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6 years ago
Unverwüstliche Felsenkirche zwischen Wüste und Meer
Seit mehr als 100 Jahren überblickt die Felsenkirche die kleine Hafenstadt Lüderitz und trotzt Wind und Wetter. Sie ist ein Juwel der Architektur,...

Besucht im Dezember 2014 Die historische Felsenkirche erhebt sich hoch über der Bucht, auf dem Felsen des Diamantberges, mit Blick über die Stadt. 100 Jahre alt wurde sie im Jahre 2012.

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Bereits 1909 hatte die Gründungsversammlung stattgefunden und unter der tatkräftigen Führung von Pastor Metzner ging man zunächst an die Errichtung eines standesgemäßen Pfarrhauses, das schon 1910 fertig gestellt wurde.

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Am 19. November 1911 folgte die Grundsteinlegung für die Felsenkirche. Baumeister war Albert Bause. Der Baumeister, der mit seinen drei Brüdern nach Südwestafrika eingewandert war, hatte schon das Pfarrhaus gebaut und entwarf nun auch den Bauplan für die Felsenkirche. Dieser folgt dem neugotischen Stil, wie er gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts bevorzugt wurde.

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Als Bauplatz für die Kirche hatte man die nackte Kuppe des Diamantberges ausersehen. Von dort oben blickte man auf die ehemals Angra Pequena genannte Bucht, die dann den Namen von Adolf Lüderitz annahm, der mit ihrem Erwerb die deutsche Kolonialgeschichte Südwestafrikas eingeleitet hatte.

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Erst drei Jahre zuvor waren die ersten Diamanten in der Wüste, nicht weit von der Lüderitzbucht entfernt, entdeckt worden und sie versprachen eine glänzende wirtschaftliche Zukunft. Hoffnungsvoll beteiligte sich die deutsche Kolonialgesellschaft am Aufbau von Lüderitz und stellte das Grundstück für die Kirche kostenlos zur Verfügung.

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Nach nur neun Monaten Bauzeit war das Werk vollbracht, und die Felsenkirche wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Am 4. August 1912 fand die Einweihung statt.  1978 wurde sie zum „nationalen Denkmal“ erklärt.

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Bei der Ausstattung wurden keine Kosten und Mühen gescheut – die Stadt Lüderitz konnte damals aus den Vollen schöpfen. Beeindruckend sind die bemalten Glasfenster von der Hofglasmalerei W. Franke in Naumburg an der Saale aus dem Jahre 1910, darunter ein dreiteiliges "Lutherfenster".

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Als edler Spender gibt sich auf dem Fenster Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg, zu erkennen, der 1895 zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt worden war und zu den einflussreichsten deutschen Kolonialpolitikern zählte.

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Der Abteilung Lüderitzbucht des Frauenbundes der deutschen Kolonialgesellschaft verdankt die Kirche das Fenster mit der Darstellung von der Begegnung Jesu mit den Schwestern Maria und Martha.

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Wählten die Damen des Frauenbundes ein Frauenthema, so entschlossen sich die Männer des Lüderitzer Bürgervereins zur Stiftung des Fensters mit der Szene vom Barmherzigen Samariter.

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Kaiserin Auguste Victoria zeigte ihre Verbundenheit mit der jungen und aufstrebenden Gemeinde in Lüderitzbucht und stiftete die wertvolle Altarbibel mit einer handschriftlichen Widmung. Ihr Gemahl, Kaiser Wilhelm II., tat es ihr gleich und steuerte das zentrale Altarfenster bei. Unter einer Darstellung prunkt das kaiserliche Wappen mit der Stiftungsinschrift „Gestiftet von Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. 1912“.

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Altar, Kanzel und Taufbecken sind mit üppigen Schnitzereien verziert. Sie stammen von dem Künstler Friedrich Ditzel aus dem deutschen Kaltennordheim, der Heimatstadt des damaligen Pfarrers in Lüderitz, Alexander Metzner. Zur Ausstattung gehören außerdem das silbernes Taufgeschirr des Ehepaar Franz Schusters und die drei Glocken wurden bei der Hofglockengießerei Franz Schilling im thüringischen Apolda gegossen.

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Im Oktober 2012 wurde das 100 Jahre alte Kupferdach der Felsenkirche erneuert und Dachdeckermeister Dietmar Pistorius entdeckte eine Pergamentrolle, die vor 100 Jahren in die oberste Ecke der sich verjüngenden Kirchturmspitze geschoben worden war. Zum Vorschein kam eine "Lüderitzbuchter Zeitung" vom 25. November 1911 mit einem Bericht über die Grundsteinlegung der Felsenkirche.

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Inmitten der Zeitungsseiten befand sich ein Brief des Klempnermeisters Wilhelm Meckel, von Hand geschrieben und unterzeichnet am 12. Juni 1912. Mit diesem gefundenen Dokument wurde klar, dass der damals hier tätige Handwerker aus Deutschland stammte und die dortigen Traditionen auch in seiner neuen Heimat, Deutsch-Südwest, fortsetzte. Die Dokumente werden heute in der Felsenkirche, links neben dem Eingang, ausgestellt. Die Besichtigung ist kostenlos, jedoch wird eine Spende erbeten! Öffnungszeiten: Sommer ab 17 Uhr Winter ab 16 Uhr


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6 years ago
Expedition ohne Wiederkehr
Der Tod des deutschen Kolonialpioniers Adolf Lüderitz gibt heute noch Rätsel auf. Am 23. Oktober 1886 verließ er bei einer Expedition in einem kleinen...
Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Wie weit die Hafenstadt im Süden Namibias ab vom Schuss ist, wird bereits bei der Anreise klar.

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Mit dem Auto geht es stundenlang durch die Wüste, über die asphaltierte B 4, die stellenweise vom feinen Sand verschluckt wird.

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Alle heiligen Zeiten kommt einem ein Fahrzeug entgegen.

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Von einigen wird Lüderitzbucht noch immer "die südlichste Stadt Deutschlands" genannt.

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Obwohl diese Zeit lange vorbei ist, erinnert noch einiges an das einstige Deutsch-Südwest-Afrika.

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Bereits im Jahre 1487 errichtete der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz ein Steinkreuz auf der südlich gelegenen Halbinsel, die er "Angra Pequeña" nannte, "Kleine Bucht".

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Mitte des 18. Jahrhunderts begaben sich holländische Seefahrer und Wissenschaftler von Kapstadt aus zu See und zu Land in die unwirtlichen Gebiete der südwestafrikanischen Küste, um nach kostbaren Mineralien zu suchen, sie blieben jedoch ohne großen Erfolg.

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Als Kapstadt 1815 in britischen Besitz überging, machten sich englische Expeditionen erneut auf die Suche in der Namib und erwarben Schürfrechte von den Bethanier Hottentotten (Nama).

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Nach mehreren gescheiterten Forschungsreisen entdeckten die englischen Pioniere den ersten Reichtum der wilden Küste, der aus zahllosen Fischarten und Seevögeln, Walen, Robben und Guano bestand.

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Sie legten erste kleine Siedlungen an, um Guano abzubauen.

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Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte Angra Pequeñas.

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Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.

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Man einigte sich auf 20 Meilen Land im Tausch gegen 500 Pfund und 60 Gewehre.

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Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Nach langem Zögern und erst nach der Abdankung Bismarcks schickte der Kaiser die deutschen Kriegsschiffe S.M.S. Leipzig, die S.M.S. Elisabeth und dazu das Kanonenboot S.M.S. Wolf.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Am 7. August 1884 fand die erste offizielle deutsche Flaggenhissung statt.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886 auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".

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Was bescheiden begann, wurde eine der größten Sensationen der jungen Kolonie, denn wenige Jahre später, 1908 fand der deutsche Bahnmeister August Stauch den ersten Diamanten bei Grasplatz,....

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

..... dem dann tausende Glücksritter folgen sollten.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Diamantenorte wie Kolmannskuppe, Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der große Umschlagplatz für die kostbaren Steine.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk  betrieben wurde.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Heute ist Lüderitz mit rund 15.000 Einwohnern in der Region fast schon eine Großstadt. Kleiner als Swakopmund, dafür ursprünglicher - und darum auch interessanter.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist.

Wie Weit Die Hafenstadt Im Sden Namibias Ab Vom Schuss Ist, Wird Bereits Bei Der Anreise Klar.

Vergeblich sucht man nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".

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6 years ago
Bartolomeu Dias - Seemannsgrab am Kap der Stürme
Standhaft trotzt ein Steinkreuz dem stürmischen Wind und der spritzenden Gischt der herantosenden Wogen des Atlantik. Es steht auf einem schroffen...
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Bereits im Jahre 1488 errichtete der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz ein Steinkreuz auf der südlich gelegenen Halbinsel, die er "Angra Pequeña" nannte, "Kleine Bucht".

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Auf der Suche nach dem Seeweg von Europa nach Asien hatte Diaz am Cabo da Volta (Diaz Point) einen steinernen Wappenpfeiler aufstellen lassen, quasi das Markenzeichen der portugiesischen Seefahrer des 17. Jahrhunderts, um die Inbesitznahme für Portugal anzuzeigen.

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1973 wurde der Diaz Point zum Nationalen Denkmal erklärt.

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Der Weg zur Lüderitzbuchter Halbinsel führt zunächst entlang der alten Eisenbahnschienen der ehemaligen Linie Lüderitz – Aus und vorbei am Sportplatz.

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Früher sollen hier Pferderennen veranstaltet, später Flugveranstaltungen mit Doppeldeckern abgehalten worden sein.

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Unsere  Fahrt geht weiter auf einer von Wüste umgebenen Sandstraße zur Radford-Bucht, wo zwei Flamingoarten leben: der Flamingo und der an seinem roten Schnabel zu erkennende Zwergflamingo.

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In den Wellen der Bucht treibt die Rotalge. Aus ihr wird das „Agar-Agar“ hergestellt, ein Geliermittel, dass unter anderem in der Nahrungsmittelindustrie Verwendung findet.

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Bis zum Diaz Point reiht sich Bucht an Bucht. Die Fahrt zu der Felsenzunge, auf der noch immer Leuchtturm und Nebelhorn aus der deutschen Kolonialzeit stehen, führt durch eine wahre Mondlandschaft.

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Bei dem hier herrschenden Wind mag man sich kaum vorstellen, dass auf dem kargen Felsen ein Campingplatz entstanden ist. Wir können allerdings keine noch so hart gesottenen Camper entdecken.

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Alternativ können Besucher heute aber auch in den erhaltenen Häusern übernachten, in denen früher beispielsweise der Leuchtturmwärter gelebt hat.

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Lange Zeit führte zu dem Felsen auf dem das Kreuz steht eine Holzbrücke. Diese brach jedoch auf Grund mangelnder Instandhaltung im November 2014 zusammen.

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Besucher müssten nun über das felsige Gelände, welches während der Flut überspült werden kann, bis an den steilen Felsen „krabbeln“ und kletternd die ersten, zementierten Stufen erreichen.

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Ob die Brücke repariert oder eine neue gebaut wird steht bisher noch in den Sternen, da sich die verantwortlichen Stellen dazu in Schweigen hüllen. Der Besuch ist kostenlos!


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6 years ago
Diamantenschmuggel im Freudenhaus
Während er den feinen Wüstensand der Namib von den Bahngleisen schaufelte, entdeckte der Arbeiter Peter Zacharias Lewala einen vielversprechend...
Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte Angra Pequeñas.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen. Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Nach langem Zögern und erst nach der Abdankung Bismarcks schickte der Kaiser die deutschen Kriegsschiffe S.M.S. Leipzig, die S.M.S. Elisabeth und dazu das Kanonenboot S.M.S. Wolf. Am 7. August 1884 fand die erste offizielle deutsche Flaggenhissung statt.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886 auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Die große Zeit der Gegend begann jedoch mit dem Thüringer August Stauch, Angestellter der Reichsbahn, der an Asthma litt. Als seine Atembeschwerden zunahmen, riet ihm sein Arzt sich für einige Zeit nach Deutsch-Südwestafrika versetzen zu lassen.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Dort, so erklärte er ihm, sei das Klima ideal und eine Linderung seiner Beschwerden sei zu erwarten. 1907 sagte der knapp 30jährige Stauch Frau und Kindern Lebewohl und schiffte sich in jene als "Schutzgebiet" deklarierte afrikanische Kolonie ein (das heutige Namibia), die seit 1883 zum deutschen Kaiserreich gehörte.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Der Arbeitsplatz, den man Stauch zugeteilt hatte, trug den verheißungsvollen Namen Grasplatz und lag mitten in der Namibwüste, aber er hätte auch genauso gut im Vorhof der Hölle liegen können.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Die Namib ist eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Erde, meist gibt es nur Sand und Felsen und dazu einen unbändigen Wind, der beinahe täglich in Küstennähe über das Land stürmt.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Die vornehmliche Aufgabe Stauchs bestand darin, rund zwanzig Kilometer dieser Strecke frei von Sandverwehungen zu halten. Mit dem Pflichtbewusstsein eines deutschen Beamten stemmte er sich den Naturgewalten entgegen, ein thüringischer Sisyphos gewissermaßen.

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Eines Tages, im April 1908, sollte sein Leben eine entscheidende Wendung erfahren: denn da überbrachte ihm sein afrikanischer Hilfsarbeiter Peter Zacharias Lewala aufgeregt einen glitzernden Stein. Der Legende nach war dieser an einer schmierigen Schaufel kleben geblieben.

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Lewala muss gewusst haben, was er da in den Händen hielt, denn er hatte zuvor am Big Hole in Kimberley gearbeitet, jener Region im südlichen Afrika, die bereits 50 Jahre zuvor vom Diamantenfieber infiziert worden war.

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Von dem Bergwerksingenieur Sönke Nissen aus Lüderitz ließ sich Stauch bestätigen, was er bereits vermutet hatte: Der Stein bestand tatsächlich aus reinem Kohlenstoff und war ein lupenreiner Diamant.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Offenbar wussten die Männer sehr genau, dass das ganz große Glück zwar greifbar, durch voreiligen Aktionismus aber auch akut gefährdet war. Deshalb vereinbarten sie striktes Stillschweigen. Stauch kündigte ordnungs- und fristgemäß seinen Dienst bei der Bahn.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Stauch, Nissen und ein weiterer "Mann der ersten Stunde", Emil Kreplin, erwarben beim kaiserlichen Bergbauamt die Rechte für siebzig Schürffelder auf mehr als zwanzigtausend Hektar Wüstenland und gründen die Diamantenschürfgesellschaft Kolmannskuppe.

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Sie besaßen jetzt zwar ganz legal die Schürfrechte, hatten es aber eigentlich gar nicht nötig zu schürfen, denn in ihrem Claim ließen sich die Diamanten mit bloßen Händen auflesen. In Lüderitz erzählt man sich noch heute die Anekdote, Stauch habe einmal - auf dem Boden sitzend - nur in Reichweite seiner Hände 37 Diamanten gefunden.

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Weiter wird erzählt, dass das wichtigste Arbeitsgerät eines jeden Diamantensuchers damals ein leeres Marmeladenglas gewesen sei. Im Schnitt sammelte jeder der wenigen Eingeweihten in den ersten Tagen ein halbes Glas voll Edelsteine täglich. Für kurze Zeit hieß das Schürfgebiet ganz offiziell "Märchenthal".

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Spätestens im Juli 1908 wurde das Märchen auch in Deutschland erzählt: das deutsche Reich wurde vom Diamantenfieber gepackt. Glücksritter und Abenteurer brachen in die Wüste von Deutsch-Südwest auf, so dass sich die Reichsregierung bereits im September gezwungen sah, einen 100x300 Kilometer breiten Küstenstreifen vom Oranjefluss bis zum 26. Breitengrad zum "Sperrgebiet" zu erklären.

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Diamantenorte wie Kolmannskuppe , Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der große Umschlagplatz für die kostbaren Steine.

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Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht. Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk  betrieben wurde.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.

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Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders. Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Heute ist Lüderitz mit rund 15.000 Einwohnern in der Region fast schon eine Großstadt. Kleiner als Swakopmund, dafür ursprünglicher - und darum auch interessanter.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist.

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Vergeblich sucht man nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".


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6 years ago
Unterwegs auf der Canyon-Diamanten Route
Fernblick bis zum weiten Horizont, wilde Pferde, glitzernde Steine und verlassene kleine Orte aus der Diamantenzeit verkörpern den abgelegenen...
Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

Der Südteil erstreckt sich von Windhoek bis zur Landesgrenze am Orange River. Im Westen liegt die Namib Wüste, im Osten die Kalahari. Namibia präsentiert sich im Süden mit seiner ganzen landschaftlichen Schönheit und Vielfalt.

Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

Der Fish River Canyon ist hier ein Höhepunkt, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Nach dem Grand Canyon ist es der zweitgrößte Canyon weltweit.

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Im Vergleich dazu ist er zwar weniger eindrucksvoll und am Talboden tosen nur selten wilde Wassermassen. Dennoch gibt es viele Aussichtspunkte von denen man einen fantastischen Blick hat.

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Der Canyon ist 161 km lang, 27 km breit und bis zu 549 m tief. Er streckt sich von Seeheim im Norden bis hin zu Ais-Ais im Süden. Lohnenswert sind Wanderungen durch den Canyon oder alternativ durch den Canyon Nature Park, welcher das größte Naturschutzgebiet dieser Gegend ist.

Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

Ebenfalls sehr sehenswert sind Ais-Ais und Richtersveld, zwei trockene, wüstenähnliche Berglandschaften. Mit Temperaturen unter Null Grad im Winter bis hin zu 50 Grad im Sommer sind die riesigen Nationalparks von extremen Temperaturen geprägt.

Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

In Ais-Ais gibt es heiße Quellen, die zu den vielen Wandermöglichkeiten in der Region eine erholsame Alternative darstellen. Ein Bad wirkt heilend und bietet die optimale Erholung nach einem langen Wandertag.

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Der kleine Ort Aus liegt rund 120 Kilometer östlich von Lüderitz. Das absolute Highlight von Aus sind die Wildpferde, von denen es zurzeit rund 100 Exemplare gibt. Leider mussten wegen der Wasserknappheit vor einigen Jahren zahlreiche Tiere eingefangen und verkauft werden.

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Lüderitz, die Gründerstadt des Reiselandes Namibia, am Rande der Namib-Wüste gelegen, ist eine farbenprächtige Kleinstadt, mit zahlreichen aus der deutschen Kolonialzeit stammenden Gebäuden.

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Überragt wird die Stadt von der evangelisch-lutherischen Felsenkirche aus dem Jahre 1911 sowie dem Goerke Haus mit seinem roten Dach und seiner herrlichen Sonnenuhr.

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Lüderitz bietet zahlreiche touristische Angebote und vor allem die Freunde von fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten kommen in den exzellenten Restaurants auf ihre Kosten. Hotels und Gästehäuser in allen Kategorien stehen zur Verfügung.

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Die Namib Wüste zwischen der B4 im Norden und der Oranje Mündung im Süden verläuft parallel zur Küste und hat eine Breite von etwa 100 Kilometern. Hier wird noch immer Diamantenabbau betrieben.

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Die Anlagen sind für Besucher nicht zugänglich nur die Geisterstadt Kolmanskop – und mit Einschränkungen auch Elizabeth Bay – können besichtigt werden.

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Das Sossuvlei, inmitten der Namib Wüste ist für seine Dünen, welche die höchsten der Welt sind, bekannt. Damit ist diese Salzpfanne ein weiteres Ausflugsziel, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

Sie liegt im Namib-Naukluftpark und ist für Besucher ab Sonnenaufgang zugänglich. Bevor die Sonne untergeht, müssen diese das Vlei wieder verlassen. Ausgenommen davon sind Gäste, die im Park übernachten.

Der Sdteil Erstreckt Sich Von Windhoek Bis Zur Landesgrenze Am Orange River. Im Westen Liegt Die Namib

Im südlichen Namibia findet man weniger asphaltierte Straßen als im zentralen Landesteil. Schotter- und Sandpisten überwiegen. Meist sind sie jedoch in gutem Zustand und können auch von normalen PKWs bewältigt werden. Für einige Strecken ist jedoch ein Geländewagen von Vorteil.


