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Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 2
Dienstag, 12. Dezember 2017,
Herrschaften und Oukies!
Da haben wir unseren 1. Tag schon um.
So schnell geht das. Aufstehen war afrikatypisch um halb sieben. Natürlich war die Gästebetreuung sofort zur Stelle, als wir die Tür aufmachten.
Gestern Abend gab es im Restaurant (die Terrasse) noch ein kleines Geknurre. Die Food & Beverage Managerin in Tricolor war nicht pünktlich auf ihrem Posten, da hat die Gästebetreuung solange ausgeholfen und selbstlos die Aufgaben übernommen. Das fand die F&B Tricolor, als sie dann dazu kam, nur so mittel lustig.
Gabi überraschte uns nicht nur mit ihrem spektakulärem Frühstück, sondern auch noch mit einer weiteren Überraschung: Giraffen! Stefan hat von seinem mikrigen Anwesen 30 winzige Hektak eingezäunt und 5 Giraffen gekauft. Diese lassen sich jetzt mit etwas Glück direkt von der Terrasse aus beobachten. Toll!
Gefrühstückt haben wir um 8 Uhr, damit wir schon mal fertig waren, bis die Truppe von Chamäleon Reisen eintraf. Die Chamäleon Leute fahren ihre Gäste nämlich nach der Ankunft vom Flughafen erstmal zum akklimatisieren zur Gästefarm Windhoek und frühstücken dort, bevor es für die Gäste dann weiter auf Rundreise geht.
Nachdem unsere Klamotten dann alle in den Hilux geladen waren (auch die von Voigtland, die wir im Januar gleich da gelassen hatten) und wir uns von allen verabschiedet hatten - auch von Oppa, dem alten Esel - ging es für uns so gegen halb 10 auf die Piste in Richtung Süden.
Unser eigenes Navi haben wir erst einmal nicht ausgepackt, sondern zunächst das bereits installierte von Safari Car Rental verwendet. Mal sehen wie weit wir damit kommen. Ich fürchte spätestens in Südafrika muß unser eigenes ran.
Zunächst fuhren wir hinten rum bis nach Dordabis und von dort quer rüber nach Rehoboth. Wunderschön anzuschauen sind dann die tiefroten Kalahari-Dünen.
Da kam dann das erstemal die neue GoPro vom Monsieur le Chauffeur zum Einsatz. Ich denke, was hat der für eine komische Uhr um? Da war das der Handgelenksmonitor mit Fernbedienung für die Kamera.
Meine Güte, was wir inzwischen alles für einen Technikkram mit uns schleppen: unfassbar!
Kurz vor Rehobot hat uns dann das Navi durch ein interessantes "Neubaugebiet" geführt. Jedenfalls war da ein bisschen die Straße weggespült und irgendwie ging es dann mit ein paar Schlenkern weiter.
Aber am Ende waren wir dann doch auf der B 1 in Richtung Süden unterwegs. Aber nicht bis Kapstadt, denn da endet der Highway, sondern nur bis Mariental.
In Mariental wollten wir eigentlich im Bastion Farmyard einkehren. Ja Pustekuchen - nix mit Kaffee & Kuchen, weil Feiertag. Also, normalerweise ist heute kein Feiertag, denn der eigentliche Feiertag ist am 10. Dezember.
Wenn aber ein Feiertag auf einen Sonntag fällt, dann wird der Feiertag selbstverständlich am nächsten Werktag nachgeholt. Man darf ja nix verschwenden und schon gar keinen freien Tag. Das geht ja gar nicht.
Also haben wir die nächste Einkehrmöglichkeit angesteuert, da war aber der Parkplatz für unseren Hilux nixht einzusehen und Wachpersonal gab´s auch nicht.
Man lässte eben keine vollgepackte Karre unbeaufsichtigt stehen. Aber zum Glück gibt´s ja noch den Wimpy an der Engen Tankstelle. Da sind wir dann hin.
Nach der Stärkung hatten wir nur noch etwa 30 Kilometer zu fahren, die wir dann natürlich auf einer Hinternbacke abgesessen haben. Gegen 17.30 Uhr kamen wir dann auf der Africa Safari Lodge an.
