer Stelle aber wieder etwas neues.

Am späten Nachmittag stellten wir noch der bunten Vogelwelt im Innenhof des Forts nach. Besonders die Maskenweber, wegen der schwarz-gelben Farbgebung auch als BVB-Vogel bekannt, bauen hier ihre kunstvollen Nester in großer Zahl.

Die Grau-Lärmvögel, auch als grey go-away-bird bekannt, machten sich über die Datteln her, die schon ganz oben auf den Palmen reifen. Natürlich nicht ohne dabei ordentlich Krach zu machen, weswegen die Lourie-Art auch ihre Namen bekam. Das weit zu hörende "a-waaay" verrät die Kameraden aber immer.

Das Dinner gab es wieder mit Candle-Light. Jedoch war die heutige Bedienung eher weniger motiviert und schwer mit anderen Dingen beschäftigt: telefonieren und schwätzen......

Von daher zog sich die Angelegenheit ziemlich in die Länge - aber was solls, wir haben Urlaub und Zeit.

Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär


Reinhard Maack ist der erste europäische Bezwinger der höchsten Erhebung Namibias, des Königsteins (2573 m) im Brandbergmassiv, und der Entdecker der ‚Weißen Dame‘.

Diese und andere Felsmalereien zeugen davon, dass Ureinwohner lange vor ihm dort waren. Als Maack im Februar 1917 erstmals mit seinem Freund A. Hofmann den Brandberg erkundet, handeln die beiden jungen Männer in privater Kapazität und aus rein jugendlichem Idealismus:

Sie wollen die höchste Erhebung Südwestafrikas einwandfrei bestimmen, topografische und trigonometrische Arbeiten ausführen sowie gute Karten erstellen. Dazu ist jedoch eine zweite Brandberg-Expedition nötig, zu der Maack im Dezember 1917 aufbricht:

Der 26-jährige Reinhard Maack lässt das Basislager im Ugabrivier aufstellen, wo es genügend Wasserstellen gibt. Am 30. Dezember 1917 macht er sich zusammen mit seinen Begleitern, Professor Dr. A. Gries, damaliger Direktor des Realgymnasiums in Windhoek, und dem ehemaligen Schutztruppenleutnant Georg Schulze aus Keetmanshoop, auf den Weg zum Eingang der Tsisab-Schlucht, von wo aus der Aufstieg auf den Brandberg beginnen soll.

Maack war 1911 als ausgebildeter Landvermesser in die damals deutsche Kolonie gekommen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Angestellter bei der Südwestafrikanischen Landesvermessung, dann meldete er sich zum Dienst bei der deutschen Schutztruppe.

1915 wurde er interniert, konnte jedoch aus der Kriegsgefangenschaft entkommen. Seitdem lebte er unter dem falschen Namen Karl Ritter als Landschaftsmaler in Swakopmund, wo er mit A. Hofmann, der dort als Kartograph der Deutschen Kolonialgesellschaft arbeitete, private Pläne zur genaueren Erforschung des Brandbergs schmiedete.

Der beschwerliche Aufstieg auf den höchsten Gipfel des Brandbergs beginnt in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember 1917. Die drei Männer sind beladen mit Proviant und grundlegender technischer Ausrüstung.

Bei sommerlicher Hitze, ausgestattet mit spärlichen Wasserrationen, klettern und springen sie drei Tage lang über sperriges Blockgeröll dem Gipfel entgegen. Sie haben großes Glück, denn sie entdecken in einer Felsspalte Tropfwasser und tags darauf Grabwasser, mit dem sie ihre Wasserflaschen auffüllen können.

Am Abend des 2. Januar 1918 stehen Maack, Gries und Schulze auf dem Gipfel und genießen die unglaubliche Sicht, die grenzenlose Stille und den unendlichen Frieden der Natur ringsum. Maack schreibt in sein Tagebuch:

„Zur Erreichung des Brandberggipfels sind (...) drei Dinge unerläßlich: erstens Wasser und Training im Dursten, zweitens ein dickes Fell, das auf nacktem Fels gut ruhen läßt und drittens eiserne Energie, die notwendig ist, um den endlosen Anmarsch über das wilde Blockgeröll zu überwinden.“

Nach einer erbärmlich kalten Nacht nimmt Maack Daten zur Höhenbestimmung des Brandberggipfels auf. In einer leeren Blechdose hinterlassen die drei Männer einen Zettel mit Luftdruckdaten und ihren Unterschriften.

