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Logi1974 - Hasenbär Auf Reisen
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Die Thonningii-Weinfarm ist von Otavi aus über die B8 Richtung Grootfontein zu erreichen. Nach zwölf Kilometern geht es nach links über die Gleise zur Farm.
Die einfache Weinverkostung kostet rund 5 Euro pro Person und für die erweiterte Degustation mit dem großen Vesperteller sind es etwa 20 Euro pro Person.
Wer den Wein direkt kaufen möchte, kann das in Windhoek in der „The Wine Goddess & Boutique“, im Embassy-Getränkehandel oder bei Woerman & Brock in Klein Windhoek.
Die zahlreichen Schotterstraßen, die sich durch den ländlichen Raum ziehen, sind die Lebensadern dieses weiten Landes. Eselskarren, über Jahrhunderte hinweg bewährt, sind erschwinglich und sie sind das ideale Transportmittel auf diesen Straßen.
Per Eselskarre werden größere Mengen grundlegender Güter wie Brennholz und Wasser herbeigeschafft, Kinder zur Schule gebracht, Menschen von einem Dorf zum anderen befördert oder zu einer Stelle an einer Hauptverkehrsroute, von der es mit dem Auto weitergeht.
In Namibia sind Eselskarren weit verbreitet. Ob Norden oder Süden, Westen oder Osten: im geruhsamen Tempo des ländlichen Raums steuern die Grautier-Gespanne mit klappernden Hufen ihre Ziele an. Angesichts stetig steigender Benzinpreise und immer teurerer Autos wird dieses nicht motorisierte Transportmittel umso mehr geschätzt.
Der Stolz des Besitzers findet in den Namen Ausdruck, die den zweirädrigen „Geländewagen“ zieren. Häufig sind es die Namen von Automarken, wie Toyota, Ford, Opel und selbst Mercedes Benz. Bis zu sechs PS, vielmehr ES, bringen diese Gefährte voran – manchmal werden tatsächlich Pferde eingespannt, oder Maultiere.
Gelegentlich gesellen sich zu den anspruchsvollen Namen humorvolle Aussagen wie „bring mich heim“, „Schwerenöter“, „Barjero – eine Lebensart“ oder „Kapitän der Landstraße“. Besitzerstolz äußert sich zudem in Autonummernschildern, die auf der Eselskarre prangen.
Und die Originalität macht auch bei den Namen der Esel nicht Halt. Sie hören auf Vaaljapie (eine alte Traktormarke) ebenso wie auf Sondernaam (namenlos). Ursprünglich wurden Eselskarren auf Bestellung angefertigt, jetzt sind sie ein Beispiel der innovativen Wiederverwertung. Viele Teile werden vom Schrottplatz geholt, so auch die Reifen – die mit Plastiktüten repariert werden, wenn ihnen die Luft ausgeht – oder Rückstrahler, damit die Karre im Dunkeln bemerkt wird.
Wo hat die Geschichte der Eselskarre begonnen? Eine berechtigte Frage. Zuerst kam natürlich der Esel. Im südlichen Afrika waren Esel, ebenso wie Pferde, ursprünglich nicht beheimatet. Berichten zufolge traf die erste Schiffsladung von Maultieren und Eseln 1656 in Kapstadt ein.
Mit den ersten Siedlern, die weiter nach Norden zogen und ab dem späten 18. Jahrhundert den Gariep (Oranje) überquerten, gelangten Esel mit der Zeit nach Süd-Namibia. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Esel und Pferde dann in größerer Zahl in die damalige deutsche Kolonie eingeführt, um Maultiere für militärische Zwecke und später für den Einsatz auf den Diamantenfeldern zu züchten.
In den Depressionsjahren nach dem Ersten Weltkrieg, als afrikaanssprachige Südafrikaner in Scharen ins Land strömten, begann der Ochsenwagen als wichtigstes Transportmittel den vergleichsweise flotten „Wägelchen“ Platz zu machen. Die hölzernen Eselskarren hatten zwei oder vier Räder. Später waren Autos auf dem Vormarsch, und schon damals wurden alte Autoteile gerne für die Eselskarre verwendet, insbesondere Kofferraum, Hinterachse und Räder.