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6 years ago
Der Untergang der Brigg Tilly
Im April 1884 hörte Ludwig Conradt, ein Fachmann für Wasserbohrungen aus Berlin, zum ersten Mal vom „Lüderitzschen Unternehmen“ in Angra Pequena. Der...
Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die Bucht von Lüderitz wurde bereits im Jahre 1488 von dem portugiesischen Seefahrer Bartholomëu Diaz entdeckt. Er nannte sie Angra Pequeña (= Kleine Bucht). Die Portugiesen zogen jedoch weiter, ohne eine Niederlassung zu gründen.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Im Jahre 1883 erwarb der Bremer Kaufmann und  Tabakhändler  Adolf Lüderitz die Bucht von dem Häuptling der Orlam Nama Joseph Fredericks aus Bethanien. Verhandlungsführer war Lüderitz' Mitarbeiter und Kompagnon Heinrich Vogelsang.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Der Kaufpreis betrug 10.000 Reichsmark und 260 Gewehre. Im Preis eingeschlossen war das Gelände im Umkreis von 20 Meilen um die Bucht.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Im Jahre 1884 übernahm das Deutsche Reich den Schutz der Lüderitz'schen Besitzungen, um sie vor etwaigen Ansprüchen der Briten zu sichern. Ein entsprechendes Ersuchen von Adolf Lüderitz wurde von Kaiser Wilhelm I und seinem Kanzler Otto von Bismarck positiv beschieden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Ein kleines Korps der kaiserlichen Marine landete in der Bucht und hisste am 6. August 1884 die deutsche Flagge. Der Grundstein für die Kolonie 'Deutsch-Südwestafrika' war gelegt.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Adolf Lüderitz hatte an seinem Besitz wenig Freude. Die erhofften Bodenschätze – Kupfer, Gold, Silber, Diamanten – ließen sich nirgends finden. Bohrungen nach Wasser verliefen erfolglos. Das Trinkwasser musste darum per Schiff aus Kapstadt herbeigeschafft werden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die finanziellen Mittel waren schließlich erschöpft, und Lüderitz musste sein kleines Reich an die 'Deutsche Kolonialgesellschaft' verkaufen. Auf einer Faltboot-Expedition im Jahre 1886 ertrank Adolf Lüderitz irgendwo im Bereich der Oranje Mündung. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Der damals trostlose Ort Lüderitz (Lüderitzbucht) wuchs zunächst sehr zögernd. Mehr als einige Holz- und Wellblechbauten gab es nicht. Als man jedoch im Jahre 1908 in der Nähe von Lüderitz bei Kolmannskuppe Diamanten direkt an der Oberfläche entdeckte, setzte plötzlich eine hektische Bautätigkeit ein. Die wundervollen Kolonialbauten der Stadt stammen aus dieser Zeit.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die deutsche Kolonialgeschichte endet für Lüderitz mit Ausbruch des ersten Weltkriegs. Am 18. September 1914 laufen britische Kriegsschiffe in den Hafen ein. Die Stadtväter entscheiden sich zur sofortigen Kapitulation und übergeben Lüderitzbucht kampflos an die Briten. Die Zerstörung der Stadt kann auf diese Weise verhindert werden.


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5 years ago
Gejagt und bewundert: die Giganten der Meere
Sie sind stark und sanft, neugierig und weise, mitfühlend und sozial. Trotzdem wurden Wale jahrhundertelang gejagt wegen der vielen Produkte, die man...

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4 years ago

The south of Namibia is characterized by a low population, spectacular scenery and infinite spaces. This part of the country is surrounded by the red dunes of the Kalahari in the east, the Namib Naukluft Park and the oldest desert in the world in the west and the Fish River Canyon, Africa’s largest canyon, in the south.  The main and only Harbour in the South is Lüderitz, which seems a bit rough, barren and almost comical, but precisely for this reason presents its self very attractive in the middle of the diamond restricted area.

Der Süden Namibias zeichnet sich durch eine geringe Bevölkerungszahl, eine spektakuläre Landschaft und unendliche Weiten aus. Dieser Teil des Landes ist im Osten von den roten Dünen der Kalahari, dem Namib Naukluft Park und der ältesten Wüste der Welt im Westen sowie dem Fish River Canyon, Afrikas größtem Canyon, im Süden umgeben. Der wichtigste und einzige Hafen im Süden ist Lüderitz, der etwas rau, karg und fast komisch wirkt, sich aber gerade deshalb mitten im Diamantensperrgebiet sehr attraktiv präsentiert.

The South Of Namibia Is Characterized By A Low Population, Spectacular Scenery And Infinite Spaces. This
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3 years ago

Kolmanskop's name derives from a driver, Johnny Coleman who once was lost and overnighted next to this place. The name means “Coleman’s Hill” in Afrikaans (German: Kolmannskuppe).  Abandoned ghost town ruins are scattered in the Namib Desert 10 km east of the coastal town of Lüderitz. Diamonds were discovered here in 1908 by Zacharias Lewala, a Lüderitz - Keetmanshoop railway employee. Kolmanskop grew out of the diamond boom. The region was administered by Germany at the beginning of the century and the town reflected this in its character. It was said of the Germans that only after they had finished building the pub and the skittle alley, their favorite form of relaxation, did they start looking for suitable plots to build their houses. Fresh water was bought in by rail from 120 km away and pumped into storage tanks. World War I interrupted mining operations. The town’s demise was accelerated by the discovery in 1928 of the richest diamond-bearing deposits ever known on the beach terraces 270 km south of Kolmanskop, near the Orange River mouth. Many of the town’s inhabitants joined the rush to the south, leaving their homes behind. Kolmanskop retained some importance as a supply depot for other mining operations, including those on the Orange River. The last families finally deserted the town in 1956.  

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Kolmanskops Name leitet sich von einem Fahrer ab, Johnny Coleman, der sich verirrte und hier übernachtete. Der Name bedeutet auf Deutsch: Kolmannskuppe. Die Ruinen der verlassenen Geisterstadt sind in der Namib-Wüste, 10 km östlich der Küstenstadt Lüderitz, verstreut. Diamanten wurden hier 1908 von Zacharias Lewala, einem Eisenbahnmitarbeiter von Lüderitz - Keetmanshoop, entdeckt. Kolmannskuppe entstand aus dem Diamantenboom. Die Region wurde zu Beginn des Jahrhunderts von Deutschland verwaltet und die Stadt spiegelte dies in ihrem Charakter wider. Von den Deutschen hieß es, dass sie erst nach dem Bau der Bar und der Kegelbahn, ihrer bevorzugten Form der Entspannung, nach geeigneten Grundstücken für den Bau ihrer Häuser suchten. Frischwasser wurde aus 120 km Entfernung per Bahn eingekauft und in Lagertanks gepumpt. Der Erste Weltkrieg unterbrach den Abbau. Der Niedergang der Stadt wurde durch die Entdeckung der reichen diamanthaltigen Stätten im Jahr 1928 auf den Strandterrassen 270 km südlich von Kolmanskuppe, nahe der Mündung des Orangenflusses, beschleunigt. Viele Einwohner der Stadt schlossen sich dem Ansturm nach Süden an und ließen ihre Häuser zurück. Kolmannskuppe behielt eine gewisse Bedeutung als Versorgungsdepot für andere Bergbaubetriebe, einschließlich der am Orange River. Die letzten Familien verließen die Stadt 1956.

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3 years ago

Kolmanskop’s name derives from a driver, Johnny Coleman who once was lost and overnighted next to this place. The name means “Coleman’s Hill” in Afrikaans (German: Kolmannskuppe).  Abandoned ghost town ruins are scattered in the Namib Desert 10 km east of the coastal town of Lüderitz. Diamonds were discovered here in 1908 by Zacharias Lewala, a Lüderitz - Keetmanshoop railway employee. Kolmanskop grew out of the diamond boom. The region was administered by Germany at the beginning of the century and the town reflected this in its character. It was said of the Germans that only after they had finished building the pub and the skittle alley, their favorite form of relaxation, did they start looking for suitable plots to build their houses. Fresh water was bought in by rail from 120 km away and pumped into storage tanks. World War I interrupted mining operations. The town’s demise was accelerated by the discovery in 1928 of the richest diamond-bearing deposits ever known on the beach terraces 270 km south of Kolmanskop, near the Orange River mouth. Many of the town’s inhabitants joined the rush to the south, leaving their homes behind. Kolmanskop retained some importance as a supply depot for other mining operations, including those on the Orange River. The last families finally deserted the town in 1956.   

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Kolmanskops Name leitet sich von einem Fahrer ab, Johnny Coleman, der sich verirrte und hier übernachtete. Der Name bedeutet auf Deutsch: Kolmannskuppe. Die Ruinen der verlassenen Geisterstadt sind in der Namib-Wüste, 10 km östlich der Küstenstadt Lüderitz, verstreut. Diamanten wurden hier 1908 von Zacharias Lewala, einem Eisenbahnmitarbeiter von Lüderitz - Keetmanshoop, entdeckt. Kolmannskuppe entstand aus dem Diamantenboom. Die Region wurde zu Beginn des Jahrhunderts von Deutschland verwaltet und die Stadt spiegelte dies in ihrem Charakter wider. Von den Deutschen hieß es, dass sie erst nach dem Bau der Bar und der Kegelbahn, ihrer bevorzugten Form der Entspannung, nach geeigneten Grundstücken für den Bau ihrer Häuser suchten. Frischwasser wurde aus 120 km Entfernung per Bahn eingekauft und in Lagertanks gepumpt. Der Erste Weltkrieg unterbrach den Abbau. Der Niedergang der Stadt wurde durch die Entdeckung der reichen diamanthaltigen Stätten im Jahr 1928 auf den Strandterrassen 270 km südlich von Kolmanskuppe, nahe der Mündung des Orangenflusses, beschleunigt. Viele Einwohner der Stadt schlossen sich dem Ansturm nach Süden an und ließen ihre Häuser zurück. Kolmannskuppe behielt eine gewisse Bedeutung als Versorgungsdepot für andere Bergbaubetriebe, einschließlich der am Orange River. Die letzten Familien verließen die Stadt 1956. 

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3 years ago

Lüderitz is a harbour town in the Karas Region in the south of Namibia near Sperrgebiet diamond area. The town is located on one of the least hospitable coasts in Africa south of Skeleton Coast Park. Lüderitz Bay was first known to Europeans when Portuguese explorer Bartolomeu Diaz discovered it in 1487. He named it Angra Pequena (Portuguese: Small Bay) and erected a padrão (stone cross) on the southern peninsula. In the 18th century Dutch adventurers and scientists explored the area in search of minerals without much of success. Further exploration expeditions followed in the early 19th century.

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Lüderitz ist eine Hafenstadt in der Region Karas im Süden Namibias in der Nähe des Diamantengebiets Sperrgebiet. Die Stadt liegt an einer der unwirtlichsten Küsten Afrikas, südlich des Skeleton Coast Parks. Die Bucht von Lüderitz war den Europäern erstmals bekannt, als der portugiesische Entdecker Bartolomeu Diaz sie 1487 entdeckte. Er nannte sie Angra Pequena (portugiesisch: Kleine Bucht) und errichtete auf der südlichen Halbinsel ein Padrão (Steinkreuz). Im 18. Jahrhundert erkundeten niederländische Abenteurer und Wissenschaftler das Gebiet auf der Suche nach Mineralien ohne großen Erfolg. Weitere Erkundungsexpeditionen folgten im frühen 19. Jahrhundert.

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1 year ago

Namibia 2023/24 - Tag 12

FROHE WEIHNACHTEN!!!

MERRY CHRISTMAS!!!

Herrschaften und Oukies!!!

Gegen 9.15 Uhr morgens machten wir uns heute wieder auf die Räder. Miss Mogli, die feline Krankenschwester, hatte heute keinen Dienst. Den Posten übernahm dann der Hasenbär.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Auf der ersten Etappe gab es nicht besonders viel zu sehen, da diese exakt die gleiche Strecke von vorgestern, nur eben rückwärts, war.

Namibia 2023/24 - Tag 12

An der Naute Kristall Kellerei, von der wir seit Jahren unsere Spirituousen beziehen, fuhren wir leider nur vorbei. Eigentlich wollten wir hier auch einen kleinen Stopp einlegen, als wir aber den Reiseveranstalter TARUK dort parken sahen, nahmen wir davon Abstand.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Unterhalb des Naute Damms, ging es wieder über die Low Bridge des Löwen Fluss. Heute blockierte kein Pferd die Durchfahrt, dafür war es jetzt ein Radfahrer, der sich dort erfrischte.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Bald sind wir zurück auf der B 4. Dort biegen wir nach Westen, in Richtung Lüderitz, ab. Endlich einmal keine Schotterpiste, sondern Asphalt - und das für die ganze restliche Strecke.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Mittagspause gab es in der kleinen Ortschaft, mit dem wenig verheißungsvollen Namen: Aus - wie aus, Schluss und vorbei.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Der kleine Ort Aus spielte einst eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Eisenbahnlinie zwischen Lüderitz und Keetmanshoop, da er über ein kostbaren Gut verfügte: Wasser.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Nachdem die Bahnlinie im Jahre 1906 fertiggestellt war, entwickelte sich Aus zu einem regen Verkehrspunkt. In der Umgebung des Ortes wurde Land an Händler, ehemalige Schutztruppler und andere Interessenten verkauft, die Farmbetriebe aufbauten.

Es öffneten Cafés, Geschäfte und ein Postamt ihre Tore im Dorf, dessen Zentrum das ebenfalls 1906 errichtete Bahnhofshotel bildete.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Als am 14. April 1908 der erste Diamant bei Grasplatz, an der Eisenbahnlinie nach Lüderitz, gefunden wurde, setzte in den küstennahen Gebieten um die Lüderitzbucht das Diamantenfieber ein.

Es wirkte sich auch auf Aus vorteilhaft aus. Die Farmer in der Umgebung belieferten Kolmannskuppe und andere Siedlungen im Diamantengebiet mit Fleisch und Milchprodukten. Die 1907 in Deutsch-Südwestafrika eingeführten Karakulschafe wurden ein wichtiges Handelsgut.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Im Jahr 1911 öffnete in Aus eine deutsche Schule ihre Tore. In Kubub gab es inzwischen eine Pferdezucht, die Arbeitstiere für die Minen sowie Rennpferde für Lüderitz züchtete.

1913, zum 25-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II., floriert Aus und kann es sich leisten, dieses Ereignis bei garantiertem deutsch-südwester „Kaiserwetter“ gebührend zu feiern.

Namibia 2023/24 - Tag 12

An Kaisers 25. Regierungsjubiläum hätte sich hier kaum jemand träumen lassen, dass das gute Leben zwei Jahre später vorbei sein sollte.

Auch im 1. Weltkrieg spielte die Ansiedlung, die 1446 Meter über dem Meeresspiegel liegt, eine bedeutende Rolle im Kampf zwischen der deutschen Schutztruppe und der südafrikanische Armee. Es gab hier sogar eine Ersatz-Funkstelle, nachdem die Küstenfunkstelle in Lüderitz verloren war.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Heute ist Aus - mehr denn je - Durchgangsstation zum Tanken oder kurzer Rast im alt-ehrwürdigen Bahnhof Hotel. Die Tankstelle wurde im vergangenen Jahr endlich, ihrer Wichtigkeit entsprechend, ausgebaut.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Vorbei die Zeiten in denen sich alles um die 2 freistehenden Zapfsäulen knubbelte. Es gibt ein richtig modernes Gebäude. Allerdings muss man zum Bezahlen immer noch ins alte Büro und auch die Toiletten sind immer noch direkt nebenan. Gut Ding will eben Weile haben!

Namibia 2023/24 - Tag 12

Wir amüsieren uns über 2 junge Ladies, die mit einem wenig fahrtüchtigen Auto - allgemein als Schrottkarre bekannt - dort steht. Die Kiste hat oben auf dem Dach 2 Reservereifen, die noch viel weniger fahrtüchtig sind.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Das Bahnhof Hotel bietet die typische Deutsch inspirierte Südwester-Küche und hausgemachte Kuchen zu moderaten Preisen. Man spricht Deutsch, Englisch und Afrikaans.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Gelegentlich trifft man schon hier auf die wilden Namib-Pferde, die sich, in Dürrejahren auf der Suche nach Futter, von der etwa 20 Km Wasserstelle von Garub entfernt, hier ohne Scheu bewegen.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Doch man sieht der Landschaft die ergiebigen jüngsten Regenfälle an. Noch nie haben wir diese Landschaft derart, von einem grünen Flaum bedeckt, gesehen.

Fährt man dann auf der B 4, von Aus in Richtung Lüderitz , staunt man über die hervorragende Teerstraße, die durch die Wüste zu der Ortschaft am Atlantik führt.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Bis dorthin ist es aber noch ein weites Stück und endlos scheint sich die Savanne vor dem Berg "Dicker Willem" vor uns auszubreiten.

Schon bald zeigen die Straßenschilder "Vorsicht Pferde" an und meinen nicht etwa Reitpferde, sondern die Wildpferde von Garub, die hier anzutreffen sind.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Wir biegen etwas 20 Kilometer hinter Aus nach Rechts ab und folgen der Piste bis zu der Wasserstelle im Nirgendwo, an der die wilden Pferde der Namib zu finden sind.

Flimmernde Hitze, sengende Sonne. Wohin das Auge schaut, türmen sich Sand, Geröll und Felsen. Kaum ein Strauch, kaum ein Baum, der Schatten spendet.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Rau, lebensfeindlich und abweisend wirkt die Landschaft am Rande der Namib. Mehr als 50 Millimeter Niederschlag pro Jahr sind hier selten und die gab es hier tatsächlich in den letzten Monaten.

Die Herkunft der Pferde konnte bisher nicht einwandfrei geklärt werden, doch stammen sie ursprünglich, so weit ist man sich einig, nicht aus diesem Landstrich am Ostrand der Namibwüste. Dafür haben sie sich jedoch im Laufe von rund 100 Jahren an die kargen Lebensbedingungen sehr gut angepasst.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Verschiedenen Untersuchungen zufolge stammen die Pferde möglicherweise von den deutschen Schutztruppen, vielleicht aber auch von der südafrikanischen Armee, die unweit von Aus bzw. Garub stationiert waren.

Demnach hatten sich die Deutschen im Ersten Weltkrieg vor den anrückenden südafrikanischen Soldaten an der Wasserstelle von Aus verschanzt. Der kaiserlichen Schutztruppe standen 10 000 Südafrikaner mit 6000 Pferden bei Garub gegenüber.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Die Deutschen Soldaten bestiegen bei Garub den Zug, der sie aus dem Kriegsgebiet fortschaffte. Ihre treuen, vierbeinigen Weggefährten konnten sie dabei, aus Platzgründen, nicht mitnehmen. So wurde abgesattelt, das kostbare Sattelzeug verladen und die Pferde sich selbst überlassen.

Offenbar wurden die Pferde in den 1920er Jahren zum ersten Mal gesichtet, so dass die Vermutung, sie seien den Wirren des 1. Weltkrieges entkommen, recht einleuchtend klingt.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Der Hobby-Historiker Walter Rusch stieß auf ein weiteres Puzzlestück, das das Bild vervollständigt: in Fotoalben von Emil Kreplin, 1909 bis 1914 Bürgermeister von Lüderitz, fand er Aufnahmen einer Pferdezucht auf Kubub südlich von Aus.

Dort ließ Kreplin Arbeitstiere für den Bergbau züchten - und Rennpferde für das aufblühende Lüderitz. Auf Fotos der Kreplin-Zucht erkennt man zudem Pferde mit Merkmalen, die sich auch 100 Jahre später noch bei den wilden Pferden finden.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Biologisch und historisch fundiert, lassen sich damit mehrere Theorien zusammenführen. Der Kern der Herde dürfte aus Pferden der Südafrikaner, der Schutztruppe und der Kreplin-Zucht bestehen.

Unter dem Schutz des Diamanten-Sperrgebietes II haben sich die verwilderten Pferde fast 100 Jahre lang isoliert entwickeln können, so dass man heute von einer eigenen Pferderasse, den "Namibs", sprechen kann.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Garant für ihr Überleben ist diese Wasserstelle. Die Tränke war einst eine Pumpstation für die Dampflokomotiven der nahe gelegenen Eisenbahnlinie Aus-Lüderitz, die noch in deutschen Kolonialtagen errichtet worden war.

Heute ist das namibische Umweltministerium dafür verantwortlich, dass das aus 120 Metern Tiefe gepumpte Wasser den Tieren zur Verfügung steht.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Wir verlassen die Pferde wieder, fahren zurück auf die B 4 und folgen dieser immer nach Westen.

Jetzt sind es nur noch 20 Kilometer bis nach Lüderitz, dann haben wir unsere heutige Etappe geschafft. Die Landschaft zeigt sich jetzt nahezu völlig vegetationslos und lebensfeindlich.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Der Himmel am Horizont sieht seltsam aus. Erst als uns der zunehmend stärker werdende Wind den Sand aus der Wüste ums Auto knallt, begreifen wir dass wir Lüderitz von dem berüchtigten Süd-Wester-Sturm heimgesucht wird.

Sand und nichts als Sand bestimmt die letzten Kilometer. 12 Kilometer vor Lüderitz passieren wir die alte Diamantenstadt Kolmannskuppe. Sie ist in dem Sandsturm kaum zu auszumachen.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Wir hoffen, dass der peitschende Sand uns weder den Lack vom Auto schmirgelt, noch die Scheiben oder Scheinwerfer zerkratzt. An unsere GoPro Kamera vorne an der Windschutzscheibe haben wir dabei gar nicht gedacht - da ist das Objektiv jetzt hin.

Hinter der nächsten Kurve sollte man schon die Kirchturmspitze der Felsenkirche von Lüderitz am Horizont erkennen. Heute sieht man nur gelben Sand in der Luft.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Um halb fünf erreichen wir Lüderitz. Das Thermometer ist von weit über 35°C auf angenehme 24°C hier in Lüderitz gefallen.

Heute sind wir froh, dass wir das Tagesziel, die Pension der Familie Hälbich, erreicht haben. Die Unterkunft trägt den typisch "afrikanischen" Namen Zur Waterkant. Was auch sonst? Schließlich sind wir hier doch an der Waterkant!

Namibia 2023/24 - Tag 12

Für den heutigen Abend haben wir eine Tischreservierung in der Diaz Oyster Bar.

Der Diaz Coffee Shop, ursprünglich in der Bismarck Straße gelegen, und die alte Oyster Bar, die ehemals im Hafen beheimatet war und schon lange geschlossen ist, haben sich an neuer Wirkungsstätte zusammengetan.

Namibia 2023/24 - Tag 12

Es gibt frische Austern aus der Lüderitz Bucht zu Spottpreisen. Ich bestelle gleich 12 Stück und lasse sie mir mit Käse & Schinken überbacken.

Lekker Slaap!

Angie, Micha, Mama und der Hasenbär


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1 year ago

Namibia 2023/24 - Tag 13

Merry Christmas!!!

Frohe Weihnachten!!!

Herrschaften und Oukies!!!

Für unseren diesjährigen Besuch von Lüderitz quartierten wir uns in die Pension „Zur Waterkant“ der Familie Hälbich, in der Bremer Straße, ein.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Die Namen der unbefestigten Sandwege und Schotterstraßen auf diesem Lüderitzbuchter Hügel orientieren sich am Norden von Deutschland: Hamburger, Kieler, Lübecker und Bremer Straße.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Herr Hälbich entstammt aus einer Einwanderer Familie die bereits 1863, als eine der Ersten, aus Deutschland nach Südwest kamen.

Ihnen ist unter anderem die Gründung der Stadt Karibib zu verdanken.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Die Familie betrieb ein dort Handelshaus, stellte einige Jahre den Bürgermeister und hatte auch sonst großen Einfluss im Schutzgebiet gehabt.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Natürlich nutzte ich, bei so einem geschichtsträchtigen Gastgeber, umgehend die Gelegenheit etwas über die deutsche Zeit in Südwestafrika zu erfahren.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Die Rheinische Missionsgesellschaft war Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach einem tatkräftigen Siedler, der zur Unterstützung der Missionsarbeit in Südwestafrika angeworben werden sollte.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Die Auflagen zur Findung dieser Person waren hoch gesteckt, verlangten die Kriterien doch, dass er über vielschichtige Fähigkeiten und als überzeugter Christ auch über Wertschätzung, Tugenden und Menschlichkeit verfügte. Die Wahl fiel auf Eduard Hälbich.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Die 7-Generationen-Folge begann am 9. Januar 1864, als eine kleine Missionsgesellschaft unter der Leitung von Dr. Hugo Hahn sowie den Brautleuten Eduard Hälbich und Amalie Bartel mit dem Segler „Emma“ nach dreimonatiger Reise in Walvis Bay an Land ging.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Kurz nach ihrer Ankunft traute Missionar Hahn das junge Paar am 1. März 1864. Somit war die erste deutsche Trauung in diesem trockenen Wüsten- und Steppengebiet vollzogen. Dem ersten deutschen Siedlerpaar standen große Herausforderungen bevor.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Mit sieben Ochsenwagen und 140 Zugochsen musste die eingetroffene Schiffsfracht zum Bestimmungsort Otjimbingwe am Swakop-Rivier gebracht werden.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Das von Missionar Rath 1849 gegründete Otjimbingwe hatte durch die vielen Konflikte der Witbooi-Nama und der Herero ein wechselhaftes Schicksal hinter sich. Mit dem Schmied, Büchsenmacher und Handwerker Eduard Hälbich wollte man den Menschen lohnbringende Arbeit vor Augen führen.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Von Beginn an musste der junge Siedler beweisen, dass er den großen Aufgaben gewachsen war. Er schreckte vor keiner Aufgabe und Pflicht zurück. Unter den Einheimischen lösten die Erfolge Eduard Hälbichs große Bewunderung aus, und schon bald erfreute er sich großer Beliebtheit.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Dem jungen Siedlerpaar wurden zwischen 1867 und 1878 sechs Kinder geschenkt: Christoph, Clara (später verheiratete von Goldammer), Eduard d.J., Wilhelm, August und Johannes.

Schon früh mussten die Kinder das Leben in seiner vollen Härte kennenlernen. Sie verließen ihr Elternhaus für viele Jahre, um sich in Deutschland ihrer Schul- und Berufsausbildung zu unterziehen.

Erst als Erwachsene kamen sie mit ihren Frauen nach Südwestafrika zurück und gründeten hier ihre Familien. Dieser Generation wurden im Laufe der Jahre insgesamt 31 Kinder geboren.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Otjimbingwe wurde zum Mittelpunkt der Missions- und Siedlerarbeiten in dem Gebiet, das damals noch nicht zum Schutzgebiet proklamiert war.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Eduard Hälbich wurde zu einer hoch geachteten Persönlichkeit. Um 1876, noch bevor das Deutsche Schutzgebiet ausgerufen wurde, wurde er vom damaligen Abgesandten der Kapregierung zum Friedesrichter ernannt. Innerhalb der einheimischen Stämme hatte Eduard Hälbich viele Konflikte zu bewältigen, und er wusste diese Probleme geschickt zu schlichten.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Als das Land 1884 unter den Schutz der deutschen Krone gestellt wurde, mehrte sich die Zahl der Durchreisenden und Besucher, die die Dienste von Eduard Hälbich in Anspruch nehmen wollten.

Im Alter von nur 52 Jahren starb Eduard Hälbich am 21. Dezember 1888.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Den folgenden Generationen entstammten Akademiker, Künstler, Kaufleute und Handwerker. Einige Söhne folgten den Spuren des Stammvaters, galt es doch, das weitläufige Farmland in der Gegend um Karibib zu bewirtschaften, das die Familie vom Hererohäuptling Zeraua erworben hatte.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Auch die geschäftlichen Interessen in Otjimbingwe und Karibib mussten weitergeführt werden. Die anderen Söhne gingen in ihrer Eigenständigkeit ihren jeweiligen Berufen nach, wodurch sich die Familienwurzeln der Hälbichs über das gesamte Land ausbreiteten - unter anderem eben bis nach Lüderitz.

Charlotte Hälbich war so freundlich all ihre Gäste zur heutigen Weihnachtsmesse in die berühmte Felsenkirche von Lüderitz mit einzuladen. Es war ihr wirklich eine Herzensangelegenheit, der wir selbstverständlich gerne nachkamen.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Alles was in Lüderitz Rang und Namen hat war auch tatsächlich beim Gottendienst anwesend. Wir konnten Herrn Grünewald, den langjährigen Inhaber des Nest Hotels, mit seiner Familie ausmachen.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Außerdem erkennen wir auch Frau Marion Schelkle, die Inhaberin von Lüderitz Safaris & Tours, mit der wir eine Stadttour machen werden.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Der Gottesdienst wird zweisprachig abgehalten: Deutsch & Englisch. Die Liedtexte werden mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert. Eine gute Lösung.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Für den Abend hatten wir eine Reservierung im Lüderitz Nest Hotel, wo wir die halbe Kirchengemeine wieder trafen. Ein großes Hallo!

Namibia 2023/24 - Tag 13

Ulf Grünewald ging von Tisch zu Tisch und begrüßte jeden einzelnen Gast persönlich. Egal ob Lokal oder Tourist, jeder wird behandelt, wie ein alter Freund.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Natürlich gibt es für uns wieder die fabelhaften Austern.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Meine Mutter findet inzwischen großen Gefallen am Kingklip, ein lokaler Fisch der am Meeresboden lebt und wirklich häßlich aussieht, aber dafür sehr lecker schmeckt.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Micha endschied sich für ein Rinderfilet, das auf den Punkt gebraten war.

Namibia 2023/24 - Tag 13

Sehr schön anzusehen ist die alte Jetty, die man mittlerweile renoviert hat. Dazu noch eine tolle Beleuchtung am Abend - und schon ist die Stimmung perfekt.

Lekker Slaap!

Angie, Micha, Mama und der Hasenbär


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1 year ago

Namibia 2023/24 - Tag 14

Herrschaften und Oukies!

Heute kümmern wir uns um die hiesige Hauptattraktion: die Geisterstadt Kolmanskuppe / Kolmanskop.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Zuerst stärken wir uns aber mit einem leckeren Frühstück, dass bei Familie Hälbich im Wohnzimmer serviert wird.

Sicherlich ist soviel Nähe zum Gastgeber nicht jedermanns Sache, aber meine Mutter findet es großartig, zumal sie hier mit jemanden in ihrer Muttersprache quasseln kann.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Der Name Kolmanskuppe stammte ursprünglich von einem einheimischen Transportkutscher namens Johnny Coleman, der hier auf der Hügelkuppe im Jahr 1905 mit seinem Ochsenkarren liegen blieb und fast verdurstete.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Für Gäste, die wie wir in Lüderitz wohnen, empfiehlt sich der Besuch so früh wie möglich. Um 8 Uhr wird geöffnet und die erste Führung beginnt um 9.30 Uhr.

Die zweite Führung beginnt um 11 Uhr, da kommen dann für gewöhnlich die ganzen Externen, die außerhalb, also weiter weg untergebracht sind - oder auch die Spätaufsteher.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Dementsprechend voll wird es dann. Geschlossen wird um 13 Uhr. Bis dahin darf man sich auf dem Gelände aufhalten und überall umschauen.

Wichtig: an Sonntagen sowie Feiertagen gibt es nur 1 Führung am Tag, jeweils um 10 Uhr.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Es gibt Führungen in Deutsch / Englisch / Afrikaans.

Der Treffpunkt für die Führungen ist im alten Casino in der Turnhalle, dort werden die Gruppen dann nach Sprachen sortiert und auf geht es zum rund 45minütigen Rundgang.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Für uns ist es das zweite Mal, nach 2014, dass wir an der geführten deutschsprachigen Tour teilnehmen.

Namibia 2023/24 - Tag 14

1908, zu Beginn des großen Diamantenrausches in Südwest, gründeten die Eigentümer der ersten Diamantenschürfgesellschaft um August Stauch den Ort Kolmannskuppe und errichteten dort ihr Hauptquartier.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Bereits im September 1908 streckte die deutsche Regierung ihren langen Arm nach den kostbaren Mineralien aus. Bernhard Dernburg, Staatssekretär im Reichskolonialamt, erließ die Sperrverfügung für diese Region. Bis dahin angemeldete private Schürfgebiete durften aber weiter ausgebeutet werden.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Ein breiter Küstenstreifen vom 26. Breitengrad bis zur Oranje-Mündung wurde zum Sperrgebiet erklärt. Hier durfte fortan nur die "Deutsche Koloniale Gesellschaft für Südwestafrika" Diamanten schürfen.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Die Woermann Reederei schipperte staatlich beauftragte Diamantensucher nach Namibia. Und um diese bei der mühseligen Diamanten-Gewinnung in der Gluthitze bei Laune zu halten, reisten auch deren Familien mit nach "Deutsch-Südwest".

Namibia 2023/24 - Tag 14

Vom zwölf Kilometer entfernten Hafen in der Lüderitzbucht schleppten Ochsenwagen alles in die Diamantenstadt, was damals ein Leben in den heimischen vier Wänden lebenswert machte:

Namibia 2023/24 - Tag 14

Badewannen, Armaturen, Kühlaggregate, Linoleumfußböden, Sportgeräte, Grammophonplatten, Toilettenbecken mit Wasserspülung, sogar ein Röntgengerät (das erste in Afrika!) für das örtliche Krankenhaus und vieles mehr.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Auch eine Straßenbahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes war hier zu finden, damit man nicht immer beschwerlich durch den allgegenwärtigen Sand stapfen musste.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Man pflanzte Bäume in die Wüste, baute ein Schwimmbad, eine Limonadenfabrik, eine Volksschule, gründete den Kegelklub "Gut Holz" und ließ die Straßen mit elektrischen Laternen beleuchten.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Der Morgen für die 300 Deutschen mit ihren 40 Kindern, die im südwest-afrikanischen Nirgendwo lebten, begann mit frischen Brötchen. Der Tag klang mit dem besten französischen Champagner aus.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Nur Wasser, das blieb stets knapp. Denn es musste zunächst mit dem Tankschiff vom Kap geliefert werden, wurde anschließend auf Ochsenwagen verladen und in die Wüste gekarrt.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Später baute man an der Küste eine Meerwasserentsalzungsanlage, die von einem eigens errichteten Elektrizitätswerk bei Bogenfels betrieben wurde, seinerzeit der leistungsstärkste Stromproduzent auf der südlichen Halbkugel.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Die Bedingungen für die hoch bezahlten Arbeiter in der Diamantenstadt waren für damalige Verhältnisse und für die isolierte Lage ziemlich paradiesisch.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Es gab für jeden mindestens 14 Tage bezahlten Urlaub im Jahr - je nach Dienstzeit vor Ort sogar noch mehr - den man auch ansparen konnte, um dann nach einigen Jahren nach Deutschland zu reisen.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Pro Tag bekam jeder Bewohner der Siedlung 20 Liter Trinkwasser, einen ½ Liter Milch und 2 Brötchen kostenlos. Dazu erhielt jede Familie täglich einen halben Block Eis aus einer eigenen Fabrik zwecks Kühlung der Lebensmittel.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Allmählich ersetzten die Rohdiamanten im täglichen Handel das Bargeld, es wurde nicht mehr mit Rand, Mark oder Pfund bezahlt, sondern in Karat.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Und zum wichtigsten Begleiter wurde die Taschenhandwaage. Mehr als eine Tonne der Edelsteine wurde allein bis 1914 im Sperrgebiet gefördert. 1909 waren es monatlich 70.000 Karat – 20 % der Weltproduktion.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Doch mit dem Ersten Weltkrieg verlor das Deutsche Reich die Kolonie und damit auch die Schürfrechte. Die Nachfolger-Gesellschaften (DeBeers) beurteilten Kolmanskuppe bereits 1931 als zu 95 % ausgebeutet.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Die Kleinstadt diente nur noch als Frachtdepot entlang der Schmalspurbahn. Mit der neuen Brücke über den Oranje wurde der Umweg über die Wüstenstadt überflüssig. 1954 entließ das Hospital seinen letzten Patienten. Zwei Jahre später zogen die letzten, noch verbliebenen 7 Familien, fort.

Namibia 2023/24 - Tag 14

So schnell, wie die Siedlung aus der Retorte entstanden war, so schnell ging sie auch wieder verloren, und die Wüste machte sich daran, dass verlorene Terrain zurück zu erobern. Über Jahrzehnte verfiel der Ort. Das Vorhandene wurde geplündert, und in die Häuser kroch unaufhaltsam der Sand.

August Stauch, der Mann, der am Anfang dieser Entwicklung stand, war zu dieser Zeit längst tot. Als reicher Mann war er bereits 1924 aus dem Diamantengeschäft ausgestiegen, verlor aber schon wenig später in der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre fast sein gesamtes Vermögen. Sein Leben beendete er 1947 verarmt in dem kleinen thüringischen Ort, Ettenhausen bei Suhl, aus dem er einst aufgebrochen war. Jedoch leben seine Nachfahren immer noch in Namibia.

Namibia 2023/24 - Tag 14

1988 entschloss sich dann der Namdeb-Vorläufer Consolidated Diamond Mines, der Wüste die Stirn zu bieten. Zur Rettung der Jugendstil-Oase reparierten Restauratoren einige Gebäude und kauften Originalmöbel aus Privatbesitz zurück.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Um kurz vor 11 Uhr ist die launige, doch informative Führung beendet und die Besucher haben nun die Gelegenheit sich auf eigene Faust noch umzuschauen.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Die meisten Besucher verlassen Kolmannskuppe direkt nach der Führung wieder, da sie noch ein straffes Programm vor der Brust haben.

Ich finde das immer ein bisschen schade, da man das Gesehene erst einmal in sich aufnehmen und verarbeiten muss, anstatt nur eine To-Do-Liste abzuarbeiten.

Micha knipst noch die wenige, hier vorhandene Vegetation. Wenn man sich richtig umschaut entdeckt man erstaunlich vielfältiges, wüstenangepasstes Wachstum.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Plötzlich sieht er, wie sich jemand versucht unauffällig davonzuschleichen! Was für eine fantastische Entdeckung.

Namibia 2023/24 - Tag 14

Wir genießen noch eine kleine Weile die langsam einkehrende Ruhe, schauen uns noch ein wenig in den alten Gebäuden und machen uns dann langsam wieder auf den Weg zurück zu unserem Auto.

Die Rückfahrt nach Lüderitz verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Und gegen 13 Uhr kommen wir wieder wohlbehalten im Gästehaus "Zur Waterkant" an.

Lekker Slaap!

Angie, Micha, Mama und der Hasenbär


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1 year ago

Namibia 2023/24 - Tag 15

Herrschaften und Oukies!!!

Mit den Inhabern der Pension "Zur Waterkant", erstklassigen Lüderitzbuchter Urgesteinen und Nachfahren der ersten Siedler des Landes, liegt es natürlich auf der Hand, bei den Hälbichs gleich auch eine historische Stadtführung zu buchen.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Leider lässt es der Gesundheitszustand von Herrn Hälbich nicht mehr zu diese Touren oder die täglichen Touren von Kolmannskuppe selbst zu führen.

Aber mit Marion Schelkle, ehemalige Inhaberin von Lüderitz Safaris & Tours, war ein mehr als adäquater Ersatz für uns gefunden worden.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Sie ist ebenfalls ein Lüderitzbuchter Urgestein, Enkelin einer der ersten Siedler aus dem Jahre 1898. Sie weiß, wo welche Gardinen gewebt wurden, wo die Teppiche, kennt die Geschichte der Möbel in der Stadt – einfach alles!

Ihren Laden in der Bismarck Straße musste sie inzwischen aufgeben. Nicht etwa aus Altersgründen, 75 Jahre ist noch lange kein Grund sich in den Ruhestand zurückzuziehen, sondern Corona war auch hier dafür verantwortlich.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Ihre Geschäfte führt sie dennoch weiter, jetzt eben von zu Hause aus. Und so kommt sie mit ihrem alten VW Bulli angezuckelt, lädt uns vor der Waterkant ein und los geht die wilde Fahrt durch das "sprudelnde Leben" von Lüderitz.

Von einigen wird Lüderitzbucht noch immer "die südlichste Stadt Deutschlands" genannt. Obwohl diese Zeit lange vorbei ist, erinnert doch noch einiges an das einstige Deutsch-Südwest-Afrika.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte der Lüderitzbucht.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen. Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.

Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886, auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".

Namibia 2023/24 - Tag 15

Was bescheiden begann, wurde eine der größten Sensationen der jungen Kolonie, denn wenige Jahre später, 1908 fand der deutsche Bahnmeister August Stauch den ersten Diamanten bei Grasplatz, dem dann tausende Glücksritter folgen sollten.

Diamantenorte wie Kolmannskuppe, Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der Umschlagplatz für die kostbaren Steine.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht.

Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk betrieben wurde. Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.

Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde quasi über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, oder starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.

Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist. 191 dieser Häuser gibt es tatsächlich noch.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Die meisten Gebäude wurden in den Jahren des Diamantenbooms zwischen 1908 und 1914 errichtet. Damit sind sie erstklassiger Jugendstil. Knapp die Hälfte davon befindet sich noch in gutem Zustand.

Der spätere wirtschaftliche Niedergang von Lüderitz hatte hinsichtlich des architektonischen Aussehens immerhin etwas Gutes: Es wurden kaum neue, unpassende Häuser zwischen die alten gesetzt. Somit präsentiert sich der alte Stadtkern auch über 100 Jahre später in nahezu intaktem Zustand.

Vergeblich sucht man auch nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".

Namibia 2023/24 - Tag 15

1904 wurde der prächtige Bahnhof an der Bismarckstraße durch die deutsche Kolonialmacht gebaut, damit sollte die Anbindung der Hafenstadt an das Inland verbessert werden. Die Züge wurden gebraucht, um Waffen zur Bekämpfung der Herero- und Nama-Aufstände zu transportieren.

Später wurden die Routen wichtig für den Diamantenhandel in Kolmannskuppe. 1996 wurde die Strecke komplett still gelegt, der Verfall der Gleise machte den Zugverkehr unmöglich.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Im Woermann-Haus in Lüderitz warteten früher Passagiere der gleichnamigen Reederei auf die Ankunft der Schiffe; die Bahnlinie Lüderitz – Aus endete praktischerweise hier.

Das Woermann Haus, erbaut 1906, ist ein in der Grundanlage schlichter Bau, der aus dem Fels gewachsen zu sein scheint. Bei der Errichtung mussten Felsen weggesprengt werden. Die Brocken, die dabei entstanden sind, bilden die Mauersteine bis zum ersten Stock. Es beeindruckt weiterhin auf der Nordseite mit zwei Erkern und drei Balkonen im ersten Stock.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Die Hamburger Woermann-Linie war auf den Liniendienst entlang der afrikanischen Westküste ausgerichtet, während die DOAL vor allem die Ostküste Afrikas befuhr.

Beide Gesellschaften gehörten Adolph Woermann, der somit zu Beginn des 20. Jahrhunderts der eigentliche Herr über die deutsche Afrika-Schifffahrt war (ab 1909 Woermann & Brock).

Namibia 2023/24 - Tag 15

Am 13. Januar 1905 traf nach dreiwöchiger Seereise der deutsche Reichspostdampfer "Prinzregent" der Woermann-Linie vor Swakopmund ein.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Einer der Soldaten war der Schmiedemeister Albert Plietz. Nach seiner Militärzeit ließ er sich in Lüderitz nieder und gründete dort 1909 am Ende der Bismarckstrasse seine Firma.

In den historischen Werkstätten dieses Betriebes wurde für Arbeiten für "Hufbeschlagsschmiede, Wagenbauerei und Schlosserei" von Albert Plietz geworben.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Als der Diamantenrausch bei Kolmannskuppe ausbrach, wurde die Lüderitzbuchter Niederlassung "Krabbenhöft & Lampe", in dem am Ende der Bismarckstrasse 1909 errichteten Gebäude, als Hauptgeschäftsstelle eingerichtet.

Das "Kreplinhaus" (Baujahr 1909) schaut würdig auf die staubige Bergstraße hinab.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Ein winziges Stückchen weiter, quasi gegenüber an der Ecke, steht das leuchtend-blaue „Haus Grünewald“ aus dem Jahre 1910. Beide Häuser werden Emil Kreplin zugeordnet, dem ersten und sehr angesehenen Bürgermeister von Lüderitzbucht (1909 bis 1914).

Namibia 2023/24 - Tag 15

Kreplin kam, wie so viele andere, als Soldat mit den deutschen Schutztruppen nach Deutsch-Südwest. Nach Beendigung seiner militärischen Laufbahn stand er im Dienst der Eisenbahn. Durch die Diamantenfunde bei Grasplatz erfuhr auch sein Leben eine ungeahnte Wendung. Innerhalb kürzester Zeit hatte auch er es zu einem beträchtlichem Vermögen gebracht.

Das Haus Eberlanz nimmt sich bescheiden neben dem dominanten Haus Grünewald in der Bergstrasse aus.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Friedrich (Fritz) Eberlanz wurde 1879 im deutschen Witten/Ruhr geboren und erlernte dort den Beruf des Dekorateurs. Wenige Wochen vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges, im Jahre 1914, kam er mit dem Schiff nach Lüderitz. Er erhoffte sich in der deutschen Kolonie bessere berufliche Perspektiven.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Sein Geschäft eröffnete er in der Bergstraße, in dem ursprünglich von Oberleutnant Edmund Troost 1909 erbauten Haus, das bis heute jedoch nur unter dem Namen „Eberlanz Haus“ bekannt ist.

Eberlanz war ein begeisterter Amateursammler und Hobby-Botaniker. Mit der Zeit konnte er sich ein umfangreiches Wissen aneignen und tauschte sich mit führenden Fachleuten aus. Eberlanz stellte die gesammelten Funde und Entdeckungen zunächst in seinen privaten Räumen aus.

Namibia 2023/24 - Tag 15

1926 gründete er zusammen mit Praeses Wandres, Dr. Holst und Dieter Petzold den Vorläufer des Museums, die Vereinigung für Landes- und Völkerkunde, in Lüderitzbucht.

Friedrich Eberlanz wurde 1966, kurz nach seinem Tod, zum Ehrenbürger der Stadt Lüderitz ernannt.

1979 erklärte man das „Eberlanz Haus“ zum Nationalen Denkmal.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Als gelungen empfinden wir die frische Renovierrung des ehemals explodierten Elektrizitätswerks in der Diazsstraße. Die Struktur der riesigen Halle besteht aus Stahlträgern, die damals in Deutschland vorgefertigt und 1911 in Lüderitzbucht zusammengebaut wurden. Zur Blütezeit der Diamantenfelder war hier das modernste E-Werk der südlichen Halbkugel untergebracht.

Mit Turbinen wurde in diesen Hallen Strom für Lüderitzbucht, Kolmannskuppe und die südlichen Diamantfelder erzeugt und mit Kondensatoren Süßwasser für den Stadtbedarf produziert.

Die historische Felsenkirche erhebt sich hoch über der Bucht, auf dem Felsen des Diamantberges, mit Blick über die Stadt. 100 Jahre alt wurde sie im Jahre 2012.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Bereits 1909 hatte die Gründungsversammlung stattgefunden und unter der tatkräftigen Führung von Pastor Metzner ging man zunächst an die Errichtung eines standesgemäßen Pfarrhauses, das schon 1910 fertig gestellt wurde.

Am 19. November 1911 folgte die Grundsteinlegung für die Felsenkirche. Baumeister war Albert Bause. Der Baumeister, der mit seinen drei Brüdern nach Südwestafrika eingewandert war, hatte schon das Pfarrhaus gebaut und entwarf nun auch den Bauplan für die Felsenkirche. Dieser folgt dem neugotischen Stil, wie er gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts bevorzugt wurde.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Als Bauplatz für die Kirche hatte man die nackte Kuppe des Diamantberges ausersehen. Von dort oben blickte man auf die ehemals Angra Pequena genannte Bucht, die dann den Namen von Adolf Lüderitz annahm, der mit ihrem Erwerb die deutsche Kolonialgeschichte Südwestafrikas eingeleitet hatte.

Erst drei Jahre zuvor waren die ersten Diamanten in der Wüste, nicht weit von der Lüderitzbucht entfernt, entdeckt worden und sie versprachen eine glänzende wirtschaftliche Zukunft. Hoffnungsvoll beteiligte sich die deutsche Kolonialgesellschaft am Aufbau von Lüderitz und stellte das Grundstück für die Kirche kostenlos zur Verfügung.

Nach nur neun Monaten Bauzeit war das Werk vollbracht, und die Felsenkirche wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Am 4. August 1912 fand die Einweihung statt. 1978 wurde sie zum „nationalen Denkmal“ erklärt.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Bei der Ausstattung wurden keine Kosten und Mühen gescheut – die Stadt Lüderitz konnte damals aus den Vollen schöpfen. Beeindruckend sind die bemalten Glasfenster von der Hofglasmalerei W. Franke in Naumburg an der Saale aus dem Jahre 1910, darunter ein dreiteiliges "Lutherfenster".

Als edler Spender gibt sich auf dem Fenster Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg, zu erkennen, der 1895 zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt worden war und zu den einflussreichsten deutschen Kolonialpolitikern zählte.

Der Abteilung Lüderitzbucht des Frauenbundes der deutschen Kolonialgesellschaft verdankt die Kirche das Fenster mit der Darstellung von der Begegnung Jesu mit den Schwestern Maria und Martha. Wählten die Damen des Frauenbundes ein Frauenthema, so entschlossen sich die Männer des Lüderitzer Bürgervereins zur Stiftung des Fensters mit der Szene vom Barmherzigen Samariter.

Kaiserin Auguste Victoria zeigte ihre Verbundenheit mit der jungen und aufstrebenden Gemeinde in Lüderitzbucht und stiftete die wertvolle Altarbibel mit einer handschriftlichen Widmung. Ihr Gemahl, Kaiser Wilhelm II., tat es ihr gleich und steuerte das zentrale Altarfenster bei. Unter einer Darstellung prunkt das kaiserliche Wappen mit der Stiftungsinschrift „Gestiftet von Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. 1912“.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Altar, Kanzel und Taufbecken sind mit üppigen Schnitzereien verziert. Sie stammen von dem Künstler Friedrich Ditzel aus dem deutschen Kaltennordheim, der Heimatstadt des damaligen Pfarrers in Lüderitz, Alexander Metzner.

Zur Ausstattung gehören außerdem das silbernes Taufgeschirr des Ehepaar Franz Schusters und die drei Glocken wurden bei der Hofglockengießerei Franz Schilling im thüringischen Apolda gegossen.

Im Oktober 2012 wurde das 100 Jahre alte Kupferdach der Felsenkirche erneuert und Dachdeckermeister Dietmar Pistorius entdeckte eine Pergamentrolle, die vor 100 Jahren in die oberste Ecke der sich verjüngenden Kirchturmspitze geschoben worden war. Zum Vorschein kam eine "Lüderitzbuchter Zeitung" vom 25. November 1911 mit einem Bericht über die Grundsteinlegung der Felsenkirche.

Inmitten der Zeitungsseiten befand sich ein Brief des Klempnermeisters Wilhelm Meckel, von Hand geschrieben und unterzeichnet am 12. Juni 1912. Mit diesem gefundenen Dokument wurde klar, dass der damals hier tätige Handwerker aus Deutschland stammte und die dortigen Traditionen auch in seiner neuen Heimat, Deutsch-Südwest, fortsetzte.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Fast auf gleicher Höhe mit der Felsenkirche steht das Goerke Haus. Es entstand 1909 nach Plänen von Otto Ertl, in der Zeit als der Diamantenrausch die Gegend um Lüderitz beherrschte.

1904 landete Leutnant Hans Goerke als Mitglied der deutschen Schutztruppe in Swakopmund. Durch eine schwere Verletzung musste er bereits 1905 nach Deutschland zurückkehren und lernte dort seine zukünftige Frau, Luise Hornig, kennen. 1908 kehrte er, wieder genesen, nach Deutsch-Südwest-Afrika zurück, noch nicht ahnend, dass August Stauch bei Grasplatz Diamanten gefunden hatte.

Hans Goerke witterte seine Chance, beendete seine Dienstzeit bei den Schutztruppen und stieg mit in das Diamantengeschäft ein. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zu einem reichen Mann, der es sich leisten konnte den Regierungsbaumeister Otto Ertl mit dem Entwurf des hochherrschaftlichen Hauses zu beauftragen.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Innerhalb eines Jahres wurde die repräsentative Prachtvilla fertiggestellt. Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass alles, vom Baumaterial, über Kleidung und Maschinen, sogar selbst die Lebensmittel, per Schiff aus Deutschland eingeführt werden mussten.

Mit seinen Erkern, Verzierungen, der Sonnenuhr auf der Nordseite, den Mansarden, holzgeschnitzten Balkons und dem Natursteinfundament ist es immer noch ein anschaulicher Beweis für die damalige Handwerkskunst.

70.000 Goldmark soll der Bau verschlungen haben – eine unglaubliche Summe für damalige Zeiten!

Nach der Fertigstellung des Hauses fuhr Goerke zurück nach Deutschland, um seine Verlobte Luise Hornig zu ehelichen. Sie lassen sich in Berlin trauen und machen sich, gleich nach der Hochzeit, auf nach Südwest. Jedoch konnte sich die frisch vermählte Luise Goerke, trotz allem erdenklichen Luxus, mit den Gegebenheiten in der fernen Kolonie nicht anfreunden und wurde schon bald von Heimweh geplagt.

Auch wenn man sich alle Mühe gab mit Tanzveranstaltungen, Kostümfesten, Pferderennen und Liederabenden das Leben in Lüderitzbucht interessant zu gestalten, gegen Berlin kam das einfach nicht an. Bereits 1912 verließ Hans Goerke auf Drängen seiner Frau Deutsch-Südwest und das Ehepaar zog wieder nach Deutschland. Sie kamen nie zurück.

In das Goerke Haus zog später der Bezirksrichter. Heute ist es im Besitz von Namdeb, der namibischen Diamantgesellschaft, die das Haus für die lächerliche Summe von 30.580 N$ aufkaufte, restaurierte und originalgetreu möblierte. Leider kümmert man sich mehr schlecht als recht um das schöne Haus.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Wer die Nacht im Zelt auf der Camp Site verbringen will, für den gibt es direkt in Lüderitz nur eine einzige Möglichkeit: den Campingplatz auf der Haifisch-Insel (Shark-Island), wenige Gehminuten vom Hafen und dem Stadtzentrum entfernt. Das Gelände ist großzügig angelegt und schön gelegen, mit Blick auf den Atlantik. Allerdings fehlt den meisten Parzellen ausreichender Windschutz - und der Wind bläst in der Lüderitzbucht das ganze Jahr.

Inmitten der Campsites findet man den Adolf Lüderitz Gedenkstein, zu Ehren seines Abgesandten, Heinrich Vogelsang, gibt es ebenfalls eine Gedenkplakette und im Halbkreis ehrt man die gefallenen Soldaten der deutschen Schutztruppen.

Namibia 2023/24 - Tag 15

Dazu kommen die umgesetzten Gebeine des alten Nautilus-Friedhofs, sowie die erst 2007 errichtete Gedenkstätte des Nama-Kapitäns Cornelius Fredericks und seiner Stammesmitglieder, die hier den Tod fanden.

Vor der deutschen Kolonialzeit war die Haifischinsel ein eigenständiges Eiland, das die Schutztruppe etwas später durch einen aufgeschütteten Schotterdamm mit dem Festland verbunden und damit eine kleine Gebietsrevision vorgenommen haben. So wurde die damals "britische" Insel, die wie alle anderen Südwestafrika vorgelagerten Inseln zum britischen Empire gehörte, dem deutschen Schutzgebiet einverleibt.

Die Insel diente dann während der Herero-, und Nama-Aufstände unter Oberst Deimling, Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch-Südwestafrika, als Gefangenenlager, das viele Verluste zu verzeichnen hatte.

Diese umfangreiche Tour ist für geschichtlich Interessierte ungemein interessant und lehrreich, insbesondere, da sie sozusagen noch von einer Zeitzeugin durchgeführt wird. Nirgendwo sonst würde man so viele Hintergrundinformationen zu den Gebäuden und deren ehemaligen oder auch aktuellen Bewohnern serviert bekommen. Der Preis für diese mehrstündige Stadttour ist mit knapp 20 Euro pro Person geradezu lächerlich gering.

Lekker Slaap!

Angie, Micha, Mama und der Hasenbär


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1 year ago

Namibia 2023/24 - Tag 16

Herrschaften und Oukies!!!

Wir verließen Lüderitz und die Pension "Zur Waterkant" heute wieder. Es stürmte immer noch, allerdings nicht mehr ganz so stark, wie bei unserer Anreise.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Micha verarztete unseren Hilux dahingehend, indem er die Scheinwerfer mit Klarsichtfolie abklebte, damit sie nicht abgeschmirgelt und blind werden. Marion Schelkle erzählte uns gestern, dass sie pro Jahr 3 Windschutzscheiben benötigt. Respekt!

Namibia 2023/24 - Tag 16

So machten wir uns nach dem Frühstück auf und fuhren erst einmal die 125 Kilometer auf der prima Teerstraße zurück bis nach Aus. Es gibt keinen anderen Weg, da sich links und rechts das Diamantensperrgebiet erstreckt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Das Diamantensperrgebiet liegt mitten in der Namibwüste, aber es hätte auch genauso gut im Vorhof der Hölle liegen können.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Die Namib ist eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Erde, meist gibt es nur Sand und Felsen und dazu einen unbändigen Wind, der beinahe täglich in Küstennähe über das Land stürmt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Wir halten kurz an der ehemaligen Bahnstation "Grasplatz" der Aus-Lüderitz Linie, ganz in der Nähe der heutigen B 4. Die heißt jetzt nicht etwa so, weil es zwischen all dem Sand und der Steine, plötzlich GRAS gibt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Der Ort hieß ursprünglich Grasabladeplatz, da hier das Futterheu für die Ochsen gelagert wurde, die die langen Ochsenwagen, von Lüderitz ausgehend, durch die wasserlose Ödnis zogen.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Der nächste Haltepunkt ist die alte Bahnstation von Garub, was in der Sprache der Nama „Leopard“ bedeutet.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Garub liegt heute an der viel befahrenen Touristenroute zwischen Aus und Lüderitz im Süden des Landes. Das war natürlich nicht immer so.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Garub begann in der Geschichte erst eine Rolle zu spielen, als 1906 die Eisenbahnlinie von Lüderitz ins Landesinnere gebaut wurde. Bei Garub wurde 1908 unterirdisches Wasser entdeckt – ein kostbares Gut in den extremen Verhältnissen der Wüste.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Viele Jahre später wurde die Umgebung von Garub als Heimat der namibischen wilden Pferde bekannt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Nach weiteren 110 Kilometern erreichen wir wieder den Ort Aus. Hier besichtigen wir heute den Soldatenfriedhof, der etwas nördlich des Ortes liegt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Hier liegen Gräber von Soldaten verschiedener Nationen neben und hinter einander, etwas weiter vorne findet man Gräbern aus der heutigen Zeit.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Nach der Kapitulation der Deutschen, am 9. Juli 1915, etablierte die südafrikanische Armee ein Internierungslager für mehr als 1500 deutsche Soldaten östlich von Aus.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Das Lager wurde 1918 von der spanischen Grippe heimgesucht.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Sowohl Gefangene als auch Bewacher erkrankten gleichermaßen – viele starben.

An zahlreichen Grabsteinen lässt sich ablesen, dass die Spanische Grippe etliche Opfer forderte.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Gegen Mittag Uhr fuhren wir ganz kurz über die B 4, um dann auf die Piste C 13, in Richtung Norden einzubiegen.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Wie wir noch von den letzten Malen in Erinnerung hatten, war die Strecke auch heute in sehr schlechtem Zustand.

Schon weit vorher konnten wir die Tiras-Berge und, linker Hand, die unglaublich rot leuchtenden Dünen erkennen.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Das Gebiet der Tirasberge umfasst ca. 125.000 Hektar und befindet sich innerhalb des Dreiecks zwischen dem Fish River Canyon, dem Sossusvlei und der Lüderitzbucht.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Die meisten Besucher sehen die Landschaft von der D 707 aus, die vielen als schönste Strecke in Namibia gilt. Dafür fehlt uns leider bei dieser Reise die Zeit.

Am späten Mittag kehrten wir im berühmten Hotel von Helmeringhausen ein. Nicht etwa das Helmeringhausen im Sauerland, sondern das in Namibia.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Die Namensgleichheit mit dem Ort im Sauerland kam natürlich nicht zufällig zustande. Hubert Hester, Vorfahre des bekannten Autoverleihers aus Windhoek, wurde nämlich im sauerländischen Helmeringhausen geboren. Er war Mitglied der kaiserlichen Schutztruppen und ließ sich an eben diesem Ort, im damaligen Deutsch-Südwest, nieder.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Das kleine Nest ist in seiner einsamen Verlorenheit eine echte Versorgungsoase. Hotel, kleiner Landhandel und eine Tankstelle - also, Tankstelle im wahrsten Sinne des Wortes: eine Stelle zum tanken!

Namibia 2023/24 - Tag 16

Im gleichnamigen Hotel mit großem Garten gibt es angeblich den besten Apfelkuchen Namibias - ich würde sogar sagen: südlich der Alpen!

Namibia 2023/24 - Tag 16

Bis vor einigen Jahren galt diese Ortschaft noch als ein Zentrum der Karakulzucht, jedoch ging auch hier der Niedergang nicht spurlos vorbei.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Vor einigen Jahren gründete die örtliche Farmergemeinschaft ein landwirtschaftliches Mini-Museum, direkt neben dem Helmeringhausen Hotel und dem Campingplatz. Hier wurden interessante Nutzgeräte aus längst vergangener Zeit zusammengetragen und ausgestellt.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Heutzutage ist Helmeringhausen vor allem durch sein Hotel, das von dem Ehepaar Björn und Katja Basler geführt wird, bekannt. Das Hotel ist eine grüne Oase in der sonst so staubigen Umgebung.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Die recht übersichtliche Speisekarte bietet neben dem ausgezeichneten Apfelkuchen, noch selbst gebackenes Farmbrot, Leberkäse und Bratwurst.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Alles ganz frisch, selbst gemacht und sehr lecker.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Nach weiteren 90 Minuten, über die C 27, erreichen wir das Eingangstor zum Gelände der recht neuen At Kronenhof Lodge.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Vom Tor sind es dann noch einmal 10 Kilometer über sandige Farmpisten bis zum Hauptgebäude der Lodge.

Namibia 2023/24 - Tag 16

Wir beziehen unser klimatisiertes Familienzimmer mit 2 Schlafzimmern, einem riesen Badezimmer, Carport und einer schönen Aussicht über das Gelände.

Lekker Slaap!

Angie, Micha, Mama und der Hasenbär


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