Die Blechdose wird erst 25 Jahre später (1943) vom zweiten Bezwinger des Königsteins, Denis Woods aus Kapstadt, entdeckt. Dieser lässt sie an ihrem Platz, damit andere dort ihre Notizen hinterlassen können. Einige Jahre später wird die Dose durch ein Gipfelbuch ersetzt.

Der Abstieg der Maack-Gruppe vom Brandberg-Gipfel beginnt noch am selben Morgen und geht zügig vonstatten. Bei ihrer letzten Rast im Brandbergmassiv am 4. Januar um 9 Uhr – Essens- und Wasservorräte sind längst aufgebraucht – liegt der Ausgang der Tsisab-Schlucht nur noch etwa eine Stunde entfernt.

Maack, der sich für prähistorische Zeichnungen interessiert, bittet seine Kameraden, typische Plätze nach Felsmalereien abzusuchen. Doch Gries und Schulze zeigen dabei keine allzu große Ausdauer; schon bald machen sie sich auf den Weg zum Ausgang der Schlucht, wo sie Wasser zurückgelassen haben. Maack krabbelt auf der Suche nach Felsbildern weiter durch die Lücken zwischen den Granitblöcken.

„Trotz aller Erwartung erfuhr ich eine so große Ueberraschung, daß ich in meiner Kriechbewegung erstarrte, als ich im Halbdunkel der Grotte meine Augen umherschweifen ließ. Meine beglückten Augen schauten auf die schönste Felsmalerei des palaeolithischen Kulturkreises, die ich je in Südwestafrika angetroffen hatte. Solch vielfarbig gemalte Menschen- und Tierfiguren und solch stilistische Vollendung hatte ich bisher weder bei Spitzkoppe noch im Erongo-Gebirge, noch im Namaland angetroffen.“

Durch einen Signalschuss ruft Maack seine Kameraden zurück, die angesichts seiner Entdeckung in Rufe des Erstaunens ausbrechen. Maack zeichnet eine Kleinzkizze des Gesamtbilds in sein Routenbuch und notiert die Farben.

Eine 40 cm große Figur in der „letzten bunten Tanzgruppe“ fällt ihm besonders ins Auge – die spätere Weiße Dame, die er in seinem Tagebuch als „männlichen Tänzer“ bezeichnet. Maack, Gries und Schulze halten sich etwa eine Stunde lang in der Grotte auf, dann treiben Hunger und Durst sie weiter zum Ausgang der Tsasibschlucht und dem Basislager im Ugab.

Maack kehrt erst 39 Jahre später, inzwischen als international anerkannter Wissenschaftler, in die nach ihm benannte Grotte zurück. Er hatte Südwestafrika 1921 verlassen und war zunächst nach Deutschland zurückgegangen.

Zwei Jahre später wanderte der geborene Herforder nach Brasilien aus und besuchte Deutschland nur noch zu Studienaufenthalten. Er wurde Professor der Geologie an der brasilianischen Universität Curitiba. 1969 verstarb er in seiner Wahlheimat im Alter von 76 Jahren.

Die Erforschung der Weißen Dame und der anderen Felsmalereien im Brandbergmassiv hielt andere Wissenschaftler in Atem: Die Weiße Dame bekam ihren Namen in den 50er Jahren vom französischen Priester und Prähistoriker Henri Breuil (1877-1961).

Er verglich sie mit griechischen Darstellungen auf Kreta, wie sie zum Beispiel im Palast von Knossos zu finden sind. Obwohl die Figur keine weiblichen Formen aufweist, schloss er aufgrund der Körperhaltung und des Gegenstands in ihren Händen – den er als Gefäß oder Lotusblume deutete -, dass es sich um eine Frau handeln müsse.

Heute nimmt man an, dass die Gegenstände Jagdausrüstung darstellen und die Figur daher ein Krieger oder Schamane sein könnte.

Das Brandbergmassiv gilt als Schatzinsel, denn es beherbergt 50.000 bildliche Darstellungen aus lange zurückliegenden Zeiten.

Mit der Bestandsaufnahme dieser Felsmalereien sind Namen wie Ernst Rudolf Scherz, der hierzu drei Bücher veröffentlichte, und Harald Pager, der an 879 Fundstellen 45.000 Figuren abzeichnete, eng verbunden.

