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Rund 90 Kilometer Westlich Von Khorixas Im Damaraland Liegt Twyfelfontein. Das Wort Ist Afrikaans Und


Rund 90 Kilometer westlich von Khorixas im Damaraland liegt Twyfelfontein. Das Wort ist afrikaans und bedeutet "zweifelhafte Quelle", so benannt durch einen weißen Farmer, der sich 1947 hier niederlassen wollte, jedoch alsbald herausfand, dass die Quelle in dem kleinen, von felsigen Hängen und Sandstein-Formationen gesäumten Tal nicht permanent Wasser lieferte.

Twyfelfontein ist eine der umfangreichsten Fundstätten von Felsgravuren auf der Welt. Über 2500 Petroglyphen wurden gezählt, dicht konzentriert auf relativ engem Raum und in dieser Form einzigartig in Afrika.

Die Gravuren befinden sich auf rund 200 glatten Felsplatten aus rötlichem Sandstein und stellen zumeist Tiere oder Tierfährten dar, wobei es sich sowohl um Wild als auch um Rinder, also um domestizierte Tiere, handelt.

Die Zeichnungen von Twyfelfontein sind sehr gut erkennbar. Sie werden im allgemeinen den San (Bushmen) zugeordnet, wenngleich sie auch von den ebenfalls schon lange hier lebenden Damara stammen könnten.

Die Felsgravuren wurden vermutlich mit Quartzsteinen in die Sandsteinplatten geritzt. Über das Alter der Petroglyphen von Twyfelfontein ist man sich nicht einig. Schätzungen bewegen sich zwischen 2.000 und 10.000 Jahren.

1952 wurde das Tal von Twyfelfontein zum Nationaldenkmal erklärt. Die UNESCO verlieh ihm 2007 den Weltkulturerbe Status. Ein Rundwanderweg führt die Besucher zu den schönsten Steinplatten.

Die Zufahrt von Khorixas nach Twyfelfontein erfolgt von der C39 Pad aus. 60 Kilometer westlich von Khorixas biegt man links auf die Pad D2612, dann rechts ab auf die Pad D3254 ab. Nach 21 km geht es rechts ab auf die Pad D3214.

Der überdachte Parkplatz des Twyfelfontein Weltkulturerbes befindet sich nahe der Quelle im Tal. Von hier sind es nur wenige Meter bis zum Eingang. Mit einem Führer steigt man dann zu den Felsplatten hinauf und begibt sich einen einstündigen Rundweg.

Der Weg ist stellenweise recht rauh, und gutes Schuhwerk ist nötig. Es kann sehr heiß werden in Twyfelfontein, und die Mitnahme einer Flasche Wasser ist ratsam. Die berühmtesten Gravuren sind die "Löwenplatte", der "Große Elefant" und das "Dancing Kudu".

Am besten besichtigt man die Felsgravuren am späten Nachmittag, weil die Lichtverhältnisse zum Fotografieren dann am besten sind und die Felsplatten tiefrot strahlen.

Twyfelfontein ist täglich von 8 Uhr bis 16:30 Uhr geöffnet (Achtung im Winter nur von 9 bis 15:30 Uhr).
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Auf der Fahrt zu den Epupa Falls liegt der Ort Opuwo. Es ist die Hauptstadt der Himba im Kaokoveld. Opuwo ist eine quirlige kleine Stadt mit 2 Tankstellen, einem Supermarkt und Banken. Hier kann man seine Vorräte auffüllen für die Weiterfahrt.

Die Opuwo Country Lodge im Norden Namibias ist eine kleine Oase am Ende der Welt. Denn das Wort „Opuwo“ bedeutet tatsächlich übersetzt „das Ende der Welt“.

Hier sieht man Herero-Frauen in viktorianischen Kleidern über die staubtrockene Erde laufen. Ebenso begegnet man den ihnen verwandten Himba, in den traditionellen Gewändern.

Und Kühe, Schweine oder Ziegen überqueren in aller Gelassenheit die Straße. Die Ortschaft Opuwo wird auch als die Hauptstadt der Ovahimba bezeichnet.

Die Lodge liegt auf einer Bergkuppe in Richtung Nordwest und bietet daher einen großartigen Blick auf die Sonnenuntergänge im Tal, sowie einen 360Grad Blick in die Umgebung.

Die Unterkunft ist von Kaoko Otavi, den Epupa Wasserfällen und Swartbooisdrift aus recht leicht zu erreichen.

Die Lodge bietet 22 Luxuszimmer, 18 Standardzimmer und 12 Zeltplätze, einen Swimming Pool, ein Restaurant mit Bar und einen Souvenir-Shop.

