logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

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6 years ago

Zu den charakteristischen Merkmalen des Kameldornbaumes gehören der gerade starke Stamm mit dunkelgrau rissiger Rinde und die ebenfalls sehr starker Verzweigung.

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Große, samtig grau behaarte, halbmondförmige Hülsen sind ein eindeutiges Merkmal. Sie sind allerdings sehr nahrhaft und werden deshalb von Vieh und Wild gefressen.

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An den Straßen fallen einem oft Menschen auf, die prall gefüllte Säcke mit diesen Hülsen als Viehfutter zum Verkauf anbieten. Die Hülsen haben einen hohen Eiweißgehalt und die Milchproduktion von Kühen soll sich erhöhen, sobald sie diese gefressen haben. Auch bei allen Wildarten sind sie sehr beliebt.

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Kameldornbäume sind die größten und kräftigsten Bäume, die an den Straßen  zu sehen sind. Sie werden bis 15 m hoch und ihre weit ausladende Krone ist fast das ganze Jahr belaubt.

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Der Kameldornbaum weist die für die namibischen Akazien typischen Merkmale auf:

- Paarweise angeordnete gerade oder gekrümmte Dornen - beide Formen sind an manchen Arten gleichzeitig zu sehen

- Kleine doppelt gefiederte Blätter

- Cremefarbene bis dottergelbe Kugel- oder Ährenblüten

- Arttypische papierartige oder verholzende Hülsen

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Der Kameldornbaum ist fast immergrün, nur im September und Oktober, kurz vor dem Erscheinen der intensiv grünen frischen Blätter, wirft er plötzlich das alte Laub ab.

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Die dottergelben Kugelblüten erscheinen zusammen mit den neuen Blättern und bilden vor der sonst noch sehr ausgedörrten Landschaft einen schönen Anblick. Während der trockenen Jahreszeit nimmt das Laub eine eher blaugrüne Farbe an. Die großen Hülsen bilden sich schon ab Dezember.

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Die kräftigen, weißen, geraden Dornenpaare sind mit breitem Ansatz an den Zweigen befestigt. Häufig sind sie an der Basis geschwollen, weil Insekten sie anstechen, um ihre Eier darin abzulegen.

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Obwohl der Kameldornbaum im ganzen südlichen Afrika bis Angola und Simbabwe weit verbreitet vorkommt, ist er in den Wüstengebieten Namibias und Südafrikas am auffälligsten.

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Er ist der Charakterbaum der Kalahari und gedeiht an Trockenflüssen (Riviere, wie man sagt), an Ablaufrinnen und in Bodensenken - überall dort, wo es Untergrundwasser gibt - bis weit in die Namib hinein.

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Kameldornsämlige bilden sofort eine sehr lange Pfahlwurzel und lebende Wurzeln dieser Bäume sind schon 46 Meter tief in der Erde gefunden worden. Daraus erklärt sich ihre erstaunliche Überlebensfähigkeit in Wüstengebieten.

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Das namibische Heimatlied "So hart wie Kamelornholz" bezieht sich auf das besonders harte, schwere Holz dieser Bäume. Das Holz ist so hart, dass Funken sprühen, wenn man es mit der Axt kappt.

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Weil das Holz so hart ist, bleiben tote Kameldornbäume Jahrzehnte lang aufrecht stehen. Südöstlich von Rehoboth gibt es einen Kameldornwald mit Bäumen, deren Alter mit Hilfe der C14-Methode auf 1000 bis 2000 bestimmt worden ist.

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Tausende von Kameldornstämmen sind in der Vergangenheit als Einzäunungspfähle und als Feuerholz verwendet worden. Weil das Holz so hart ist, ist es verständlich, dass diese Bäume recht langsam wachsen. Sie stehen deshalb etwa seit Mitte des vorigen Jahrhunderts unter Naturschutz.

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Es ist gesetzlich verboten, diese Bäume zu fällen, auch das trockene Holz darf nicht transportiert oder verkauft werden. Leider kommt dieses Gesetz wegen der großen Ausdehnung des Landes nicht immer streng genug zur Anwendung.

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Aus dem Kernholz wurden zu Ochsenwagenzeiten Rad- und andere Maschinenlager angefertigt, die, wenn immer gut geölt, haltbarer gewesen sein sollen als solche aus Messing.

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Die Sanjäger erhitzten früher gerade Kameldornwurzelabschnitte über dem Feuer, wonach sich die Rinde vorsichtig als Röhre ablösen lässt. Unten mit einem Stück Oryxfell verschlossen und oben mit einem Pfropfen aus "wilder Baumwolle" oder einem Hasenschwanz gesichert, dienten sie als Köcher für die vergifteten Pfeile.

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Weil das Gift tödlich ist, war es lebenswichtig, sich auf der Jagd vor Verletzungen damit zu schützen. Im heutigen Plastikzeitalter werden die Köcher eher aus einem Stück Kunststoffrohr angefertigt.

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Die Bäume sondern ein essbares Gummi ab, das dem Gummi arabicum der Senegalakazie sehr ähnlich ist und von Menschen, Vögeln - z.B. der Riesentrappe - und von Baumratten und Nachtäffchen gern gegessen wird.

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Siedlerwebervögel bauen oft ihre riesigen Gemeinschaftsnester in diesen Bäumen und Baumratten siedeln sich in grasgepolsterten Höhlungen in den Stämmen an. Bei einem Feldbrand führt das leicht zum Tode der Bäume, weil das trockene Gras sich sofort entzündet.

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Die pulverisierte, gebrannte Rinde hilft gegen Kopfschmerzen, während Ohrenentzündungen mit den pulverisierten trockenen Hülsen behandelt werden.

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In sandigen Gebieten halten sich oft großen Mengen einer Zeckenrat, die so genannten Sandtampans, im Schutz dieser Bäume auf. Sie können offenbar Jahre lang ohne Nahrung überleben, stürzen sich aber gierig auf jedes warmblütige Wesen, das den Schatten aufsucht. Sobald Mensch oder Tier sich jedoch in die Sonne begibt, fallen sie ab, weil sie Hitze und Licht nicht vertragen.

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Der Name Kameldorn hat sich aus dem wissenschaftlichen Namen für die Giraffe - Camelo pardalis - entwickelt, aus dem im afrikaansen Volksmund "Kameelperd" - also "Kamelpferd" wurde. Weil die Giraffen die Blüten, das Laub und die Hülsen dieser Akazie besonders gern fressen, wurde sie Kameldornbaum genannt.

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Namen: (Engl) camel thorn; (Afr) kameeldoring; (Her) omombonde; (Nama/Damara) //ganab; Acacia erioloba - die Akazie mit den "samtig behaarten Früchten" nach anderen Quellen "mit den ohrmuschelförmigen Früchten".


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6 years ago
Das Zebra - Pyjamas und andere Theorien
Weiße Streifen auf schwarzem Fell oder schwarze Streifen auf weißem Fell? Unsere Wahrnehmung mag zwar unterschiedlich sein, aber in einem Punkt sind...

Was passiert, wenn sich Hartmann-Bergzebras mit Steppenzebras kreuzen?

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Tun dies die beiden Gattungen überhaupt und falls ja, unter welchen Bedingungen?

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Und welche Auswirkungen hat gegebenenfalls eine Kreuzung auf die Unterarten und ihre Zukunft? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Wissenschaftler im Rahmen eines Etosha-Zebra-Kreuzungsprojekts.

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Das das Projekt soll zusammenfassend somit „entscheidende Antworten auf die mögliche Kreuzung und das Überleben der zwei Zebra-Arten im Etoscha-Nationalpark“ liefern.

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Abgeschlossen werden sollen die Studien im November 2018. Geleitet werde das Projekt von Kenneth /Uiseb, stellvertretender Direktor für Wildtierüberwachung und -forschung im Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET).

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/Uiseb erklärt noch einmal die Grundlage des Forschungsvorhabens: „Namibia beherbergt zwei Arten von Zebras; zum einen das endemische Hartmann Bergzebra sowie zum anderen das Steppenzebra. Beide kommen im Etoscha-Nationalpark vor, wobei das Steppenzebra in einer weitaus höheren Zahl vertreten ist.

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Der Nationalpark biete dabei einen Schutzraum für die Tiere, wobei beide Arten in ihrer natürlichen Form existieren und zur Funktion des Ökosystems beitragen können.

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Die Hartmann-Bergzebras würden hauptsächlich in der westlichen Peripherie des Parks vorkommen, während die Steppenzebras weitaus verbreiteter seien und somit nahezu von jedem Parkbesucher beobachtet werden könnten.

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Hartmann-Bergzebras und Steppenzebras sind von ähnlicher Körpergröße, beide Arten ernähren sich von Gräsern und sie haben ein ähnliches Verdauungssystem. Auch haben sie die gleichen Raubtiere als Feinde.

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Tatsächlich gebe es einige Indizien, die darauf schließen lassen, dass die Kreuzung zwischen den Zebraarten bereits vorkommt. Und zwar im westlichen Teil von Etoscha passiert, dort, wo beide Arten im gleichen Territorium zu Hause sind.

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Ein weiteres Ziel der Untersuchungen sei es daher auch, die Auswirkungen der möglichen Kreuzung auf die beiden Arten, insbesondere aber auch auf das in geringerer Zahl vorkommende Hartmann-Zebra aufzuzeigen.

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„Dies ist für den Erhalt der Gattungen unerlässlich“, so /Uiseb. So werde bis heute „nicht gut verstanden“, wie eine so enge Koexistenz zwischen ähnlichen Arten „keine nachteiligen Auswirkungen hat“.

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Durch die Studie soll hier das Verständnis dafür verbessert werden. Auch Angus Middleton, Direktor der Namibia-Nature-Stiftung (NNF), die als technischer Partner dem Projekt zur Seite steht, sagte, der Grund für die Unterstützung des Zebra-Projekts sei es, mit den Ergebnissen „eine wichtige Managementfrage für das Umweltministerium und den Tourismus im Etoscha-Park zu beantworten.“

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Zudem sei das Resultat ebenfalls auf jeden Lebensraum, in dem beide Zebraarten vorkommen, übertragbar.

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/Uiseb weist abschließend auf die Wichtigkeit hin, dass Projekte dieser Art finanzielle Unterstützung erhalten – vor allem auch aus lokalen Quellen. „Es ist wichtig, dass hiesige Unternehmen diese Lücke schließen und in eine bessere Erhaltung der Tierwelt investieren, denn diese ist ein wichtiges Wirtschaftsgut, das erheblich zu unserem Bruttoinlandsprodukt beiträgt“, so der Forscher.

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