Diese Lebensbilder frühgeschichtlicher Kulturen sind einzigartige historische Dokumente, deren Entschlüsselung und Datierung wichtige Anhaltspunkte zur Rekonstruktion der afrikanischen Kulturgeschichte liefern können.
Namibia 2018/19 - Teil 10
Herrschaften und Oukies!
Heute waren wir erst um 8.15 Uhr beim Frühstück. Das nennt man hier "ausschlafen"!

Die Schweizer waren kurz vor uns beim Frühstück erschienen und lagen in den letzten Zügen, da sie heute schon weiter nach Epupa fahren. Sie haben im Groben eine ähnliche Route geplant wie wir. Mal sehen, wie oft wir denen noch über den Weg laufen.

Alle haben noch versucht ein paar Nachrichten abzusetzen, aber nix klappte: kein Internet, kein Whatsapp, kein gar nix.

Lediglich mit meinem Uralt-Handy mit der MTC-Karte kann ich mit ganz viel Glück hin und wieder eine Nachricht empfangen und auch senden: Sometimes it is working and sometimes not! Und "sometimes" ist eigentlich immer....

Dann hat Micha den Schweizern noch die Lüftungsklappe an ihrem Hilux geöffnet, die sie ja nach eigenem Bekunden eigentlich gar nicht hatten. Sie wunderten sich nur über den vielen Staub in ihrem Canopy (Kofferraum).

Die sind mit 2 komplett ausgestatteten Expeditions-Fahrzeugen unterwegs - mit allem Klimbim inklusive Dachzelt, das sie überhaupt nicht benötigen. Den anderen Kram brauchen sie auch nicht, da sie damit sowieso nicht umgehen können.

Weil da auf den Rüttelpisten noch irgendwas losgerüttelt war, hat Micha das den beiden Damen auch noch mittels Leatherman und einem Stück unserer Wäscheleine zusammen gestrickt, damit sie nicht noch Teile von ihrem Fahrzeug verlieren.

In der Zwischenzeit kamen die Südafrikaner mit denen wir gestern zusammen die Bootsfahrt gemacht hatten und erklärten den jungen Australiern, dass sie ihren Camping-Kram unbeaufsichtigt stehen gelassen haben.

Darüber hätten sich die Affen (grüne Meerkatzen) sehr gefreut und haben gleich mal alles geplündert. Die wissen ganz genau, wie man den Reißverschluß von so einem Zelt öffnet. Die Viecher sind unglaublich raffiniert. Jeder neue Gast wird sofort beäugt und jeder noch so kleine Fehler sofort schamlos ausgenutzt.

Bei uns sitzen sie auch in den Bäumen vor unserer Terrasse und tun immer total harmlos, als ob sie nur hin und wieder ein Blättchen naschen wollten. In Wirklichkeit spionieren sie uns aus. Wenn es dann total still bei uns ist - zack sind sie da. Huch! Da sitzen ja Menschen! Schwupp wieder weg!

Man darf nichts draußen liegen lassen, sonst klauen es sofort die Affen, wenn man sich nur für einen winzigen Augenblick umdreht. Auf den Campsites haben sie auch die ganzen Abfalleimer auseinander genommen und den Müll schön überall verteilt.

Heute habe ich schon einen Haufen Getränke mit dem in Otjiwarongo gekauften Sirup angemischt und alles im Gefrierfach eingefroren. Dabei habe ich festgestellt, dass irgendwelche Vorgänger von uns freundlicherweise ihre Gefrier-Akkus vergessen haben. Das ist sehr nett!

Dann werden wir die mal morgen mitnehmen, denn in Epupa gibt es wieder mal weder Strom, geschweige denn einen Kühlschrank und wenn man es geschickt anstellt, dann kann man sich mit der Coolbox und den gefrorenen Sachen 2 Tage ganz gut über die Runden retten.

Am späten Nachmittag sind wir noch einml zu einer Bootstour aufgebrochen. Diesmal war es eine Privat-Veranstaltung ganz alleine für uns. Micha hat den illegalen Land-Ausflug nach Angola dieses Mal ganz alleine vornehmen müssen.

Hippos gibt es hier keine mehr, die hätten angeblich die Angolaner alle weg gewildert. Das ist ja klar, dass es immer die Anderen sind. Die Himbas hier würden natürlich niemals wildern! My left foot!

Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär