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Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 21
Samstag, 30. Dezember 2017,
Herrschaften und Oukies!
Heute haben wir an einer total exotischen Aktivität teilgenommen: Rudel-Pooling! Mit Schwimmnudel!

Durch den ungeplanten Zwischenstopp in Sesriem in der Sossusvlei Lodge, hatten wir für unsere nächste Etappe jede Menge Zeit zur Verfügung.

Heute Morgen wachte ich gegen 5.30 Uhr das erste Mal auf und als ich den Vorhang zur Seite schob, hatte ich freien Blick auf das Eingangstor in zum Sossusvlei.

Dort stauten sich schon die Fahrzeuge und warteten auf den staatlich vorgegebenen Einlass.

Unsere Reisebekannten aus dem Desert Inn in Aus, die mit der Mutter unterwegs sind, standen in erster Reihe. Respekt vor soviel Einsatz!

Die Mutter wollte sich die Strapazen dieses Rennens um die beste Position nicht antun, sondern zog ein ausgedehntes Frühstück, am erstklassigen Buffet der Sossusvlei Lodge vor. Das hatte sie uns gestern Abend schon verraten. Eine vernünftige Entscheidung!

Wir hatten ähnliches vor und da wir mitbekommen hatten, dass sie kein oder kaum Englisch spricht, setzten wir uns zum Frühstück in ihre Nähe. So hatten wir diskret ein Auge auf sie.

Wir müssen an dieser Stelle Karl-Heinz Oosthuizen, dem General Manager der ganzen Taleni Betriebe in Sesriem unseren tiefsten Respekt aussprechen.

Was er da auf die Beine gestellt hat und wie relativ geräuscharm sein Personal funtioniert, da kann man nur den Hut ziehen.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie lange das gedauert hat und wieviele Jahre an Schulung dafür notwendig waren, um die letzten 10 %, die man unter dem Strich überhaupt gebrauchen kann, soweit zu bringen.

Angefangen bei der Rezeption bis zum Housekeeping, die abends die Betten aufdecken und Betthupferl verteilen. Das ist ganz, ganz hohes Niveau. Jeder war motiviert bei der Sache.

Kurz vor 10 checkten wir dann aus und fuhren dann selbst zum Eingangstor zum Sossusvlei rüber. Der diensthabende Officer wollte gerade schon unser Nummernschild zwecks Einlass notieren, als wir ihn wild winkend davon abbringen konnten.

Wir wollten doch nur im Büro ein Permit für den 1. Januar für den Namib Naukluft Park besorgen und wollten gar nicht das Weltkulturerbe sehen. So durften wir ohne weitere Registrierungsformalitäten bis zum Büro des MET fahren.

Dieses Permit kostet auch nur die Hälfte dessen, was die Hauptsehenswürdigkeiten (Etosha, Skelettküste, Sossusvlei, Waterberg, Fish River Canyon) kosten, nämlich 40 NAD pro Peron und 10 für das Auto.

Unser nächster Programmpunkt war die Engen Tankstelle in Sesriem, die ebenfalls zur Taleni Gruppe gehört. Was war das ein Trubel. Jeder, aber wirklich jeder, der nach Norden oder Süden will, der aus dem Sossusvlei kommt oder hinein fährt, tankt dort.

Inklusive der ganzen Lodge eigenen Fahrzeuge der verschiedensten Unterkünfte aus der Umgebung. Und Umgebung heißt hier: ein Umkreis von 50 Kilometern.

Um größeres Chaos zu vermeiden darf man nur von einer Seite rein und auf der anderen Seite wieder raus. Die Tankwarte winken, aus einer Warteschlange, sich die einzelnen Fahrzeuge an die Zapfsäule heran, die als nächstes frei wird.

Das klappt wie am Schnürrchen. Im Tankstellen-Shop waren die Mitarbeiter gerade am rotieren, da mal wieder das Kreditkartengerät ausgefallen war. Die Leitungen sind überall einfach nur unterirdisch.

Nachdem wir alles in Sesriem erledigt hatten, was zu erledigen war, fuhren wir langsam Richtung Norden, zu unserer ursprünglich gebuchten Unterkunft, der Namib Desert Lodge.

Diese Lodge liegt etwa 60 Kilometer von Sesriem und rund 35 Kilometer von Solitaire entfernt und gehört ebenfalls zur Gondwana Collection, wie Klein-Aus Vista.

Die Unterkunft wird zwar von vielen Bus-Gruppen angesteuert, ist aber schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß. Das merkt man an vielen, kleinen Dingen.

Da können auch die neuen Türen der Duschkabine oder die neuen LED-Lampen nicht drüber hinweg täuschen.