Der Monsieur le Chauffeur dachte es sei ein Scherz, als ich ihm erzählte, dass hier die Rhinos ohne Absperrung vor den Bungalows grasen. Als wir noch am Auspacken waren stürzte er mit den ungefähren Worten :"Ach du Scheiße, da ist schon eins!" nach draußen. Natürlich mit Kamera bewaffnet.
Die Pirschfahrt (Gamedrive) haben wir heute Nachmittag nicht mitgemacht: wir waren zu kaputt und bei 38 mikrigen Grädchen war es uns auch deutlich zu heiß. Dafür fahren wir morgen früh um 7 los und frühstücken dann danach.
Besonders gut gefällt uns in unserem Zimmer der “Safe to go”. Leider haben wir schon einen Safe in unserem Hilux, ansonsten würden wir von diesem attraktiven Angebot gerne Gebrauch machen....
Internet gibt es hier leider wieder mal nicht, aber das hatten wir inzwischen schon vermutet, weil hier niemand mit der Schulter die Wand festhält und aufs Display guckt.
Das Abendessen wird bei so wenigen Gästen nicht als Buffet serviert, sondern als 3-gängiges Teller-Menü.
Lekker Slap!
Angie, der Monsieur le Chauffeur und der Hasenbär
Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 3
Mittwoch, 13. Dezember 2017,
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen klingelte für uns mal wider um 6 Uhr der Wecker, denn wir hatten den Morning Game Drive gebucht, hier in der Africa Safari Lodge.
Gestern waren wir zu geschafft dafür und außerdem hatten wir uns ausgerechnet, dass am Morgen weniger Leute mitfahren, als bei den Sundowner-Touren.
Und so war es dann auch. Lediglich ein Paar aus Südafrika, mit minimaler Pigmentierung, war dabei.
Überhaupt ist es auffallend, dass in dieser Lodge die pigmentbenachteiligten Gäste ganz schwer in der Minderheit sind. Da sieht man jetzt endlich einmal, dass da doch langsam ein Wandel statt findet.
Jedenfalls sind wir heute dann nur mit 4 Männekes in dem riesen Gamedrivewagen los. Da es vor Sonnenaufgang doch recht frisch ist, waren wir nicht nur mit Hut und Sonnenbrille bewaffnet, sondern auch noch mit einem Fleece Pulli.
Die Pirschfahrt dauerte 2 Stunden. Höhepunkt war natürlich die Rhino-Familie mit Kalb. Toll war auch die Herde Rappenantilopen (Sable) mit einem kapitalen Bock und riesen Hörnern. "Nice Trophy!" da waren sich alle einig, auch der Guide mit Namen Rupert.
Danach ging es zum Frühstück, wo wir kurz mit einer schwarzen Familie aus Windhoek ins Gespräch kamen, die am Nachbartisch saß.
Mittags fuhren wir noch einmal nach Mariental in den großen Spar Laden. Denn unser Hauptziel ist ja der Kgalagadi Transfrontier Park und da der auch staatlich ist (nicht stattlich, das ist etwas völlig anderes), kann man da keine großartigen Einkaufsmöglichkeiten erwarten.
Deswegen haben wir uns für rund 100 Euro mit allem Nötigen (und wahrscheinlich auch einiges Unnötige) eingedeckt.
An der Kasse hat der Hasenbär mal wieder für großes Aufsehen gesorgt. Auf dem Weihnachtsmarkt in Windhoek wurde er ja schon Opfer einer Entführung.
Da hatte sich ein etwa 2-jähriges Mädchen in den Hasenbären mit seiner kleinen Weihnachtsmütze schockverliebt - und zack weg war er von unserem Tisch. Unter gutem Zureden hat sie ihn später wieder rausgerückt, aber da war der weiße Bommel von der Mütze schon ab.
Im Spar in Mariental habe ich den Hasenbären zwischen unsere Einkäufe auf das Laufband an der Kasse gesetzt und mal abgewartet, was passiert. Da waren aber alle Feuer & Flamme: jeder wollte mal den Hasenbären in der Hand halten.
Und weil er so einen schönen Anzug an hat und seine Weihnachtsmütze auf hat, haben alle zusammen "We wish you a merry Christmas" gesungen. Kassiert und eingepackt wurde dabei allerdings nicht.
Jedenfalls haben sich alle darum gerissen unseren Einkaufswagen mit dem Hasi vorne drin zum Auto zu schieben. Und weil da bei uns am Auto so ein Tumult war, hat sich der stadtbekannte Obertrunkenbold (irgendein Nama) gleich mit unters Volk gemischt....
....und wollte ein Trinkgeld für seine nicht geleisteten Dienste haben. Die Mädchen waren da etwas schockiert, aber wir haben den Typen resolut weggescheucht. So weit kommt das noch.
Da wir ja in dieser superstylischen Lodge wieder Mal weder Handy-Empfang noch Wlan haben, fuhren wir noch einmal den kleinen Umweg zum Bastion Farmyard.
Darüber hatte ich im Namibia-Forum gelesen und so gedacht, das mußt du dir unbedingt merken! Und das war auch tatsächlich so. Merke: Reisebericht lesen lohnt!
Von alleine hätten wir da nie hin gefunden. Alles total liebevoll und akurat gestaltet. Ein toller Farmshop mit sehr originellen Souvenirs und klasse Kaffee & Kuchen.
Wir haben wir uns für den Mozartkuchen entschieden. Freies Wlan gibt es auch und natürlich Handyempfang. Da haben wir erst einmal alles erledigt, was es zu erledigen gab.
Auf dem Rückweg kamen wir wieder mal in eine Polizeikontrolle, die dieses Mal auch tatsächlich besetzt war. Der Hasenbär hat uns auch hier wieder gute Dienste geleistet. Die beiden Polizisten waren schwer angetan. Einer gehörte einem Bantu-Stamm (wahrscheinlich Ovambo) an und der andere war ein Nama. Er meinte: "I like the Germans!" Ich daraufhin augenzwinkernd zu ihm: "Pah, you charmer!"
Das hätte er mal vor 100 Jahren sagen sollen, denn die Nama waren ja da auch dran beteiligt. Jetzt ist es zu spät! Nun kann keiner mehr was dran ändern.
Zurück in der Africa Safari Lodge wurden wir von dem Vater der schwarzen Familie angesprochen. Er sei Fred aus Kenia und seine Frau, eine Ovambo, habe heute Geburtstag und ob wir heute Abend mit allen zusammen ein Ständchen singen würden. Na klar machen wir das!
Nach dem Abendessen wurde plötzlich eine große Schokoladentorte vom Personal herbei geschleppt und alle Gäste reihten sich ein und marschierten mit. Alle zusammen sangen "Happy Birthday" und jeder hat noch einmal in seiner Sprache "Zum Geburtstag viel Glück" gesungen und geklatscht. Bis alle Sprachen durch waren, dauerte es eine Weile. Das war wirklich sehr ergreifend.
Natürlich hat jeder ein Stück Torte bekommen, auch das gesammte Personal bis hin zum Guide Rupert. So eine mächtige Torte.
Später unterhielten wir uns noch mit Helwi (dem Geburtstagskind) und da stellte sich raus, sie war mal Schülerin der Deutschen Höheren Privatschule in Windhoek (früher kaiserliche Realschule).
Da klingelte es gleich bei mir und richtig! - ihre Lehrerin war unsere "Trudi" von den Chala Kigi Appartements aus Swakopmund. Die Welt ist ein Dorf!
So, jetzt müssen wir aber wieder unsere Klamotten zusammenpacken, denn morgen geht es für uns weiter..... Lekker Slap! Angie & der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär
Have you experienced a sundowner drive in Namibia’s Kalahari before? Share some of your favourite sundowner drive experiences in the comment section below. Photo: Anna Heupel
Africa Safari Lodge is situated in the heart of southern Namibia en-route to Sossusvlei and only 25 km from town Mariental. There are twenty en-suite private chalets, to relax after a long day of exploring the beautiful Namibian landscapes. Lodge offers nature game drives with more than 19 species of game, including white rhinos, rare and exotic white springbok, sable antelope, oryx, lechwe, wildebeest and nyalas. Unguided walking trails are available.
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Die Africa Safari Lodge befindet sich im Herzen von Südnamibia auf dem Weg zum Sossusvlei und nur 25 km von der Stadt Mariental entfernt. Es gibt zwanzig private Chalets mit Bad, in denen man nach einem langen Tag voller Erkundungen der wunderschönen Landschaften Namibias entspannen kann. Die Lodge bietet Pirschfahrten in die Natur mit mehr als 19 verschiedenen Wildarten an, darunter Breitmaul-Nashörner, seltene und exotische weiße Springböcke, Rappenantilopen, Lechwe, Oryx (Gemsböcke), Gnus und Nyalas. Es stehen Wanderwege auf dem Gelände zur Verfügung.
Namibia 2023/24 - Tag 6
Herrschaften und Oukies!!! Schweren Herzens verließen wir heute Morgen kurz nach 9 Uhr die gemütliche Farm Heimat und fuhren ganz entspannt die Nebenroute bis nach Mariental.
Rainer war so freundlich uns noch ein wenig Proviant fürs abendliche Grillen mitzugeben: Boerwors, Lammkoteletts und Kudusteaks. Der Preis dafür ist ja immer so lächerlich gering, da gleichen wir mit einem üppigen Trinkgeld gerne aus.
Es ging über Schotterpisten zunächst bis nach Dordabis mit der alten Farm von August Stauch, dem Finder der ersten Diamanten, und der Ibenstein Weberei.
An Schnittpunkt mit der D 1223 liegt der sogenannte "Mäuseturm", der eigentlich Hindenburgturm heißt, eine Befestigungsanlage aus Kaiser Wilhelms Zeiten.
Er ist das letzte koloniale Bauwerk der Deutschen in Namibia und wurde 1915 als Verteidigungsturm gegen die Rehobother Baster, von denen die Farmer annahmen, dass sie zu den Südafrikanern überlaufen würden, errichtet.
Weiter führt uns die Strecke zu so spannenden Orten wie Uhlenhorst und Jena.
Das letzte Mal waren wir hier im Jahre 2017 unterwegs. Allerdings hat sich in den 6 Jahren eigentlich so gut wie nichts verändert.
In Jena steht, man glaubt es nicht, ein echt deutsches Stadtschild: schön gelb leuchtet einem "Jena" entgegen. Der Eigentümer der gleichnamigen Farm hat das Schild extra aus Deutschland mitgebracht.
Wir wechseln dann auf die C15, die nun im Auobtal entlang verläuft. Die nächste Siedlung, die wir passieren, ist Hoachanas. So armselig die Siedlung heutzutage aussieht, würde man niemals vermuten, dass es sich hierbei einst um die ehemalige Hauptstadt des Königreichs der Nama gehandelt hat.
Die alte Kirche, die bereits 1857 erbaut wurde, also vor der deutschen Kolonialzeit, stammt von der Rheinischen Missionsgesellschaft.
1905 wurden hier die Verwundeten des Gefechtes von Groß Nabas untergebracht.
Von Hoachanas geht es weiter nach Stampriet. Von Stampriet bis Mariental gab es dann wieder eine prima Asphaltstraße. Zugleich merkt man an den Siedlungen aus Blechhütten, dass man sich einem größeren Ort nähert.
In Mariental stürmten wir den gut sortierten Spar und kauften alles, was wir für die nächsten Tage zur Selbstversorgung brauchen.
Leider lungern dort auch etliche zwielichtige junge Männer herum. Deswegen bewachte meine Mutter erfolgreich das Auto, während wir in den Laden sausten.
Der Ortsname Mariental ist tatsächlich deutschen Ursprungs: Hermann Brandt ließ sich als erster weißer Siedler in dieser Region nieder, nachdem er 1890 Farmland von dem Nama Kapitän (Häuptling) Hendrik Witbooi gekauft hatte. Zu Ehren seiner Frau Anna-Maria Mahler benannte er die Farm Mariental.
Die Stadt liegt an der Grenze der Kalahari. Der Stamm der Nama nannte die Stadt "Zaragaeiba", was soviel wie staubig bedeutet. Das gilt ganz besonders für den Sommer, in dem die heißen Winde den Sand in alle Richtungen wehen.
1894 waren ein Unteroffizier und 14 Soldaten auf der Marientalfarm stationiert. Im Jahre darauf wurde eine Polizeistation eingerichtet.
Der Grundstein zur ersten Holländisch-Reformierten Kirche wurde am 11.September 1920 gelegt, und 2 Monate später gab es offiziell einen Ort namens Mariental.
Die letzten rund 30 Kilometer zur Lapa Lange Lodge waren dann wieder Schotterpiste.
Gegen 16 Uhr trudelten wir in der Lapa Lange Lodge ein.
Für uns ist es hier der zweite Besuch.
Anfang des Jahres hatte ich bereits einen der 4 Familienbungalows, unten am Wasserloch, gebucht.
Das hatten wir uns schon 2014 ganz fest vorgenommen: kommen wir hier noch einmal hin, gibt es einen der großen Bungalows am Wasserloch, damit wir von der Terrasse die Tiere vis-à-vis haben.
In der Lapa Lange Lodge waren wir dieses Mal eigentlich als Selbstversorger eingebucht...
... damit wir möglichst wenig die Terrasse verlassen müssen und möglichst keine Tierbeobachtung verpassen.
Allerdings bestand die resolute Dame an der Rezeption darauf, dass wir B&B - also mit Frühstück - gebucht hätten.
Wir wollten uns jetzt nicht herum streiten und nahmen dann eben das Frühstück mit dazu.
Wie wir von unseren Freunden Claus & Conny (dem Bayernschorsch), die Anfang des Jahres hier waren, bereits wussten ...
... scheint man den Mangel an Gästen durch zusätzliche Leistungen ausgleichen zu wollen.
Unser Familienbungalow war der Letzte in der Reihe, ganz nah an der Abgrenzung zum Wildbereich.
Von der Terrasse bietet sich ein toller Blick auf die Tiere, die ans Wasser kommen.
Micha warf auch gleich den Grill an und Mama & ich wickelten die gekauften Kartoffeln und den Gemsquash in Folie.
Während des Essens, das natürlich auf unserer Terrasse statt fand, sahen wir immer wieder eine Fuchsmanguste hin und her flitzen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
Namibia 2023/24 - Tag 7
Herrschaften und Oukies!!!
Gestern Abend saßen wir noch bis in die Dunkelheit auf der Terrasse und beobachteten das Wasserloch und heute Morgen um 6 Uhr bezog meine Mutter schon wieder Stellung.
Das Highlight sind natürlich die Breitmaulnashörner, die oft ans Wasserloch kommen.
Kurz nach 8 marschierten wir dann hoch zum Hauptgebäude zum (eigentlich nicht gebuchten) Frühstück. Dort waren wir die letzten Gäste, die dort Platz nahmen.
Einer der Angestellten kam um nachzufragen wann wir das (tatsächlich!) gebuchte Cheetah Feeding machen möchten.
Es wären noch andere Gäste (1!) interessiert, die allerdings unter Zeitdruck stünden, da sie einen sehr eng getackteten Urlaubsplan hätten.
Uns soll es egal sein, dann starten wir eben direkt nach dem Frühstück, denn dann ist es auch noch nicht zu heiß.
Treffpunkt war dann vor den überdachten Parkplätzen. Dort hin fuhr dann der neue, große Gamedrive-Wagen, ein kleiner LKW!, in dem nun insgesamt 4 Personen Platz nahmen.
Von dort aus ging es gemeinsam zum Gehege, in dem die Geparden Geschwister seit einigen Jahren leben (müssen).
Davor konnten sie sich auf dem Gelände der Lodge frei bewegen und benahmen sich genau so, wie unsere Katzen zu Hause auch: Teppich kratzen, Gardinen schaukeln, Kabel beißen, Fangen-Verstecken spielen, Enten belauern usw.
Wir kennen die Geparden bereits seit unserem ersten Besuch, im Jahre 2014. Da waren sie gerade einmal 10 Wochen alt. Es waren 2 Mädchen und 1 Junge. Oben und unten Bilder der kleinen Racker von 2014.
Die Mutter wurde auf einer der Nachbarsfarmen erschossen, wie das hier so oft passiert, da Katzen als Schädlinge angesehen werden. Sie reißen natürlich immer wieder mal ein Stück Vieh und das hat der Farmer nicht so gerne.
Einer der Farmangestellten stellte dann fest, dass es sich um eine säugende Mutter handelt und hat nach den Jungen, die erst wenige Tage alt waren, gesucht. Erst fand er den kleinen Malo und später noch die anderen Babies.
Damit die Kleinen überhaupt eine Überlebenschance haben konnten, wandte sich der Angestellte an Herrn de Lange, Eigentümer der Lapa Lange Lodge. Der nahm sie auch und zog sie auf.