Alle Zimmer haben ein eigenes Bad und verfügen über eine Klimaanlage sowie einen Kühlschrank. Die Lodge selbst bietet zudem den Luxus eines erlesenen Weinkellers.

Besucher können eine geführte dreistündige Tour zu einem Himbadorf unternehmen, wo viel über Tradition und Kultur der Ovahimba in Erfahrung gebracht werden kann. Das Himba-Thema zieht sich auch quer durch die Lodge und wird überall aufgegriffen.

Sonnenstühle und Sonnenschirme stehen für die Gäste im Garten auf dem Deck bereit und laden zu einem entspannten Tag am Pool ein.

Von der Lodge aus können die Gäste Ausflüge zu den Epupa-Fällen an den Kunene buchen. Außerdem werden Exkursionen zu den nahe gelegenen Himba-Dörfern angeboten. Bereits die Fahrt dahin ist ein Erlebnis.

Die ruhige Anlage verspricht Erholung und bietet eine erstklassige Rückzugsmöglichkeit, um sich für die nächste Etappe zu stärken.

Die Lodge verfügt über Stromanschluss (220v) und akzeptiert Kreditkarten (Master und Visa, sowie die meisten europäischen Karten).
Namibia 2018/19 - Teil 8
Herrschaften und Oukies!
Hat eigentlich irgend jemand unsere Winchester gesehen? Wir vermissen sie schon seit wir die Emanya Lodge verlassen haben. Wahrscheinlich haben wir sie dort liegen lassen. Gerne "beschenken" wir ja unsere jeweilige Urlaubsdestination mit ausgesuchten (oder auch nicht) Stücken.
Bei der Winchester handelt es sich um eine spitzen Fliegenklatsche aus afrikanischer Produktion. Eine echte Wertarbeit und nicht so ein billiger China-Schrott! Gleich bei unserem ersten Namibia-Urlaub fiel uns dieses spitzen Teil in Omaruru in die Hände.
Die Grundbestandteile sind ein handelsüblicher Draht-Kleiderbügel, so wie wir ihn beispielsweise aus der Reinigung kennen. Dieser Kleiderbügel wird komplett auseinander gebogen und das jetzt entstandene Stück Draht einmal in der Mitte gefaltet. Dann wir der Draht ein paar Mal gedreht bzw. geschraubt, so entsteht ein prima Griff. Oben bleiben die Enden, ähnlich wie bei einer Wünschenrute, stehen und daran wird ein Gummilappen genietet - fertig ist die robuste Fliegenklatsche!

Heute Morgen hatten wir wieder einmal ein Breakfast for 2. Während Micha anschließend die "Gepäckträger" überwachte, die unser umfangreiches Reisegepäck die leichte Hanglage raufschleppten, unterhielt ich mich mit dem Sohn des Hauses.

Zunächst einmal wollte er wissen, ob wir auch die Hyäne gehört hätten und er machte mir dann die verschiedenen Hyänenrufe vor. Dann kamen wir auf die unsägliche Wilderei zu sprechen, die stetig zunimmt. Zwei Mal in der Woche fahren sie den kompletten Zaun, der die 60 qkm Gelände umgibt, ab. Dabei finden sie jedes Mal neue Stellen, an denen der Zaun durchtrennt wurde. Gelegentlich entdecken sie auch Fallen. Rhinos haben sie keine mehr auf dem Gelände, die wurden vor geraumer Zeit schon von Wilderern abgeknallt.

Zum Schluß sprachen wir noch über den Klimawandel, der immer schneller zunimmt. Gestern hatten wir 45 Grad in der Lodge. Er erzählte, dass im vergangenen Sommer der Hitzerekord bei 52 Grad gelegen hätte und er stimmte mir zu, dass die Sommer in Namibia immer heißer werden - und ich mir das nicht nur einbilden würde.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten ging es zurück zur Hauptstraße und anschließend bogen wir ab in Richtung Ruacana. Wie schon 2 Tage zuvor dominierten Rinder, Schafe, Ziegen und Esel das Straßenbild. Plötzlich sehen wir einen Ziegenhirten am Straßenrand, der ein mir sehr bekannt vorkommendes T-Shirt trug.
Ich sage zum Micha. "Hatte der jetzt ein Bayern München Trikot an oder habe ich Hallus?" Micha wendete daraufhin unseren Hilux und wir fuhren noch einmal den betreffenden Abschnitt zurück. Tatsächlich!
Im äußersten Norden Namibias latscht einer durch die Pampa im Bayern Trikot! Natürlich mussten wir jetzt nochmals wenden, denn wir fuhren ja in die entgegen gesetzte Richtung. Der stolze Trikot-Träger hat uns wahrscheinlich für total plemplem gehalten, als wir jetzt noch ein drittes Mal an ihm vorbei fuhren.

Jetzt mussten wir nur noch einmal rechts abbiegen und dann ging es schnurgerade auf Ruacana zu. Ruacana ist nicht nur für seinen Grenzposten nach Angola bekannt, nein, hier befinden sich auch die nach dem Ort benannten Ruacana Falls.

Schon aus der Ferne leuchtet einem der Stausee, der sich auf der Seite Angolas befindet, entgegen. Die Fälle liegen nämlich an dem Grenzfluss Kunene, der hier über eine Breite von 700 Metern 120 Meter (zum Vergleich: die berühmten Victoria Fälle sind nur rund 105 m hoch) in die Tiefe stürzt - wenn er denn überhaupt stürzt.

Der Grund für das nicht-stürzen sind die beiden, direkt am "Wasserfall" befindlichen Wasserkraftwerke. Eines davon ist das größte E-Werk Namibias. Das Wasser wird umgeleitet und so findet das imposante Wasserfall-Schauspiel nur bei gelegentlichem Hochwasser statt.

Wenn man die trockenen Fälle so sieht, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, welche Größe der Kunene River tatsächlich im weiteren Verlauf erreicht. Und so machten wir uns auf, um die letzten 50 Kilometer in westlicher Richtung in Angriff zu nehmen.

Noch auf den letzten Metern der Teerstraße kamen uns die ersten Himbas entgegen. Damit waren wir jetzt endgültig im Land der Himbas, dem roten Volk, angekommen.

Die Piste folgt im wesentlichen dem Kunene River, jedoch wurde ein erheblicher Teil entschärft und neu "geschoben". Trotzdem quert man immer wieder vermeintlich trockene Flußläufe, die sich ruckzuck in ungeahnt reißende Ströme verwandeln können.


Immer wieder sahen wir auf der Strecke Himbakraale - mal verlassen, mal bewohnt. Überall wurden Bündel an Feuerholz (Preise zwischen 10 & 20 N$) an die vorbei fahrenden Touristen angeboten. Scheinbar ist das hier jetzt das Geschäftsmodell. Die Himbasiedlungen lassen sich inzwischen schon von Weitem an den abgeholzten Mopanestrauch-Beständen ringsrum erkennen.

Gegen 15.30 Uhr waren wir dann an der Kunene River Lodge angekommen. Hier ist etwa mehr Betrieb als in den anderen Unterkünften. In den Zimmern wohnen heute 10 Personen. 2 der rustikalen Hütten sind ebenfalls belegt und dann sind da noch etwa ein Dutzend Camper.

Das Dinner wird auf der Plattform eingenommen, die in den Kunene hinein ragt. Das ist natürlich sehr nett anzuschauen. Als Hauptgang gab es ein Fischgericht! Und ich meine wirklich ein Fischgericht!

Auf meine Frage an die Bedienung, ob es sich möglicherweise um Kingklip handeln könnte, wurde ich berichtigt: "No it´s fish!" "Ähhh, yes, Kingklip IS fish!"

Jetzt kamen die Engländer einen Tisch weiter ins Spiel, denn die hatten das mitbekommen und hakten ihrerseits auch noch einmal nach. Bei denen wurde der auf dem Teller liegende Weißfisch kurzerhand zum Tuna deklariert.

Immerhin kam es so zu einem deutsch-britischen Heiterkeitsausbruch!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Namibia 2018/19 - Teil 14
Herrschaften und Oukies!
Was war das heute wieder ein aufregender Tag.... Mann, Mann, Mann! Aber der Reihe nach!

Die Opuwo Country Lodge entpuppte sich als viel besser, als gedacht. Obwohl dort vornehmlich Reisegruppen absteigen, gab es dort wirklich kaum etwas zu beanstanden. Total professionell geführt!

Dieses Mal hatten wir eine schweizer Motorrad-Reisegruppe, die eine Tour durch den "wilden Norden" Namibias gebucht hatten. 2 Mann führten die Gruppe selbst auf dem Motorrad an und 2 weitere gehörten zum Bodenpersonal, das im Begleitfahrzeug hinterher fuhr.

Nach dem Frühstück ging es für auch für uns wieder auf die Piste, doch erst machten wir noch eine tofte Stadtrundfahrt durch Opuwo - morgens um 9 Uhr - bis zum Geldautomaten!

Und potzblitz! Heute früh gab es sofort am allerersten Geldautomaten die gewünschte Summe - und OHNE Schlange stehen. Und weil es so schön war, haben wir mit der GoPro noch mal eine Extra-Runde durch den Trubel gedreht.

Der DJ mit seiner mobilen Musikanlage stand heute Morgen vor dem OK-Markt, gestern war es der Spar, und beschallte die halbe Straße mit fröhlicher Kwaito-Musik.

Als wir genug Eindrücke vom Straßenleben Opuwos gesammelt hatten ging es auf die Piste in Richtung Sesfontein. Wir bereits gestern hat uns Nina von "click & travel" erneut die Strecke als in 2 Stunden machbar berechnet.

Aber darauf fallen wir nicht mehr herein. Wenn die hier unten für die Strecke 2 Stunden angeben, brauchen wir Europäer mindestens 4 Stunden. Wir fahren ja nicht nur einfach von A nach B, sondern halten auch an jedem zweiten Termitenhügel an.

Kurz vor dem Jouberts Pass war auf und neben der Straße jede Menge frischer Elefanten-Dung zu sehen. Leider konnten wir die Verursacher, die berühmten Wüstenelefanten, die inzwischen als eigene Unterart anerkannt sind, nicht entdecken. Man glaubt ja immer nicht, wie unsichtbar sich so riesen Tiere machen können.

In Sesfontein angekommen fuhren wir kurz an unserem gebuchten Gästehaus vorbei. Also: ich meine mit dem Auto vorbei und warfen im vorbei fahren kurz einen Blick hinein. Sah soweit erstmal okay aus!

Dann fuhren wir weiter zum alten Fort aus der Schutztruppen-Zeit. Das wurde 1995 von privater Hand, nachdem der nationale Denkmalstatus aberkannt worden war, zu einer Lodge umgebaut.
Vor dem Eingang stand ein Wachmann in Truppenspieler-Uniform. Noch nie was von den Truppenspielern gehört? Ich fasse es jetzt mal so kurz und so einfach wie möglich zusammen:

Die Herero sind die Volksgruppe die seit den 2000er Jahren Forderungen in Millionenhöhe wegen Völkermordes durch die Schlacht am Waterberg an die deutsche Regierung stellen.
Und jetzt kommen wir zu einem Paradoxon: es treffen sich die Herero, kleiden sich in Fantasie-Uniformen und exzerzieren Parademärsche (Truppenspieler). Beeinflusst von den 'Bambusen' (Dienern) deutscher Offiziere, schneidern sie sich militärische Kleidung. Die roten Litzen, Schulterstücke oder Hutbänder erinnern an die Farbe des Ohorongo Clans der Maharero (das rote Haus).

Die Uniformen sind denen der Schutztruppe nachempfunden und die Hierarchie orientiert sich an der militärischen Rangordnung der deutschen Soldaten. Das gemeinsame Marschieren demonstriert ebenfalls Stärke und stellt die verlorene Einheit wieder her.
Schneidig schlug unser Truppenspieler hier die Hacken vor uns zusammen und setzte kurz auch zu einer kleinen Verbeugung an. Das war schon ein wenig peinlich. Aber er war stolz wie ein Schnitzel!

Im Fort selber gibt es einen sehr hübschen Innenhof, den durften wir jedoch nur in einer bestimmten Reihenfolge betreten. Erst führte uns der Truppenspieler durch die "gute Stube", die Rezeption und das Restaurant und dann hinten wieder raus. Sein Stolz auf das alte deutsche Fort quoll aus jedem Knopfloch!
Wir ließen uns im Innenhof nieder und wollten einen kleinen Imbiss einnehmen. Nein, hier nicht, sondern dort drüben ist es viel schöner und die Bäume überhaupt viel schattiger, meinte unser Truppenspieler.
Okay, dann setzen wir uns halt dort hin und lobten die Umsicht des Mannes natürlich entsprechend. Das ist doch klar!

Jetzt kommt noch die Bedienung und drängt uns als Imbiss zu "Wiener Würstchen" mit Chips (Pommes). Schließlich sind wir ja Deutsche und da gibt man sich alle Mühe uns ein landestypisches Essen zu servieren.
Vor soviel Logik kann man sich nur geschlagen geben und so gab es als Mittags-Imbiss, unter großer Anteilnahme, Wiener Würstchen aus der Dose und hübsch in der Pfanne angebraten.
Zwischendurch kam noch ein netter Herr vorbei, der uns in seinem besten Deutsch ansprach. Wie es uns geht, wie es uns hier gefällt, wie es...
Zum Glück erschien jetzt ein zauberhaftes schweizer Paar und da war die Aufmerksamkeit von uns abgelenkt. Mit den Schweizern kamen wir anschließend noch ausgesprochen nett ins Gespräch. Edgar und Marita sind in ihrem umgebauten Büsli 3 Monate auf Tour. Sensationell!
Als wir zusammen zum Tor liefen, um uns den Bus anzuschauen, kam ein weiteres Paar in Fort. Und wer war das? Unsere Südafrikaner aus der Kunene River Lodge! Ich sag es ja immer wieder: Namibia ist ein Dorf! Hier geht keiner verloren!
Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, gingen wir noch den kleinen Soldatenfriedhof besichtigen, auf dem natürlich wieder gefallene Schutztruppler beerdigt sind. Die deutsche Kriegsgräberfürsorge hält auch hier alles in Schuß.
Nun fuhren wir zurück zum Guesthouse um dort einzuchecken. Aaaahh, ja!

Als erstes fragte der junge Mann nach dem Geld: das wäre alles bereits bezahlt und ich könnte gerne bei click & travel anrufen, war daraufhin meine Antwort.
Als wir so "nett" zusammen auf der Terrasse saßen, fragte Micha nach einem kühlen Getränk, beispielsweise einen Rock Shandy oder ein anderes Erfrischungsgetränk. Das hätte es auch gegeben: nämlich kaltes Bier - nichts anderes war im Kühlschrank.

Der nächste interessante Gesprächspunkt war dann das gebuchte (und bezahlte) Dinner. Nein, Dinner gäbe es hier nicht, man bietet nur Bed & Breakfast an. Nochmal den Voucher vorkramen und zeigen: hier steht Dinner, Bed & Breakfast. Ist auch alles bereits bezahlt.
Um der Kombo dort im Gästehaus ausreichend Zeit und die Gelegenheit zu geben, alles für das gebuchte Abendessen zu besorgen und vorzubereiten, schlug ich als Zeit 20 Uhr vor. Ja, das sei in Ordnung.

Zwischendurch wollte uns der junge Mann gerne immer wieder eine schöne und besonders interessante Fahrt verkaufen: zu den Himbas oder vielleicht zu den Wüstenelefanten oder.... oder...
Das fanden wir alles sehr suspekt und aufdringlich und natürlich extrem unprofessionell. Kurze Lagebesprechung - und Micha machte sich noch einmal auf den Weg zum Fort, um dort nach einem Zimmer zu fragen.

Nina, von click & travel hatte uns seinerzeit vom Fort abgeraten, da die Zimmer angeblich sehr abgewohnt wären. Jedoch war das von uns alternativ ausgesuchte Gästehaus überhaupt keine Option.
Micha hat dann bei unseren neuen Freunden im Fort Sesfontein vorgesprochen, während ich auf unsere Klamotten im Gästehaus aufgepasst habe - denn die Wellblechhütten fingen direkt daneben an....
Die Mannschaft im alten Fort hat Micha dann die Zimmer gezeigt und er konnte sich "das Schönste" davon aussuchen, da dort ebenfalls überhaupt keine weiteren Gäste eingebucht waren.
Und jetzt kommt der Knaller im Gästehaus: gerade als Micha wieder auf den Hof gefahren war, kommt der junge Mann zu uns und spricht mich an: man bräuchte Hilfe mit dem Abendessen und ich sollte doch unser Dinner selber kochen!

Damit hatte er sich aber jetzt selbst den Ast endgültig abgesägt und wir erklärten ihm, er solle sich doch bitte keine weitere Mühe mehr machen, denn wir würden umgehend diese Herberge verlassen. Den Voucher könne er sich wohin stecken.
Also, die Klamotten wieder alle rein ins Auto und erneut hoch zum Fort. Unser Freund, der Truppenspieler, war total begeistert, dass wir jetzt doch im Fort wohnen. Höchst selbst marschierte er vorweg und zeigte uns das Zimmer. Er erklärte jeden Lichtschalter und die Klimaanlage und und und.
Das Personal hat sofort reagiert und für uns eine 3-Gänge-Dinner organisiert. Ganz alleine dinierten wir mit weißer Tischdecke und Kerzenschein im Innenhof des Forts. Ganz exklusiv! Däh!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär


Reinhard Maack ist der erste europäische Bezwinger der höchsten Erhebung Namibias, des Königsteins (2573 m) im Brandbergmassiv, und der Entdecker der ‚Weißen Dame‘.

Diese und andere Felsmalereien zeugen davon, dass Ureinwohner lange vor ihm dort waren. Als Maack im Februar 1917 erstmals mit seinem Freund A. Hofmann den Brandberg erkundet, handeln die beiden jungen Männer in privater Kapazität und aus rein jugendlichem Idealismus:

Sie wollen die höchste Erhebung Südwestafrikas einwandfrei bestimmen, topografische und trigonometrische Arbeiten ausführen sowie gute Karten erstellen. Dazu ist jedoch eine zweite Brandberg-Expedition nötig, zu der Maack im Dezember 1917 aufbricht:

Der 26-jährige Reinhard Maack lässt das Basislager im Ugabrivier aufstellen, wo es genügend Wasserstellen gibt. Am 30. Dezember 1917 macht er sich zusammen mit seinen Begleitern, Professor Dr. A. Gries, damaliger Direktor des Realgymnasiums in Windhoek, und dem ehemaligen Schutztruppenleutnant Georg Schulze aus Keetmanshoop, auf den Weg zum Eingang der Tsisab-Schlucht, von wo aus der Aufstieg auf den Brandberg beginnen soll.

Maack war 1911 als ausgebildeter Landvermesser in die damals deutsche Kolonie gekommen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Angestellter bei der Südwestafrikanischen Landesvermessung, dann meldete er sich zum Dienst bei der deutschen Schutztruppe.

1915 wurde er interniert, konnte jedoch aus der Kriegsgefangenschaft entkommen. Seitdem lebte er unter dem falschen Namen Karl Ritter als Landschaftsmaler in Swakopmund, wo er mit A. Hofmann, der dort als Kartograph der Deutschen Kolonialgesellschaft arbeitete, private Pläne zur genaueren Erforschung des Brandbergs schmiedete.

Der beschwerliche Aufstieg auf den höchsten Gipfel des Brandbergs beginnt in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember 1917. Die drei Männer sind beladen mit Proviant und grundlegender technischer Ausrüstung.

Bei sommerlicher Hitze, ausgestattet mit spärlichen Wasserrationen, klettern und springen sie drei Tage lang über sperriges Blockgeröll dem Gipfel entgegen. Sie haben großes Glück, denn sie entdecken in einer Felsspalte Tropfwasser und tags darauf Grabwasser, mit dem sie ihre Wasserflaschen auffüllen können.

Am Abend des 2. Januar 1918 stehen Maack, Gries und Schulze auf dem Gipfel und genießen die unglaubliche Sicht, die grenzenlose Stille und den unendlichen Frieden der Natur ringsum. Maack schreibt in sein Tagebuch:

„Zur Erreichung des Brandberggipfels sind (...) drei Dinge unerläßlich: erstens Wasser und Training im Dursten, zweitens ein dickes Fell, das auf nacktem Fels gut ruhen läßt und drittens eiserne Energie, die notwendig ist, um den endlosen Anmarsch über das wilde Blockgeröll zu überwinden.“

Nach einer erbärmlich kalten Nacht nimmt Maack Daten zur Höhenbestimmung des Brandberggipfels auf. In einer leeren Blechdose hinterlassen die drei Männer einen Zettel mit Luftdruckdaten und ihren Unterschriften.

Die Blechdose wird erst 25 Jahre später (1943) vom zweiten Bezwinger des Königsteins, Denis Woods aus Kapstadt, entdeckt. Dieser lässt sie an ihrem Platz, damit andere dort ihre Notizen hinterlassen können. Einige Jahre später wird die Dose durch ein Gipfelbuch ersetzt.

Der Abstieg der Maack-Gruppe vom Brandberg-Gipfel beginnt noch am selben Morgen und geht zügig vonstatten. Bei ihrer letzten Rast im Brandbergmassiv am 4. Januar um 9 Uhr – Essens- und Wasservorräte sind längst aufgebraucht – liegt der Ausgang der Tsisab-Schlucht nur noch etwa eine Stunde entfernt.

Maack, der sich für prähistorische Zeichnungen interessiert, bittet seine Kameraden, typische Plätze nach Felsmalereien abzusuchen. Doch Gries und Schulze zeigen dabei keine allzu große Ausdauer; schon bald machen sie sich auf den Weg zum Ausgang der Schlucht, wo sie Wasser zurückgelassen haben. Maack krabbelt auf der Suche nach Felsbildern weiter durch die Lücken zwischen den Granitblöcken.

„Trotz aller Erwartung erfuhr ich eine so große Ueberraschung, daß ich in meiner Kriechbewegung erstarrte, als ich im Halbdunkel der Grotte meine Augen umherschweifen ließ. Meine beglückten Augen schauten auf die schönste Felsmalerei des palaeolithischen Kulturkreises, die ich je in Südwestafrika angetroffen hatte. Solch vielfarbig gemalte Menschen- und Tierfiguren und solch stilistische Vollendung hatte ich bisher weder bei Spitzkoppe noch im Erongo-Gebirge, noch im Namaland angetroffen.“

Durch einen Signalschuss ruft Maack seine Kameraden zurück, die angesichts seiner Entdeckung in Rufe des Erstaunens ausbrechen. Maack zeichnet eine Kleinzkizze des Gesamtbilds in sein Routenbuch und notiert die Farben.

Eine 40 cm große Figur in der „letzten bunten Tanzgruppe“ fällt ihm besonders ins Auge – die spätere Weiße Dame, die er in seinem Tagebuch als „männlichen Tänzer“ bezeichnet. Maack, Gries und Schulze halten sich etwa eine Stunde lang in der Grotte auf, dann treiben Hunger und Durst sie weiter zum Ausgang der Tsasibschlucht und dem Basislager im Ugab.

Maack kehrt erst 39 Jahre später, inzwischen als international anerkannter Wissenschaftler, in die nach ihm benannte Grotte zurück. Er hatte Südwestafrika 1921 verlassen und war zunächst nach Deutschland zurückgegangen.

Zwei Jahre später wanderte der geborene Herforder nach Brasilien aus und besuchte Deutschland nur noch zu Studienaufenthalten. Er wurde Professor der Geologie an der brasilianischen Universität Curitiba. 1969 verstarb er in seiner Wahlheimat im Alter von 76 Jahren.

Die Erforschung der Weißen Dame und der anderen Felsmalereien im Brandbergmassiv hielt andere Wissenschaftler in Atem: Die Weiße Dame bekam ihren Namen in den 50er Jahren vom französischen Priester und Prähistoriker Henri Breuil (1877-1961).

Er verglich sie mit griechischen Darstellungen auf Kreta, wie sie zum Beispiel im Palast von Knossos zu finden sind. Obwohl die Figur keine weiblichen Formen aufweist, schloss er aufgrund der Körperhaltung und des Gegenstands in ihren Händen – den er als Gefäß oder Lotusblume deutete -, dass es sich um eine Frau handeln müsse.

Heute nimmt man an, dass die Gegenstände Jagdausrüstung darstellen und die Figur daher ein Krieger oder Schamane sein könnte.

Das Brandbergmassiv gilt als Schatzinsel, denn es beherbergt 50.000 bildliche Darstellungen aus lange zurückliegenden Zeiten.

Mit der Bestandsaufnahme dieser Felsmalereien sind Namen wie Ernst Rudolf Scherz, der hierzu drei Bücher veröffentlichte, und Harald Pager, der an 879 Fundstellen 45.000 Figuren abzeichnete, eng verbunden.

Diese Lebensbilder frühgeschichtlicher Kulturen sind einzigartige historische Dokumente, deren Entschlüsselung und Datierung wichtige Anhaltspunkte zur Rekonstruktion der afrikanischen Kulturgeschichte liefern können.
Namibia 2018/19 - Teil 16
Frohe Weihnachten wünschen wir allen Lesern unseres Blogs, allen Freunden und Bekannten und natürlich auch den Verwandten!
Bitte bleibt gesund und die, die mit Krankheiten zu kämpfen haben: bitte werdet gesund! Wir brauchen Euch noch!!!!
Herrschaften und Oukies!
Heute Nacht hat es gewittert - und wie. Die ganze Nacht Donner und heute Morgen hing der Himmel von Sesfontein voller Geigen und es tröpfelte gelegentlich immer noch.

Nach dem Frühstück, als Micha das Auto beladen wollte, staunten wir nicht schlecht: unser Auto erstrahlte in frischem Glanz, so sauber war die Kiste nicht, als wir sie übernommen haben.

Waren etwa die Heinzelmännchen unterwegs gewesen? Nein! Es war unser Truppenspieler, der die Karre in den frühen Morgenstunden schon blitzblank gewaschen hat. Da hat er sich aber ein dickes Trinkgeld verdient.

Normalerweise bin ich ja überhaupt kein Freund von solchen unaufgeforderten Waschaktionen, da das meist in Dreistigkeit ausartet. Da bin ich sonst auch knallhart, denn dann wird nämlich das Auto 20x am Tag gewaschen, geputzt und gewienert.
Aber unser Truppenspieler hat gar keine Forderungen gestellt und war insgesamt so ein hilfsbereiter und freundlicher Mensch, da muss man mit Augenmaß ran gehen und auch mal eine Ausnahme machen.

Um 9.30 Uhr waren wir dann auch schon wieder auf der Piste. Nina von click & travel hatte für die heutige Strecke in den Unterlagen wieder einmal nur knapp 2 Stunden berechnet. Langsam wird das bei uns zum running Gag....