Da wir, bedingt durch den unplanmäßigen Zwischenstopp, schon sehr früh in dieser Unterkunft eintrafen, haben wir uns heute, am frühen Nachmittag, auch mal an den Pool gelegt (drin waren wir natürlich auch).

So konnten wir den auch mal genießen, zumindestens bis die ganzen Busse eintrafen.

Die Hauptattraktion sind hier die fossil Dunes, die versteinerten Dünen. Sie haben sich vor tausenden von Jahren, in besonders regenreichen Jahren, verdichtet und wurden somit hart.

Also, quasi sind so Sandstein Formationen entstanden, so ganz laienhaft erklärt. Zu diesen versteinerten Dünen werden 2x täglich Touren angeboten: 1x am frühen Morgen und 1x um 17 Uhr, zum obligatorischen Sundowner. So weit die Theorie!

Als der Monsieur le Chauffeur uns dann nämlich für die Touren anmelden wollte, da kam schon heraus, dass die Morgentour wohl nicht stattfinden wird - angeblich wegen mangelnder Teilnehmer.

Vielleicht hat auch der Driver keine Lust so früh am Morgen aufzustehen - nichts genaues weiß man nicht. Wir sollen, zwecks Klärung der Lage, noch einmal nach dem Abendessen vorsprechen.

Die Holländer, die neben uns heute am Pool lagen, hatten nämlich auch an der Rezeption Palaver. Die hatten eine Ballonfahrt für morgen früh schon von zu Hause aus gebucht - und da hakt es wohl auch, wie sie uns erzählten.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und lekker Slaap!
Angie und der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär
Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 22
Montag, 1. Januar 2018,
Herrschaften und Oukies!
Es gibt gute Nachrichten zu verkünden: es ist kühler geworden! Juchu! Statt 46 Grad haben wir nur noch 38! Toll!

Natürlich gibt es auch weniger gute Nachrichten zu vermelden: der Morning-Drive zu den versteinerten Dünen fand natürlich nicht statt. Die Holländer scheinen aber weg gekommen zu sein, denn wir konnten sie beim Frühstück nicht entdecken.

Gestern Abend haben wir beim Abendessen ein neues Quizspiel erfunden: finde in der Reisegruppe den Reiseleiter und wo/wer ist der Fahrer?

Bei der Reisegruppe 1, die rechts von uns saß (Outdoor Adventure Safaris) war die Sache schnell klar: der Reiseleiter saß vor Kopf, gekleidet in zünftigem Safari-Beige und unterhielt ein paar alleinreisende Damen. Der Fahrer, maximal pigmentiert, saß am anderen Ende der Tafel und beschäftigte sich mit seinem Handy.

Reisegruppe 2, die Studiosus Truppe, saß links von uns. Ebenfalls eine ewig lange Tafel. Dort war die Sachlage nicht ganz so schnell auszumachen. Irgendwann entdeckten wir den Reiseleiter dann mitten zwischen den Gästen sitzend, ebenfalls in zünftigen Safari-Beige und mit Crocodile Dundee Lederhut. Doch wo und wer war der Fahrer?

Erst hatten wir einen weißen Mann in Verdacht, gekleidet mit den guten Adidas Samba Tretern und Socken, dazu Shorts und ein schwarzes Shirt mit allerlei Biersorten aufgedruckt. Dazu Hut und graumelierter Ponytail. Wir nannten ihn: Unser Fußballfreund "Borussia 09". Der war aber nicht der Fahrer, denn der war tatsächlich Gast der Studiosus Truppe.

Den Busfahrer entdeckten wir dann aber doch, denn der saß doch tatsächlich im letzten Drittel des Tisches, inmitten der Gäste und unterhielt sich mit denen. Da hätten wir auch nichts anderes erwartet von den Studienräten, Lehrern und anderen alt-achtundsechzigern, die alle gegen Apartheit und jegliche Form von Rassentrennung sind. Außerdem kann man bei diesen Gästen auch annehmen, dass beste Englischkenntnisse vorhanden sind.

Eine kleine Entgleisung ist einer Dame der "Gegner von Apartheit und Rassentrennung und anderen Diskriminierungen jeglicher Art" dann doch unterlaufen, denn sie wurde mit den unterirdischen Leitungen von Telefon und Internet konfrontiert. Da musste sie an der Rezeption die Bediensteten doch erst einmal befragen, ob denn wohl hier überhaupt die Rechnungen der Anbieter beglichen worden wären?! Die schwarze Rezeptionistin schnappte daraufhin erstmal nach Luft und meinte leichte pikiert: "Madam!!!"

Jetzt kommen wir zu Reisegruppe 3 - ein sehr schwieriger Fall! Das ist die Wikinger Truppe. Da konnten wir den Reiseleiter erst sehr, sehr spät ausmachen. Fast hätte ich ihn mit einem Mitarbeiter einer Wachdienstfirma verwechselt!

Also, bitte! Was soll man denn davon halten? Schwarzer Mann in dunkelblauer Dienstkleidung mit leuchtend weißem Aufdruck schleicht in schwarzer Nacht bei spärlicher Beleuchtung um den Pool?

Der weiße Aufdruck entpuppte sich dann später, bei näherer Betrachtung, als Wikinger-Boot.

Als wir heute Morgen beim Frühstück eintrudelten, herrschte schon betriebsame Aufbruchsstimmung. Die Wikinger waren schon komplett weg und die Studiosus waren im Begriff aufzubrechen.

Die fahren heute nach Swakopmund, ins altehrwürdige Hansa-Hotel. Dort bleiben sie 2 Tage. Die werden wir wohl morgen Abend wieder treffen, denn dann haben wir dort für den Abend ebenfalls reserviert.

Bleibt nur noch die Outdoor Adventure Safari Truppe. Die sind aktuell noch in der Lodge, machen sich heute Nachmittag aber zu Fuß auf ins nahegelegene Dune Camp. Bei (fast) Vollmond verbringen sie die Silvester-Nacht unter dem Sternenhimmel in den Dünen. Die haben ja auch schließlich Outdoor Safari gebucht!

Jeder darf nur einen kleinen Rucksack mit persönlichen Dingen mitnehmen. Das restliche Gepäck wird hier, in der Namib Desert Lodge, eingelagert. Morgen früh, im neuen Jahr, kommen sie wieder zurück zur Lodge. Ich nehme an, dann sind wir aber schon weg.

Bis zum Nachmittag haben wir uns dann am & im Pool herum gedrückt, bis dann die Busgruppen wieder eintrudelten und die Ruhe dahin war. Das war der geeignete Zeitpunkt sich in unsere Gemächer zurück zuziehen.

Für den Sundowner-Drive heute Nachmittag hatten wir eine Resevierung und die Zusage, dass der auch tatsächlich stattfinden würde.

Also trudelten wir gegen 17 Uhr vorne an der Rezeption auf und schauten interessiert dem turbulenten Treiben zu. Völlig überrascht waren wir auch über die Menge der auf dem Parkplatz stehenden Fahrzeuge aller Art.

Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass die Hütte völlig ausgebucht sei. Nicht nur die Lodge selber, sondern auch alles was dazu gehört. 2 Fahrzeuge wurden mit Gästen auf den Weg in das Dune Star Camp geschickt. 2 weitere Fahrzeuge wurden mit dem ganzen Krempel für die Übernachtung im Bush Camp beladen, davon eines alleine für den riesen Grill.

Dann kam noch die Polizei mit samt dem Obersheriff (zu erkennen an den blankgeputzten Schuhen, während die niedrigen Polizisten gewöhnliche Knobelbecher trugen) die auch noch mitmischte.

Am Ende blieben noch 2 Personen übrig - das waren der Monsieur le Chauffeur und ich. Als sich unser Driver, namens Johnny, vorstellte und uns aufforderte in den nächsten Wagen einzusteigen, wollte ich den Polizeiwagen nehmen. Das war schließlich der Nächste, der da rumstand und die Polizisten waren sowieso nicht da.

Ich habe so den leisen Verdacht, die haben sich ihre persönliche Neujahrs-Gratifikation beim Management für die extrem gute Zusammenarbeit abgeholt. Nicht, dass da jemand etwa auf die Idee kommt, in diesem Land gäbe es Korruption! Niemals!

Jedenfalls stellte sich heraus, dass wir doch tatsächlich wieder eine private Veranstaltung, nur für uns, hatten. Zum Glück sind wir gestern nicht mitgefahren, da waren ganze 4 Wagen, beladen mit den Busgruppen-Gästen, zum Sundowner-Drive unterwegs.

Ganze 3 Stunden waren wir mit Johnny unterwegs, der uns auch viel Wissenswertes vermitteln konnte. Die großen Webervogelnester wollte er uns allerdings, spaßenshalber, als Straußennester verkaufen.

Den Witz kannten wir aber schon. Genau wie den, dass es sich um Heuraufen für die Giraffen handelt.

Morgen früh, nach dem Frühstück, geht es für uns wieder weiter. Dann werden wir endlich das kühle Swakopmund erreichen. Wobei, kühl war es hier in der Namib heute Abend auch.

Beim Sundowner-Drive haben wir uns zum Ende hin sogar unsere Jacken angezogen und nach dem Abendessen wurde uns richtig fröstelig.

Das ist auch nix, wenn sich die Temperatur innerhalb eines Tages halbiert und es auf einmal nur noch halb so heiß ist.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und lekker Slaap!
Angie und der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär
Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 23
Dienstag, 2. Januar 2018,
Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen durften wir endlich in unser geliebtes Swakopmund aufbrechen. Zu Trudi & Karl in "unsere" Ferienwohnung!

Der heutige Morgen in der Namib Desert Lodge war extrem chaotisch. Was sich die Lodge zu einem Zimmerpreis von rund 200 Euro für Dinner, Bed & Breakfast als Performance leistet, ist einfach nur als Frechheit zu bezeichnet - und für das Dune Star Camp darf man noch ein Schippchen drauflegen.

Dass die Unterkunft bereits sehr in die Jahre gekommen ist, hatte ich ja schon erwähnt. Da täuschen auch die neuen Lampen und die neuen Türen der Duschkabinen nicht hinweg. Die Duschköpfe dürften auch ruhig mal entkalkt werden. Der ganze Schmodder ist nun wirklich nicht nötig.

Die neuen Duschkabinen sind auch besonders interessant gestaltet. Es handelt sich um so einflügelige Glastüren zum aufschwenken. Leider haben die Vollpfosten, die die Dinger eingebaut haben, die Schwenkvorrichtung soweit nach rechts montiert, dass die Tür sich nur 1/3 öffnen lässt.

Durch diesen Spalt passt prima ein Buschmann. Die Damen, die zum Putzen kommen, haben da schon mehr Schwierigkeiten - und deshalb kann eben auch nicht der Duschkopf entkalkt werden.

Europäische, photosynthese-intolerante Vegetarierinnen mögen da auch noch durch passen, südafrikanische Männer (hier im Volksmund Dickpans genannt) kommen da jedenfalls nicht mal mit einem Bein durch.

Das ganze Überforderungs-Drama, dass wir gestern Nachmittag schon mit Interesse beobachtet und verfolgt hatten, spitzte sich heute noch zu.

Man weiß ja auch nicht erst seit gestern, dass man 158 Gäste im Haus haben wird, dazu noch 2 Wandergruppen in verschiedenen Bush-Camps und die 9 Chalets im Dune Star Camp ebenfalls voll belegt sein werden.

Gestern Abend spielten sich schon am Buffet dramatisch Szenen ab, die einer 2-Sterne-Butze auf Mallorca würdig gewesen wären, aber jedenfalls für eine 200-Euro-Herberge einfach unmöglich sind. Völlig indiskutabel!

Es kann und darf nicht passieren, dass keine Teller mehr da sind, dass die Canapés nach 1 Stunde bereits leer gefegt sind, dass alle Schüsseln erst dann ausgetauscht werden, wenn das letzte Krümelchen entnommen wurde usw. usw.

Noch schlimmer beim Frühstücksbuffet: es gibt 3 Kaffee-Vollautomaten unter die man genau 1 (in Worten eine) Tasse stellen kann - besser könnte. Denn von diesen 3 Automaten ist einer defekt, einer machte Coffein freien Kaffee und der dritte sollte für die Gäste ausreichend sein.

Zusätzlich zu den Lodgegästen wurden alle anderen Gäste: also die Wandergruppen und die Dune Star Chalets Gäste, sowie die Reiseleiter, die mangels Zimmerkapazitäten ausgelagert wurden, zum Frühstück zusätzlich noch heran gekarrt! Super!

Es gab keine Tassen mehr, es gab keine Teller mehr, es gab keine Gläser mehr... Es gab einen Toaster mit exakt 6 Schlitzen für diese ganzen Leute!

Spitze! Ganz großen Kino liebes, deutsches Management! Dafür gibt es eine glatte 6 - in Worten sechs! Job definitiv verfehlt!!!

Wenn ich weiß, dass ich soviele Gäste im Hause habe, dann stelle ich mich darauf ein und organisiere und disponiere etwas anders, als wenn ich nur 20 Leute im Haus habe.

Dann stelle ich nämlich ein paar Leute mit der guten, alten Thermoskanne ab, die den Kaffee, in die zuvor mit eingedeckten Kaffeetassen, ausschenken. Das kann doch wohl nicht zu schwierig sein. Auch die Anschaffung eines weiteren Toasters sollte zu realisieren sein?!

Und wenn ich weiß, dass da 158 Leute (plus X) rumtoben werden, die einen Haufen Geld für die Unterkunft gezahlt haben, dann habe ich da nicht 160, 170 oder 200 Teller stehen - nein, dann gehören da mindestens 300 Teller hin. Das ist doch keine Quantenphysik!

Und wenn ich weiß, dass da am Nachmittag soundsoviel Gäste in die einzelnen Camps bzw. in das Dune Star Camp verteilt werden müssen, dann mache ich das nicht alles gleichzeitig um 17 Uhr, damit das so richtig turbulent wird, sondern zeitversetzt.

So klappt es auch mit dem Überblick und es kommt nicht zu wilden Walkie-Talkie-Funksprüchen, die zu unserer Unterhaltung bestens beitrugen, weil nämlich alles mögliche vergessen wurde zu organisieren.

Überhaupt gehört dann auch ein Supervisor dahin, der das Ganze überwacht, damit eben auch alles mitkommt - und nicht die Hälfte vergessen wird. Und wenn ich keinen Supervisor habe, dann muss ich mich da als Manager halt selber hinstellen. Punkt!

Genauso ein Theater bei check-out: wenn ich weiß, dass da hundertundknips Gäste abreisen, dann stelle ich mal 2 Leute mehr an die Rezeption und im Notfall mich und meinen Göttergatten selber dazu.

Und dann habe ich auch genug Leute parat stehen, die das Gepäck aus den Zimmer karren. Gegebenenfalls müssen die Gärtner auch mit ran! Und es kann nicht 1 1/2 Stunden dauern bis da einer, nach der Bezahlung der Rechnung, kommt.

Das Zimmermädchen stand schon bei uns auf der Matte und wollte das Zimmer neu, für die nächsten Gäste, machen. Sie konnte aber nicht, da wir da noch mit unserem ganzen Gerümpel standen.

Erst als ich an der Rezeption ein bisschen Rabatz gemacht habe, galoppierte die Rezeptionistin los und schickte flott jemanden. Statt um 9 kamen wir dann um 10.30 Uhr los!

Noch "besser" traf es die deutlich hochpreisigeren Gäste des recht neuen Dune Star Camps. Die können diese Unterkunft nämlich nur in Verbindung mit mindestens einer Nacht in der alten Unterkunft, der Namib Desert Lodge, buchen.

Entweder konnten diese Gäste sich erst einmal an einem der beiden Pools herum drücken, bis es um 17 Uhr losging. Am nächsten Morgen wurden sie zum Frühstück wieder zurück gekarrt und mussten dann wieder am Pool hocken, bis die Zimmer der Haupt-Lodge bezogen werden konnten.

Oder, als zweite Variante, die erste Nacht erfolgte im Haupthaus. Dann mussten die Zimmer um 10 geräumt werden und die Gäste durften sich danach bis um 17 Uhr ein Plätzchen am Pool suchen, bis es eben los ging.

Dass ich nicht alleine mit meiner Meinung da stand, zeigte ein Gespräch zweier Tour-Guides, die beim Frühstück zufälligerweise hinter mir standen und sich äußerst angeregt über ihre "Erlebnisse" austauschten.

In der Info-Mappe, die in jedem Zimmer bereit lag, gab es den üblichen Gästebogen zum ankreuzen. Mit dererlei Kiki habe ich mich gar nicht weiter befasst und meine ziemlich eindeutige Meinung groß über den ganzen Bogen geschrieben.

Diesen gab ich dann an der Rezeption ab, zusammen mit der Aufforderung diesen unbedingt an das zuständige Managerpaar weiterzureichen.

(Unsere Buchungsagentur hier in Swakopmund hat inzwischen diesbezüglich ebenfalls schon ein entsprechendes Feedback erhalten.)

Wir hatten ja nach der letzten Reise unsere Booking-Agency gewechselt, bzw. der Windhoeker Agentur den aktuellen Auftrag im Anschluß an unsere letzte Reise wieder entzogen und nach Swakopmund, zu Namibia Click & Travel, vergeben.
https://www.namibia-click-travel.com/de/
Die Rückmeldungen der Unterkünfte zur neuen Agentur sind allesamt sehr positiv.

Am Nachmittag trafen wir dann in Swakopmund so gegen 16 Uhr ein. Statt über Walvis Bay sind wir durch den permitpflichtigen Teil des Nationalparks gefahren.

Eine schöne Strecke, auf der uns genau ein Fahrzeug begegnete. Dafür sahen wir jede Menge Bergzebras.

Am Abend hatten wir im alt-ehrwürdigen Hansa-Hotel einen Tisch reserviert. Hier wird noch die "gute, alte Zeit" zelebriert.

Das Publikum ist zu 75 % deutschsprachig, entsprechend ist natürlich die Karte auch zweisprachig. First Language is German, of course! Selbst die Briten fühlten sich dort, bei leiser Pianomusik, wohl.

Eine der Spezialitäten des Hauses, die noch so richtig mit Pomp & Circumstances, zelebriert werden, ist der Colonial Coffee. Da hatte ich aber "all eyes on me"! Und anschließend einen (oder auch zwei) im Schuh....
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und lekker Slaap!
Angie und der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär































Die Geschichte der Canyon Lodge beginnt im Jahre 1904, denn da bricht in der fernen Kolonie Deutsch-Südwestafrika der Aufstand der Herero und Nama aus.

Jungen Männern, die sich freiwillig zur Schutztruppe melden, verspricht man Farmland zu Sonderpreisen und sehr günstige Darlehen zur Existenzgründung.

Der 27-jährige Alfons Schanderl meldet sich, wie viele andere auch, zur Schutztruppe und kommt Anfang Dezember 1904 in Lüderitz an. In einer Nachschub-Einheit kämpft er gegen die Nama östlich des Fish River Canyon.

Nach Ablauf seiner Dienstzeit von 3 1/2 Jahren quittiert Alfons den Dienst, kauft die 10.000 ha große Farm Karios (Buchtipp: Vertrieben von geliebter Erde) und lässt seinen jüngsten Bruder Stephan nachkommen. .

Zusammen bauen sie die Farm auf, in dem heute die Cañon Lodge untergebracht ist

Jedoch werden die Lebenspläne der beiden Brüder durch den Ersten Weltkrieg völlig überraschend umgeworfen.

Die Südafrikanische Union besetzt Deutsch Südwestafrika und weist anschließend Tausende Deutsche aus. Unter ihnen auch Alfons und Stephan Schanderl.

Die beiden kämpfen jahrelang um die Erlaubnis, wieder zurückkehren zu dürfen und erhalten sie schließlich im Jahre 1925.

Zwischenzeitlich sind sie jedoch nach Argentinien ausgewandert, haben sich dort eine neue Existenz aufgebaut und entscheiden sich gegen eine Rückkehr.

Die Farm wechselte mehrfach den Besitzer. 1995 kauften Geschäftsleute im Süden Namibias Farmen am Fish River Canyon auf und gründen das Naturschutzgebiet Gondwana Canon Park..

Das Farmland wird Teil des Parks und das alte Farmhaus wird zur Cañon Lodge umgebaut.

Heute sind in dem Gebäude Rezeption, Restaurant und Küche untergebracht. Dazu wurden 30 rustikale Bungalows in die eindrucksvolle Landschaft aus Granitfelsen integriert.

Wichtig: Die Lodge liegt nicht, wie der Name vermuten lässt, direkt am Canyon, sondern etwa 30 Kilometer davon entfernt!

Das Konzept beinhaltet die größtmögliche Selbstversorgung mit Farmprodukten aus der Eigenproduktion von Back- und Fleischwaren sowie der Herstellung von Molkereiprodukten aus eigener Viehhaltung und schließlich die Fleisch- und Wurstverarbeitung für den Gästebetrieb.


Namibia ist eines der schönsten „Dreckslöcher“ Afrikas - zumindest wenn es nach einem Video geht, das sich über die US-Präsident Donald Trump zugeschriebene „Drecksloch“-Äußerung lustig macht.
Dieser soll Medienberichten zufolge bei einem Treffen mit Senatoren am vergangenen Donnerstag gefragt haben, warum die USA so viele Menschen aus „Drecksloch-Staaten“ (Shithole-Countries) aufnehmen müssten. Es ging dabei um den Aufenthaltsstatus von Menschen aus Haiti, El Salvador und diversen afrikanischen Staaten.
Die Lodgegruppe Gondwana Collection hat prompt reagiert und daraufhin ein Video zusammen mit dem namibischen Superstar EES produziert. Auf Youtube wurde das Video bereits über 500.000 Mal gespielt, und auch auf Twitter zog der knapp zweiminütige Clip immer weitere Kreise.
„Guten Morgen Trump Amerika! Wenn Sie jemals ihr so wunderschönes und perfektes Land verlassen wollen und zu einem richtigen Drecksloch in Afrika reisen wollen, dann würden wir sie gerne ins Drecksloch Namibia einladen“, heißt es zu Beginn des Videos mit rauer Trump-Stimme.
Und dann: „Es ist wirklich hart hier, aber das Drecksloch Namibia hat mehr als 300 Sonnentage im Jahr“, während gleichzeitig wunderschöne Tier- und Landschaftsaufnahmen gezeigt werden. „Sogar unsere Elefanten sind hoch qualifiziert, um große Mengen Scheiße abzuladen in unserem weitläufigen Drecksloch-Land.“
Damit sei das Land im Südwesten des Kontinents „eines der besten Dreckslöcher“. Selbst die Wüste Namib sei solch ein Drecksloch, dass es dort schon seit Millionen Jahren nicht mehr geregnet habe.
Auch internationale Medien sind auf das Video aufmerksam geworden und äußern sich positiv darüber. „Namibia beweist Humor“, heißt es auf Spiegel Online und der Stern spricht auf seiner Homepage von einem „Clip, der sich zum Hit entwickelt“. Auch südafrikanische Online-Plattformen loben das Werk, so nennt The South African zum Beispiel das Video, das man unbedingt sehen solle, „urkomisch“. Und selbst die Prensa Latina aus Kuba stellt den Clip auf der Online-Präsenz vor.
Der namibische Sänger EES bedankt sich in einem Kommentar auf der Facebookseite von Spiegel Online für das Teilen des Clips und erntet damit wiederum großen Zuspruch von weiteren Facebook-Usern, die Namibia auf vielfältige Weise loben.
Nach Trumps „Nambia“-Äußerung ist dies nun das zweite Mal, dass Namibia durch den US-Präsidenten in den internationalen Fokus rückt. Mit dem richtigen Humor kann dies wie in diesem Fall einen großen Werbeeffekt für das Land hervorbringen.


Diese Geschichte beginnt im Jahre 1904, denn da bricht in der fernen Kolonie Deutsch-Südwestafrika der Aufstand der Herero und Nama aus. Jungen Männern, die sich freiwillig zur Schutztruppe melden, verspricht man Farmland zu Sonderpreisen und günstige Darlehen zur Existenzgründung.

Der 27-jährige Alfons Schanderl meldet sich, wie viele andere auch, zur Schutztruppe und kommt Anfang Dezember 1904 in Lüderitz an. In einer Nachschub-Einheit kämpft er gegen die Nama östlich des Fish River Canyon.

Nach Ablauf seiner Dienstzeit von 3 1/2 Jahren quittiert Alfons den Dienst, kauft die 10.000 ha große Farm Karios (Buchtipp: Vertrieben von geliebter Erde) und lässt seinen jüngsten Bruder Stephan nachkommen. Gemeinsam bauen sie die Farm auf - und das Haus, in dem heute die Cañon Lodge untergebracht ist.

Die Lebenspläne der beiden Brüder werden durch den Ersten Weltkrieg abrupt umgeworfen. Die Südafrikanische Union besetzt Deutsch Südwestafrika und weist im Jahre 1919 Tausende Deutsche aus, darunter auch Alfons und Stephan Schanderl.

Die beiden kämpfen jahrelang um die Erlaubnis, wieder zurückkehren zu dürfen und erhalten sie schließlich im Jahre 1925. Zwischenzeitlich sind sie jedoch nach Argentinien ausgewandert, haben sich dort eine neue Existenz aufgebaut und entscheiden sich gegen eine Rückkehr.

Die Farm wechselte mehrfach den Besitzer. 1995 kauften Geschäftsleute im Süden Namibias Farmen am Fish River Canyon auf und gründen das Naturschutzgebiet Gondwana Canyon Park. Das Farmland wird Teil des Parks und das alte Farmhaus wird zur Cañon Lodge umgebaut.

Heute sind in dem Gebäude Rezeption, Restaurant und Küche untergebracht. Dazu wurden 30 rustikale Bungalows in die eindrucksvolle Landschaft aus Granitfelsen integriert.

Das Konzept beinhaltet die größtmögliche Selbstversorgung mit Farmprodukten aus der Eigenproduktion von Back- und Fleischwaren sowie der Herstellung von Molkereiprodukten aus eigener Viehhaltung und schließlich die Fleisch- und Wurstverarbeitung für den Gästebetrieb.

Wichtig: Die Lodge liegt nicht, wie der Name vermuten lässt, direkt am Canyon, sondern etwa 30 Kilometer davon entfernt!


Der Gondwana Canyon Park entlehnt seinen Namen von der riesigen Festlandmasse, zu der bis vor 150 Millionen Jahren die heutigen Erdteile Südamerika, Afrika, Arabien, Indien, Australien sowie Teile der Antarktis gehörten.

Das Gondwana Festland brach vor 150 Millionen Jahren auseinander, derweil die Anfänge des Fish River Canyon allerdings schon in der Zeit der zweiten Gebirgsbildungsphase der Erde vor 1,5 Milliarden Jahren zu suchen sind.

Der Park erstreckt sich keine 20 km östlich des Fish River Canyon über eine Fläche von mittlerweile 1.120 km² und immer mehr Landbesitzer in der Umgebung schließen sich dem Projekt an.

Das Aussetzen der früher hier ansässigen Wildtiere nach dem Entfernen der Farmzäune ist Teil des Gondwana-Konzepts.

Der Park ist geprägt von der Flora der Nama Karoo. So findet man dort mehrere Köcherbaum-“Wälder“.

Neben Springböcken, Gemsböcken (Oryx), Kudus, Gnus, Straussen und Bergzebras (Hartmann-Zebras) leben in dem Park auch wieder Kuhantilopen und sogar Giraffen, die einst im Süden weit verbreitet waren.

Die Tiere müssen aufgrund der geringen Niederschläge wandern, um zu überleben.

Eines Tages sollen sie das wieder so dürfen, wie zu Zeiten der inzwischen historischen Züge von großen Antilopen- und Gazellenherden, von denen die ersten Siedler noch berichten konnten.

Der Gondwana Canyon Park kann auf dem 47 Kilometer langen Wildebeest Drive mit dem eigenen Fahrzeug (ausschließlich 4x4) befahren werden.

Startpunkt ist die Fish River Canyon: Canyon Lodge und Endpunkt das Fish River Canyon: Canyon Roadhouse (oder umgekehrt).

Wir haben für die Strecke etwa 4 Stunden benötigt.

Anmeldung an der jeweiligen Rezeption, wobei der Gast nicht davon ausgehen sollte, dass das Personal zwingend darüber Bescheid weiß bzw. Auskunft gibt.

Hier führt Beharrlichkeit weiter und zur (sehr rudimentären) Karte. Die Strecke ist aber sehr gut ausgeschildert und ein Verfahren quasi unmöglich.

Ob es jemandem aufgefallen wäre, wenn wir einfach losgefahren wären, ist ziemlich fraglich.

Jedoch sollte schon jemand darüber informiert sein, da die Route sehr einsam und Handy-Empfang schlichtweg nicht vorhanden ist.

Wichtig: Der Wildebeest-Drive ist bei Tracks4Africa nicht gelistet!


Während der Apartheid war es Schwarzen verboten eine Bar zu führen, so entstanden illegale Bars die Shebeens. Sie erfüllten und erfüllen noch immer eine besondere soziale Funktion in den Townships.

Die einfacheren Shebeens sind kleinen Bretterbude, alten Kisten als Sitzgelegenheiten. Einziges Getränk, das traditionelle Umgqombothi, von den Barfrauen persönlich in großen Fässern hinter der Hütte gebraut.

Das milchig trübe Bier ist nicht nur preiswert, sondern auch sehr nahrhaft. Umgqombothi trinken ist ein Ritual. Man trifft sich im Shebeen und setzt sich auf eine Kiste oder kniet sich hin, niemals wird im Stehen getrunken.

Wer Geld hat kauft einen Eimer Umgqombothi, 4 Liter, für 8 Rand. Wer nicht soviel besitzt, wirft das, was er hat, in einen Holzring auf dem Boden, wenn 8 Rand zusammengekommen sind, geht die Barfrau zum Fass und füllt den Eimer.

Derjenige, der als letztes eine Münze beigesteuert hat trinkt zuerst. Danach wird er an den rechten Nachbarn weitergereicht, unabhängig, ob der sich finanziell beteiligt hat.

Jeder nimmt den Eimer, schüttelt ihn etwas, um die besten Bestandteile des Bieres nach oben zu bekommen, wischt sich die Lippen, dreht den Eimer ein wenig um beim Trinken eine anderen Stelle zu erwischen als sein Vorgänger und setzt schließlich den Eimer zum großen genüsslichen Schluck an.

Die feineren Shebeens findet man unvermutet in normalen Wohnhäusern. Sie unterscheiden sich von außen durch nichts von den Nachbarhäusern. Die gute Stube ist umgebaut zur Bar.

Während der Apartheid waren die Shebeens oft geheimer Versammlungsort. Heute sind sie von den Behörden, bei denen die Bekämpfung des Alkoholismus in den Townships einen Schwerpunkt bildet, nur geduldete Treffpunkte, bei der Bevölkerung aber erfreuen sie sich weiterhin sehr großer Beliebtheit.

Tavernen oder Bars sind die offiziellen Nachfolger der Shebeens, im Unterschied zu diesen erkennt man sie an den bunten Reklamen.

Viele Tavernen bieten neben Getränken auch ein kleines Angebot von Lebensmitteln an, so dass man auch in tiefster Nacht das Nötigste bekommt.

Wie die Shebeens sind auch sie sozialer Treffpunkt. Besonders am Freitagabend, wenn alle Arbeiter ihren Wochenlohn erhalten haben, sind sie übervoll.

Man trifft sich, erzählt was es in der Woche gab und was man am Wochenende vorhat. Draußen, vor dem Eingang steht ein großer Grill, der abends angezündet wird.

An der Bar bekommt man für wenig Geld eine große Scheibe Fleisch, die man sich gleich grillen lassen kann.

Musik erschallt überlaut aus Lautsprechern der Taverne, nach einer halben Stunde Unterhaltung ist man total heiser.