Sie werden hier auch bleiben müssen, da ein Auswildern für Handaufzuchten extrem schwierig ist und selten gelingt. Selbst wenn, suchen sie immer die Nähe der Menschen und das wird dann problematisch.
Von den ursprünglichen 3 Jungen, sind nur noch Zwei vorhanden. Der Junge und eines der Mädchen. Das zweite Weibchen ist zwischenzeitlich verstorben.
Wobei man auch sagen muss, dass ein Alter von 9 Jahren schon recht hoch ist. Ein Gepard in der freien Wildbahn wird dieses Alter eher selten erreichen.
Diese Gepardenfütterungstour ist natürlich eine völlig unspektakuläre Touristenbespaßung und sein Geld nicht im Ansatz wert. Wir haben die Tour nur meiner Mutter zu liebe gebucht, die selbstverständlich total aus dem Häuschen war.
Das Fahrzeug fährt ins riesige Gehege, die Katzen kommen sofort schnurrend dazu und lassen sich in aller Ruhe ihr Stück Fleisch über den Zaun werfen, knabbern daran herum und legen sich wieder unter den nächsten Busch.
Lustig war auch wieder, dass ich zu diesen Geparden mehr erzählen konnte, als unser Fahrer/Guide. Da wir diese Tiere eben deutlich länger kennen als er selbst.
Er wusste überhaupt nicht, dass die Kätzchen in der Lodge groß geworden sind und dort überall herum toben durften.
Die Lodge wurde erst 2012 erbaut und befindet sich auf dem 120 qkm großen Gelände der Farm Krugerval.
Eigentümer ist die, ursprünglich aus Südafrika stammende, Familie de Lange. Das private Wildreservat der Lapa Lange Lodge umfasst 3.000 Hektar.
Zahlreiche Tierarten wurden hier angesiedelt, darunter auch seltene, sehr teure "Fehlfarben". Herzstück der LL Lodge ist das große, künstliche Wasserloch - alle Gebäude wurden in Blickrichtung darauf ausgerichtet.
Am Abend wird das Wasserloch von zahlreichen Scheinwerfern beleuchtet und man kann mit einem Drink in der Hand den wechselnden Besuch der Tiere beobachten oder - wie in unserem Fall - den Braai auf der Terrasse anwerfen.
Die LL Lodge bietet folgende Übernachtungsmöglichkeiten: 10 Camp Sites und 4 Safari Zelte
Waschräume stehen auf dem begrünten Camping-Platz zur Verfügung, sowie Grillmöglichkeiten. Alle Einrichtungen der Lodge dürfen mitbenutzt werden (was nicht überall selbstverständlich ist!). 10 Standard Zimmer 4 Luxury Zimmer 4 Superior Zimmer Alle Zimmer haben von der Terrasse aus seitlichen Blick auf das Wasserloch.
1 Honeymoon-Chalet mit nur 1 Schlafzimmer plus privatem Whirlpool und 4 freistehende Familien-Chalets mit 2 Schlafzimmern, Lounge Room mit Kitchenette und großer Terrasse mit Braai.
Alle 5 Chalets liegen direkt am Wasserloch und bieten viel Privatsphäre.
Dazu verfügt jedes Chalet über einen eigenen Carport. So kann man mit dem eigenen Auto direkt bis zum Chalet fahren und braucht das Gepäck nicht über das halbe Lodgegelände schleppen.
Dazu gehören noch 2 großzügige Badezimmer.
Außer den üblichen Verdächtigen, wie Springböcke, Impalas, Oryxs, Strauße und Gnus, bekommen wir auch ein paar Raritäten zu sehen. Blessböcke und Albinoblessblöcke, sowie schwarze Springböcke oder auch goldene Gnus.
Diese Anomalien werden zu horrenden Preisen auf Auktionen gehandelt.
Heute Abend werden wir wieder ein wenig packen, denn morgen früh geht es bereits weiter, tiefer in die Kalahari, bis kurz vor die südafrikanische Grenze. Dort besuchen wir, ebenfalls zum zweiten Mal, die Kalahari Game Lodge.
Doch zuvor genießen wir noch ein bisschen die wunderbare Aussicht auf das Wasserloch, den fantastischen Sonnenuntergang und natürlich wird auch wieder gebraait.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär