Nachdenklich - Tumblr Posts
Es ist so Lächerlich wieviel Mühe du darein gesteckt hast, meine Mauern einzureißen nur um mich schlussendlich wieder daran zu erinnern weshalb ich sie so hochgezogen hatte.
Mehr
Wir wollen mehr. Immer mehr, unersättlich.
Mehr sein, mehr haben. Immer mehr. Aber wenn mehr Leute mehr wollen, wie kann dann mehr da sein? Mehr, immer mehr!! Weniger ist mehr sagen sie. Wer sagt das? Wer sagt, dass nicht mehr mehr ist?
Vielleicht ist ja auch mehr weniger, aber was genau ist dann dieses „mehr“? Eine Anzahl? Aber wenn ich sage, „Ich will mehr Liebe.“, kann ich dann sagen, „Ich will 130% Liebe.“? Mehr, immer mehr. Unsere Welt ist voller Zahlen.
Was ist dann unser Begriff von mehr?
2 ist mehr als 1, doch ist es wirklich so trocken, unser Meer voll mehr, während wir vor lauter „mehr“ ertrinken? Die Waschbecken laufen voll, die Straßen laufen voll, die Stadt läuft voll, die Welt läuft voll! Mein Kopf läuft voll! Und gleichzeitig fühlt es sich so leer an. Ich wünscht, es wär wirklich leer, leer, statt voll mit mehr, immer mehr! Ich bin voll. So voll. Voll krank. Voll mit Müll, Gerümpel und Scherben, von Dingen, die hätten sein können. Manchmal glaube ich, ich will es auch, dieses geheimnisvolle „Mehr“. Alles schreit, mehr, immer mehr!
Mehr ist eine Steigerung. Was ist der Superlativ? Viel mehr, am meisten. Alle wollen mehr, niemand will am meisten, denn nach am meisten kommt… nichts. Und niemand will nichts. Gibt es überhaupt am meisten?
Oder ist das alles ein niemals endendes „mehr“? Ein unsterbliches „mehr“? Sollte uns diese Ewigkeit nicht viel mehr Angst machen? Ich weiß es nicht, denn ich will auch oft mehr, nie zufrieden mit dem Existenten. Mehr, mehr, immer mehr. Und das alles endend in…
Frust?
Liebesbrief an mein Gehirn
Mein geliebter Fremder,
einst lernte ich dich kennen, als ich jung, klein, unbedarft. Und du warst es ebenso. Du begleitetest mich von da an immerfort. Während bis an mein Lebensende. Doch bis zum heutigen Tage lernte ich dich niemals richtig kennen. Du trägst alles in dir, was mein ist, und dennoch bist du keine einzige Sekunde in meiner Reichweite. Ungreifbar. Unnahbar. Unergründlich. Dennoch wusste ich von tiefstem Herzen, du würdest mich nie verlassen. Manchmal fürchtete ich, dich zu verlieren, trotz deiner tiefen Verwurzelung, doch ebenso zeigst du mir immer wieder deiner Gegenwart. Ich bin mit dir durch Himmel und Hölle gegangen, überquerte in der Fantasie reißende Flüsse, gigantische Schluchten, idyllische Felder mit einem Himmel von der Farbe des Flieders. Nachts hieltest du mich wach, gönntest mir nicht ein einziges Mal Ruhe.
Wie sehr ich dich hasste.
Du ließest Texte, Bilder, Musik aus mir herausströmen wie Sturzbäche, errichtetest geistige Konstrukte, ließest sie einreißen, erbautest sie neu, wuchsest aus dir selbst und über dich selbst hinaus.
Wie sehr ich dich liebte.
Ich wollte dich kontrollieren, du ungebändigte, ungestüme Seele, unaufhaltsamer Strom. Du wurdest mir unheimlich, ich versuchte dein Zimmer zu verschließen, warf den Schlüssel in den Brunnen, nur um bei Anbruch des nächsten Tages einen neuen in meiner Tasche vorzufinden, der mich dazu einlud, einen neuen Tanz mit dir zu beginnen. Jeder Tanz mit dir war erotisch, du wolltest, dass ich dich greifen und mich ganz und gar frei fühlen konnte. Jeder Tanz mit dir war gefährlich, Geliebter, denn was immer du mir einflößtest konnte Gift, sowie klarstes Quellwasser sein. Dennoch bettelte ich jeden Tag um einen erneuten Versuch. Ich konnte dich niemals aufgeben, du konntest es ebenso wenig. Ich bin weit mit dir gereist. Ferne Länder, ferne Welten, ferne Gedanken. Einige Reisen habe ich allein dir zu verdanken. Du brachtest mich durch Zeit, durch Raum, ins gestern und heute. Dein Schritt forsch, ungnädig. Doch ich kam immer mit. Wir haben so viel gemeinsam. So viel gemeinsam erlebt. Doch ich fühle mich, als würde ich dich kaum kennen. Macht es dir aus, wenn wir mehr von einander erfahren. Ich wüsste gerne mehr über dich. Du bist interessant. Ich liebe dich. Und zugleich hasse ich dich. Aber ich liebe dich zu sehr, um dich gehen zu lassen. Verfasst in einer Nacht, in der du mich erneut nicht schlafen ließest.
In Liebe
Dein Ursprung, deine Heimat, dein Wesen
Die Kälte des Tages
verschwimmt in der Wärme der Nacht
wenn das Licht
von gelb zu blau zerfließt
Warmes Blau
Kaltes Gelb
Erdrückt von den Wolken
Erscheint der Tag zu hell
Nachts sind alles Schatten flau
Erdrücken nicht mehr den Verstand
Kontrast wird zur Seltenheit
schwarz-weiß
Alles nicht mehr relevant
Gegensatz in Farbe
Lebendige Gewalt
Wird in meinem Kopf zu
Regloser Gestalt
der Schatten schafft Neues
die Dunkelheit gebärt ihr Kind
wenn das Licht
von gelb zu blau zerfließt