Aber ich sage es ja immer wieder jedem, ob der es hören will oder nicht: Google Maps ist in Afrika nicht Dein Freund, denn es kennt die Straßenverhältnisse vor Ort nicht. Mit Tracks4Africa ist man da deutlich realistischer aufgestellt. Obwohl T4A die persönlichen Pausen fürs Foto oder Pipi machen ebenfalls nicht kennt.

Nachdem wir rund sagenhafte 20 Kilometer gefahren waren, suchten wir bei der Ortschaft/Siedlung namens Warmquelle, die namensgebenden warmen Quellen. So stocherten wir ein wenig in der Gegend herum, mal hier, mal da.


Lästig waren die Kinder, die sofort von jeder Hütte angerannt kamen und die Hand aufhielten. Da kann man nicht anhalten, sonst hat man sofort ein Problem.
An der warmen Quelle selbst herrschte starker Andrang, da dort ganze Kohorten an Menschen das Wasser direkt aus der Quelle in Flaschen füllten. Och nö, da müssen wir jetzt nicht noch mitmischen. Also, ging es wieder zurück auf die Piste.

Wir fuhren über das Etendeka Plateau in Richtung Süden und eines der Reviere, das wir kreuzten, führte tatsächlich Wasser. Und zwar doch soviel, dass der betonierte Übergang leicht überspült wurde.

Rechter Hand fuhren wir immer am Rande des Konzessionsgebietes von Palmwag entlang, das eine unvorstellbare Größe von 45.000 qkm hat. Das kann man überhaupt nicht überwachen.

Aus einem der bewachten Tore sahen wir plötzlich einen Buschcamper von Britz kommen. Der kam uns doch bekannt vor! Das waren Annette & Frank, die gestern das Fort Sesfontein besichtigt hatten und vorher auf Khowarib waren.

Sie berichteten, dass die Strecken im Konzessionsgebiet extrem schlecht zu befahren wären. Woraufhin Micha sich sofort weigerte sich ein Permit zu holen und dort selbst zu fahren.

Jetzt haben wir 600 Euro für 2 Nächte in der Palmwag Lodge bezahlt für die schöne Zelt-Chalet-Romantik ohne Klimaanlage. Ich bin total begeistert! Dafür hat Micha jetzt einen Sundowner Drive für morgen Nachmittag zum sagenhaften Schnäppchenpreis von 810 N$ gebucht - pro Person versteht sich. Toll! Die ganze Knete hätte ich auch sinnvoller ausgeben können.

Als wir Palmwag ankamen war gerade ein 21-köpfige Elefantenherde dabei, unten im Feuchtgebiet zu baden und zu fressen. Ein ganz kleines Elefantenbaby von gerade mal 3 Wochen war auch in der Gruppe. Der keine Pimpf war kaum so hoch wie das üppige Gras.

Der hier ansässige alte Elefantenbulle geriet auch gelegentlich mit den Damen aneinander. Laut des Guides, der uns durch die ganze Anlage führte, wäre der Bulle geschätzt etwa 46 Jahre alt.

Nach der Besichtigung des zentralen Haupteiles der Anlage ging es zu unserem Zimmer, dass sich als eines der neuen Zelt-Chalets entpuppte. Diese sind nord-östlich entlang des Feuchtgebietes gebaut. Man hat eine schöne Sicht auf das Geschehen.

Doof ist, dass die Zelte sehr dicht bei einander stehen. Der Nachbar hustet und wir schnarchen. Ich hab zum Micha schon gesagt, dass er sich bereits jetzt schon einmal bei den Nachbarn ringsum entschuldigen soll. Die werden sich heute Nacht freuen!

Annette und Frank waren auch schon hier und haben sich die Chalets von innen angeschaut.
Am Abend ging es dann zum "Weihnachtsdinner". Da ist aber noch sehr viel Luft nach oben. Der Springbock war der zäheste Bock, den ich hier in meinem ganzen Leben gegessen habe.

Und die 2 verschiedenen Puddingsorten aus der Packung waren schlicht auch nicht das Highlight des "Weihnachts-Dinners". Garniert wurde das festliche Mahl noch mit einer mittelprächtigen und lustlosen folkloristischen Gesangsdarbietung der schwarzen Angestellten.
Korrekt müsste es allerdings heißen: der niederen schwarzen Angestellten. Denn die höheren hielten sich dezent im Hintergrund und passten nur hübsch auf, dass die anderen auch schön mitmachten.
Ich habe dann nur kurz eingeworfen: und jetzt singen wir alle zusammen "Last Christmas" - aber dafür fanden sich leider auch keine Freiwilligen. Wahrscheinlich wäre da auch keiner textsicher gewesen - außer mir natürlich! Mich kann man ja bekanntlich nachts um 3 wecken und ich in 100% im Text.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär